Beim Spicken schon einmal erwischt worden?

Hier Wie habt ihr in der Schule gespickt? ging es ja schon um die gängigen Methoden beim Spicken. Das Spicken ist ja doch relativ weit verbreitet und da dürfte es eigentlich auch nicht ausbleiben dass mal jemand dabei erwischt wurde. Wurdet ihr oder ein Mitschüler schon einmal bei diesem sogenannten Betrugsversuch erwischt und was für Konsequenzen gab es dann dafür?

Ich selber wurde einmal von meinem Biologielehrer beim Spicken mit einem Zettel erwischt, es gab eine Fünf die mir die Abschlussnote auf dem Jahreszeugnis versaute und ich hatte auch für den Rest des Schuljahres einen schlechten Stand bei diesem Lehrer. Kurios eher die Art wie ich aufgeflogen bin. Der Lehrer hatte ein Verhältnis mit einer anderen verheirateten Lehrerin und ihm war wohl zugetragen worden dass ich der Verbreiter dieser Geschichte war. Da es an der Tatsache nichts zu rütteln gab muss er wohl der Meinung gewesen sein dass ich dafür bestraft werden müsste und so hat er mich wohl während der Klassenarbeit ganz scharf beobachtet und darauf gewartet dass ich etwas mache was nicht in Ordnung war.

Ich bin einmal beim Spicken erwischt worden, weil meine Konstruktion versagte, die im Notfall den Spickzettel verstecken sollte

Ich hatte einen Zettel in meiner Tasche, die auf dem Boden stand. Das war so eine Tasche mit Umschlagdeckel (weiß nicht, wie ich das anders beschreiben soll), den Deckel hatte ich an den vorderen Abschluss des Tisches gelehnt und wenn man die Tasche vorne mit dem Fuß ein Stück nach vorne geschoben hat, ist dieser Deckel zugefallen. Zigmal ausprobiert, hat jedes mal funktioniert.

Während der besagten Klassenarbeit saß ich an einem anderen Tisch, habe alles vorbereitet und immer schön gespickt. Als die Lehrerin aufmerksam wurde, gab es einen kleinen Stoß an die Tasche und nix passierte. Der Deckel der Tasche klemmte an dem Abschlussbrett unten fest und fiel nicht zu. Tja, dumm gelaufen, Arbeit wurde mit 6 benotet, die Zeugnisnote war mit einer 4 am Jahresende mehr als zu meinen Gunsten abgerundet.

Ich habe bei meinen Mitschülern immer wieder beobachten dürfen, wie sie erischt wurden. Doch die auffälligsten Spicker blieben meistens unentdeckt. Zum Beispiel schrieben wir vor dem Unterricht Hilfestellungen an die Tafel. Dieser Trick fiel nur ein einziges mal auf und konnte schlecht bestraft werden.

Ich wurde einmal in Mathe (meinem Hassfach) beim Spicken erwischt; allerdings hatte ich mich auch wirklich etwas doof angestellt. Ich hatte einen Zettel mit Formeln im Taschenrechner versteckt; so einer von Casio mit Schiebeklappe. Immer wenn ich spicken wollte, habe ich dann diese Klappe beiseite geschoben um auf den Zettel zu schauen. Dumm nur, dass ich in der ersten Reihe saß und der Lehrer sich wohl wunderte, was ich die ganze Zeit mit meinem Taschenrechner mache. Also kam er auf mich zu und meinte, ich solle doch bitte mal den Taschenrechner zeigen. Für einen kurzen Moment habe ich gehofft, dass der Zettel plötzlich verschwunden ist ; aber das war er natürlich nicht. Also wurde die Arbeit eingesackt, mit 6 benotet und ich durfte den Rest der Stunde draussen warten.

Ich selbst habe früher in der Schule natürlich auch unzählige Male gespickt. Erwischt wurde ich jedoch nur ein einziges Mal in dreizehn Jahren Schule, wobei mein Start als spickender Schüler hierbei echt kein guter war. Denn das einzige Mal wo ich erwischt wurde war sofort bei meinem ersten Spickversuch in der siebten Klasse. Damals hatte ich eine Latein-Arbeit vor mir und um ehrlich zu sein hatte ich mich auf diese Arbeit überhaupt nicht vorbereitet und dementsprechend auch keine Vokabeln für die Arbeit gelernt.

Die Vokabeln habe ich mir dann auf einen kleinen Spicker geschrieben und diesen Spicker hatte ich zu Beginn der Arbeit in meinem Pullover-Ärmel versteckt und ihn dann in mein Arbeitsheft gelegt, nachdem unser Lehrer die Aufgaben für die Latein-Arbeit verteilt hatte. Was ich jedoch nicht so ganz beachtet hatte war eben, dass mein Spicker, anders als mein Heft nicht aus liniertem Papier bestand, weshalb es wohl doch ein bisschen sehr auffällig war und sich der Spicker sehr vom Papier meines Arbeitsheftes abgehoben hat. Mein Lehrer kam der plötzlich auf mich zu, fast schon erhob er sich sprunghaft von seinem Schreibtisch und er riss mein Heft vom Tisch.

Dazu muss eben gesagt werden, dass mein Lehrer damals ein echter Choleriker war, der sehr schnell die Stimme erheben konnte. Er schrie mich dann an und fragte, was ich dort eigentlich versuche und ob ich ihn für so naiv halte, dass er so etwas nicht bemerke. Meine Mitschüler waren total verdutzt und wussten erst gar nicht was los war, bis der Spicker dann zum Vorschein kam. Ich wurde dann für den Rest der Arbeit vor die Tür geschickt und kam mit einer sechs als Note für diese Latein-Arbeit trotzdem noch mal mit einem blauen Auge davon, denn eigentlich wurde mir angedroht, dass ich auch noch einen Besuch beim Schulleiter zu überleben habe.

Ich wurde nur einmal beim Spicken "erwischt" und das war in Latein. Da habe ich mit meinem Handy die Vokabeln fotografiert und dann eben nachgeschaut. Mein Lehrer hat mein Handy abgenommen und sonst ist nichts passiert. Ich durfte normal weiter schreiben und damit war die Sache erledigt.

Ansonsten muss ich sagen, dass ich sicherlich schon oft "erwischt" wurde, aber die Lehrer haben nie etwas gesagt. Manchmal wusste ich auch genau, dass sie das mitbekommen haben, aber sie haben das eben einfach übersehen. Gerade in Biologie hat mein Lehrer immer alles ignoriert. Allerdings bin ich mir sicher, dass die Lehrer auch genau wissen, wann und wo gespickt wird. Aber meistens wollen sie es einfach nicht sehen.

Ich bin auch einmal bei einem Vokabeltest im Fach Latein beim Spicken erwischt worden. Ich habe eigentlich auch immer nur in Vokabeltests gespickt und nicht bei richtigen, wichtigen Arbeiten. Das finde ich auch nicht so gut, aber in einem Vokabeltest der eh nur jeweils mit einem Prozent in meine Endnote einfliest finde ich es noch gar nicht so schlimm. Und ich will mal Lehrer werden.

Ich habe quasi in der Gruppe gespickt. Auf meinem Tisch lag ein Schreibblock, auf dem verschiedene Vokabeln in das Titelbild integriert worden sind. Ich habe dieses Deckblatt eigens dafür am Computer entworfen und es wäre sicherlich auch nicht aufgefallen, wenn meine Nachbarin nicht nachgefragt hätte, was bei einer Vokabel steht. Ich hatte den Block so liegen, dass meine Freundinnen die links von mir und die hinter mir saßen noch ein wenig von meinem Block lesen konnten. Da unser Lehrer gemerkt hat, dass wir geredet haben, ist er zu uns gekommen und hat uns eh schon beiden die Vokabeltests wegnehmen wollen.

Dann hat er auch noch den Block gesehen, ihn sich genauer angeschaut und seitdem durften wir alle drei außer einem Stift und zwei Blättern Papier nichts mehr auf dem Tisch haben, wenn wir bei diesem Lehrer einen Vokabeltest geschrieben haben. Aber das war gar nicht mehr so lange und ich konnte es schon verkraften. Der Test wurde allerdings mit einer sechs bewertet, das hatte aber keinen größeren Einfluss auf meine Endnote.

Ansonsten bin ich eigentlich nie erwischt worden, aber ich habe auch selber noch ein Paar weitere male gespickt oder sogar noch schlimmere Sachen gemacht.

Erwischt worden bin ich noch nie. Moment, ich suche mal Holz. Aber natürlich wissen Lehrer oder Prüfungskräfte genau, wo der Hase langläuft und man sollte natürlich genau schauen, wie die drauf sind. Letztlich ist es eine Frage von Sympathie und natürlich auch Dummheit, wenn man sich erwischen lässt. Und Dreistigkeit sollte natürlich auch bestraft werden. In der Regel schauen die Leute doch absichtlich weg, lesen Zeitung, vergraben sich in Arbeit. Ich finde das auch okay. Im Gegenzug sollte man es nicht zu sehr übertreiben.

Einmal hat es mich auch ermittelt. Das war bei einer Klassenarbeit in Russisch in der 13. Klasse. Unsere damalige Lehrerin war aber noch gnädig und hat nur an der Stelle gestrichen, wo sie mich direkt beim spicken erwischt hat. Alles andere hat sie regulär bewertet. Da ich an dieser Stelle aber auch mein Blatt abgeben musst, hat es noch für eine Vier gereicht.

Ansonsten bin ich in 13 Jahren Schule gut durchgekommen. Einmal hat sich ein Klassenkamerad mit meinem Spicker erwischen lassen. Klar, konnte er durch die Schrift mir zugeordnet werden. Aber wer den Spicker geschrieben hat, muss ihn ja noch lange nicht benutzt haben.

Allerdings hat sich der Spicker bei mir auch oft genug wirklich als psychologisches Hilfsmittel bewiesen. Ich musste ihn nur dabei haben, einfach das Wissen, dass man ja notfalls nachschauen kann, hat schon Wunder bewirkt.

Ich spicke schon lange nicht mehr, weil sich das ab der Oberstufe einfach nicht mehr lohnt. Früher habe ich bei Vokabeltests gespickt, indem ich ganz einfach Zettelchen in meinem Federmäppchen versteckt hatte. Heute dürfen wir in den Fremdsprachen jedoch Wörterbücher verwenden, weshalb das Spicken keinen Sinn mehr hat. Formeln müssen wir auch nicht auswendig lernen, weil wir in Mathe die Formelsammlung verwenden dürfen. Ansonsten fällt mir bis auf vielleicht Chemie kein Fach ein, in dem man wirklich einen Spicker benötigen könnte.

Ich bin früher nie erwischt worden, habe mich aber auch schlau angestellt. Außerdem denke ich auch, dass die meisten Lehrer ein Auge zudrücken. Ein Klassenkamerad hat letztes Jahr in einer Erdkundeklausur seinen Spicker im Klausurenheft liegen gelassen. Ihm wurden von der Lehrerin keine Punkte abgezogen, weil auf dem Spicker nur Notizen standen, die für die Klausur unbrauchbar gewesen waren. Das finde ich aber schon zu nachsichtig. Als Lehrerin wäre für mich ab so einem Punkt Schluss gewesen. Ein anderer Klassenkamerad (mittlerweile ist er sitzengeblieben) war sogar so dreist, sein komplettes Schulbuch (!) während der Geschichtsklausur in dem Fach unterm Tisch zu verstecken. Als der Lehrer das mitbekam, nahm er ihm das Buch einfach weg und ließ ihn weiterschreiben. Ich glaube, er schrieb am Ende ein oder zwei Punkte. Ich finde, dass das eigentlich schon alleine wegen der Dreistigkeit ein Grund für null Punkte gewesen wäre.

Letztendlich gab es für beide Schüler also keine Konsequenzen, weil die Lehrer in beiden Fällen wirklich beide Augen zugedrückt haben. Abgesehen von einer schlechten Note, da sie nicht gelernt hatten.