Beziehungsgeschichte am liebsten ungeschehen machen …

Manchmal erlebt man ja einiges schlechtes in einer Beziehung oder hat sich etwas anderes erhofft. Man hat dann das Gefühl, als wenn man die besten Jahre für diese Beziehung, für diesen Mann oder diese Frau geopfert hat.

Wie sehr trauert ihr nicht dem verlorenen Partner, sondern der Zeit hinterher, die man nicht mehr wiederbekommen kann? Würdet ihr manche Beziehungsgeschichte am liebsten ungeschehen machen, egal warum? Wieso würdet ihr gerade diese Beziehungsgeschichte ungeschehen machen wollen? Trauert ihr der Zeit nach oder würdet ihr dass, was ihr erlebt habt am liebsten ungeschehen machen?

Ich habe auch schon ein paar gescheiterte Beziehungen hinter mit. Aber diese habe ich selber alle beendet, da ich einfach gemerkt habe, dass ich für eine solche Art von Beziehung nicht weiter meine Zeit opfern will.

Aber ich trauere dieser Zeit eigentlich nicht hinterher. Denn ich hatte ja meistens nur schöne Momente in dieser Zeit, die ich auch nicht missen will. man hat viel zusammen erlebt und hatte viel Spaß. Natürlich gab es auch mal einige negativen Zeiten, die ich aber ganz normal finde. So ist es nun mal im Leben, und ich blicke dann einfach in die Zukunft.

Eine Beziehung, selbst wenn sie nicht so toll war, ist doch nie nur negativ gewesen. Man nimmt doch auch immer positive Aspekte mit, wenn die Beziehung vorbei ist. Daher trauere ich keiner Zeit nach. Zumal ich mir immer wieder sage, dass andere Dinge, welche mich danach positiv beeinflusst haben, dann gar nicht erst gekommen wären, wenn eben diese bestimmte Beziehung nicht gewesen wäre.

Ich würde viele Beziehungen gerne ungeschehen machen, der Zeit trauere ich aber nicht hinterher. Die Zeit hat mich reifen lassen und auch zu dem gemacht was ich heute bin. Dennoch gibt es schon einige Situationen, die ich gerne ungeschehen machen würde. Gerade im Teenie-Alter, was bei mir ja noch nicht wahnsinnig lange zurück liegt (bin 23) gab es im Nachhinein viele Situationen wo ich mich frage wie ich das nur machen konnte und wie unverantwortlich und selbstsüchtig ich an manche Dinge ran gegangen bin.

Meinen Beziehungen trauere ich nicht hinterher, aber ich wünsche mir dennoch m Nachhinein, dass einiges anders gelaufen wäre.

Ich sehe das ähnlich wie Punktedieb. Man hat nicht nur schlechte Zeiten miteinander verbracht und ich finde, dass man danach keine Kindergarten Show abziehen sollte. Jedenfalls im erwachsenen Alter sollte man mit einer Trennung reif umgehen und die Zeit respektieren. Es hat ja einen Grund gehabt, warum man sich mal geliebt hat. Anders sieht es da für mich aus, wenn man hintergangen oder nur belogen wurde. Da darf man dann schon mal die gesamte Beziehung in Frage stellen, egal wie lange die Beziehung gedauert hat.

Ich muss ehrlich gesagt sagen, dass ich bisher fast alle meine längeren Partnerschaften gerne ungeschehen machen würde. Ob das nun eben "erwachsen" ist oder nicht, ist mir dabei ziemlich egal. Aber es sind einfach auch viele schlechte Dinge passiert, die ich nicht unbedingt benötige und die die Beziehung einfach im Nachhinein auch so zerstört haben, dass ich mir wünsche, dass es nie passiert wäre.

Ich muss auch sagen, dass ich bei manchen Beziehungen auch der Zeit hinterher trauere. Ich wünsche mir auch, dass ich mich in manchen Situationen anders entschieden hätte und nicht dem Wunsch des anderen nachgegeben hätte, sondern mehr meine eigenen Bedürfnisse berücksichtigt hätte. Das hätte mir einigen Kummer und Ärger erspart.

Ich war drei Jahre mit einem Polen zusammen, der mich die letzten zwei Jahre vor seiner Familie verleugnet hat, da sie sich eine polnische Schwiegertochter wünschten. Zwei Jahre lang hat mein Partner immer wieder Schluss gemacht. Und obwohl ich ihm so viele schöne Jahre meiner "Jugend" geopfert habe, würde ich keine Sekunde rückgängig machen wollen. Jede Beziehung hat auch seine positiven Seiten, sonst wäre man mit dem Partner nicht so lange zusammen gewesen.

Meine erste Beziehung war wirklich grauenvoll. Ich war nicht verliebt und er hat mich ständig kritisiert und auch nur mies behandelt. Schön war das also auf keinen Fall. Ungeschehen würde ich es schon gerne machen, aber dann hätte ich ja niemals meinen jetzigen Partner kennengelernt und so hatte die schreckliche Beziehung mit meinem Ex noch etwas Gutes. Die Beziehung an sich war aber vollkommen verschwendete Zeit und ich muss ehrlich sagen, dass ich mich in einer Minute mit meinem jetzigen Partner besser fühle, als in der ganzen Beziehung mit meinem Ex.

Ich habe auch schon ein paar Beziehungen hinter mir und eine, die etwas mehr als 3 Jahre ging. Aber ich bedauere nicht die Zeit, die ich in diese Beziehung investiert habe, obwohl ich weiß, dass diese Beziehung schon nach dem zweiten Jahr nicht mehr so lief, wie ich es gerne gehabt hätte. Aber im Endeffekt waren es doch gute Jahre, die ich in der Beziehung verbrachte und sie hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute eben bin.

Ich muss sagen, es gibt selten Abschnitte in meinem Leben, die ich von Anfang bis Ende nur bereut habe. Irgendwann muss man sich ja in der Beziehung auch einmal geliebt und gefallen haben und es muss das Schönste auf der Welt gewesen sein, mit diesem Menschen Zeit verbringen zu dürfen. Wenn es also so schlimm gewesen wäre, hätte man ja schon vorher die Beziehung beenden können.

Somit sehe ich also kein Vorteil ohne Nachteil. Eine Beziehung hat immer Vor- und Nachteile und sie scheitert meistens darum, weil man eben drauf gekommen ist, dass einen etwas am anderen so extrem stört, dass man auf keinen Fall eine Beziehung mit diesem Menschen weiter führen kann. Wenn man erst einmal da drauf gekommen ist, dann hat man ja eingesehen, dass man selber einen Fehler gemacht hat, wird diesen sicher nicht mehr machen und hat somit etwas fürs Leben gelernt. Somit bereue ich fast keinen Lebensabschnitt und auch keine Lebensabschnittspartner.