Wichtige Gespräche vorher üben?

vom 13.03.2012, 10:32 Uhr

In vielen Filmen und Serien sieht man, wenn die Schauspieler Gespräche, die sie führen wollen erst mal üben. Es sieht dann mit der Kameraführung erst mal so aus, als ob derjenige das Gespräch schon führt und dann wird gezeigt, dass der oder diejenige mit dem Spiegel oder einem Gegenstand spricht, weil er oder sie das Gespräch erst einmal übt, bevor er dann eben den Gesprächspartner anspricht. Das ist dann bei geschäftlichen Gesprächen genauso wie bei privaten Gesprächen, wenn man dem Partner beispielsweise was beichten will.

Ich muss sagen, dass ich in meinem Leben noch nie irgendein Gespräch vorher geübt habe. Ich habe mir zwar Worte im Kopf irgendwie zurechtgelegt, aber ich denke, dass man kein Gespräch vorher üben kann, weil man ja überhaupt nicht weiß, wie der Gesprächspartner reagiert.

Sicher kann man Gespräche mit einer Freundin oder einem anderen Menschen zusammen üben, weil man da auch die Reaktion des anderen sieht oder eben verschiedene Reaktionen durchspielen kann. Aber auch das halte ich für ungenau und auch da kann man nicht voraussehen, wie ein Gespräch verlaufen würde.

Übt ihr wichtige Gespräche mit euch alleine oder mit anderen? Warum habt ihr diese Übungsmethode gewählt? Oder macht ihr es wie ich, dass ihr euch nur grobe Worte im Kopf zurechtlegt und nicht das ganze Gespräch übt? Wie seid ihr mit eurer "Gesprächsübungsmethode" bisher gefahren? Oder seid ihr vielleicht sogar ein Mensch, der unvorbereitet in ein Gespräch geht? Welche Gespräche übt ihr auf jeden Fall und in welche geht ihr unvorbereitet? Wenn ihr euch dann zurechtlegt, wie der Gesprächspartner reagiert, ist es dann der Wunsch, dass er so reagiert und nicht anders oder spielt ihr verschiedene Reaktionen des Gesprächspartners durch?

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Solche Gespräche sollten immer geübt werden, denn umso sicherer fühlt man sich selber. In der Schule meines Kindes werden sogar mit Videoaufnahmen Gespräche geübt, damit die Angst davor verschwindet. Ich finde so etwas ratsam, wenn wenig Selbstbewusstsein oder zu viel Angst vorhanden ist. Es spielt keine Rolle, dass man vorher das Gesprächsthema nicht kennt, das üben allein hilft selbstbewusster aufzutreten.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich denke, dass es sehr gut ist, wenn man solche Gespräche vorher einmal selbst im Kopf durchgeht und sich Antwort überlegt. Des weiteren sollte man wissen, wo die möglichen Schwachstellen liegen und man sollte versuchen diese auszubessern. Am besten ist es, wenn man eine andere Person hat, die einem dabei helfen kann und die schon ein bisschen Erfahrungen haben. Diese können sich vielleicht noch an ihre ersten Bewerbungsgespräche erinnern und dir sagen, wo sie damals gestolpert sind. Vielleicht kennst du ja auch jemanden, der regelmäßig Bewerbungsgespräche mit anderen Leuten durchführen muss und dann kannst du diese ja auch fragen, worauf sie immer sehr achten und so weiter.

Ansonsten, wenn man niemanden hat, der mit einem üben kann, dann kann man auch im Internet nach Erfahrungsberichten suchen, von Leuten, die genau in der gleichen Branche arbeiten und so weiter.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Also ich habe schon Gespräche mit Freunden geübt. Das waren aber dann eben immer irgendwelche schulischen Sachen, privat habe ich das bisher nicht gemacht. Wir mussten beispielsweise mal eine Diskussionrunde in Englisch machen und ich hatte sehr viel Text, da ich Leitsprecherin war. Da habe ich dann vorher meiner Freundin unserer Liste vorgelegt und sie hat mir dann zu meinen Argumenten die dementsprechenden Gegenargumente gegeben (die ich mir zu mindestens gedacht hatte) und ich konnte dann immer gut antworten und habe auch gleich geübt die Sachen ordentlich auszusprechen, was in einer anderen Sprache natürlich auch immer so eine Sache ist.

Das hat mir damals dann schon geholfen. Natürlich weiß man nicht, wie der gegenüber reagiert. Aber es gibt eben auch Situationen, wo man sich dann einfach besser fühlt, wenn man so etwas vorher "geübt" hat und in der Situation fühlt man sich dann einfach besser vorbereitet und auch wohl.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Manchmal lege ich mir im Kopf bereits gedanklich ein Grundgerüst für ein kommendes Gespräch zurecht, aber das mache ich nicht nur bei wichtigen Gesprächen sondern auch bei ganz banalen Sachen. In der Regel mache ich dies einfach nur so aus Langeweile, zum Beispiel wenn ich auf einem Flur sitze und darauf warten muss, eben mein Gespräch zu halten. Bei einem Vorstellungsgespräch zum Beispiel. Richtiges Üben ist das zwar eigentlich nicht, aber es ist schon eine gute Vorbereitung.

Das Problem dabei ist einfach nur, dass die Gespräche dann doch ganz anders verlaufen als ich sie mir im Kopf zurecht gelegt hatte. Ich kann mir einfach nicht immer ganz richtig vorstellen, wie mein Gegenüber während des Gesprächs sich verhalten wird. Und außerdem ist der Gesprächspartner auch ein unberechenbarer Faktor im Vorfeld, des Gesprächs, weil man ja nicht genau weiß welche Fragen er oder sie einem stellen wird.

Ich denke, dass es mich nur irritieren würde wenn ich ein Gespräch vorher üben würde. Denn am Ende kommen vielleicht Fragen, auf die ich mich gar nicht vorbereitet habe und das könnte mich ziemlich aus dem Konzept bringen, so wie ich mich selber kenne.

Benutzeravatar

» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Kommt ganz darauf an. Selbst wichtige Gespräche übe ich mit Personen, die ich kenne vorher nicht. Da sammele ich maximal Argumente um das zu erreichen, was ich will oder dem Ausdruck zu verleihen, was ich sagen will - aber üben sollte man das nicht, zumindest dann nicht, wenn man den Menschen wirklich gut kennt und einem viel an ihm liegt. Das könnte dann eben auch einstudiert wirken und ich weiß nicht, ob das das Ziel ist und das kann auch falsch verstanden werden.

Wichtige Gespräche mit unbekannten Personen übe ich aber auch. Ich habe mir vor dem Bewerbungsgespräch sämtliche mögliche Fragen notiert und meine Antwort dazu. Die habe ich wirklich auch auswendig gelernt und zwar so auswendig gelernt, dass es nicht auswendig gelernt erscheint. Ich bin eh eher so der Kontrollfreak und wäre dann eine Frage gekommen, auf die ich keine Antwort hätte, dann wäre das mein persönlicher Albtraum gewesen. Oder ich hätte irgendwas dummes geantwortet, was ja auch in Stresssituationen mal passieren kann, aber nicht sollte. Dank meiner Notizen war ich auch bestens vorbereitet und ein kleines bisschen weniger nervös.

Bei wichtigen Telefongesprächen notiere ich mir auch alles wichtige, was ich sagen oder erfragen muss. Mir ist es einfach einmal zu oft passiert, dass ich nochmal anrufen musste, weil ich was vergessen hatte und so etwas nervt mich. Ich mache mir deswegen auch grundsätzlich Notizen während des Gespräches, wo meine Fragen dann beantwortet werden. Möglicherweise vergesse ich die Antwort nämlich und muss dann auch nochmal anrufen und das kann ich mir so sparen. Zum Beispiel hatte ich mal mit einem Makler telefoniert und hab dann vergessen, wann ich wo sein sollte. Das war super peinlich. Seitdem schreibe ich mir das eben direkt auf. Und bei Namen frage ich auch lieber noch einmal mehr nach, als das ich denjenigen falsch oder gar nicht ansprechen kann.

Das sind so Dinge, die ich dazu gelernt habe und die wichtig für mich sind. Mittlerweile sind die mir auch ins Blut übergegangen und gehören einfach dazu.

Benutzeravatar

» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Wenn man unvorbereitet zu einem wichtigen Gespräch geht, ist man selbst schuld, wenn es daneben gehen könnte. Das ist für mich selbstverständlich, dass ich mich vorher mit dem Thema des Gespräches befasse. Ich übe es nicht vor dem Spiegel, aber ich versuche, möglichst alle Punkte zu klären. Vom Arbeitgeber kenne ich es so, dass sowohl Telefongespräche als auch direkte Kundengespräche vor einer Videokamera geübt wurden im Schulungszentrum.

Gespräche in der Familie, im Freundes- und Bekanntenkreis werden nicht vorher geübt. Ich denke, da gibt es wohl nichts Wichtiges, was man vergessen und nicht später noch erledigen könnte. Aber wenn ich zum Arzt gehe, je nachdem zu welchem, schreibe ich mir Stichpunkte auf, was ich klären möchte, kurz und knapp. Da die Ärzte in den meisten Fällen keine Zeit haben und immer auf dem Sprung zum nächsten Patienten sind, halte ich das für wichtig.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Also wenn es um was sehr wichtiges geht, wie eine Präsentation in der Firma, dann über ich es auch vorher schon zu Hause. Das mache ich dann aber allein und ohne Spiegel. Aber bei eher unwichtigen Sachen, bei denen es jedoch wichtig sein könnte, wie ich mich ausdrücke, lege ich mir die Wörter jedoch nur im Kopf zurecht.

Was die Sachen angeht, die ich vorher über kann ich sagen, dass ich damit auch gut fahre. Ich fühle mich dann sicherer, der Text sitzt dann fast auswendig und ich muss nicht ständig in die Unterlagen schauen. Das sieht dann einfach professioneller und selbstsicherer aus. Ansonsten kann ich mich aber auch noch erinnern, dass ich in jungen Jahren auch meine ersten Bewerbungsgespräche geübt habe. Und das fand ich auch recht hilfreich, weil ich so insgesamt besser vorbereitet war und dadurch nicht ganz so nervös war.

» Naffi » Beiträge: 948 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Als ich noch jünger war, habe ich es immer so gemacht, dass ich mir einen festen Text im Kopf zusammen gelegt habe, wenn ich jemanden anrufen musste oder persönlich ein Gespräch mit jemandem aufsuchen musste. Mir war das immer schrecklich unangenehm, auf fremde Menschen zuzugehen und mit ihnen zu reden, so dass ich natürlich auch immer wahnsinnig aufgeregt war. Von daher habe ich mir einfach einen festen Text überlegt, den ich dann quasi auswendig gelernt habe. Den Text habe ich dabei auch ganz gerne vor mir her gesagt, damit ich ihn dann auch verinnerlichen konnte.

Mittlerweile übe ich Gespräche jedoch gar nicht mehr. Das mache ich nur bei Referaten, wenn sich so ein Text auch wirklich üben lässt, da man tatsächlich nur einen Text vor sich aufsagen muss. Bei einem Gespräch weiß man jedoch nie, wie die andere Person reagiert und je nachdem, kann man natürlich auch keinen festen Text aufsagen, weil man natürlich auf die andere Person eingehen und darauf reagieren muss, was sie sagt. Von daher bringt es auch nichts, einen festen Text zu lernen, weil die andere Person ja auch etwas erwidern wird. Außerdem ist es doch besser, spontan darauf reagieren zu können, was die andere Person sagt. Auf diese Weise wirkt man dann gleichzeitig auch viel lockerer. Immerhin merkt man es einem ja auch an, wenn man etwas auswendig aufsagt und das kommt einfach auch nicht so gut bei der anderen Person an.

Ich habe gemerkt, dass ich auch viel nervöser bin, wenn ich mir vorher so viele Gedanken über ein Gespräch mache. Immerhin setze ich mich dann ja intensiv damit auseinander und habe dann natürlich auch genügend Zeit, um Nervosität aufzubauen. Außerdem habe ich gemerkt, dass man einen festen Text auch nicht einfach so aufsagen kann, weil man spontan auf das reagieren muss, was der andere sagt. Von daher mache ich es nun meistens so, dass ich mir gar nicht mehr überlege, was ich in einem Gespräch sagen werde. Stattdessen lasse ich das Gespräch spontan auf mich zukommen und überlege auch erst dann, was ich sage.

Dadurch, dass ich mir vorher keine Gedanken über das Gespräch mache und mich nicht richtig damit auseinander setze, kommt die Aufregung auch immer erst dann, wenn es so weit ist. Somit bin ich dann auch nicht den ganzen Tag nervös, sondern erst kurz vorher und das finde ich auch positiv.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Den Text und die Argumente für ein wichtiges Gespräch lege ich mir immer vorher im Kopf zurecht. Wenn ich besonders nervös bin, übe ich es vorher auch laut als eine Art Selbstgespräch. Mir hilft das bei der Sortierung der Gedanken und ich kann beim richtigen Gespräch sicherer auftreten.

Benutzeravatar

» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^