Wenn das Taschengeld auf ist ist noch Monat übrig ist

vom 20.03.2012, 18:33 Uhr

Ich bin heute bei einer Bekannten gewesen. Der Sohn dieser Bekannten bekommt jeden Monat zehn Euro Taschengeld und er ist jetzt neun Jahre alt. Ich finde nicht, dass er mehr Taschengeld haben müsste aber er selber kam in die Küche, in der wir gerade etwas besprochen haben, und meinte, dass er mehr Taschengeld bräuchte. Er sah seine Mutter an und meinte dazu einfach nur: "Wenn mein Taschengeld aus ist ist aber noch so viel Monat übrig und für den muss ich ja auch Geld haben."

Dann begann natürlich eine Diskussion darüber, wie das Kind in ungefähr drei Wochen die zehn Euro ganz ausgeben könnte. Der Grund ist (anscheinend) der Schulkiosk. Der Junge bekommt eigentlich eigenes Frühstück mit in die Schule mit, aber an einem Tag in der Woche bekommt er Geld mit um sich in der Schule am Kiosk etwas zu kaufen. Nun hat er sich wohl angewöhnt, sich nicht für das ganze Geld Essen zu kaufen sondern es auf mehrere Tage zu "verteilen". Und wenn das Essensgeld auf ist, dann wird eben das eigene Taschengeld verwendet.

Wir haben jetzt versucht gemeinsam dem Jungen zu erklären, dass er neben seinem Frühstück, das er auch immer auf isst, sich gar kein weiteres Essen in der Schule mehr kaufen müsste. Das sah er angeblich auch ein, nur gäbe es so viele leckere Sachen im Schulkiosk. Die erste Maßnahme ist nun, dass er jeden Tag eigenes Frühstück mit in die Schule bekommt und kein Essensgeld mehr, um sich etwas in der Schule zu kaufen.

Ich denke, dass man solche Probleme vielleicht öfter haben wird und dieser Junge da kein Einzelfall ist. Was kann man machen um dafür zu sorgen, dass das Kind nicht weiterhin sein Taschengeld für Essen aus dem Schulkiosk ausgibt? Hatten eure eigenen Kinder oder ihr selber in der Schulzeit auch solche Phasen?

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Das Taschengeld ist ja dafür in erster Linie gedacht, dass die Kinder lernen, mit dem eigenen Geld umzugehen. Und ich finde nicht, dass für ein 9-jähriges Kind, 10 € Taschengeld zu wenig ist. Das finde ich schon ausreichen, für ein Kind in diesem Alter.

Da ist es wichtig zu wissen, was das Kind damit alles bezahlen muss. Wenn es nur gedacht ist, damit es sich mal was Süßes kaufen kann, oder irgendwelches Spielzeug, ist es doch in Ordnung. Und wenn der Junge meint, dass er sich in der Schule nochmals was zu Essen kaufen muss, dann ist es sein Problem. Wenn das Geld dann nicht für den Monat reicht, wird er doch irgendwann selber lernen, dass er mit dem Geld besser haushalten muss. Dafür ist es einfach gedacht, und ich finde, dass man ihm jetzt nicht einfach mehr Taschengeld geben soll. So wird er es dann sicherlich nie lernen.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich sehe das eigentlich auch so, dass der Junge sein Geld bekommt, um zu lernen, wie er damit umgeht und es sich einzuteilen hat. Dazu gehört auch die Einsicht, dass das Geld irgendwann alle ist und man halt dann warten muss, bis es wieder Nachschub gibt. Möglicherweise ist es vielleicht noch zu früh, ihm sein Taschengeld monatlich auszuzahlen. Vielleicht sollte man ihm alle 14 Tage 5 Euro geben oder sogar wöchentlich 2,50 Euro. Dann hilft man ihm ein wenig beim Einteilen. Außerdem könnte man mal herausfinden, ob man die leckeren Sachen nicht auch im Supermarkt bekommt und ihm dort auch zeigen, dass es dort günstiger ist als an einem Kiosk.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich finde die Aufteilung des Taschengeldes etwas unpassend für das Alter. Denn ein Kind von neun Jahren kann nicht unbedingt den ganzen Monat so überblicken, um sich sein Geld entsprechend einzuteilen. Daher wäre ein wöchentlicher Betrag wesentlich sinnvoller, welchen man dann verdoppeln kann und später dann auch den ganzen Monat auf einmal zahlt. Wobei zehn Euro für das Alter schon recht viel Geld sind.

Zum anderen sollte der Mutter doch vorher klar sein, das so ein Kiosk auch lockt. Wobei ich sowieso der Meinung bin, dass eine solche Verkaufsstelle in einer Grundschule nichts zu suchen hat. Ein ausgewogenes Frühstück von zu Hause kann den Kindern eine gesunde Ernährung beibringen. Süße Sachen vom Kiosk sind das mit Sicherheit nicht.

Daher ist die Entscheidung, dass es täglich das Frühstück von zu Hause gibt, schon der richtige Schritt. Und ansonsten benötigt das Kind kein Geld in der Schule. Also reicht es, wenn der Junge sein Taschengeld am Nachmittag zur Verfügung hat. Allein weil eben der Kiosk nur lockt. Allerdings sollte die Mutter nun auch konsequent sein und kein Geld extra mehr geben.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich sehe im Taschengeld auch in erster Linie als Sinn und Zweck, dass die Kinder lernen mit dem Geld umzugehen. Hier hat das Kind eben gut gesehen, dass man mit dem Geld haushalten muss. Es wäre nicht richtig von der Mutter, wenn sie ihm dann auf Nachfrage einfach mehr Geld geben würde. Das würde dann genau nichts bezwecken.

Ich finde auch, dass die Mutter das schon richtig im Ansatz macht, dass sie ihm nun eben das Frühstück ganz mit gibt. Dass so ein Kiosk verlockend ist, ist natürlich auch klar. In dem Alter ist es der Kiosk, später sind es viele andere Geschäfte mit verlockenden und reizvollen Angeboten. Genau deswegen müssen die Kinder ja auch lernen mit dem Geld umzugehen. In dem Alter würde ich es jedoch durchaus auch sinnvoll finden, dass man das Taschengeld wöchentlich gibt. Ein Monat ist in dem Alter wirklich lang und so weit vorausschauend können viele Kinder noch nicht planen.

Ich würde also das Taschengeld wöchentlich hergeben. Damit kann dann das Kind aber machen, was es will. Wenn es das Geld unbedingt beim Kiosk ausgeben möchte, dann soll es das eben machen. Der Sohn wird dann schon merken, dass das Geld dann eben für nichts anderes mehr reicht. Learning by doing.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Also, um das Problem mit dem Aufteilen des Geldes über den Monat zu Regeln, würde ich ihm wohl eher pro Woche 2,50 Euro geben anstatt ihm ein mal den Monat die 10 Euro zu geben. Vielleicht ist das mit neun Jahren doch noch etwas schwer, sich das Geld dann gut aufzuteilen. Ich habe damals in dem Alter auch noch Wöchentlich Taschengeld bekommen anstatt monatlich.

Zu dem Problem mit dem Schulkiosk, da würde ich den Jungen mal fragen, was für Dinge er sich denn da so holt und ob er wirklich noch Hunger hat. Falls er wirklich noch Hunger hat und das Frühstück zu hause vor der Schule nicht ausreicht, würde ich ihm wohl ein zweites Frühstück für die Schule mitgeben. Und wenn es Süßigkeiten sind, die er sich da bei dem Kiosk holt, würde ich ihm dazu raten, die lieber direkt im Geschäft zu kaufen, wo sie mit Sicherheit günstiger sind und sie dann mit in die Schule zu nehmen, über die Woche verteilt. Zum Beispiel eine Packung Kinderschokolade kaufen und jeden Tag einen Riegel mitnehmen. Das ist günstiger, als sich den Riegel dort zu kaufen.

Mehr Geld würde ich ihm aber nicht geben, denn der Sinn von Taschengeld ist ja auch, zu lernen damit aus zu kommen. Und in dem Alter ist die Summe sicher genug. Nur wie gesagt, alles auf einmal überfordert ein Kind in dem Alter vielleicht schon noch etwas.

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» Endymion » Beiträge: 1015 » Talkpoints: 21,43 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Die zehn Euro Taschengeld sind für ein neunjähriges Kind vollkommen ausreichend. Dass ein Schulkiosk mit all den leckeren Sachen für Kinder verlockend ist, kann ich durchaus nachvollziehen. Mir ging es früher nicht anders und ich habe mir dort häufiger etwas gekauft, als es nötig gewesen wäre. Der Junge hier ist aber offensichtlich noch zu jung, um mit seinem Taschengeld richtig umzugehen bzw. er hat den richtigen Umgang damit einfach noch nicht gelernt. Denn wenn er das gesamte Geld am Monatsanfang bekommt, hat er es eben auch schnell ausgegeben.

Eigentlich gibt es in diesem Fall zwei Möglichkeiten: Einerseits könnte man es weiterhin so handhaben, dass der Junge monatlich zehn Euro bekommt und wenn er dieses nur für den Schulkiosk ausgibt und dann nichts mehr für andere Dinge hat, hat er eben Pech gehabt. Wenn er sich dann andere Sachen nicht kaufen kann, weil es eben kein zweites Taschengeld im Monat gibt, wird er vielleicht merken, dass es besser ist, wenn er nicht das ganze Geld beim Kiosk ausgibt. Oder aber man könnte einführen, dass der Junge nicht das gesamte Geld auf einmal bekommt, sondern ihm wöchentlich 2,50 Euro oder alle vierzehn Tage fünf Euro geben.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Dass ein Schulkiosk für die Kinder anziehend ist, muss jedem klar sein. Fast alle Kinder werden hingehen und sich Leckereien holen, da will ein einzelnes Kind keinesfalls zurückstehen. Außerdem lockt eben auch die ein oder andere Süßigkeit. Das alles hat mit dem Frühstücksbrot nichts zu tun. Aus dem Kiosk, das ist eben etwas anderes.

Ich würde mit dem Jungen sprechen und ihm darlegen, wie es ist, wenn er das Taschengeld wöchentlich bekommt oder eben einmal im Monat. Ich denke, dass der Junge das selbst entscheiden sollte, was er möchte. Da würde ich ihn nicht bevormunden, zumal er jetzt monatlich Taschengeld erhält. Sollte er weiterhin monatliche Auszahlung wünschen, ist es sein Problem, wenn das Geld schon Mitte des Monats ausgegeben wurde. Dann wird er es lernen müssen, sein Geld besser zu verwalten.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Also ich würde auf gar keinen Fall mehr Geld raus geben. Wie soll das Kind den sonst lernen, mit dem Geld umzugehen und es ich einzuteilen. Mama gibt ja wieder, wenn es alle ist. 10 Euro für einen 9jährigen ist mehr als genug. Ich würde meinem Sohn dann meine Hilfe anbieten. D.h. ich setze mich mit ihm hin und erkläre ihm, wie man sich sein Geld einteil und dass er sich überlegen soll, was er sich großes kaufen könnte, wenn er etwas davon noch sparen würde. Aber für diesen Monat würde ich ihm nichts mehr geben. Pech gehabt. Er soll ja auch die Konsequenzen merken, wie es ist wenn man jetzt nichts mehr kaufen kann.

» Naffi » Beiträge: 948 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich finde auch das 10€ Taschengeld für ein 9 jähriges Kind vollkommen ausreichend sind, aber ich würde ihm wohl 2,50€ in der Woche geben. Denn in diesem Alter ist es noch etwas schwierig den ganzen Monat zu überblicken. Die wöchentliche Auszahlung ist für ein Kind in dem Alter besser zu überblicken. Gerade so ein Schulkiosk ist natürlich sehr verlockend, vor allem wenn die Schulkameraden auch dort einkaufen.

Meine Kinder bekommen auch ihr Taschengeld jeden Samstag, so können sie es besser einplanen was sie damit machen möchten. Ich hatte es auch erst monatlich ausgezahlt, das klappte aber nicht wirklich, seit sie es wöchentlich bekommen, können sie besser damit umgehen.

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» Wennie4 » Beiträge: 1754 » Talkpoints: 6,72 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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