Neuer Partner - altes Bett?

Oh mein Bett hat schon eine sehr lange Vergangenheit, denn mein gesamtes Schlafzimmermobiliar ist älter ich und hat schon einige Umzüge und auch Beziehungen erlebt. Trotzdem mache ich mir über solche Dinge keine Gedanken. Einzig was mit dem Einzug meines Freundes ausgetauscht wurde, war die Bettdecke. Die vorhandene war nicht so wirklich sein Ding, da sie ihm zu leicht war. So hat er da nun die Decke, welche er schon seit Jahren benutzt.

Aber selbst die Bettwäsche hat eben auch schon mein Ex-Mann erlebt. Dafür kam noch Bettwäsche dazu, welche auch die ehemalige Partnerin meines Freundes mitbenutzt hat. Das ist für uns alles kein Problem, da eine Neuanschaffung dieser Sachen für uns eine sinnlose Geldausgabe wäre.

Hier würde ich schon darauf bestehen ein neues Bett zu kaufen und ich würde es sogar auch bezahlen. Bei den Matratzen und dem übrigen Bettzeug wäre es mir aber egal.

Gerade das finde ich sehr interessant. Ich halte nun ja nichts davon, für einen neuen Partner auch ein neues Bett anzuschaffen. Allerdings würde ich, sofern ich doch Gefallen an dieser Idee finden könnte, wohl eher das Bettzeug und die Matratze austauschen als den Rahmen. Wenn ich dich richtig verstanden habe, geht es dir vorrangig um den Rahmen und vielleicht auch das Lattenrost. Dabei sind das doch die Teile eines Bettes, mit denen man am wenigsten in Berührung kommt. Wieso könntest du dir eher vorstellen, mit einem neuen Partner das alte Bettzeug weiter zu benutzen, während du dich nicht damit wohlfühlen würdest, den alten Rahmen weiterhin zu benutzen?

@Cologneboy2009: Weil für mich das Bett als Corpus eben ständig präsent ist und mir durch seine den Raum ausfüllende Größe auch immer sofort ins Auge fällt wenn ich das Schlafzimmer betreten würde. Bettzeug wird regelmäßig gewaschen und eine Matratze auch hin und wieder ausgetauscht, da steht für mich diese Frage nicht im Vordergrund. Wenn ich da pingelig wäre dürfte ich in keinem Hotel übernachten. Das ist natürlich nicht dasselbe, aber vielleicht ähnlich gelagert. An den Lattenrost würde ich aber auch nicht unbedingt dabei denken. Das klingt zwar irgendwie inkonsequent, aber ich bin da eher der visuelle Typ der auch mal was verdrängen kann wenn es abgedeckt ist.

Ja, darüber habe ich mir auch schon mal Gedanken gemacht. Aber mal ganz ehrlich, wer sich ein gutes und teures Bett mit qualitativer Matratze gekauft hat, der würde auch nach einer längeren Beziehung nicht wieder so viel Geld ausgeben. Nach einer Ehe würde ich es vielleicht machen, aber nur weil man mit einem Partner 1-2 Jahre vielleicht zusammen war. Da würde die Betten-Industrie boomen.

Für mich persönlich ist dies auch übertrieben das Bett bei einem Ende einer Beziehung sofort zu wechseln. Ich verstehe den Aspekt dahinter, aber der ändert dann auch nichts, dass eventuell auch ein Mal Sex auf dem Boden, an der Wand oder auch auf der Couch hatte, sodass ich am besten gleich umziehen kann, weil das ja nicht okay wäre. Ich denke da muss man schon Abstriche machen können.

Ich habe ja nicht automatisch Sex mit dem Ex-Freund meiner Frau, nur weil sie dort in dem Bett auch Mal Sex mit Ihm hatte. Das wäre bekloppt überhaupt so etwas zu denken und kommt für mich gar nicht in Frage. Sicherlich erregt dieser Gedanke ein komisches Gefühl, aber deswegen muss man das Bett noch lange nicht wechseln.

Ich finde es jetzt nicht weiter tragisch, dass das alte Bett noch in einer neuen Beziehung vorhanden ist, weil das wäre, schon sehr übertrieben, wenn man dies beachten würde. Es gibt Menschen die wechseln ständig im Jahr ihre Beziehungen und so viele Betten könnten diese gar nicht kaufen, damit es dem Partner recht ist.

Ich denke ich muss mich nicht schlecht fühlen Sex in einem Bett zu haben, wo eventuell mein Partner vor ab mit der Ex oder dem Ex Sex hatte. Das eine hat mit dem anderen einfach nichts zu tun und das ist eine reine Kopfsache!

Über dieses Thema habe ich mir auch erst in der letzten Zeit Gedanken gemacht und früher hat das für mich witzigerweise ebenfalls keine Rolle gespielt, aber das hat sich nun verändert, wobei ich nicht einmal sagen kann, weshalb ich plötzlich damit angefangen habe, mir diese Frage zu stellen, ob ich mein Bett wohl entsorgen sollte und ob selbes auch für meinen Partner gilt.

Grundsätzlich denke ich, dass das Unsinn ist, denn der einzige Aspekt, der hier nichts mit einer Anspruchshaltung zu tun hat, wäre wohl der hygienische. Aber dafür würde es ausreichen, wenn ich mir eine neue Matratze zulege, sobald ich einen neuen Partner habe, ich müsste dafür kein komplett neues Bett kaufen. Wenn ich ein neues Bett kaufen würde, müsste ich allerdings aber wohl auch so konsequent sein, eine neue Matratze dazu zu kaufen, sonst wäre es ja wieder reichlich unsinnig, überhaupt etwas zu erneuern.

Diese Anspruchshaltung, mit meinem Partner nicht in einem Bett zu liegen, in dem auch seine Ex-Freundin mit ihm gewesen ist, ist in meinen Augen allerdings eine Form von Eifersucht, und eigentlich kann ich so nichts damit anfangen. Dass mein Partner ein Leben vor mir gehabt hat, ist mir ja nun mal klar und das war bei mir auch nicht anders. Dass er auch schöne Momente gehabt und Freude empfunden hat, dass er seine Ex-Freundinnen geliebt hat und all das, auch das ist mir bewusst. Soll ich mir jetzt das Bett als eine Art Zeitzeugen für diese Zeiten heraussuchen und darauf irgendein Problem stützen, das ich eigentlich nicht habe?

Wenn ich all das aus meiner eigenen Sicht betrachte, verhält es sich doch so, dass auch ich schöne Momente mit meinem Ex-Partner erlebt habe, sehr viele und sehr intensive sogar. Dennoch ist aber diese Beziehung gescheitert, sonst wäre er nicht mein Ex-Partner. Und allein die Tatsache, dass ich von diesem getrennt bin, trifft noch keine Aussage darüber, ob ich mit meinem neuen Partner glücklich bin und ob diese Beziehung ebenfalls von Dauer sein wird, darauf wirken sich ganz andere Aspekte aus als irgendein Bett, in dem irgendwann einmal eine Frau gelegen hat, die ich nicht einmal kenne. Ich kann damit nicht wirklich ein Problem haben, denn sonst könnte ich mir auch ein Problem damit einreden, dass mein jetziger Partner mit mir an Orte fahren will, an denen er auch mit seinen Ex-Freundinnen war und gute Zeiten erlebt hat.

Sicherlich verbindet man, wenn man das will, all diese Eckpunkte mit irgendwelchen Ex-Beziehungen, auf die man eifersüchtig sein könnte, aber was ergibt das für einen Sinn? Künstlich konzipierte Probleme haben in einer Beziehung einfach nichts verloren, und wenn man dazu neigt, solchen absurden Gedankengängen nachzugehen und daraus irgendwelche Probleme entstehen zu lassen, dann sollte man sich vielleicht einmal über die eigene Haltung Gedanken machen. Vor allem hilft es da häufig sehr, wenn man versucht, all das, worin man beim Partner ein Problem sieht, mal auf sich selbst zu beziehen, also im umgekehrten Fall. Meistens wird einem selbst dann doch klar, dass das alles recht harmlos zu betrachten ist und nicht alles, was nach einem vermeintlichen Grund für eine empfundene Eifersucht aussieht, auch einer ist.

Jedenfalls bin ich im Rahmen meines Nachdenkens zu dem Schluss gekommen, dass ich kein Problem damit habe, dass in diesem Bett meines Partners irgendwann einmal eine Frau gewesen ist und dass dort vielleicht sogar Dinge vor sich gegangen sind, die mir persönlich widerstreben würden. All das hat mich nicht wirklich zu interessieren, sofern es sich nicht ganz konkret auf mein Leben auswirkt, ich also plötzlich ebenfalls irgendetwas tun soll, das mir widerstrebt. Und ich kann nicht behaupten, dass es mir gegen den Strich geht, generell in diesem Bett zu liegen, sondern eher, dass dort einmal Dinge vor sich gegangen sind, die ich vielleicht wirklich widerwärtig finde. Aber darüber nachzudenken, bringt mir nichts, außer einem schlechten Gefühl. Die Zeitzählung, wenn man das so sehen will, beginnt doch, bezogen auf diese Beziehung mit meinem Partner jedenfalls, erst ab dem Moment, in dem wir zusammengekommen sind. Was davor war, hat mit mir nichts zu tun und es hat wohl auch keine Auswirkungen auf das, was jetzt ist. Das muss mir das wichtigste sein, also kann das Bett auch ruhig bleiben.

Ich habe mir bis dato darüber keine Gedanken gemacht. Tatsächlich habe ich mein Bett nicht gewechselt. Ich habe aber nur ein kleines Bett bei meinen Eltern gehabt und da ist auch nie was mit meinem Ex passiert. Ich bin dann aber relativ schnell mit meinem jetzigen Freund zusammen gezogen, so dass ich mir nur ein paar Monate dieses Bett angetan habe.

Ich finde aber es nicht weiter schlimm, wenn man immer noch im selben Bett schläft, wenn das Bett wirklich sehr bequem ist und hochwertig ist. Schließlich war es in so einem Fall auch teuer und das ist der Ex doch meistens nicht wert, es für ihn zu entsorgen.

Mein Partner hat sich nach seiner ersten Beziehung, was auch die Einzigste war, auch ein neues Bett gekauft, allerdings sind sie dann auch relativ schnell umgezogen. Als neue Partnerin habe ich mich sehr über das bequeme Bett gefreut, was dem alten gefolgt ist, zumal meine Seite ganz unbelegen war. Ich hätte aber auch im alten Bett neben ihm gelegen, man liebt sich doch.

Ich würde nie auf die Idee kommen, mir nach jedem Partner ein neues Bett zu kaufen. Dabei hatte ich bisher nur zwei sehr lange Beziehungen, wobei ich mit meinem dritten Partner noch zusammen bin. Von daher wäre es gar nicht so schlimm gewesen, mir nach jedem Partner ein neues Bett zu kaufen. Das finde ich aber schwachsinnig und das hätte ich gar nicht eingesehen, weshalb ich auch überhaupt nicht daran gedacht habe.

Natürlich ist es so, dass mit einem Bett sehr viele Erinnerungen verbunden sind. Es ist auch logisch, dass an einem Bett viele Erinnerungen an damalige Partner verbunden sind. Das ist aber eben nicht nur beim Bett so und auch an Kleidungsstücken und vielen anderen Möbeln können Erinnerungen hängen. Diese ganzen Sachen nach jeder Beziehung zu entsorgen, fände ich völlig übertrieben und auch schwachsinnig. Immerhin lassen sich Erinnerungen ja auch nicht einfach auslöschen und ich denke, dass es nicht viel bringt, wenn man einfach nur die Sachen austauscht.

Ich muss sagen, dass ich bei meinem jetzigen Bett absolut nicht an meine damaligen Partner denke. Dieses Thema ist für mich komplett abgeschlossen und deshalb finde ich es auch nicht merkwürdig, meinen Freund bei mir schlafen zu lassen. Allerdings ist es so, dass ich immer ein merkwürdiges Gefühl habe, wenn ich bei meinem Freund schlafe und da würde ich mir tatsächlich wünschen, dass er sich ein neues Bett zulegt, obwohl ich gar nicht weiß, ob seine damaligen Freundinnen überhaupt bei ihm geschlafen haben.

Bisher habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht. Ich habe bisher auch nur ein Partner gehabt, mit dem ich immer noch zusammen bin, sodass diese Erfahrung auch nicht durchgemacht wurde. Ich kenne nun auch keinen aus der Verwandtschaft, der so viel Geld hat, um es nach der Trennung neu zu kaufen.

Die Vorstellung ist schon komisch, aber ich denke doch, dass es beim Liebesakt andere Faktoren gibt, an die man denkt. Deswegen kann ich mir nun nicht vorstellen, dass dies ein Problem für mich darstellen würde. Ja klar, würden alte Erinnerungen hoch kommen, aber diese sind dann ja nicht mehr real zu diesem Zeitpunkt. Dennoch kann es sein, dass auch ich in ein paar Jahren anders denke, denn auch du hast früher anders gedacht.