Ist Neugierde eher eine Stärke oder eine Schwäche?

Ich bin von Natur aus sehr neugierig. Meine Eltern nervt das und sie meinen, dass es eher eine Schwäche von mir ist, dass ich so neugierig bin. Als ich neulich Bewerbungen geschrieben habe, meinte mein Freund zu mir, dass ich meine Neugierde ruhig als meine Stärke in die Bewerbung mit reinschreiben kann. Aber wie kann man Neugierde wirklich als Stärke verkaufen?

Was denkt ihr, ist Neugierde eher eine Stärke oder ist Neugierde eher eine Schwäche eines Menschen? Seid ihr eher ein neugieriger Mensch oder seid ihr gar nicht neugierig?

Ich denke, es kann als Stärke und auch als Schwäche bewertet werden, es kommt wohl vor allem auf die Situation an. Es heißt ja, dass jeder Mensch Geheimnisse braucht. Wenn dann aber ein sehr neugieriger Mensch da ist, der versucht, alles herauszufinden, kann das sicher auch schon mal nerven.

Bei einer Bewerbung weiß ich jetzt nicht, ob Neugierde positiv oder negativ beim potentiellen Arbeitgeber ankommen wird. Wenn es aber so verpackt wird, dass man neugierig auf den Beruf ist und gerne alles lernen möchte, wird es sicher positiv aufgenommen, denke ich.

Es gibt ja verschiedene Arten von Neugierde. Ich finde es durchaus positiv, wenn man immer an Neuem interessiert ist und gerne Neues lernt oder viele interessante Artikel liest. Ich würde es auch unter dem Punkt Neugierde verbuchen, wenn man immer genau wissen möchte wie etwas funktioniert und alles mögliche hinterfragt.

Allerdings finde ich, dass es eine Schwäche ist wenn man neugierig ist in der Form, dass man zum Beispiel immer gleich nachfragt wer da gerade am Telefon gewesen ist, immer erfahren möchte wer gerade zu Besuch gekommen ist oder schon richtig hinter anderen Leuten her spioniert und deren Leben auskundschaftet. Das finde ich ganz fürchterlich und ich würde das unter gar keinen Umständen als Stärke in eine Bewerbung hinein schreiben.

Wenn man aber wirklich in einem wissenschaftlichen oder zumindest prä-wissenschaftlichen Sinne neugierig ist, also so wie ich es zuerst beschrieben habe, dann denke ich schon, dass man das auch ruhig in ein Bewerbungsschreiben als eine Stärke aufschreiben kann. Schließlich zeigt das dem Arbeitgeber, dass man grundsätzlich interessiert ist und das man sich wahrscheinlich auch mit Hintergrundwissen zu seiner späteren Arbeit befassen wird und gerne alles genau weiß. Das ist natürlich in seinem Beruf später auch ganz wichtig, damit man auch wirklich weiß was man tut.

Ich finde auch, dass es ganz auf die Situation ankommt, ob Neugier angebracht ist oder nicht. Wenn ein Mensch andauernd neugierig ist, alles wissen möchte und sich überall einmischt, dann nervt es doch schon sehr und wird als negative Charaktereigenschaft angesehen.

Wenn man man aber an den richtigen Momenten neugierig ist, dies nicht übertreibt und vielleicht sogar noch ein bisschen charmant ist, dann macht das einen sogar ein bisschen Sympathisch.

Also das ist meine persönliche Meinung.

Wenn man mit Neugierde dann Wissbegierde meint, so denke ich, ist es eher eine Stärke, denn es ist ja auch gut, wenn man Fragen stellt um etwas zu erfahren und somit sein Wissen zu erweitern, wie man es ja von Kindern her kennt. Sollte aber jemand immer den aktuellen Klatsch aus der Familie oder Nachbarschaft ausfragen aus lauter Neugierde, dann ist es in meinen Augen eher eine Schwäche, denn man muss ja auch nicht alles wissen.

Wenn deine Eltern wegen deiner Neugier schon genervt sind, handelt es sich nicht um eine gesunde Neugier, auf die man noch stolz sein kann. Neugierige Menschen sind manchmal ganz schlimm. Sie lassen es nicht gelten, wenn ein anderer mal etwas für sich behalten will. Sie bohren so lange und versuchen, selbst die geheimsten Dinge zu erfahren. Dass so etwas deine Eltern nicht gut finden, ist verständlich.

Etwas anderes ist es, wenn du mit Neugierde Wissbegierde meinst. Sein Wissen kann man immer und in jeder Richtung erweitern. Das ist nicht nervend, sondern gut. Wenn du wissbegierig bist, ist das auch keine Schwäche von dir, aber Neugierde ist auch keine Stärke, die kann echt lästig werden. An deiner Stelle würde ich nichts von Neugier in eine Bewerbung schreiben. Das gehört da nicht hinein.

Ich bin auch total neugierig. Aber ich kann auch an mich halten, wenn es etwas gibt, was mich total interessiert und das ich unbedingt wissen will, dann frage ich nach. Aber wenn die Person, dann sagt, dass sie es nicht sagen möchte, dann bin ich auch still. Da ich so eine extreme Neugier wirklich selber etwas nervig finde, wenn jemand 100 mal nachfragt, obwohl man bereits nein gesagt hat.

In einer Bewerbung, würde ich es glaube ich ganz weglassen, oder eher als "kleine" Schwäche angeben. Manche Chefs finden es vielleicht nicht so toll, wenn die Mitarbeiter sehr neugierig sind, andere finden es vielleicht gar nicht schlimm.Aber das kommt auch auf den Beruf an, auf den man sich bewirbt. Aber ich würde es auf keinen Fall zu den Stärken schreiben.

Ich denke, dass es beim Beruf immer auf die Art des Berufes ankommt. Wenn man zum Beispiel bei der Polizei arbeiten möchte, dann ist es sehr gut, wenn man sehr neugierig ist. Das kann einem da schon mal helfen einen kniffligen Fall zu lösen und man schafft das vielleicht eher, als jemand, der nicht so neugierig ist. Des weiteren merkt man dann vielleicht auch eher, wenn es jemandem nicht so gut geht oder ähnliches.

Aber wenn sich die Neugierde nur auf das Privatleben beschränkt, dann ist es vielleicht nicht ganz so günstig. Wenn man anderen Leuten ständig auf die Nerven geht und irgendwas wissen möchte und sie es einem nicht erzählen oder einem sagen, dass sie nicht darüber reden wollen, dann sollte man es akzeptieren und nicht weiter nachfragen.

Ich bin auch der Meinung, das Neugierde sowohl als Schwäche, als auch als Stärke gesehen werden kann, denn es kommt immer auf die jeweilige Situation drauf an. Wenn man neugierig ist, weil man weiß, das jemand ein Geschenk oder eine Überraschung für einen hat, dann ist es bestimmt eine Schwäche, aber wenn man im Job neugierig auf alles ist, dann ist das doch eher eine Stärke, denn man möchte ja etwas lernen.

Also generell halte ich es für eine Stärke. Nur wenn man sich in bestimmten, unangebrachten Situation nicht zurück halten kann, dann nervt es die anderen. Das kann dann zur Folge haben, dass man sich z.B. im Beruf unter den Kollegen unbeliebt macht. Dies gilt aber eben nur, wenn man ständig nachfragt.

Aber in die Bewerbung würde ich es nicht nehmen. Denn jeder kann es so oder so auslegen. Sowas kann man auf Nachfragen im Bewerbungsgespräch aufzählen, aber in die Bewerbung gehört das nicht.