Hauptsache Arbeit- egal wo?
In einem anderen Thread geht es darum, dass sich die Schwester eines anderen Forenmitglieds um einen Ausbildungsplatz in einem Geschäft für Übergößenbekleidung bewerben möchte, sie aber scheinbar alleine von der Vorstellung, Mode in großen Größen verkaufen zu müssen, leicht deprimiert ist. Der Ansatz verleitet mich nun zu einer Frage.
Wie weit würdet ihr für einen Job gehen? Ich meine klar das man durchaus auch mal Tätigkeiten nach gehen wird, die einem gar nicht liegen. Bestes Beispiel ist vielleicht die Toilettenfrau. Aber wie ist das mit Tätigkeiten in einem Bereich, der absolut gegen das ist an das ihr glaubt oder absolut nicht zu eurer Einstellung passt. Als Beispiele würden mir nur einfallen als Veganer in einer Metzgerei, als Buddhist in einer katholischen Buchhandlung, als Bayern- München- Fan in einem Fanshop von Schalke 04 und so weiter. Würdet ihr einer solchen Tätigkeit nachgehen wollen um jeden Preis, nur damit man einen Job hat? Oder gibt es für euch da Grenzen?
Ganz pauschal lässt sich deine Frage nicht beantworten. Wie weit ich gehen würde für einen Job ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Die Entfernung vom Wohnort zur Arbeit: Ich wohne in Berlin und habe für einen Job kein Problem damit von A nach B zu fahren innerhalb Berlins. Vielleicht auch das Umland sofern es nicht allzuviel Fahrzeit und Fahrgeld in Anspruch nimmt.
Die eigene Lust zu arbeiten: Dies ist natürlich ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung wie weit ich für einen Job gehen würde. Wer faul ist macht natürlich nicht alles für seinen Job und wird diesen dann auch nicht lange behalten.
Die finanzielle Notlage: Wer Schulden hat der sucht natürlich auch andere Job als die seinen Vorstellungen entsprechend. So habe ich auch schon in einigen Momenten Jobangebote in Anspruch genommen die nichts mit meiner kaufmännischen Ausbildung zu tun haben. So z.B. Abrisshelfer/ Transportarbeiter, Onlineautor, Hilfskraft/Packer uvm.
Die Marktlage: Wenn keine freien Stellen im erlernten Job zur Verfügung stehen, weil man z.B. in einem kleinen Ort wohnt und weniger mobil ist, nimmt man wohl auch andere Jobs an. Diese Faktoren sind nur ein Teil von vielen die eine Rolle spielen können warum man einen weniger attraktiven Job in Anspruch nimmt.
Wenn es um die Entfernung geht, gibt es sicher eine Grenze. Aber wenn es um den Beruf geht, wäre es mir völlig egal. Ich habe früher auch im Haushalt und im Krankenhaus sauber gemacht, habe Kellerregale geputzt und vieles mehr. Man sollte sich immer denken: Besser eine Arbeit besitzen als von Hartz 4 leben!
Ich glaube schon, dass ich fast alles machen würde, auch teilweise gegen meine Überzeugung, wichtig ist nur, dass ich eine Arbeit habe. Aber es gäbe dennoch gewisse Grenzen. So würde ich beispielsweise keine Pelze verkaufen wollen, da ich gegen diese Art der Bekleidung bin. Aber ansonsten habe ich keine besonderen Gewohnheiten, also ich bin keine Veganerin oder irgendwie gläubig, so dass ich hier Probleme hätte. Ich würde aber auch in einem vegetarischen Restaurant arbeiten, obwohl ich gerne Fleisch esse.
Ich finde, dass es schon extrem gegen die eigene Überzeugung gehen muss, wenn man bereit ist, dafür eine Arbeitsstelle abzulehnen. Heutzutage kann man doch froh sein, wenn man eine geregelte Arbeit hat, die einem auch genug zum Leben lässt. Da würde ich meine eigenen Ansprüche erstmal hintenan stellen, um in Arbeit zu kommen und nicht von Sozialleistungen abhängig zu sein. Wenn die Arbeit dann nicht ganz meinen Vorstellungen entspricht, kann ich dann ja weiter suchen, das hindert mich ja nicht. Aber die Stelle generell abzulehnen, halte ich doch für sehr fragwürdig und das würde ich auch nicht tun.
Ich würde keine Arbeit annehmen, für die ich extra von zu Hause, oder von meinen Freunden und Familie wegziehen müsste. Das würde ich niemals machen, da ich schon ein Familienmensch bin und sie auch vermissen würde, wenn ich sie nur ein paar Mal im Jahr sehen könnte.
Ich würde es akzeptieren, wenn ich maximal eine Stunde mit dem Auto zur Arbeit brauche. Das wäre für mich aber auch wirklich die Grenze und es muss sich dabei auch um einen Job handeln, der wirklich gut ist, und wo es sich auch lohnt einen weiten Weg zu fahren. Denn ich finde, dass es reicht, wenn man dann 2 Stunden am Tag nur im Auto verbringt, nur um in die Arbeit zu fahren, und wieder nach Hause fahren zu können.
Mir ging es nicht um so Sachen wie die Entfernung oder sich von der Familie trennen. Mir ging es klar um Sachen, die gegen die eigene Einstellung sind. Wie ein Talkteria- Mitglied zum Beispiel anführte, man würde keine Pelze verkaufen, weil man dagegen ist.
Ich meinte eher so Sachen wie: Eine Abneigung gegen dicke Menschen haben und in einem Geschäft arbeiten, in dem vorwiegend dicke Menschen einkaufen. Kann man die dann wirklich gut beraten, wenn man selbst eine Abneigung dagegen hat?
Oder absolut unsportlich sein und Sport als Mord bezeichnen und das höchste der eigenen Möglichkeiten an Sport ist, mal 100 Meter zum nächsten Briefkasten zu laufen und dann in einem Fitnessstudio arbeiten? Hier meine ich die Einstellung zum Sport, bevor man sich auf die Stelle bewirbt. Wenn man in einem Fitnessstudio arbeitet und eh sportlich ist, ändern sich wahrscheinlich die Sportgewohnheiten.
Oder kein Blut sehen können und sich auf eine Stelle als Rettungssanitäter bewerben. Möglichst noch mit einer Spezialisierung in Richtung Ersthelfer am Unfallort. Das geht doch mit Sicherheit nicht gut, wenn man kein Blut sehen kann.
Das man bestimmte Dinge auf sich nimmt, um einfach einen Job zu haben, mag in Zeiten von hoher Arbeitslosigkeit sicherlich möglich sein. Aber würde man echt alles dafür machen?
Ein Job muss mir auch Spaß machen und ich muss mich mit der Firma auch identifizieren können, für die ich arbeite. Sicherlich würde ich nicht in allen Branchen arbeiten wollen. So habe ich schon sehr viel Hochachtung für diejenigen, die jede Woche meinen Müll abholen oder aber dafür sorgen, dass die Kanalisation in Ordnung gehalten werden. Aber für mich wäre das überhaupt nichts.
Man sollte immer Jobs machen, die man auch aus Überzeugung ausführen kann. Man präsentiert somit die Einrichtung und da ist die Ausstrahlung wichtig. Wenn ich zum Beispiel ein Fan von Bayern München wäre, könnte ich eben nicht in einen Laden von Schalke arbeiten. Wie sollte dies auch gehen? Irgendwie würde ich dann ja auch die Kunden von Bayern München überzeugen wollen und würde somit den Laden schaden. Und das Ausschalten der Interesse zu Bayern München muss man können. Wenn man dies nicht schafft, hat man wohl die Probleme.
Bei einigen Berufen mit einigen Tätigkeiten, die ich mir vorher gar nicht zugetraut habe, ist das aber anders. Ich hatte eigentlich auch immer irgendwie Respekt und gleichzeitig etwas Angst, wenn es um Spritzen geht. Aber mittlerweile spritze ich Insulin in meinen Altersheim und das sogar mit Spaß. Ich hatte immer Angst etwas falsch zu machen. Aber bisher ist eben nichts passiert und irgendwann ist die Schwelle auch überschritten.
So könnte ich mir auch vorstellen, dass wenn jemand kein Blut sehen kann, er dennoch als Ersthelfer arbeiten kann. Es ist wohl ein Grund diesen Beruf nicht anzutreten, aber eigentlich spricht auch nichts dagegen. Vielleicht kann derjenige auch bloß das eigene Blut nicht sehen. Man wächst aber in seine Aufgabe hinein und stumpft auch ab, was solche Aktionen angeht. Es kommt nun auch noch darauf an, wo man denn Ersthelfer ist. Im Stadion oder auf der Straße? Denn je nach Einsatzort können sich die Ereignisse und Geschehnisse unterschiedlich sein.
Wenn man aber kurz vor dem Hartz IV steht, sollte man wohl eher jeden Job annehmen. Ich würde da auch nicht anders handeln. Wenn er mir liegt, würde ich ihn beginnen. So lernt man auch mal andere Berufe kennen und kann seinen Horizont erweitern. Und ich sehe es immer noch so, dass man glücklich mit jedem Job sein sollte, bevor man Hartz IV bekommt. Sei es nun mit dem Putzen von Toiletten oder mit seinen Traumberuf. Wenn einen der Job nicht passt oder man solche Hindernisse (wie Blut nicht sehen können, anderer Lieblingsfussballverein) bemerkt, sollte man dann spätestens reagieren.
Tja, wie weit würde ich gehen? Das ist eine gute Frage, stehe gerade an diesem Scheidepunkt, habe bin nach 15 Jahren aus Griechenland zurück gekommen und muss wieder ganz von vorne anfangen.
Das heißt wieder bewerben und einen Job suchen, klar möchte ich auch was besseres oder wenigstens, wieder in meinem alten Job arbeiten, habe es mir auch einfacher vorgestellt, sehe aber, es ist sehr schwierig, also muss ich mir jetzt auch die Frage stellen, ob ich nicht lieber erst jeden Job und wenn es auch putzen ist annehme.
Ich habe zwei Kinder und muss diese auch ernähren und wenn du wieder von vorne anfangen musst, ist dir alles recht, Hauptsache Arbeit.
Ich selber würde ziemlich viel machen um mich über Wasser zu halten. Ich weiß aber auch wo mein Weg hingehen soll und das finde ich wichtig. Man muss ein Ziel haben, was man beruflich gesehen erreichen will. Ich bin dabei auch keinesfalls an einen Ort gebunden. Sicherlich ist die Stadt, in der ich lebe sehr schön, aber ich kann auch woanders glücklich sein und bin nicht darauf angewiesen immer am selben Ort zu leben. Man kann doch auch mal flexibel sein.
Bei einer Ausbildung kann man und sollte man sich aber auch eine Stelle suchen, die man wirklich mag. Immerhin ist man dort 3 Jahre und kann nicht mal eben so wieder gehen. Man muss also sicher sein, aber dafür lohnt sich der Umzug in meinen Augen auch.
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