Nach welchen Kriterien Taufpaten auswählen?

vom 14.03.2012, 08:42 Uhr

Je näher es auf die Geburt unseres Sohnes zugeht, desto öfter kommen bezüglich der Taufpaten Diskussionen mit meinem Mann auf. Ich möchte die Taufpaten sorgfältig auswählen und ich weiß von mehreren Freunden und Familienmitgliedern, dass diese sehr gern eine Patenschaft übernehmen würden. Einige fallen von vornherein bereits raus, da sie meiner Meinung nach einfach zu weit weg wohnen oder nicht das sind, was ich von einem Paten erwarte.

Mein Mann möchte unbedingt seinen besten Freund als Taufpaten nehmen. Hier sehe ich jedoch mehrere Probleme. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird unser Sohn katholisch getauft, der Freund meines Mann gehört jedoch dem Islam an und kann soweit ich weiß nur Taufzeuge werden. Sinn des Taufpaten ist aber (soweit ich mich erinnern kann) kirchlich gesehen die Begleitung auf dem katholischen Lebensweg des Kindes. Zudem habe ich seinen Freund nun fast ein Jahr nicht mehr gesehen und fürchte, dass er für unseren Sohn kein wirklicher Ansprechpartner sein wird. Ich hatte auch einen Patenonkel, welchen ich kaum gesehen habe und fand dies als Kind gar nicht toll. Mein Mann hat diesbezüglich jedoch kein Einsehen und besteht darauf, seinen besten Freund zu nehmen.

Des Weiteren möchte meine Schwester sehr gerne Taufpatin werden. Bei ihr bin ich mir sehr sicher, dass sie sich um den Kleinen "kümmern" wird. Dies wird sie jedoch in gleicher Intensität auch als Tante tun. Mein Mann findet meine Schwester zwar als Taufpatin geeignet, jedoch ist er der Meinung, dass sie ja bereits Tante ist und deshalb nicht unbedingt Patentante sein muss. Ändern würde sich durch diesen Status ja nichts, meint er, weshalb er generell gegen die Wahl eines Familienmitgliedes ist.

In früheren Jahren habe ich mit meiner besten Freundin ausgemacht, wenn wir einmal Kinder haben, werden wir uns gegenseitig als Paten nehmen. Sie kann wahrscheinlich keine eigenen Kinder bekommen und würde sich allein deshalb schon sehr freuen, die Patenschaft zu übernehmen. Auch hier ist mein Mann jedoch skeptisch. Er findet ihre Lebensweise ungeeignet und ist der Meinung, sie würde unserem Kleinen nicht unbedingt ein gutes Vorbild sein.

So langsam würde ich mich nun aber doch mal gerne festlegen und bin etwas ratlos. Wichtig wäre mir persönlich, dass unser Sohn auch etwas von seinen Paten hat, was bei letzteren beiden Personen der Fall wäre, bei dem Freund meines Mannes jedoch nicht. Allerdings fände ich es auch schön, wenn er sowohl einen männlichen, als auch einen weiblichen Ansprechpartner hätte. In Frage käme evtl. noch ein anderer männlicher Kandidat, mit dem mein Mann wahrscheinlich auch einverstanden wäre, jedoch besteht er nach wie vor auf seinen besten Freund. Eine Möglichkeit wäre noch, zwei Taufpaten und einen Taufzeugen zu nehmen, wenn dies denn kirchlich möglich ist. Jedoch würde ich auch hier als Taufpaten eher beide Geschlechter wählen.

Wie würdet ihr entscheiden und nach welchen Kriterien habt ihr die Paten eurer Kinder ausgesucht?

» Heuhaufenmonster » Beiträge: 284 » Talkpoints: 29,83 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Es sollte immer eine Person sein, die der Familie sehr nahe steht und vor allem mit Kindern gut umgehen kann. Darüber hinaus sollte der Taufpate nicht zu weit weg wohnen, damit der Kontakt bestehen bleibt. Also einmal im Jahr zu sehen halte ich dabei zu wenig. Er sollte sich mit dem Taufkind beschäftigen, daher sollte die Entfernung nicht zu weit sein. Des weiteren sollte es eine Person sein, der man vertraut. Sozusagen auch das Leben anvertraut. Diese Dinge halte ich in erster Linie für wichtig!

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Die Wahl des Taufpaten ist recht schwer. Kann man nicht sogar mehr als nur 2 Taufpaten nehmen? Da würde ich mich mal an eurer Stelle erkundigen. Eventuell geht es auch mit einem Taufzeugen und zwei Taufpaten?

Deinen Mann kann ich zwar verstehen, dass er seinen besten Freund als Paten möchte, aber deinem Kind tust du damit sicherlich nichts gutes. Es wird nie einen solchen Kontakt zu dem Menschen aufbauen, wie zu einem Menschen in der näheren Umgebung, mit welchem das Kind dann mehr zu tun hat. Eine Alternative wäre da, wie oben schon erwähnt ihn als Taufzeuge zu nehmen und dann aber trotzdem zwei Taufpaten zu nehmen. So schließt ihr diesen nicht aus und dennoch hat das Kind keine Nachteile davon. Ich habe selbst eine Godi und einen Päter, die ich nie wirklich kennensgelernt habe, bzw. erst in späten Jahren.

Wenn andere Kinder dann in der Schule erzählt haben, dass sie bei ihrer Godi waren, wusste ich nicht einmal, dass ich eine habe. Das solltet ihr eurem Kind unbedingt ersparen.

Was hat dein Mann gegen die Lebensweise deiner Freundin? Das Kind wird ohnehin Kontakt mit der deiner Freundin haben, ganz egal ob als Patentante oder nicht. Somit ist das ein wenig gutes Argument von deinem Mann. Auch ohne Funktion, werden alle Menschen in deiner Umgebung, dem Kind als Vorbild dienen. Hier solltet ihr meiner Meinung nach einfach abwägen, ob sich die Freundin auch mit dem Kind beschäftigen würde und ob sie auch wirklich für das Kind da ist, wenn sie gebraucht wird.

Deine Schwester würde ich wohl vorziehen. Natürlich ist sie schon Tante, aber dennoch ist Patentante noch einmal intensiver. Wenn ihr euch bei ihr so sicher seid, dass sie sich gut um den Kleinen kümmern würde, finde ich spricht doch nichts dagegen. In jedem Fall würde ich mir aber die Möglichkeit mit dem Taufzeugen und den beiden Taufpaten noch mal überlegen. Ihr solltet immer bedenken, dass ihr die Entscheidungen für euer Kind trefft und eine Godi und ein Päter schon eine große Rolle spielen können.

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^