Nicht verheiratet - dennoch meine Frau/mein Mann sagen?
Ich bekomme hin und wieder von anderen Leuten mit, dass diese von ihren Beziehungspartnern als "mein Mann" oder "meine Frau" sprechen, selbst wenn sie nicht verheiratet sind. Das ist sogar bei Pärchen der Fall, die vielleicht gerade mal ein paar Monate zusammen sind. Bereits mehrfach habe ich es erlebt, dass schon nach kurzer Zeit, also manchmal auch schon nach ein oder zwei Wochen, solche Bezeichnungen des Partners verwendet wurden. Besonders häufig ist mir das bisher bei Schwulen und Lesben aufgefallen. Ich habe schon darüber nachgedacht, ob das vielleicht daran liegen könnte, dass die entsprechenden Personen herausstellen wollen, dass es sich wirklich nicht nur um einen normalen Freund handelt, sondern um einen Partner. Viele Menschen, vor allem Heterosexuelle, gehen ja sonst oft erst einmal davon aus, dass es sich "nur" um einen normalen Freund handelt. Ich habe allerdings noch nie jemanden als meinen Mann oder auch meine Frau bezeichnet, weil ich diesen Ausdruck ganz schrecklich finde, vor allem vor dem Hintergrund, dass man diese Bezeichnungen eher im Zusammenhang mit Ehepartnern verwendet. Ich spreche lieber von meinem Partner, meinem Freund, meinem Liebsten oder ähnlichem.
Habt ihr auch schon erlebt, dass manche Leute gerne von ihrer Frau oder ihrem Mann sprechen, ohne verheiratet zu sein? Wie empfindet ihr diesen Ausdruck? Bezeichnet ihr euren Partner vielleicht selbst auch so, mal vorausgesetzt, dass ihr gar nicht verheiratet seid? Wie findet ihr das, wenn Leute schon nach kurzer Beziehungsdauer solche Ausdrücke verwenden?
Eigentlich ist es ja jedes selbst überlassen wie man sich seinen Beziehungstatus erklärt. Meine Nachbarn sind auch nicht verheiratet, dennoch ist es ihr Mann bzw. seine Frau. Ich kenne recht viele Freunde die dies so handhaben und diese Ausdrucksweise auch als normal empfinden. Ich selbst bezeichne sie im Gespräch auch mal als Mann oder Frau wenn ich frage was ihr Partner so macht und da ist es mir egal ob sie verheiratet sind oder nicht.
Mein Freund hat mich auch schon nach recht kurzer Zeit als seine Frau betrachtet. Hing aber eher damit zusammen, dass er bis zu unserer Beziehung seine Ex-Frau noch immer als seine Frau bezeichnet hat, wenn mal über sie gesprochen wurde. Auch mir gegenüber, aber ich habe diese Tatsache nicht überbewertet. Denn ich wusste, das sie ihn lange vor uns schon einmal gefragt hatte, ob er zu ihr zurück kommt und er hatte es abgelehnt. War also nur eine Bezeichnung, welche aus Gewohnheit verwendet wurde.
Nun waren wir zusammen und irgendwann meinte er wieder seine Frau, obwohl er die Ex meinte. Verbesserte sich aber selbst und sagte auch, dass ich ja jetzt seine Frau wäre. Dafür muss man doch nicht extra verheiratet sein. Auch habe ich selbst kein Problem damit, wenn andere Menschen in meinem Umfeld der Meinung sind, das mein Freund und ich verheiratet wären und mich dann mit dem Nachnamen meines Partners anreden.
Diese Situation hatte ich noch vor meiner Heirat, da wir eben zusammenlebten und viele dachten, das wir halt auch schon verheiratet wären. Wie man den Partner bezeichnet muss Jeder für sich entscheiden und ich habe damit kein Problem, wenn mein Freund mich als seine Frau bezeichnet, auch wenn der Trauschein fehlt.
Ich hab das noch nie gehört bei Leuten, die nicht verheiratet sind. Bei mir ist es komischerweise andersrum: Ich bin seit einem halben Jahr verheiratet und bringe es immer noch nicht über die Lippen "mein Mann" zu sagen. Ich bin bisher bei "Freund" geblieben. Irgendwie komme ich mir so alt vor, wenn ich "Mann" sage - aber da werde ich mich wohl auch noch dran gewöhnen. Grundsätzlich finde ich das aber völlig egal, solange sich die beiden Partner einig sind, wie sie sich nennen wollen.
Ich zähle mich selbst zu den Personen, die so sprechen. Ich bin auch (noch) nicht verheiratet, aber ich nenne meinen Partner auch meinen Mann und er sagt auch ich sei seine Frau. Wir sind verlobt, deshalb denke ich, dass es legitim ist, sich so auszudrücken. Mir ist völlig egal, ob man verheiratet ist oder nicht, man kann dennoch zueinander sagen, dass der oder die jeweils Frau oder Mann von einem selbst ist. Viele leben ja heute ohne Trauschein zusammen und das Jahrelang, da ist es erst recht angebracht, sich so auszudrücken.
Wären wir nur kurz zusammen, würde ich das nicht tun. Damals war er noch mein Freund oder Partner, nun nenne ich ihn aber überall Mann, weil ich es auch so empfinde. Letztendlich kommt es zwar darauf an, wie man persönlich dazu steht, aber ich denke schon, dass das nach einiger Zeit durchaus in Ordnung ist, seinen Partner so zu nennen, auch wenn man nicht verheiratet ist.
Ja, ich gehöre zu den unverheirateten Personen und bezeichne meinen Partner eben als meinen Partner, meinen Freund oder auch als meinen Lebensgefährten, nicht jedoch als Lebensabschnittsgefährte oder auch nicht mehr als Mann. Es gab mal Zeiten, da habe ich es in der Tat getan, auch schriftlich in Foren und hier bei Talkteria, aber letztendlich fühlte es sich für mich einfach nicht richtig an, sodass ich dann doch wieder auf Partner oder Lebensgefährte umgeschwenkt bin. Damit fühle ich mich einfach wohler und ich denke, ich werde auch nichts anderes sagen, ehe man nicht verheiratet ist.
Ehrlich gesagt bin ich schon darüber irritiert, wenn mir jemand seinen Partner als "mein Mann" oder "meine Frau" vorstellt und es dann heißt, man sei nicht verheiratet. Aber es mag sein, dass es für das Paar eben das richtige Gefühl vorhanden ist, um es so zu sagen und es so auszudrücken, mein Ding ist es nicht, wie ich es feststellen durfte und damit lebe ich ganz gut.
Ich wüsste jetzt nicht, dass es bei heterosexuellen Paaren anders wäre als bei homosexuellen Paaren, aber was spricht denn dagegen, wenn eine Frau von ihrer Freundin eben als Partnerin und bei einem Mann von seinem Freund als Partner spricht? Für mich nichts und ich denke, man kann da auch nicht so schnell etwas verwechseln, sofern man nun nicht auf die Idee kommt, von einem Geschäftspartner oder so zu sprechen. Letztendlich ist es mir aber egal, wie jemand von einem Partner spricht, ob nun verheiratet oder nicht.
Bei kurz andauernden Beziehungen habe ich so etwas übrigens auch nicht so gehört, da war dann wirklich nur die Rede vom Freund oder von der Freundin, was auch vollkommen in Ordnung gewesen ist. Aber was soll man denn da auch schon ausrichten, wenn es anders ist? Jeder muss sich mit der Definition einfach wohlfühlen und wenn man nach drei Monaten beispielsweise heiratet, ist es in dem Fall ja auch "mein Mann" oder "meine Frau".
Ich bin der Meinung, dass man den Partner als Mann bzw. Frau erst nach der Hochzeit nennen soll. Vor ein paar Jahren habe ich mitbekommen, dass die Freundin meiner Onkels ihn als Mann bezeichnet hat. Er ist in dieser Situation nicht da gewesen und ich fragte mich, ob die heimlich geheiratet haben. Der Gedanke wäre ja nicht falsch, solche Bezeichnungen führen nur zur Verwirrungen. Kurz darauf fand ich heraus, dass es keine Hochzeit gegeben hat, sie nennt ihn immer so. Er macht es jedoch genauso.
Für mich ist mein Freund mein Freund und nicht mein Mann.
Ich kannte mal eine Frau, die ihren eigentlichen Freund, als "Mann" bezeichnet hat. Sie war etwa 23 Jahre alt, und mit ihrem Freund auch noch nicht so lange zusammen, ich meine es waren 2 Jahre. Die Frau war sowieso nicht ganz "normal", wie ich finde. Sie hat eben etwas anders gesprochen, wie ich es nicht kenne. Es war eine Klassenkameradin und das ist auch meinen anderen Klassenkameraden aufgefallen, dass sie so merkwürdig spricht, wie auch eben, dass sie ihren Freund als "Mann" bezeichnet.
Wenn man mit ihre geredet hat, hatte ich das Gefühl, als ob sie immer versuchen will, so oft wie nur möglich erwähnen, dass sie einen "Mann" hat. Da kam dann natürlich auch die Frage, ob sie denn schon verheiratet ist. Aber das verneinte sie nur, und meinte, dass es noch zu früh sei. Auch ich habe sie dann gefragt, wieso sie ihren Freund denn als "Mann" bezeichnet, obwohl sie mit ihm nicht verheiratet ist.
Sie gab keine wirkliche Antwort darauf. Sie meinte, weil sie es eben so macht. Und immer wieder sprach sie von ihrem Mann, was einem wirklich aufgefallen ist. Ich finde, dass man seinen Freund, oder auch Lebensgefährten nicht als "Mann" bezeichnen sollte. Das ist doch nur ein Ausdruck, der benutzt wird, wenn man auch verheiratet ist. Auch wenn man schon eine sehr lange Zeit zusammen ist, oder auch zusammen lebt, würde ich meinen Freund nicht als "Mann" bezeichnen. Alle anderen werden dann denken, dass ich verheiratet bin, was aber einfach nicht der Fall ist.
Ich habe noch nie unverheiratete Paare getroffen, die den jeweils Anderen als "mein Mann" oder "meine Frau" tituliert haben. Mir käme das auch sehr komisch vor, da das für mich schon etwas mit der Ehe zu tun hat. Bei Schwulen oder Lesben fände ich das ebenfalls nur angemessen, wenn sie eine eingetragenen Partnerschaft haben.
Ansonsten erlebe ich es aber sowieso sehr sehr selten, dass jemand "mein Mann" oder "meine Frau" sagt. Die meisten sagen einfach den Namen des Partners oder der Partnerin. Ohne jetzt zu sagen "mein Mann" oder "mein Partner" oder die Beziehung irgendwie anders zu benennen.
Ich sage auch öfters "mein Mann", obwohl ich nicht verheiratet bin. Das hängt aber meist davon ab, mit wem ich mich dann jeweils unterhalte. Gegenüber einem Außenstehenden, den es im Grunde überhaupt nichts angeht, ob wir verheiratet sind, oder nicht, sage ich eher mal "mein Mann", hauptsächlich weil das Wort kürzer ist, als Lebensgefährte oder Verlobter. Und "Lebensgefährte" klingt für irgendwie so ein bisschen nach älteren Leuten, so die Generation 50 plus, für die es nicht mehr lohnt, noch bzw. nochmal zu heiraten. Warum das so ist, kann ich nicht sagen, aber das ist einfach meine gedankliche Assoziation. Und für mich macht es ohnehin keinen Unterschied. Wir leben zusammen, haben ein gemeinsames Kind, was ändert es da noch, ob wir irgendwann wirklich heiraten, oder nicht? Ich bin jemand, für den die Ehe im Prinzip nicht viel mehr als ein Stück Papier ist, das an der bestehenden Beziehung nichts ändert.
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