Das Lexikon als Buch - nutzen oder wegschmeißen?

vom 12.03.2012, 14:15 Uhr

Meine Eltern haben noch eine eine ganze Reihe Lexika im Schrank stehen. Es sind viele Bände. Ich habe euch noch ein Lexikon in meinem Zimmer, welches aber auch schon sehr alt ist. Meist nutze ich aber das Internet, wenn ich was nicht weiß. Nutzt ihr noch das Lexikon als Buch? Wenn nein, was habt ihr mit diesen Büchern gemacht? Würdet ihr das Lexikon, wenn ihr es nicht mehr nutzt einfach wegschmeißen? Oder hat es noch einen gewissen Wert? Wer schaut eigentlich noch regelmäßig in diese Bücher hinein?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich habe auch noch ein Lexikon in Buchform in meinem Regal stehen. Aber ich habe da schon seit einigen Jahren nicht mehr rein geschaut. Allerdings ist es mir auch zu schade, es einfach weg zuwerfen. So staubt es eben im Regal vor sich hin. Ich denke mal, dass man alte Lexika auch nicht mehr gut verkaufen kann, weil sie sehr schnell veralten und die meisten Menschen diese Bücher auch nicht mehr benötigen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Je nachdem, wie alt Lexika sind und ob es vielleicht dazu noch irgendeine Sonderedition war, haben die durchaus einen gewissen Wert. Hier verlangt jemand über 600€ für ein 25-bändiges Lexikon, was 1984 erschienen ist. Es soll durchaus Sammler geben, die für so etwas solch ordentliche Summen hinlegen.

Meine Eltern haben ihre Brockhaus-Bände damals einem guten Freund geschenkt, als Dank für etwas, wobei er ihnen geholfen hat. Die waren noch nicht ganz so alt, irgendwann aus der 90er Jahren. Der Freund meinte aber, dass die irgendwann auch mal viel wert seien.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Wir haben so ein Universlalexikon oder so, es ist nur ein band und man findet einfach nicht wirklich vieles darin, was einer Erklärung wert wäre aber nun gut. Dieses Lexikon ist auch noch so gut wie nie benutzt worden und sieht noch aus wie neu, wenn man von der dicken Staubschicht absieht. Dennoch wird es noch eine ganze Weile in diesem Regal stehen bleiben denke ich, denn wir schmeißen Bücher nicht sehr gerne weg und verkauft werden wird es so schnell auch nicht, da kein Flohmarkt oder etwas anderes in dieser Richtung ansteht.

In der heutigen zeit ist es ja einfach so, dass man in der Regel wenn man etwas nachschlagen würde einfach das Internet bemüht und des gesuchten begriff googelt. Auch ich mache das, ich finde es aber auch oft sehr übertrieben dass manche Leute ja wirklich schon jede Kleinigkeit direkt googeln und auch nicht mehr erst selber intensiver darüber nachdenken, was denn jetzt dieser begriff bedeuten könnte.

Da ich ein Lexikon eigentlich gar nicht benutze, sondern eben das Internet um Rat frage, würde ich mir auch gar keine Lexika mehr kaufen, außer es handelt sich um bestimmte Fachlexika wie zum Beispiel ein medizinisches Wörterbuch. das fände ich in gedruckter Form schon noch sehr sinnvoll, weil man es einfach immer parat haben kann. Aber ich würde die Lexika, die wir noch zu hause haben, deswegen nun auch nicht wegschmeißen, verschenken oder verkaufen. Die bleiben einfach weiterhin im Regal stehen und fangen Staub ein. Und vielleicht braucht man sie ja doch noch einmal.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Das gute alte Lexikon hat ausgedient, daran gibt es nichts zu rütteln. Inzwischen haben das nicht nur die Konsumenten erkannt sondern auch die großen Verleger wie Bertelsmann die ihre Produktion in dieser Richtung einstellten. Ich war mal auf der Suche nach ein paar historischen Lexikas so um 1900 und dabei stieß ich unweigerlich auch auf vollständige Ausgaben der teuren Bertelsmann-Luxusbände. Die kompletten Sammlungen gingen im Schnitt für 50 Euro weg und ich bin ziemlich sicher dass die Käufer sie nur zu Angabezwecken gekauft haben weil sie sich gut in der leeren Anbauwand machen. Damit Arbeiten wird niemand mehr der einen Computer hat. Nicht nur Wikipedia erfüllt eigentlich auch alle normalen Ansprüche, jede Frage bei Googel eingegeben liefert in sekundenschnelle etliche Antworten. Unschlagbar sind dabei natürlich auch die Querverweise und die Breite der Antworten und natürlich die Aktualität.

Ich selber habe noch etliche Lexika zu Hause. Als Kind habe ich mir nichts anderes gewünscht als solche und andere Nachschlagewerke zu erhalten. Da schaue ich natürlich auch heute nicht mehr rein, aber etliche Nachschlagewerke habe ich schon noch und auch neu gekauft die ich auch ständig in der Hand habe. Dazu zählen für mich meine vielen Bücher über die Uniformkunde oder historische Waffen. Hier ist ein Computer einfach nicht praktikabel weil man so etwas nicht in der Qualität und der Schnelligkeit im Netz findet, außerdem muss man viel blättern und vergleichen und auch gleichzeitig mehrere Bücher in die Hand nehmen was auch nur schwer auf CD-Roms geht. Gerne schaue ich auch noch in meine medizinischen Fachbücher um mir Begriffe und Zusammenhänge erklären zu können, aber das würde zur Not auch im Netz gehen.

Grundsätzlich würde ich sagen dass die reinen Nachschlagewerke so wie sie Bertelsmann und Co als Universallexikon vertrieben hat heute nicht mehr zu gebrauchen sind, spezielle Sachen wie zum Beispiel meine Uniformdarstellungen schon. Viele haben heute auch nicht mehr den Platz dafür in der Wohnung ganze Regalwände mit Nachschlagewerken zuzupflastern wenn es nicht unbedingt notwendig ist.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


@ Jessy_86 : Das jemand 650 Euro für ein paar Lexika aus der Reihe verlangt heißt noch lange nicht dass er auch jemanden findet der diesen Preis auch gewillt ist zu bezahlen. Ich habe in einem anderen Thread hier bereits geschrieben dass Ebay im Augenblick einige Sonderaktionen laufen hat wo Verkäufer keine Angebotsgebühr für höhere Startpreisangebote bezahlen müssen und deshalb viele diese günstige Gelegenheit nutzen um ihre Ladenhüter zu Phantasiepreisen anzubieten.

Danke aber für den Link, ich habe diesen gleich genutzt um mich mal in dieser Kategorie umzusehen. Wer die Suche einschränkt und sich in die Unterkategorie „Sammlungen“ begibt der wird sofort feststellen dass es unzählige Angebote aber keine Gebote gibt. Selbst komplette Ausgaben von zwanzig und mehr Büchern in hoher Qualität (Bertelmann, Meiers Universallexikon) stehen zum Sofortkauf für zehn Euro da. Aber selbst die reinen Auktionen die mit einem Startpreis von einem Euro angeboten werden finden keine Käufer. Ich hatte einige aus Spaß einmal unter Beobachtung genommen und gesehen dass nach dem Auslaufen die ganzen Bücher wirklich nicht weggegangen sind und die Verkäufer sie wieder eingestellt haben. Allerdings sind die von dir verlinkten Ausgaben aus den Achtzigern nun so etwas von veraltet dass sie wohl kaum einen Interessenten finden. Ich könnte mir eher vorstellen dass die letzten Ausgaben noch einigermaßen verkäuflich sind, die wurden meines Wissens auch mit CD-Rom ausgeliefert.

Sicherlich ist das auch etwas traurig denn immerhin handelt es sich wirklich um gute Bücher mit denen man eigentlich auch etwas anfangen könnte, wenn – ja wenn es das Internet nicht gäbe. Ich denke einfach nicht dass diese Lexika auch in einhundert Jahren viel Wert sein können, dafür waren die Auflagen viel zu hoch und nur unter dem Nostalgieaspekt etwas in der Art zu kaufen um sich damit einen ganzen Regalmeter im Bücherschrank zu füllen halte ich auch für unwahrscheinlich.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ja, die Lexika haben in der Tat ausgedient, genau wie der Rechtschreibduden. Ich habe auch noch vier Bände. Aber sie sind mir zu schade, den Papiercontainer damit zu füllen. Ab und zu hole ich mir schon einmal ein Buch und blättere wahllos darin herum. Da fällt einem so manches ins Auge, wo man nicht daran denkt. Im Internet gezielt nachsehen, ist etwas anders. Und somit werde ich diese eigentlich schönen Bände vorerst behalten und weiter so machen, wie bisher.

Preiswert kann man an diese Lexika ja ersteigern. Aber diese gesamten Bände nun zu kaufen und sich die Regale damit vollzustopfen, finde ich sowas von daneben. Aber diejenigen, die das machen, sehen das sowieso anders.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Für Kinder, die schon lesen können, aber noch nicht ständig online sind, ist ein Lexikon doch sicher nicht schlecht. Natürlich sind spezielle Lexika für Kinder dann besser, aber je nachdem reicht auch ein ganz normales Lexikon. Wenn man zum Beispiel in einem Buch etwas über ein Tier gelesen hat und wissen möchte, wie das aussieht. Ein ausgemustertes Lexikon könnte man auch ohne Bedenken ins Kinderzimmer stellen, denn wenn die lieben Kleinen es mit ihren Buntstiften verzieren wäre das nicht schlimm.

Bei uns gibt es ein öffentliches Bücherregal - dort kann jeder die Bücher, die er nicht mehr braucht, spenden und Bücher, die von anderen gespendet wurden mitnehmen - und dort sehe ich fast bei jedem Besuch irgendeine Lexikonreihe bei den Serien stehen. Am Anfang dachte ich auch, dass die Teile bestimmt in den Regalen vergammeln werden, aber komischerweise sind die Lexika nach einiger Zeit meistens verschwunden. Es scheint also Leute zu geben, die dafür durchaus noch Verwendung haben. Wobei die Tatsache, dass man bei öffentlichen Bücherregalen nichts bezahlen muss, aber sicher auch eine Rolle spielt. Da nimmt man ja oft Bücher mit, die man sich nicht gekauft hätte.

Ich habe selber nie ein Lexikon in gedruckter Form besessen. Als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe, habe ich die Lexika benutzt, die sie in ihren Bücherregalen stehen hatten, und irgendwann später hatte ich dann auch ein Lexikon auf CD, die mir jemand gebrannt hatte. Während des Studiums hatte ich dann natürlich eh Zugang zur Unibibliothek und konnte mit der dort vorrätigen Literatur natürlich mehr anfangen als mit irgendeinem Universallexikon.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich würde Lexika niemals wegschmeißen. Natürlich erleben diese irgendwann eine Preissteigerung. Gerade in Zeiten des Internets werden immer weniger Lexika hergestellt und verkauft, was diese in gedruckter Form irgendwann zu einer Mangelware machen wird.

Ich selbst schlage lieber in Lexika nach als im Internet. Mir ist die Internetrecherche einfach zu anstrengend. Da muss ich erstmal mehrere Seiten durchklicken bis ich ansatzweise das finde, was ich suche. Außerdem darf man nie vergessen, dass im Internet auch sehr viel Schwachsinn und Müll steht. Meine Lexika sind immer in Betrieb. Ich selbst besitze sogar noch welche von meiner Mutter von früher. Dies ist sehr spannend, wenn man das mal mit heute vergleicht, was sich alles verändert hat. Alleine aus diesem Grund sind Lexika aus dem anderen Jahrhundert oder gar Anfang des letzten Jahrhunderts ungemein wertvoll.

Ich würde sie nicht wegschmeißen. Solange sie Dich nicht sonderlich stören, bewahre sie auf. Irgendwann brauchst Du sie bestimmt oder Du verkaufst sie. Wenn es sich dabei um eine Brockhausreihe handelt, dann würde ich sie noch weniger verkaufen wollen an Deiner Stelle.

» Minerva » Beiträge: 242 » Talkpoints: 47,90 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe auch noch ein paar Bände einer Lexika-Reihe im Schrank und in den letzten zehn Jahren vielleicht dreimal da herein geschaut. Ich glaub im Internet-Zeitalter ist ein Lexikon wirklich nicht mehr unbedingt nötig, kann jedoch auch Informationen besitzen, die eine Thematik eventuell besser zusammenfassen, als das auf Wikipedia der Fall ist.

Gerade für Kinder kann es dort sehr schnell zu einer Überinformation kommen. Hier sind die Suchmaschinen für Kinder wie zum Beispiel "Blinde Kuh" zwar schon sehr viel besser geworden, kommen an Kinder-Lexika jedoch noch nicht wirklich heran. Dennoch würde ich persönlich mir kein neues Lexika anschaffen, wenn es sich nicht um ein sehr Themen spezifisches Format mit viel Mehrwert handelt.

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» Konni72 » Beiträge: 55 » Talkpoints: 22,91 »


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