Rat gesucht - Unser Sohn hat Angst vor der Toilette
Hallo,
unser Sohn ist mittlerweile 4 Jahre alt und kann nicht sein "großes Geschäft" in die Toilette machen. Er war relativ früh (mit 18 Monaten) tagsüber und auch nachts sauber und hatte dann einen Analprolaps (d.h. beim Stuhlgang ist immer kurz ein Stück vom Darm mit herausgeflutscht, was aber dann nur eine Sache von Sekunden war... - allerdings sehr unangenehm).
Das war vor ca. 1 Jahr. Damals musste ich ihm für die Verrichtung seines "großen Geschäftes" immer Pampers anziehen - der Prolaps ist aber zwischenzeitlich nicht mehr vorgekommen. Seitdem ist die Angst davor bei ihm geblieben und er macht nur in Pampers. Er kündigt an bzw. sagt, dass er groß muss. Wenn ich ihm dann keine Windel anziehe, hält er aus. Das hat sogar schon mal 3-4 Tage gedauert, was natürlich auch nicht gut ist (Verstopfungen). Er zieht die Windel dann auch sofort danach aus, und verlangt sie wirklich nur ausdrücklich, wenn er "groß" muss.
Er setzt sich immer regelmäßig zwischendurch auf die Toilette, allerdings macht er dort nicht sein "Geschäft", es klappt nicht - nur immer Pipi. Darüber ist auch er sehr enttäuscht!
Ich weiß nicht mehr was ich noch machen soll, Geschenke, Drohungen, Versprechungen etc. alles hilft nicht - es klappt einfach auf der Toilette bei ihm nicht. Auf dem Töpfchen etc. ist es das gleiche wie auf der großen Toilette. Der Rat unseres Kinderarztes ist: Das ist ja nicht ihr erstes Kind und sie wissen ja, das jedes Kind anders ist. Also ganz einfach Ruhe bewahren und abwarten. Eines Tages kommt das von alleine ?!
Bin leider momentan nicht ganz so seiner Meinung und wäre froh, wenn mir vielleicht jemand weiterhelfen könnten bzw. ähnliche Erfahrungen gemacht hat.
Hat jemand einen Tipp ?
Hallo, ich hab zwar nicht das Problem, meine gehen auf die Toilette. Aber so wie Du es beschrieben hast, denke ich, dass es von dieser Sache herrührt. Also es ist nicht direkt die Toilette, die ihm Angst macht, sondern sein Problem am PoPo. Die Windel gibt ihm vielleicht Sicherheit. Ich würde vielleicht auch noch etwas Geduld haben und ihm die Zeit geben, die er noch braucht. (ich weiss, es ist sehr schwer). Wie macht Ihr das, wenn er in den Kiga geht ? Ich würde vielleicht mal ohne Aufsehen auf die Toilette gehen, gross machen und ihm dann mal zeigen, dass Mama auch eine Wurst dort reinmacht Vielleicht verliert er ja die Angst, wenn er sieht, dass Ihr Euch auch dort drauf setzt oder ihn mal fragen, ob Du ihm seine Lieblingsgeschichte vorlesen sollst, wenn er derweile auf der Toilette sitzt.
Hallo,
also ich würde versuchen, dass Kind ganz langsam wieder an die Toilette wieder heran zubringen. Sie sollten dem Kind jedes mal sagen, dass der Prolaps nicht mehr "da" ist. Wenn das Kind dann nicht kooperiert, versuchen Sie NICHT ihm zu drohen, denn das hätte keinen Sinn und würde die Angst nur wieder verstärken.. Die Angst vor dem Prolaps wird wohl in seinem Unterbewusstsein verankert sein. Ängste, die im Unterbewusstsein verankert sind, werden nur sehr langsam überwunden. Das Kind kann denken: "Ich will jetzt meine großes Geschäft auf der Toilette verrichten". Was jedoch, solange die unbewusste Angst nicht überwunden ist nicht funktioniert. Das ist einfach die schlechte Erfahrung, die das Kind gemacht hat .Sie sollten es immer wieder versuchen, und ich denke mit der Zeit wird das schon werden.
Das war zwar keine große Hilfe, aber ich hoffe es wird vielleicht ein bisschen helfen.
mfg,
El
Ich würde das auch mit dem familiären Gang zum WC probieren. Du oder der Papa auf das grosse WC und Knirps auf den Topf. Ok, mag zwar Dufttechnisch nicht unbedingt angenehm sein, aber nur so könnt ihr ihm die Angst nehmen. Das eben sein Problem nicht durch das WC kam, sondern von seinem Körper.
Hallo!
Hm, also so wirklich kenne ich mich damit nun nicht aus. Ist er denn bis jetzt schon mal für den Stuhlgang auf der Toilette oder auf dem Töpfchen gewesen? Ich meine also vor dem Prolaps! Wenn nein, dann hat er evtl. eine prinzipielle Angst bzw. ein prinzipielles Problem. Ich habe von Kindern gehört, die nur mit dem Stuhlgang Schwierigkeiten hatten, weil sie "Angst" hatten, etwas von sich in die Toilette zu lassen - beim Urin wohl ohne Probleme.
Wenn er aber nun schon mal in die Toilette Stuhlgang gemacht hat, dann könnte ich mir vorstellen, daß er sozusagen die "Enge" um den Popo fühlen muss. Villeicht wäre es möglich mal einfach die Pampers auf das Töpfchen zu legen?
Bei meinen Kindern war es auch so, daß am Anfang der Stuhlgang auf der Toilette richtig schwer war! Sie wussten nicht, wie sie "drücken" müssen, das war einfach anders, als im Stehen den Stuhlgang zu verrichten. Meine Kinder sind immer irgendwo stehen geblieben, haben sich festgehalten und dann den Stuhlgang in die Windel gemacht. Auf dem Klo fiel ihnen das anfangs sehr schwer, wegen der Körperhaltung. Bei uns hat ein Toilettensitz geholfen, also so eine Leiter, wo sie sich eben richtig setzen konnten und die Füße aber einen Halt/Gegendruck hatten. Mittlerweile geht es auch ohne die Leiter recht gut.
Achso, meine Kinder sind 5 und 2x fast 4
LG
Emmala
Wenn er in die Pampers macht, macht er das dann im Stehen? Ihr könntet es ja vielleicht erst mal versuchen, ihn mit der Windel aufs Töpfchen oder Klo zu setzen. Dann gewöhnt er sich an die Toilette beim "groß machen" und hat trotzdem noch die Windel, die ihm ja offensichtlich viel Sicherheit gibt.
Und ansonsten hilft wahrscheinlich wirklich nur die Zeit. Irgendwann wird er auf die Toilette gehen. Und bis dahin würde ich das Thema nicht überthematisieren. Denn das erinnert ihn nur immer und immer wieder dran und der kleine Kampf, den er innerlich bei jedem Stuhldrang auszustehen hat, wird ihm schon genug Sorgen bereiten.
Punktedieb hat geschrieben:Ich würde das auch mit dem familiären Gang zum WC probieren. Du oder der Papa auf das grosse WC und Knirps auf den Topf. Ok, mag zwar Dufttechnisch nicht unbedingt angenehm sein, aber nur so könnt ihr ihm die Angst nehmen. Das eben sein Problem nicht durch das WC kam, sondern von seinem Körper.
Frag mal wie es bei uns früh um 5:15 Uhr im Bad zugeht ? Alle 4 wollen gleichzeitig aufs Klo. Mama oder Papa ergattern, sich den grossen Sitz und die Kleinen bekommen jeder den kleinen Sitz und dann wird um die Wette gesessen Wir haben leider nur eine Toilette. Und neuerdings wollen alle auf diese eine, am besten gleichzeitig, drauf.
Hat Euer Sohnemann Geschwister ? Denn unser Junge geht schon mit 2 3/4 Jahren aufs grosse Klo, sogar ohne Sitz, weil er es von unserer Grossen so gesehen hat und das natürlich auch so machen wollte. Schliesslich spornt das an.
Hey!
Ich habe noch keine Kinder, kann also von keinerlei persönlicher Erfahrung sprechen, hoffe aber vielleicht doch etwas zur Problemlösung beizutragen.
Die Idee von Grooovegirl finde ich sehr gut und hatte sie ähnlich auch. So kann er sich an die Toilette gewöhnen und hat gleichzeitig noch die gewohnte Pampers als Sicherheit. Wenn das geklappt hat, könnte man versuchen die Windel unten aufzuschneiden, so dass zu dem neu erlernten "Mit der Windel auf der Toilette sitzen" auch noch der Übergang zu "etwas von ihm verlieren" erleichtert wird.
Vielleicht helfen auch kleinere Rollenspiele. Ein Teddybär kann am Töpfchen nebendran Gesellschaft leisten und die Anspannung könnte mit einer Vorlesegeschichte gemildert werden.
Ich finde es auch wichtig, das Problem nicht allzu sehr in den Vordergrund zu schieben, denn anscheinend belastet ihn die Sache schon sehr. Ich würde auch anraten vielleicht mal zu einem Kinderpsychologen zu gehen, denn leider kennen sich die meisten Kinderärzte zwar mit den physischen Gegebenheiten der Kleinen aus, haben aber leider keine Ahnung von der Psyche, weil das nicht Teil (jedenfalls nicht ausreichend) des Studiums ist.
Grüße
Kiwi
Kiwis und Groovegirls Ideen mit der Windel auf die Toilette finde ich schon sehr gut und ich denke, wenn er sich dann "traut" seinen Stinker auf der Toilette zu machen, dann ist er ein ganzes Stück weiter.
Und wie wäre es, wenn du ihm eine spannende Hörspielkassette oder CD kaufst, die dann läuft, wenn er auf der Toilette sitzt, aber auch nur dann, wenn er ankündigt, dass er "groß" muss? Oder etwas lustiges? Wenn er dann auf der Toilette dem Hörspiel lauscht, dann passiert vielleicht irgendwann das Geschäft von ganz alleine und er verbindet dann die Toilette auch irgendwann nicht mehr mit dem schmerzhaften Prolaps sondern mit dem positiven Hörspiel, das dort läuft
Ich wünsche euch ganz viele Stinker auf der Toilette
Meine Tochter war schon dehr früh sauber, zumindest tagsüber, da war sie 18 Monate alt. Da wurde unser zweites Kind geboren und ich wollte keine 2 Wickelkinder. Sie hat es sehr schnell gelernt, hat insgesamt nur etwa 4 Tage gedauert, bis sie es raushatte. "unfälle" gab es sehr selten. Die ersten 2 Tage wollte sie das große Geschäft aber auch nur in die Windel machen. Sie stand dann weinend da und wollte eine Windel haben. Ich habe sie dann mit Büchern und Gummibärchen aufs Töpfchen gelockt und siehe da, abgelenkt durch diese Zugaben klappte es auch ohne Windel.
Als sie merkte, dass es nichts schlimmes ist, das Große Geschäft auf dem Töpfchen zu machen, sondern durchaus auch Vorteile haben kann (-> Gummibärchen dann nach dem Gang...) klappte das auch so. Tja, Gummibärchen hab ich dann einfach weggelassen, und sie hat es akzeptiert. Bin da jetzt noch stolz auf sie!
Mal schauen, wie das jetzt bei meinem Sohnemann wird, der wird ja im Mai 2 Jahre alt, da bin ich der Meinung, dass wir so langsam mal mit Töpfchentraining anfangen werden. Mal sehen, ob er mitmacht.
Lieben Gruß vom moppel
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