Hartnäckiges Nachfragen bei einer Absage - okay?

vom 20.03.2012, 12:40 Uhr

Hartnäckigkeit soll sich manchmal ja auszahlen, aber geht Ihr auch so weit und verlangt bei einer Absage gern mal eine genaue Begründung? So etwas in der Art habe ich gestern in der Sendung "Der Haushaltscheck" gehört. Angeblich habe der Protagonist dadurch auch eine Zusage für einen neuen Job bekommen. Die Chefinnen meinten, der Mann wäre so hartnäckig gewesen und hätte immer wieder angefragt, weshalb sie ihn dann letztendlich doch eingestellt hätten.

Ich persönlich könnte das wohl nicht machen, da es mir zuwider ist, mich immer und immer wieder anzubiedern. Ist eine Absage erfolgt, egal, mit welcher Begründung, ist die Stelle für mich dann vorerst irrelevant. Eventuell würde ich mich zu einem anderen Zeitpunkt nochmal melden, wenn eine ganz ähnliche Stelle ausgeschrieben werden würde, aber sonst denke ich, würde ich es eher sein lassen.

Wie hartnäckig seid Ihr? Habt Ihr im Bereich der Jobsuche schon Erfahrungen damit gemacht, dass sich Hartnäckigkeit auszahlt? Ist es nicht eher so, dass man dem Arbeitgeber eher damit auf den Keks geht? Bis wohin würdet Ihr bei hartnäckigem Nachfragen gehen, ab wo ist es für Euch ein "Hinterherlaufen"?

Benutzeravatar

» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Es gibt ja nichts, was es nicht gibt. Aber ich würde das so nicht sehen, dass ein "hartnäckiges" Nachfragen nach einer Absage dann doch noch zu einer Zusage führen würde. Wie könnte man sich dies auch vorstellen? Soll einer anderen Person der man u.U. schon zugesagt hat, abgesagt werden? Oder aber gestehen sich Personalentscheider ein, einen Fehler bei der Vorauswahl gemacht zu haben und revidieren einfach die Entscheidung? Alles Szenarien, welche ich als wenig realitätsbezogen sehen würde.

Nach einer Absage kann man eigentlich nichts weiter tun, als Selbstkritisch zu prüfen, ob bei den Unterlagen wirklich alles in Ordnung war. Wobei das ja schon zum Standard VOR dem Verschicken gehört. Wenn dann eine Absage kommt, muss man akzeptieren, dass eben andere das Rennen gemacht haben bzw. wenigstens einer dabei war, der besser geeignet war. Auch wenn es nur im Sinne einer geringeren Gehaltsforderung war.

Wenn man schon hartnäckig sein will aber die Stelle nicht bekommen hat, dann kann man in dem Fall "nerven", wenn die Bewerbungsunterlagen nicht zurückgeschickt wurden. Oder aber wenn noch Kosten im Zuge der Bewerbung (beim Vorstellungsgespräch) offen geblieben sind. Aber wirklich nach einer (ehrlichen) Begründung zu suchen, ist ein klein wenig naiv. Was sollte ein Arbeitgeber sagen, der die Absage schlicht aus dem Grund geschickt hat, weil er den Bewerber unsympathisch findet?

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich würde bei einer Absage nicht noch einmal extra nachfragen, ob nicht vielleicht doch die Chance besteht, dass ich den Job bekomme. Die Firma wird wohl ihre Entscheidung gefällt haben, und sich einfach für einen anderen Bewerber entschieden haben. Und dann ist die zu besetzende Stelle vergeben, sodass ich denke, dass bei mir keine Ausnahme gemacht wird, wenn ich hartnäckig nachfrage.

Aber wer es versuchen möchte, sollte dies aber auch nur einmal versuchen. Ich finde es dann etwas aufdringlich, wenn man mehrmals den Arbeitgeber fragt, ob man nicht doch eingestellt werden kann. Ich finde das bringt zu nichts, außer dass die Firmen dann nur genervt von einem sind. Ich erkenne die Absage einfach an, denn es wird ja einen Grund geben, wieso man mich nicht eingestellt hat. Und das respektiere ich dann auch, und schaue mich nach einem anderen Job um.

Benutzeravatar

» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



@derpunkt, es wurde nicht genauer erläutert, wie der Mann letztendlich doch an die Stelle gekommen ist. Die Chefinnen sagten eben nur, dass er mit seiner Hartnäckigkeit punkten konnte und immer wieder angesprochen hatte, was nun mit der Stelle sei. Ich hatte eher den Eindruck, im besagten Fall war es so, dass es sich hierbei um eine Initiativ-Bewerbung gehandelt hatte und man wohl erst keine Stelle zu vergeben hatte. Dass die Stelle ausgeschrieben war und man dann einem anderen Bewerber abgesagt hätte, bezweifle ich ehrlich gesagt auch ebenfalls. Aber wie gesagt, es wurde nicht genauer erläutert und so kann ich leider die offenen Fragen nicht beantworten.

Benutzeravatar

» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Also wenn eine Firma mir wirklich gefällt und ich dort unbedingt arbeiten möchte, dann kann ich auch richtig hartnäckig sein. Ich rufe aber nicht ständig an. Vielmehr schicke ich meine Bewerbung immer mal wieder hin. Und ich habe damit auch bisher immer gute Erfahrungen gemacht. Früher oder später, habe ich den Job bekommen.

Denn ich war auch mal Unternehmerin und muss sagen, dass er ziemlich schlecht einzuschätzen ist, ob ein Bewerber den Job wirklich haben möchte, des Jobs wegen, oder eben einfach nur wegen dem Geld. Wenn jemand aber hartnäckiger war dann weiß ich zumindest, dass er auch hinter der Firma stehen wird und hoch motiviert ist.

Meinen jetzigen Job habe ich auch so bekommen. Eigentlich wollte er mich für was anderes haben, aber das ging wegen der Schichte nicht (habe ein kleines Kind). Ich bin aber hartnäckig geblieben und so hat er mir einen anderen Posten in der Nachtschicht angeboten. Und das nur weil ich mich nicht habe gleich entmutigen lassen, nur weil die Schichten nicht passten. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

» Naffi » Beiträge: 948 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also, wenn ich eine Absage ohne eine Begründung bekommen würde, würde ich vielleicht noch mal nach dem Grund fragen und dabei eben abklären, ob es an mir lag oder ich bei einem späteren Stellenangebot vielleicht noch mal eine Chance hätte. Das war es dann aber auch schon. Ich würde sicher nicht ewig da hinterher telefonieren, in der Hoffnung, die Stelle doch noch zu bekommen, was auch sinnlos wäre, wenn schon ein anderer Bewerber die Stelle bekommen hätte.

Ich denke auch, dass so ein Verhalten bei den meisten Chefs auf wenig Gegenliebe stoßen dürfte. Wenn das sowieso schon stressige Bewerbungsverfahren abgeschlossen ist, möchten sie doch sicher ihre Ruhe haben und nicht noch weiter durch die Anrufe eines nicht genommenen Bewerbers belästigt werden.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^