Besuchskind will Heim - Mutter ist nicht zu erreichen

vom 19.03.2012, 00:56 Uhr

Eine Bekannte hat eine Tochter. Nun hat am Wochenende eine Freundin der Tochter bei der Tochter meiner Bekannten übernachtet. Die Kinder haben schön gespielt und sind auch relativ friedlich ins Bett gegangen. Das Besuchskind konnte lange nicht einschlafen und fing dann bitterlich an zu weinen und sagte immer, dass es nach Hause möchte.

Meine Bekannte hat daraufhin versucht die Mutter zu erreichen, damit diese ihre Tochter abholt. Die Mutter des Besuchkindes ging aber gar nicht ans Telefon. Auch am Handy erreichte meine Bekannte nur die Mailbox. Sie schrieb der Mutter dann eine SMS. Als Antwort kam eine SMS, dass die Mutter dabei sei sich zu besaufen. Der Tochter solle man doch bitte ausrichten, dass sie schnell schlafen soll, dann käme der Morgen schneller und dann würde sie ja abgeholt werden. Danach hatte die Mutter wohl ihr Handy abgestellt und war nicht mehr erreichbar.

Wie findet ihr das Verhalten der Mutter? Wie würdet ihr euch an der Stelle meiner Bekannten verhalten? Was kann man generell in solchen Situationen machen? Das Kind verlangt ja eindeutig nach der Mutter, nur ist diese nicht zu erreichen. Sollte eine Mutter, auch wenn ihr Kind wo anders übernachtet, nicht zumindest erreichbar sein?

» XL » Beiträge: 680 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also das Verhalten der Mutter finde ich unterste Schublade. Ok, meine Kinder haben auch schon auswärts übernachtet und ich bin ausgegangen. Aber ich war trotzdem erreichbar und vor allem nüchtern, damit ich im Fall der Fälle eben meine Kinder auch hätte abholen können.

Als gastgebende Mutter kann man da erst mal nicht viel machen, außer das Gastkind eben trösten, damit es einschlafen kann. Aber in Zukunft würde ich das Kind halt nicht mehr über Nacht nehmen. Denn wenn wirklich mal etwas passiert und die Mutter sich betrinkt, dann steht man vor einem Problem.

Und ja, auch als Mutter sollte man erreichbar sein, wenn man sein Kind betreut weiß. Wie gesagt, waren meine Kinder auch schon bei einer Freundin übernachten oder halt in der Jugendherberge. Aber ich war eben erreichbar. Klar hätte ich das Handy dann auch nicht gleich gehört, da ich dann auch schon mal ein Konzert besucht habe. Aber ich habe eben regelmäßig geschaut, ob ein Anruf vorhanden war.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich finde das Verhalten der Mutter ehrlich gesagt auch unmöglich und mir tut die Tochter auch einfach nur leid, wenn sich dieser "Vorfall" wirklich genau so zugetragen haben soll. Dass ein Kind mal bei einer Freundin oder einen Freund übernachten möchte, ist ja ganz verständlich. Wir waren auch mal jung und es war dann immer etwas Besonderes, wenn man nicht zuhause übernachtet hat. Meine Mutter hat dann auch immer klargemacht, dass ich anrufen kann, wenn ich mich nicht wohl fühle und sie mich dann auch direkt abholen kommt. Sie hat diesen freien Abend also nicht dazu genutzt, wegzugehen und Party zu machen, sondern sie ist daheim geblieben und war immer daheim erreichbar. Damals gab es bei uns auch keine Handys, so dass sie unterwegs auch gar nicht hätte erreicht werden können. Das Risiko ist meine Mutter nie eingegangen und man hätte sie jederzeit daheim erreichen können. Das finde ich auch sehr wichtig.

Wenn mein Kleiner bei meiner Mutter oder seiner Tante übernachtet, habe ich mein Handy auch immer dabei und extra laut gestellt, damit ich es auch auf jeden Fall hören kann. Nachts liegt es sogar neben meinem Kopfkissen, denn gerade bei kleineren Kindern kann es ja immer mal sein, dass sie doch nach Hause wollen und dann hätte ich auch kein Problem, mitten in der Nacht meinen Sohn irgendwo abzuholen. Ich finde das total normal und ich finde es echt krass, was diese Frau sich da erlaubt hat. Sie nutzt den freien Abend aus, um sich zu besaufen und wie es der Tochter geht, ist ihr völlig egal. Ich könnte niemals mein Handy ausschalten, wenn mein Sohn nicht bei mir ist, denn es kann doch auch immer mal etwas passieren. Also so ein Verhalten finde ich einfach nur unverantwortlich. Mir tut dann auch die Gastmutter leid, denn die hat nun den Salat und kann schauen, wie sie das Kind beruhigen kann. Also ich kann solch ein Verhalten nicht gutheißen und ich würde so etwas niemals machen.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich finde das auch ziemlich traurig. Gut, natürlich kann man sagen, man hat dann mal frei und es spricht auch nichts dagegen dann feiern zu gehen und vielleicht auch mal ein Gläschen zu trinken. Aber sich bis zur Besinnungslosigkeit besaufen ist eben nicht drin, wenn man Kinder hat. (Ob das generell so unbedingt notwendig ist, um Spaß zu haben, könnte an anderer Stelle diskutiert werden.) Man sollte auf jeden Fall zurechnungsfähig sein. Denn auch wenn man nicht mehr selbst fahren kann, man kann ja zur Not auch ein Taxi nehmen, um sein Kind wieder abzuholen. Und dann sollte man schon so nüchtern sein, dass man sich auch darum kümmern kann. Und das ist nach ein oder zwei Drinks sicherlich noch möglich, auch wenn Autofahren dann nicht mehr zu empfehlen ist. Im Idealfall trinkt nur ein Elternteil, aber bei Alleinerziehenden ist man eben immer alleine verantwortlich.

Was deine Bekannte schildert klingt mehr, als habe sie ihr Kind abgeschoben. Ich habe ja oben schon geschrieben, dass ich es legitim finde, sich auch mal frei zu nehmen, wenn das Kind bei den Großeltern oder eigenen Freunden übernachtet. Aber wenn dann etwas dazwischen kommt, ist das dann eben so und dann muss man eben doch bereit stehen, denn Mutter oder Vater ist man ja immer noch. Bei deiner Bekannten klingt es aber eher, als wäre es der anderen Mutter herzlich egal, wie es ihrer Tochter geht, Hauptsache sie muss ihre Party nicht unterbrechen. Und das finde ich wirklich erbärmlich.

Was mich übrigens noch interessieren würde: Wie alt sind die Kinder denn? Nach deiner Schilderung würde ich auf Kindergarten oder die frühen Grundschuljahre tippen. Und das ist auf jeden Fall noch kein Alter, wo man dann argumentieren kann, dass die Kids auch mal selbstständig werden müssen und damit zurecht kommen sollen, woanders zu übernachten, ohne dass Mami angerannt kommt, wenn man was nicht rund läuft. Und krank kann ein Kind immer mal sein und dann sollte man auf jeden Fall zur Verfügung stehen, egal in welchem Alter.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ganz ehrlich, wenn die Mutter dabei ist "sich zu besaufen", dann denke ich auch nicht, dass man das Kind zu ihr bringen sollte oder es mit ihr reden lassen sollte. Schließlich sagt sie dann wer weiß etwas. Mir ist es dann auch total egal, ob sie noch weiterhin zu erreichen ist denn wenn sie wirklich betrunken ist wird sie auch nicht mehr in der Lage sein fundierte Entscheidungen zu treffen und dann braucht man sie auch nicht mehr.

Das Verhalten finde ich auch nicht in Ordnung. Ich finde es aber generell nicht gut, sich zu betrinken und erst recht nicht wenn man ein Kind hat. Auch wenn es gut untergebracht zu sein scheint muss man doch damit rechnen, dass es Probleme geben könnte und das man erreichbar sein muss und das Kind vielleicht auch wieder abgeholt werden soll. Dieser Mutter hätte ich ihr Kind aber erst einmal nicht wieder gegeben, man kann ein Kind ja wohl schlecht bei einer alkoholisierten Person lassen. Da hätte ich versucht dem Kind eine Beschäftigung zu bieten und es ab zu lenken. Ich hätte versucht es davon zu überzeugen bei mir zu bleiben und gehofft, dass es keine Probleme gibt dabei. Es waren ja auch zwei Kinder, vielleicht hätten sie ja in der Nacht noch etwas gespielt, man hätte ihnen vielleicht etwas vorlesen können oder einen Film ansehen können. Da hätte ich mir etwas ausgedacht wenn das Kind nicht schlafen kann.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich finde das Verhalten dieser Mutter wirklich richtig schlimm. Natürlich spricht ja nichts dagegen, wenn ein Kind mal bei Bekannten ist, dass auch selber am Abend auszugehen und Spaß zu haben. Man sollte aber immer erreichbar sein, so dass man im Notfall das Kind holen gehen kann. Was hätte die Mutter denn gesagt, wenn ihr Kind einen Unfall gehabt und im Krankenhaus gelandet wäre? Wäre ihr das dann auch egal gewesen?

Wenn man sein Kind woanders abgibt, steht man trotzdem noch in der Verantwortung und es ist doch klar, dass man dann auch irgendwie erreichbar bleibt. Natürlich gibt es dafür ein paar Ausnahmen. Wenn man jetzt alleinerziehend ist und auf eine Tagung muss und das Kind zum Beispiel bei Verwandten für eine Woche lässt. Aber dann ist das mit dem Kind auch abgesprochen, dass man eben nicht sofort da sein kann, auch wenn man es vielleicht gerne wäre.

Aber unter normalen Bedingungen sollte man auf jeden Fall erreichbar bleiben und auch so weit zurechnungsfähig dass man das Kind noch abholen kann (notfalls wirklich mit einem Taxi, wie hier schon jemand anders schrieb.)

Hätte ich dieses Kind nun mit meinem spielen lassen und dann eingeladen für den Abend zu bleiben und hätte erlebt wie unzurechnungsfähig die Mutter des Kindes ist, würde ich daraus meine Konsequenzen ziehen und dieses Kind nach dem Abend nicht mehr einladen bei mir zu übernachten. Das ist für das Kind zwar nicht schön. aber ich wüsste dann halt, dass man sich auf die Eltern des Kindes nicht verlassen kann. Ich würde allerdings jetzt nicht allen Leuten aus der selben Klasse oder dem Kindergarten (je nachdem wo die beiden Kinder sich nun kennen gelernt haben) Bescheid geben, weil die anderen Eltern ihre eigenen Erfahrungen mit dieser Mutter machen müssen. Ich würde allerdings vielleicht ein paar Tage später, wenn die Mutter wieder nüchtern und ansprechbar ist, das ganze mal mit ihr besprechen und ihr sagen, dass das so nicht geht.

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» Endymion » Beiträge: 1015 » Talkpoints: 21,43 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ein solches Verhalten kann ich einfach nicht nachvollziehen. Ich finde es sehr herzlos sich so zu verhalten. Mich würde aber noch interessieren wie sich denn deine Bekannte am nächsten Morgen verhalten hat?

Ich glaube ich wäre ausgerastet! Wenn ich gewusst hätte wo die Mutter zur Zeit ist, wäre ich wohlmöglich auch alleine hingefahren und hätte sie vor versammelter Mannschaft regelrecht „zur Sau“ gemacht.

Zwar ist meine Kleine momentan noch nicht groß genug um sie wo anders übernachten zu lassen. Diese Zeit wird aber auch kommen und dann wird immer einer von uns beiden nüchtern bleiben, damit wir die Kleine in jedem Fall abholen können wenn etwas wäre. Vor allem aber wäre das Telefon an und die Leute die meine Tochter beaufsichtigen wüssten genau wo ich bin und was ich mache! Es könnte doch auch was Schlimmes sein. Unfälle passieren schnell und wie schlimm ist es für das Kind wenn dann die Mutter einfach nicht erreichbar ist. Nein ich kann das Verhalten nicht nachvollziehen.

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das ist ja wirklich ein trauriger Fall. Mein Sohn hat bis jetzt noch nicht bei Freunden oder wo anders übernachtet, aber wenn es dann einmal soweit ist, werde ich definitiv trotzdem jederzeit erreichbar sein. Man muss zwar nicht unbedingt gelangweilt zu Hause herum sitzen, aber man sollte wie gesagt jederzeit fähig sein, sein Kind wieder zu holen.

Wenn die Mutter nun scheinbar schon zuviel getrunken hat, ist das natürlich ein Problem. Womöglich hätte sie das Kind ja auch noch mit dem Auto holen müssen und das würde dann ja eben erst recht nicht gehen. Viel machen kann man da, so schade es ist, aber wohl nicht. Man kann versuchen, das Kind so gut wie möglich zu beruhigen, damit es bald einschläft. In weiterer Folge würde ich mich dann wohl auch weigern, dass dieses Kind noch einmal bei mir übernachtet. Das ist zwar sehr schade für das Kind, weil dadurch ja auch das Kind "gestraft" wird, aber wenn ich mich nicht darauf verlassen kann, dass im Notfall die Eltern erreichbar sind, wäre das schon ein Problem für mich.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Jetzt hast du ja schon genug Empörung über die Mutter des Kindes gehört, so dass ich hier nicht auch ins gleiche Horn blasen will. Es ist natürlich nicht schön, wenn das Kind praktisch abgeschoben wird, um einer zweifelhaften Beschäftigung nachzugehen. Aber ehrlich gesagt erübrigen sich da auch weitere Anfragen. Wenn hier ein Besuchskind akzeptiert wird, muss auch die letzte Konsequenz übernommen werden. Und das bedeutet eben, dieses Kind auch zu versorgen und in dem Fall zu trösten! Es trotz dieser Aussage der Mutter Heim zu bringen, wäre sicher unverantwortlich und man wäre nicht besser, als die Mutter, die sich eben "volllaufen lässt".

Was etwas verwundert, ist der Umstand, dass hier die Eltern oder das Elternhaus der Kinder die zum Übernachten eingeladen werden, nicht gekannt werden. Sonst wäre sicher auch vorher bekannt, wie diese Eltern zum Kind stehen bzw. was für mögliche Probleme auf einen zukommen können. Ich würde jedenfalls mein Kind oder meine Kinder zu niemandem lassen, wenn ich die Eltern nicht wenigstens etwas kennen würde. Dabei erstreckt sich dieses Kennen über mehr als nur ein "Hallo" auf den Elternabenden.

Die Bekannte sollte sich also in dem Moment um das Kind kümmern und eben alles daran setzen, dass sich das Kind doch noch sicher fühlt. Später bringen Vorwürfe der anderen Mutter gegenüber auch nicht sonderlich viel. Viel mehr sollte sie eben in Zukunft klar vereinbaren, was in so einem (möglichen) Fall zu tun ist und abklären, ob die anderen Eltern erreichbar sind und erreichbar sein wollen!

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Diese Geschichte ist zwar schon traurig, allerdings nur weil die Mutter sich so ablehnend verhält. Mir könnte es sicher auch passieren, dass man mich nicht erreicht, wenn es eben mitten in der Nacht ist und ich dann sehr wahrscheinlich tief und fest schlafe. Da ich Telefone auch nicht mit in das Schlafzimmer nehme, wäre es also durchaus denkbar, dass man mich nicht erreicht.

Allerdings kenne ich in der Regel die Eltern der Kinder, die bei uns übernachten recht gut und wir sprechen als Eltern auch vor dem Übernachten darüber, ob und wann die Eltern zu erreichen sind. In so einem Falle wird dann auch abgeklärt, wer statt dessen zu erreichen ist, wenn es eben der Notfall verlangt. So kommt es häufiger vor, dass die Kinder woanders übernachten und bei einer guten Bekannten wären deren Schwiegereltern die Ansprechpartner für Notfälle. Ich finde das auch völlig in Orndung - so lange es abgesprochen ist.

Darüber hinaus sprechen wir aber auch mit den Kindern, das läuft auch schon seit dem Kindergartenalter so. Und die Kinder wissen eben auch, dass mit der Entscheidung zum Übernachten eben auch eingeschlossen ist, dass sie mit eventuellem Heimweh klarkommen müssen. Bisher hat es da auch noch nie Probleme gegeben.

Daher denke ich, dass hier einiges schief gelaufen ist. Deine Bekannte, XL, ist da vielleicht auch etwas zu blauäugig an die Sache heran gegangen. Sie hätte eben hinterfragen sollen, wie bestimmte Dinge zu regeln sind. Genauso hätte die Mutter des Kindes darauf hinweisen können. Zumindest kann man daraus lernen, dass man eben in Zukunft bestimmte Eventualitäten abspricht und nicht erst wartet, was passiert.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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