Passt die Asche des Menschen wirklich in eine kleine Urne?
Wenn Menschen nach dem Tod verbrannt werden, werden sie in einem Sarg verbrannt. Die Asche, die dann übrig bleibt passt dann in eine relativ kleine Urne rein. Aber ich kann mir vorstellen, dass es doch mehr Asche ist, wenn man den Sarg doch mit verbrennt und der Körper verbrennt ja auch nicht mit so wenig Rückständen. Was passiert also mit dem Rest der Asche? Hat der Angehörige nicht das Recht, dass die komplette Asche in eine Urne gefüllt wird oder soll es nur rein symbolisch sein. Warum aber kann man dann die Asche nicht einfach in alle Winde zerstreuen, wenn doch so auch Asche des Toten weggeschmissen wird, sollte sie nicht in die Urne passen?
Auf was genau basieren denn deine Vermutungen, dass ein Körper nicht so vollständig verbrennen könnte oder, dass da irgendwelche Asche anderweitig entsorgt wird? Hast du schon mal organisches Material bei so hohen Temperaturen verbrannt und hast entsprechende Vergleichswerte?
Ich habe selber zwar auch noch keinen Menschen verbrannt, aber ich da ich mit Holz heize weiß ich schon, wie viel Holz ich pro Tag in den Ofen stecke und wie viel Asche davon dann übrig bleibt. Wobei in einem Holzofen natürlich längst nicht so hohe Temperaturen herrschen wie in einem Krematorium, wo auch Stoffe verbrennen würden, die bei einem normalen Holzofen dann in der Asche landen. Ich kann mir jedenfalls ohne weiteres vorstellen, dass verbrannte menschliche Überreste in ein relativ kleines Gefäß passen.
Ich habe auch mal einen Bericht gesehen, in dem gezeigt wurde, wie Knochen, die nicht komplett verbrannt waren, gemahlen wurden und dann zur Asche gegeben wurden. Wenn wirklich etwas "aussortiert" werden würde, würde man sich wohl kaum die Mühe machen die Knochen extra zu zerkleinern, oder? Dann könnte man doch einfach diese Knochen nehmen. Dass man Asche von Toten nicht einfach verstreuen darf ist wohl gesetzlich geregelt und wenn man Asche von Toten wegwerfen würdest, wie du hier einfach mal so behauptest, würde man auch gegen dieses Gesetz verstoßen. Eigentlich logisch.
Ich denke mal, dass es einem nur so vorkommt, als ob das sehr wenig wäre. Wie ja schon gesagt wurde: Man kann, wenn man einen Ofen hat, sehr viel Holz verbrennen und man erhält vergleichsweise nur sehr wenig Asche. Das habe ich im Winter immer sehr oft bei meinen Großeltern gesehen und kann sagen, dass es stimmt.
Außerdem musst du ja bedenken, dass der Sarg von innen hohl ist. Wenn der Sarg, in dem der Mensch liegt, von innen hohl ist, dann ist es auch so, dass nicht ganz so viel Asche entsteht als wenn der Sarg massiv ist. Dies ist aber meist nicht der Fall, denn wenn man schon weiß, dass der Mensch eingeäschert wird, dann muss man ja keinen massiven Holzsarg kaufen, das wäre Verschwendung.
Hufeisen hat geschrieben:Außerdem musst du ja bedenken, dass der Sarg von innen hohl ist. Wenn der Sarg, in dem der Mensch liegt, von innen hohl ist, dann ist es auch so, dass nicht ganz so viel Asche entsteht als wenn der Sarg massiv ist. Dies ist aber meist nicht der Fall, denn wenn man schon weiß, dass der Mensch eingeäschert wird, dann muss man ja keinen massiven Holzsarg kaufen, das wäre Verschwendung.
Mein Freund meinte gerade, dass der Sarg zum größten Teil gar nicht in der Urne landet und ich habe jetzt mal kurz recherchiert und herausgefunden, dass das wohl tatsächlich oft so gehandhabt wird. Da Holz bei niedrigeren Temperaturen verbrennt als der menschliche Körper kann der Sarg praktisch um den Leichnam herum verbrannt werden, einfach, indem man die Luft auf die entsprechende Temperatur bringt. Das Holz entzündest sich dabei dann selber. Die entstandene Asche wird dann abgesaugt und erst dann wird der Leichnam mit Hilfe von Gasflammen verbrannt.
Bei manchen Urnenbestattungen ist es tatsächlich so, dass in der Urne nur ein Teil der Asche des Verstorbenen enthalten ist, also einfach als eine symbolische Geste. Auch wenn die Asche eines Toten auf einer Wiese verstreut wird, dann behalten die Angehörigen ja auch oft einen Teil der Asche als Erinnerung oder was auch immer der Grund dafür sein mag. Dann ist also wirklich nicht der gesamte Leichnam in der Urne enthalten.
Aber der menschliche Körper oder vielmehr seine verbrannten Überreste sollte schon in eine Urne hinein passen. Da sehe ich gar keine größeren Probleme. So viel Volumen nimmt ein lebendiger menschlicher Körper in der Regel ja auch gar nicht ein wenn der Mensch nicht stark übergewichtig ist. Und wenn dieser Körper dann auch noch verbrannt wird, dann geht ein ziemlich beträchtlicher Teil davon auch noch zusätzlich verloren, eben weil er verbrennt. Ist ja auch ganz klar. Da der Mensch zu einem nicht unerheblichen Teil aus Wasser besteht und dieses bei der Verbrennung im Krematorium verfliegt sind ja auch schon ungefähr 70% des menschlichen Eigenvolumens. Die Körpermasse ohne das Wasser liegt also nur noch bei ungefähr 30% des Lebendzustandes. Und diese 30% zu verbrennen dauert zwar noch einige Zeit, aber dabei wird der größte Teil verbrennen und nur wenig in der Asche übrig bleiben. Teilweise bleiben ja auch sogar kleinere Knochenstückchen bei der Verbrennung zurück, gerade in Zeiten, als es noch keine modernen Krematorien gab war die so. Heutzutage ist dies jedoch auf ein Minimum reduziert.
Außerdem gibt es Urnen ja auch in den verschiedensten Größen, sodass es eigentlich für jeden Menschen und theoretisch auch für jedes Tier einen passenden Urnenbehälter geben sollte.
Ich bin bisher ehrlich gesagt immer davon ausgegangen, dass die Urne durchaus ausreichend wäre. Immerhin verbrennt der Verstorbene auch bei sehr hohen Temperaturen und da kann es wohl nicht ganz so viele Rückstände geben. Außerdem fände ich es ehrlich gesagt nicht so toll, wenn die Urne nur symbolisch wäre und man nur einen Teil der Asche darin bekommt. Das müsste man den Angehörigen dann ja schon mitteilen und ich habe davon noch nichts mitbekommen.
Man darf nicht vergessen, dass im Grunde nur so Bestimmte Teile des Menschen übrig bleiben. Fleisch, Muskeln, Haut und Haare - das wird doch alles verbrannt. Nur die Knochen bleiben grob gesagt übrig und so viel ist das doch dann am Ende nicht mehr, könnte ich mir vorstellen.
olisykes91 hat geschrieben:Auch wenn die Asche eines Toten auf einer Wiese verstreut wird, dann behalten die Angehörigen ja auch oft einen Teil der Asche als Erinnerung oder was auch immer der Grund dafür sein mag.
Wo hast du denn den Unsinn her? In Deutschland ist es verboten, dass die Asche eines Verstorbenen in die Hände von Angehörigen gerät. Man darf keine Restasche als Erinnerung verwahren. Die Asche muss beerdigt werden. So, wie es in amerikanischen Filmen ist, wo die Asche eines Verstorbenen auf dem Kaminsims steht, ist es in Deutschland nicht.
Wenn Zweifel bestehen, dass die gesamte Asche eines eingeäscherten Toten in die Urne kommt, sollte man die Möglichkeit in Betracht ziehen, der Einäscherung beizuwohnen, was nach meiner Meinung nach durchaus möglich ist. So wurde es mir von einem Beerdigungsinstitut in der Vergangenheit gesagt. Ich bin allerdings der Ansicht, wenn man nur die 30% eines Körpers rechnet und die Asche des Sarges abzieht, die restliche Asche in die Urne passen müsste.
@Cloudy24, was du geschrieben hast, dass das Holz des Sarges bei niedrigeren Temperaturen verbrannt und dann die Asche abgesaugt wird, ist interessant. In dem Falle könnte man den Sarg sparen, da dieser nicht dafür dient, die Leiche durch das entstehende Feuer des Sarges zu entzünden. Da der Leichnam anschließend mit Gasflammen verbrannt wird, geht das auch ohne Sarg.
Das dürfte allerdings nicht im Sinne der Beerdigungsinstitute sein, die dann doch kaum Särge für Einäscherungen verkaufen würden. Denn da ist man der Meinung (?), dass ein Holzsarg für die Verbrennung notwendig ist, da sonst die Leiche nicht brennt.
Diamante hat geschrieben:olisykes91 hat geschrieben:Auch wenn die Asche eines Toten auf einer Wiese verstreut wird, dann behalten die Angehörigen ja auch oft einen Teil der Asche als Erinnerung oder was auch immer der Grund dafür sein mag.
Wo hast du denn den Unsinn her? In Deutschland ist es verboten, dass die Asche eines Verstorbenen in die Hände von Angehörigen gerät. Man darf keine Restasche als Erinnerung verwahren. Die Asche muss beerdigt werden. So, wie es in amerikanischen Filmen ist, wo die Asche eines Verstorbenen auf dem Kaminsims steht, ist es in Deutschland nicht.
Das ist klar, aber es gibt verschiedene Formen der Urnenbestattung in Deutschland. Eine Urne muss nicht vergraben werden, man kann auch einen "Urnenkasten" auf dem Friedhof pachten. Dann steht eine Urne hinter Gitter oder oft auch hinter Glas in einem regalähnlichen Konstrukt aus Stein, meistens aus Granit. Die Angehörigen können dann trotzdem noch die Urne des Verstorbenen besuchen, auch wenn dieser zum größten Teil auf einer Streuwiese beigesetzt worden ist. Und wie ich Oli kenne weiß Oli das auch.
Die Asche ist dann "in den Händen der Angehörigen", ganz genau so wie es auch ein unverbrannter Toter in einem Sarg wäre. Wird die Pacht für die Kassette nicht mehr gezahlt, so wird die Asche auf einer Streuwiese verstreut und die Urne vernichtet. Vorteil dieser Form der Urnenbestattung ist sicherlich, dass man absolut keine Pflege betreiben muss und nur geringe Kosten für das "Grab" hat.
Ich würde mal ganz stark davon ausgehen das die komplette Asche in die Urne kommt. Wenn man bedenkt was eigentlich nur vom Körper nach der Verbrennung übrig bleibt, würde ich mal ja sagen. Haut, Haare und Fett werden ja verbrannt und nicht in Asche umgewandelt. Lediglich die Knochen werden zu Staub und allein das menschliche Skelett macht doch hier nicht die Masse aus. Wenn man Kohle verbrennt, dann bleibt zum Schluss aus einem riesigen Berg auch nur ein winziges Häufchen Asche übrig.
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