Wenn das Auto zum Prestigeobjekt wird …
Kennt ihr auch Leute, bei denen das Auto zum Prestigeobjekt wird? Mir ist aufgefallen, dass es oft ältere Leute sind, die plötzlich ein Auto haben, was sie sich ein Leben lang nicht geleistet haben. Mein Mann und ich sagen dann schon immer, dass derjenige wohl sein Leben lang darauf gespart hat. Das Auto wird dann meist mehrmals die Woche geputzt und samstags poliert und dann wird auch im Winter bei trockenem Wetter mit dem Cabrio offen gefahren.
Seid ihr vielleicht selber ein Mensch, die das Auto mittlerweile aus Prestigegründen haben und damit angeben? Oder ist euer Auto nur ein Fortbewegungsmittel? Wer will mit dem Auto zeigen, dass er Geld hat? Kennt ihr da Menschen, die sich so benehmen? Was geht in diesen Menschen vor?
Man sagt ja wirklich immer im Volksmund, dass es besonders die älteren sind, meist sogar Rentner, die plötzlich mit ihrem Geld zu teuren Autos greifen um sich ihren Ruhestand noch mal vor Augen zu führen und um sich etwas zu gönnen. Vielleicht willst du das gar nicht so sagen, aber wie du es schreibst hört es sich für mich ein bisschen so an, als ob du das ganze eher negativ auffasst? Ich selbst finde es jetzt eigentlich gar nicht so schlimm, wenn man sich als "älterer" Mensch von seinem Geld, welches man vielleicht wirklich lange angespart hat, noch einmal etwas gönnt. Als Rentner hat man immerhin schon den größten Teil seines Lebens hinter sich gebracht, klingt zwar jetzt ein bisschen hart, aber es ist die Realität. Wieso sollte man sich dann nicht mal etwas gönnen, solange man noch kann? Natürlich sollte man aber auch noch genug Geld auf der Kante haben, falls es mal hart auf hart kommt, aber sonst spricht für mich eigentlich nichts dagegen.
Ich selbst gehöre jetzt natürlich noch nicht zu dieser Generation, auf die du hier unter anderem angespielt hast, aber ich kann mir eigentlich auch nicht vorstellen, dass ich mir weder in naher, noch in ferner Zukunft mal ein Auto zulege um dieses irgendwie vorzuführen oder ähnliches. Ein Auto ist für mich eigentlich in erster Linie kein Statussymbol oder Prestigeobjekt. Zwar denke auch ich bei einem Porsche "Wow, cool", aber mein Kleinwagen tut es in erster Linie genauso. Für mich ist ein Auto in erster Linie eben schlicht und einfach ein Fortbewegungsmittel, welches mich von A nach B bringen soll, nicht mehr und nicht weniger. Vielleicht ändert sich hier an meiner Vorliebe zu Autos oder an meiner Einstellung im allgemeinen ja noch etwas, aber bei meiner jetzigen Einstellung werde ich mein Geld zukünftig wohl auch lieber in andere Dinge investieren, die mir einfach mehr zusagen.
Natürlich gibt es Menschen, die ihr Auto als Prestigeobjekt ansehen, um damit angeben zu können. Jeder soll sehen, dass sie es sich leisten können, gerade wenn es ein Neuwagen ist, der schon in der höheren Mittelklasse liegt.
Ich finde es auch eigentlich gar nicht so schlimm, wenn man mit seinem Auto angibt, solange es im gesunden Maße ist. Man darf ja auch mal stolz auf etwas sein, auch wenn es ein Auto ist. Ich kenne eigentlich nur wenige, die ihr Auto als reines Fortbewegungsmittel ansehen. Denn sie achten schon sehr darauf, wie es aussieht, welche Funktionen es hat, und welche Automarke es ist. Ansonsten würde ja auch ein gebrauchter Kleinwagen seine Dienste zur Fortbewegung leisten.
Als ich meinen Neuwagen bestellt und dann bekommen habe, war ich natürlich auch überglücklich. Ein Auto muss für mich auch zu mir passen und gut aussehen. Und da ich ihn mir selber zusammen stellen konnte, passt mein Auto natürlich perfekt zu mir. Ich war natürlich stolz auf mein Auto, und bin es eigentlich auch immer noch. Doch das habe ich anderen Leuten nie gezeigt. Ich bin nun nicht zu den Leuten gegangen und habe ihnen mein neues Auto unter die Nase gerieben. Es reicht doch, wenn die Leute selber kommen, und sich mein Auto anschauen wollen. Und wenn ich dann auch ein paar Komplimente bekommen habe, dann war es natürlich auch toll. Trotzdem habe ich mir nie etwas darauf eingebildet.
Aber es gibt eben auch andere Leute, die wirklich mit ihren Autos angeben. Solche Leute habe ich auch im Bekannten. oder auch Familienkreis. Mit den neuen Autos wurde wirklich angegeben, als ob es kein besseres geben würde. Und auch, wenn es nicht mein Traumauto war, habe ich trotzdem gesagt, dass es mir gefällt, damit sie zufrieden sind. Doch das komische ist dabei, dass genau diese Leute keinen Kommentar zu meinem neuen Wagen abgegeben haben. Das fand ich schon komisch.
Bei dem heutigen Angebot, was es an Autos gibt, kann man sich nicht wirklich darauf berufen, dass man es nur als reines Fortbewegungsmittel ansieht. Und ich finde es einfach auch nicht schlimm, wenn man zeigt, was man für ein Auto hat. Nur sollte man immer dabei auf dem Teppich bleiben.
Ich kenne eigentlich nur Leute, die ihr Auto auch wirklich brauchen und bei denen es dann kein Prestigeobjekt ist. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich mir mein Auto auch abknausere und jeden Monat die Rate dafür zahle. Ich möchte hier einfach mobil sein, wo die Stadt und die nächsten Geschäfte schon einige Kilometer entfernt sind. Natürlich könnte ich auch mit dem Zug fahren, aber dann könnte ich keine größeren Einkäufe machen. In dem Sinne ist mein Auto für mich dann schon ein bisschen Luxus. Ich pflege mein Auto auch gerne und mag es sehr. Eben, weil ich weiß, was ich darin investieren muss und es immer noch zu schätzen weiß. Es für mich daher doch schon mehr als nur ein Gebrauchsgegenstand.
Oft sieht man ja schon ältere Menschen, die dicke und sportliche Autos fahren. Früher wurde dann auch immer gesagt, dass dieser Mensch wohl nochmal einen auf Jung machen will und es blöd aussieht, wenn so ein alter Mensch noch mit einem Sportwagen fährt. Ich denke, dass das jeder halten sollte, wie er mag.
Ich kenne das eigentlich eher von jüngeren Menschen, wo das Auto ein wichtiges Statussymbol ist. Mein Ex-Mann ist auch so ein Typ Mensch. Ich weiß noch als er damals seinen nagelneuen Golf GTI 20 Jahre Spezialedition hatte. Kurze Zeit später kam der Nachbar mit einem neuen Audi A4 vorgefahren. War er sauer, weil der Nachbar sich doch ein wesentlich größeres Fahrzeug geleistet hat.
Nach dem Golf kam dann der Sharan wegen der Kinder samt dem großen Kinderwagen. Nachdem Dieser nicht benötigt wurde, hatte ich vorgeschlagen auf einen kleineren Kombi zu wechseln. Da bekam ich doch glatt gesagt, es wäre ein Rückschritt, wenn man auf ein kleineres Fahrzeug umsteigen würde. Auch jetzt hat er für sich allein einen Van, um sein Image zu pflegen.
Auch andere frühere Bekannte haben mehr Wert auf das gelegt, als das was wirklich gebraucht wurde. Selbst Familienväter hatten im Kofferraum nur Platz für die HiFi-Anlage und der Einkauf musste daher auf die Rückbank. Dazu noch tiefer legen und extra breite Reifen. Alles Dinge, welche nicht nötig waren, aber doch das männliche Ego bei manchen extrem aufpolieren.
Ich selbst komme da nach meinem Vater. Das Auto ist zum Fahren da und nicht zum protzen. Mein Freund hat die selbe Lebenseinstellung, wobei wir jetzt entschieden haben, dass unser nächstes Auto dann doch ein Fünftürer werden soll, da die Kinder doch größer werden und hinten etwas mehr Platz bekommen sollen.
Ein Auto eignet sich halt extrem gut als Statussymbol. Es ist gut und häufig zu sehen und die meisten Menschen wissen sofort, ob es teuer oder billig war. Größere Firmen, die einen sich einen seriösen Anstrich geben wollen, greifen eher auf Fahrzeuge einer höheren Preisklasse zurück, als auf einen gebrauchten Smart. Auch die hier genannten Beispiele kommen mir bekannt vor. Wenn man in der Nachbarschaft sieht, dass auf einmal ein kleineres Auto vor der Garage steht, heißt es direkt, die haben finanzielle Schwierigkeiten. Egal ob es gute Gründe (Kinder sind erwachsen) dafür gibt oder nicht.
Man sieht immer wieder junge Menschen, die meinen sich ein teures Auto leisten zu müssen. Bei der Finanzierung wird dann alles eingesetzt, was möglich ist. Da wird eher auf eine schönere Wohnung, hochwertige Lebensmittel oder den Urlaub verzichtet. Fällt die erste größere Reparatur oder Inspektion an, ist das Geheule dann groß. Auch Steuer und Versicherung sind Posten, die gerne vergessen werden.
Mir persönlich ist ein Auto nicht besonders wichtig. Es muss mich in erster Linie von Punkt A nach Punkt B bringen. Gerade in der Innenstadt macht ein Auto nicht unbedingt Sinn, ein großes teures schon gar nicht. Wer mal versucht hat mit einem X5 im Parkhaus einzuparken, weiß was ich meine. Generell finde ich ältere Fahrzeuge (Young- und Oldtimer) interessanter. Diese sind aber teilweise schon sehr günstig zu haben. Hier muss man sich eher die Zeit leisten können, die so ein Auto kostet.
Ein Auto als Statussymbol, das kenne ich aus allen Altersklassen. Da fängt es dann irgendwann an, dass ein Auto als Prestigeobjekt betrachtet wird. Wann das anfängt ist sicher von verschiedenen Lebensumständen geprägt. Ich würde aber nicht sagen, dass das gerade nur ältere Personen betrifft. Ich kenne auch etliche jüngere Personen, die mit dem ersten eigenen Geld auf den Geschmack kommen. Bei einigen Personen kommt es irgendwann später, wenn man sich mit anderen Personen vergleichen möchte.
Sicher hätte ich früher auch gern einmal ein größeres Auto gehabt, aber ich habe da eine bestimmte Maxime, die eben dagegen sprach ein größeres Auto zu kaufen. Inzwischen ist es aber auch so, dass ein PKW für mich ein Gebrauchsgegenstand ist - nicht mehr und nicht weniger. Daher habe ich seit einigen Jahren nur einen kleinen Wagen, der für den normalen Alltag völlig ausreicht. Sollte ich mal ein größeres Auto benötigen, dann kann ich mir das einmal ausleihen - was aber nur sehr selten vorkommt.
Dass es bei älteren Leuten nun gerade daran liegt, dass man unbedingt ein Prestigeobjekt braucht, dass glaube ich eher weniger. Ich denke vielmehr, dass sich eben manch einer erst dann bestimmte Wünsche erfüllen kann, wenn die Kinder aus dem Haus sind und auf eigenen Beinen stehen und auch andere Dinge eher von selbst laufen. Dass man dann eben den erfüllten Wunsch hegt und pflegt, das ist doch selbstverständlich.
Ich kenne solche Leute, die ein Auto (oder mehrere Autos) wohl hauptsächlich aus Prestigegründen haben. Meine Nachbarn gehören dazu. Die haben mehrere dicke Autos und müssen immer erst mal den Motor aufjaulen lassen, bevor sie losfahren. Alles nur, damit jeder mitbekommt, wie toll sie sind und was sie sich alles leisten können. Im Grunde tun mir so Menschen leid, die sich nur über so Dinge wie Autos profilieren können.
Mein Auto habe ich nur als Mittel zur Fortbewegung. Ich brauche eben ein Auto, um täglich zur Arbeit zu fahren. Dabei ist es auch nicht so, dass mein Auto wöchentlich gewaschen wird, damit ich damit auffalle. Ich fahre einen Kleinwagen und der reicht für meine Verhätnisse auch aus.
Das letzte Auto ist immer ein Mercedes sagt der Volksmund. Wahrscheinlich interpretieren ältere Leute das nun nicht so dass der Leichenwagen damit gemeint ist sondern eher damit dass sie sich zum Abschluss mal ein größeres Auto leisten und ich kann das sogar gut verstehen.
Auch wer jenseits der 50 ist hat Spaß an großen und schnittigen Autos, exklusiver Ausstattung und Fahrvergnügen. Früher musste es vielleicht immer eine Familienkutsche sein und das Geld saß auch nicht überall so locker. Die Kinder sind in diesem Alter aus dem Haus, das Bankkonto ist etwas gefüllter und man hat vielleicht auch mehr Freizeit. Natürlich spielt das Prestige auch immer eine Rolle, man möchte sicherlich allen zeigen dass man es geschafft hat und sich ein solches Auto leisten kann. Auch wird sich jeder Autofahrer der schon etwas älter ist sagen dass er nicht mehr viele Autos in seinem Leben fahren wird. Wer dann vielleicht auch noch rechnet und sich überlegt dass man ein höherwertiges Auto auch viel länger fahren kann so dass es sich amortisiert und die Laufleistung wegen dem Ausscheidens aus dem Arbeitsleben auch nicht mehr so hoch ist der kann eigentlich zu keinem anderen Schluss kommen.
Ich selber bin jetzt 48 Jahre alt und denke inzwischen auch schon so. Mein Toyota Avensis feiert in diesem Jahr seinen achten Geburtstag und ich denke dass ich es noch zwei oder drei Jahren fahren werde. Meine berufliche Planung sieht so aus dass ich in zwei Jahren entweder nur noch 2,5 Tage in der Woche arbeiten werde oder ganz aus dem Arbeitsleben ausscheide. In meiner Freizeit will ich viel Reisen, bevorzugt mit dem Auto. Da ist es doch angenehm ein schönes Auto zu haben mit dem man auch viel unterwegs ist. Das Prestige steht nun bei mir nicht so im Vordergrund auch wenn ich das nun auch nicht ganz verleugnen kann. In die engere Wahl würde ich nach heutigem Stand daher schon einen Mercedes der C-Klasse oder einen großen Hyundai ziehen, eventuell auch einen Dreier-BMW oder einen Audi derselben Klasse. Ich betrachte das nun nicht als so abgehoben, aber es wäre schon eine deutliche Verbesserung im Vergleich mit den Fahrzeugen die ich mir bisher gekauft hatte. Das waren immer alle recht biedere Fahrzeugtypen die mich unspektakulär von A nach B gebracht haben und eben nur alltagstauglich waren.
Da ich noch nicht allzu lange den Führerschein habe und selbst kein Auto besitze sondern die meiner Eltern fahre, kann ich von mir natürlich nicht behaupten, ein Auto als Prestigeobjekt zu fahren. Mit dem Auto der Eltern anzugeben ist mir zu peinlich.
Ich finde es aber nicht unbedingt richtig, jeden zu verurteilen der ein teures Auto fährt. Insbesondere Männern wird umgehend unterstellt, sich eine "Schwanzverlängerung" zur Ego-Steigerung zugelegt zu haben, was jedoch häufig nicht stimmt. Viele Männer haben einfach viel Interesse und Spaß an Autos, und teure Autos sind meistens einfach hochwertiger, besser motorisiert und machen wirklich viel mehr Spaß zu fahren.
Ich selbst fahre meistens einen Mini Cooper, manchmal auch einen Opel Corsa. Ich bevorzuge eindeutig den Mini, und zwar nicht weil er teurer ist und ein cooleres, stylischeres Image hat! Er macht schlicht und einfach viel mehr Spaß!
In der hochpreisigen Fahrzeugklasse sind dann natürlich vor allem die Verarbeitung, die Technologie, Elektronik und hochqualitative Motoren ein Argument, und auch wenn ich noch nie einen BMW 7er gefahren bin kann ich mir vorstellen wie toll es ist in diesem Luxusauto herumzufahren. Nicht um irgendjemand zu beeindrucken, sondern einfach um das Fahren zu genießen.
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