Würdet ihr jedem Schuldenberater blind vertrauen?
Eine Bekannte von mir hat irre viele Schulden. So viel, dass ich ihr schon vor Monaten geraten habe einen Schuldenberater aufzusuchen. Sie meint aber, dass sie nicht weiß, wem sie dann ihre ganzen Privatsachen anvertrauen soll und dass man ja zu einem Menschen, der so tief ins Privatleben geht, auch Vertrauen haben muss.
Sicher hat meine Bekannte recht. Sicher sollte man einem Schuldenberater vertrauen. Wie erkennt man einen Schuldenberater, dem man vertrauen kann oder kann man eigentlich blind jedem Schuldenberater vertrauen? Was macht einen vertrauenswürdigen Schudenberater aus?
Ein Schuldnerberater ist immer eine fremde Person. Diese ist aber darauf spezialisiert, in solchen Fällen zu helfen. Es gibt sicher kaum Möglichkeiten, andere Betroffene zu fragen, wie der Schuldnerberater ist. Sollte ein Schuldnerberater eine sehr auffällige Werbung haben, sollten gleich die Finger davon gelassen werden. Gerade wenn es um Soforthilfe geht, ist das mit Vorsicht zu betrachten. Es muss immer eine Beratung und eine rechtliche Vertretung vorhanden sein.
Darüber hinaus sollte auch kein Schuldnerberater genommen werden, der nur die Daten aufnimmt und dann an einen Anwalt die Unterlagen schicken will. Dann wird doppelt gezahlt und es kommt oft nicht viel dabei raus. Ein Schuldnerberater würde nie nach Hause kommen, sondern einen Termin in den Geschäftsräumen vereinbaren. Diese Beratung, wie man sie oft kennt, kommt nur im Fernsehen vor. Sobald das erste Gespräch ansteht, sollte der Betroffene gleich die Kosten zur Sprache bringen. Sollte der Schuldner fragen, welche Summe entbehrt werden kann, sollte auch dieser nicht genommen werden. Schuldnerberater sind dazu da, um herauszufinden, wie viel Geld zur Verfügung steht, um Schulden abtragen zu können.
Es darf nur zu einem vertraglichen Abschluss kommen. Auf keinen Fall mehrere Verträge unterschreiben, da stecken keine seriösen Anbieter hinter. Es sollten keine Vermögensverwaltungsverträge und keine Schuldenverwaltungsverträge unterschrieben werden. Viele Anbieter wollen einen Kreditvertrag vermitteln, um mit diesen die Schulden, die vorhanden sind, los zu werden. Sollte ein Anbieter dieses anbieten, sofort die Räume verlassen.
Vertrauen kann man in der Regel sehr wenigen Menschen wirklich, denn es sei man ist einfach nur sehr naiv oder gutgläubig. Mit ganz normalen Menschenverstand sollte an die Schuldensituation herangegangen werden und bei eventuellen Unklarheiten sollten diese dann auch sofort aus dem Weg geräumt werden. Vorsicht ist in der Regel stets besser und sicherer als eben nur Vertrauen. Klappt es mit dem Schuldnerberater nicht so gut, kann man nämlich auch sogar unter Umständen sehr schnell noch mehr Schulden haben.
Mein Mann hat in Deutschland schon eine Privatinsolvenz machen müssen und nachträglich muss ich sagen haben wir uns geärgert, dass wir es nicht früher gemacht haben, weil wir uns viel Ärger und Nerven gespart hätten.
Also ich würde es auf jeden Fall wieder tun. Die Leute blicken auch nicht in dein Privatleben. Unser Berater damals hat sich nur für die Unterlagen interessiert. Er war auch nicht einmal bei uns zu Hause (so wie man es von Zwegert aus dem Fernseher kennt). Darum geht es den Schuldenberatern auch nicht. Sie arbeiten außerdem auch ganz verschwiegen und würden nie etwas weiter geben. Im Gegenteil, sie geben jemanden eher noch die Tipp, wie man es am besten macht in Bezug auf den Arbeitgeber etc. damit man da keine Schwierigkeiten hat.
Naffi hat geschrieben:Also ich würde es auf jeden Fall wieder tun. Die Leute blicken auch nicht in dein Privatleben. Unser Berater damals hat sich nur für die Unterlagen interessiert. Er war auch nicht einmal bei uns zu Hause (so wie man es von Zwegert aus dem Fernseher kennt). Darum geht es den Schuldenberatern auch nicht. Sie arbeiten außerdem auch ganz verschwiegen und würden nie etwas weiter geben. Im Gegenteil, sie geben jemanden eher noch die Tipp, wie man es am besten macht in Bezug auf den Arbeitgeber etc. damit man da keine Schwierigkeiten hat.
Allerdings muss man nun auch ehrlich sagen, dass gewisse Schulden auch aus dem sogenannten Privatleben stammen oder dort erst entstanden sind. Beispielsweise würde hier ein guter Schuldnerberater schon einen Beratungsansatz setzen. Ein Schuldnerberater darf allerdings auch nur Tipps geben die der Legalität entsprechen, denn bei einer Privatinsolvenz erfährt nun einmal der Arbeitgeber davon. Eine Privatinsolvenz ist nämlich kein Kündigungsgrund für den Arbeitgeber.
Ich denke mal nicht das ich gleich den erst besten Schuldnerberater vertrauen würde. Selbst bei Anwälten gibt es schwarze Scharfe und wieso dann nicht auch bei Schuldnerberatern? Ich würde mir sicherlich ersteinmal ein Bild in der Zusammenarbeit machen und dann nach und nach ein Vertrauensverhältnis aufbauen. Aber sicherlich nicht sofort am Anfang wenn ich die Person gar nicht kenne.
Das die Realität sich von den TV-Shows unterscheidet, wurde ja bereits erwähnt. Da man als überschuldeter Mensch jedoch selten die finanziellen Möglichkeiten hat, einen Schuldenberater selbst zu finanzieren, muss man sich häufig an die Schuldenberatungsstellen wenden, die von kirchlichen Institutionen getragen werden. Dort gibt es je nach Ort teilweise Gruppentermine zur Insolvenzberatung (eine Infoveranstaltung mit allgemeinen Informationen) oder Einzeltermine mit langen Wartezeiten. Eine Person kann man sich dabei nicht aussuchen und oft erfährt man erst vor Ort, wie der Gesprächspartner eigentlich heißt.
Diese Leute unterliegen jedoch der Schweigepflicht und letztendlich bleibt einem bei Schulden nichts anderes übrig, als mit fremden Personen über sein Problem zu sprechen. In der Regel ist das jedoch nicht erst beim Schuldenberater so, sondern bereits im Vorfeld wird man oft mit fremden Menschen konfrontiert, die sich mit den eigenen Zahlungsschwierigkeiten befassen. Sei es nun der Gläubiger, bzw. jemand seiner Angestellten, ein Inkasso-Dienst, der Gerichtsvollzieher oder eine Anwaltskanzlei, die für die Gläubiger versucht den Rückstand einzuziehen.
Alle diese Leute haben eines gemeinsam: Sie interessieren sich nicht für die persönliche Situation. Es möchte keiner mit dem Schuldner darüber diskutieren, ob die Finanzierung der Brüste wirklich notwendig gewesen wäre, ob man Schulden beim Sexshop hat, warum die Ehe in die Brüche gegangen ist, es zu Erbstreitereien kam oder warum man nur angelernte Putzhilfe ist und seine Muttersprache nicht richtig spricht.
Letztendlich kann der Schuldnerberater auch nur dabei helfen, Wege aufzuzeigen, entweder in die Privatinsolvenz oder durch eine außergerichtliche Einigung. Wie viel Geld man zum Beispiel von Bekannten zur Verfügung hat, muss jeder selbst wissen, ebenso entscheidet man selbst, ob man Geld von seiner Familie oder Freunden für einen Vergleich annimmt. Und auch den Antrag zur Privatinsolvenz muss man selbst unterschreiben. Wenn der Schuldenberater einem dazu rät und die Möglichkeiten und den Ablauf erläutert, so steht es einem dennoch danach frei zu beschließen, dass man seine 100.000€ Schulden doch lieber abarbeiten möchte.
Ich habe keine Erfahrungen mit Schuldnerberatungen. Allerdings kann ich mir schon vorstellen, dass man ein bisschen Mut mitbringen muss und auch den Willen, dem Schuldnerberater zu vertrauen. Bei einer solchen Beratung werden schließlich Angelegenheiten besprochen, die dem Schuldner sicher nicht so angenehm sind und die vielleicht bislang verschwiegen wurden. Wenn man dann plötzlich in der Situation ist, einem fremden Menschen seine eigene Misswirtschaft anzuvertrauen, ist das mit Sicherheit peinlich und beschämend.
Allerdings denke ich, dass man sich in einer solchen Situation einfach keine falsche Scheu leisten kann. Wenn man verschuldet ist und aus eigener Kraft keinen Weg heraus findet, gibt es wohl keine Alternative. Natürlich kann man sich tausendfach schämen und aus diesem Grund keinen Schuldnerberater aufsuchen. Allerdings ist das nicht zielführend und das sollte sich ein Schuldner auch immer vor Augen führen. Egal wie unangenehm es einem ist, wenn man alleine nicht zurecht kommt, muss man Hilfe in Anspruch nehmen. Selbst wenn das bedeutet, Dinge von sich preiszugeben, die man sonst niemandem erzählen würde, muss man diesen Schritt gehen. Welche Alternative gibt es sonst? Ich habe den Eindruck, dass manche Leute solche Bedenken auch ein bisschen überdramatisieren, damit sie eine Ausrede haben, um nicht zur Schuldnerberatung gehen zu müssen. Das muss man einfach irgendwie überwinden, weil alles andere wohl nicht zum Ziel führt - nämlich die Schulden ab zutragen und danach schuldenfrei zu leben.
Ich weiß nicht, wie man wirklich einen seriösen Schuldnerberater findet. Vielleicht hilft es, sich bei der Verbraucherzentrale schlau zu machen. Ich bin allerdings nicht sicher, ob diese der richtige Ansprechpartner in diesem Fall ist. Jedem x-beliebigen Schuldnerberater würde ich nun nicht vertrauen, aber man sollte auch nicht zu wählerisch sein. Ich würde mich an Stelle deiner Bekannten schon um hören. Vielleicht hat ja jemand Erfahrungen mit den jeweiligen Schuldnerberatungen gemacht und kann eine Einrichtung empfehlen oder eben auch vor einem bestimmten unseriösen Schuldnerberater warnen. Natürlich sollte man sich davor hüten, weitere Kredite aufzunehmen, aber das sollte sich eigentlich von selbst verstehen. Ein Kredit ist wohl kaum die richtige Lösung für jemanden, der in der Vergangenheit schon bewiesen hat, dass er nicht so gut mit Geld umgehen kann.
Ein Schuldnerberater ist in der Tat eben auch nur ein Berater und eben kein Zauberer, denn das muss man im Vorfeld einfach schon beachten. Auch eben die sogenannte Ursache der Schuldenentstehung kann unter Umständen auch noch mehrere Gründe haben. Unter Umständen sollte man sich hier noch den Rat anderer Beratungsstellen dabei zu Herzen nehmen. Ein Schuldnerberater kann hier eben auch nur als Mathematiker helfen, d.h. er reguliert die entstandenen Schulden nach den vorhandenen Mitteln des Schuldners.
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