Krank, aber von zu hause aus arbeiten?

vom 12.03.2012, 14:49 Uhr

Mein Mann hat seit ungefähr 3 Wochen einen Bandscheiben Vorfall und ist daher krank geschrieben. Sein Orthopäde hat ihm gesagt, dass das nächste was er machen muss ist eine ambulante Reha. So was dauert ungefähr drei Wochen. Falls es dann nicht helfen sollte, müsste er sich operieren lassen. Gestern war er kurz in der Arbeit, obwohl er sich kaum bewegen kann, um mit seinem Chef reden. Er wollte dass ihn sein Chef mit zu Hause verbindet, damit er vieles von zu Hause machen kann.

Sein Chef war zwar sehr begeistert über seine Idee, aber trotz dem hat er ihm gesagt, dass er seinen Gehalt um Hundert Euro wegen der Erkrankung kürzt. Wahnsinn. Meine Frage wäre ob es dann noch Sinn hat zu Hause zu arbeiten. Was hättet ihr gemacht? Eure Krankheit geheilt oder noch neben bei gearbeitet?

» lucieskalova » Beiträge: 153 » Talkpoints: 0,29 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wenn man noch gut von zu hause arbeiten kann und eben nur durch irgendwelche Vorfälle gerade nicht zur Arbeit kann, dann finde ich das auch in Ordnung. Allerdings ist es natürlich auch eine andere Sache, wenn man dann noch das Gehalt gekürzt bekommt. Es kommt dann natürlich darauf an, wie viel man bekommen würde, wenn man "ganz" krank ist.

Also ich würde wohl nicht einsehen, dann auf Geld zu verzichten, wenn ich im Prinzip die gleiche Arbeit verrichte, wie wenn ich in der Firma wäre. Das kommt aber natürlich auch ganz darauf an, wie viel man bekommen würde, wenn man eben ganz krank ist, also auch nicht von zu Hause arbeitet. Wenn es dann viel weniger gibt und sonst eben nur hundert Euro weniger, dann würde ich schon weiterhin von zu hause aus arbeiten. Ist das aber nicht der Fall und ich bekomme so oder so gleich viel, dann würde ich eher nicht arbeiten, da ich es auch dumm finden würde, wenn mir zu meinem guten Willen Geld abgezogen werden würde.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Also ich habe ein Büro zu Hause und hatte mir auch mal gedacht, dass ich arbeiten könnte, obwohl ich nach einer Knie OP eine Woche krank geschrieben werden sollte. Schließlich arbeite ich mit den Händen und nicht mit den Beinen und hätte das Bein auch gut hoch legen können während der Arbeit. Mein Chef war nicht "sehr begeistert" sondern hat gemeint, dass er erst mal klären muss, ob das versicherungstechnisch überhaupt möglich ist und das war es im Endeffekt dann nämlich nicht.

Außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass die gesetzliche Regelung eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall von 6 Wochen vorsieht. Und damit ist ein volles Gehalt gemeint, von dem man nicht einfach mal so 100 Euro abziehen darf. Danach hat man Anspruch auf Krankengeld, aber das wird von der Krankenkasse bezahlt und nicht vom Arbeitgeber und auch da ist die Höhe gesetzlich festgelegt.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich war einmal sechs Wochen krank und gebe zu, dass ich da auch gearbeitet habe, aber natürlich nicht voll, sondern nur so das nötigste damit die Termine eingehalten wurden und meine Urlaubsvertretung weniger Gelegenheit hatte, mir irgendetwas durcheinander zu werfen. Allerdings habe ich auch mein Gehalt voll weiter bekommen, worauf man auch sechs Wochen lang gesetzlich Anspruch hat. Allerdings weiß ich ja nicht, wie sich das Gehalt deines Mannes zusammensetzt. Gewisse Lohnbestandteile können da schon begründet wegfallen (Fahrtkosten, Auslöse).

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Und bekäme er denn volles Gehalt, wenn er sich komplett krank schreiben lassen würde? Ehrlich gesagt, wenn das der Fall wäre, wäre es ja nicht besonders schlau, dann trotzdem zu arbeiten, wenn man so weniger Geld bekommt. Dein Mann ist ja wirklich krank und gerade weil er den Willen zeigt, trotzdem voll zu arbeiten, dann sollte man das eher belohnen.

Es kommt sicherlich auch noch einmal darauf an, als was er arbeitet und welche Position er inne hat. Es gibt ja so Positionen, die man nur schwer ersetzen kann, weil kein anderer sich so schnell rein arbeiten kann, sie aber dringend gebraucht werden. Indem Falle finde ich eine Kürzung des Geldes fast schon eine Unverschämtheit. Manche Arbeiten kann man von daheim aus aber auch nicht voll erledigen, sondern nur bruchstückhaft und dann kann ich es vielleicht auch noch nachvollziehen, wenn man weniger Geld bekommt - man leistet dann ja einfach auch weniger.

Wenn ihr sonst aber - wenn dein Mann eben nicht von daheim aus arbeitet, sondern krank geschrieben ist - weniger Geld bekommt, aber das Geld gerne hättet und vielleicht auch darauf angewiesen seid, dann würde ich auf jeden Fall auch von zu Hause aus arbeiten. Allerdings eben nur dann, wenn man das auch körperlich schafft und es dadurch nicht schlimmer macht. In dem Fall riskiert man ja einen längeren Ausfall und das wäre ja nun nicht so toll. Das sollte man als in jedem Fall sehr gut abwägen. Um d jetzt genau etwas dazu zu sagen, kenne ich eure Ausgangssituation aber einfach nicht.

Ich persönlich würde wohl auch irgendwas machen. Wenn ich mehr Geld habe, wenn ich arbeite, dann würde ich das auch machen. Nur daheim herum sitzen wäre nun nicht das, was ich mir vorstellen könnte. Das wäre mal 3 Tage nett und danach einfach nur noch langweilig. Und das gute ist eben, dass man sich die Zeit zu Hause meist selber einteilen kann. Man kann Kaffee trinken wann mal will usw. Das kann schon vorteilhaft sein.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Wenn dein Mann krank geschrieben wurde, darf er keine Arbeit verrichten für die Firma. Außerdem darf der Chef nicht einfach den Lohn um 100 Euro kürzen, das ist gesetzlich nicht statthaft. Warum bietet sich dein Mann an zu Hause zu arbeiten, wenn er krank ist? Von dem nächsten kranken Arbeitnehmer wird der Chef das dann ebenso verlangen und auf deinen Mann verweisen, der das ja auch gemacht hat. Das finde ich nicht in Ordnung! Wenn er krank ist, ist er krank. Dein Mann sollte sich einmal die gesetzlichen Bestimmungen durchlesen oder sich bei der Gewerkschaft erkundigen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Für mich eine ganz einfache Sache. Wenn dein Mann krank ist und krank geschrieben ist, braucht sein Arbeitgeber ihm keinen heimischen Arbeitsplatz oder auch Telearbeitsplatz einrichten, da dein Mann, aufgrund seiner Krankmeldung, auch nicht arbeiten darf. Zumindest solltet ihr hier auch seinen Versicherungsschutz bedenken. Passiert ihm was am Heimarbeitsplatz während er krank geschrieben ist, zahlt das keine Versicherung und mit ganz viel Pech kann er dann auch die Reha vergessen.

Ist dein Mann nicht krank geschrieben, dann besagt das ja auch, dass sein Arzt der Meinung ist, dein Mann ist arbeitsfähig. Dann kann er es sich im Endeffekt aussuchen: Entweder er geht regulär arbeiten und zwar an dem im Arbeitsvertrag fest gelegtem Arbeitsplatz. Oder er lässt sich auf das Angebot seines Arbeitgebers ein. Wobei das wahrscheinlich auch einer Änderungskündigung oder ähnlichem Bedarf. An dem Punkt verweise ich auf die Möglichkeit, dass sich dadurch auch eventuell die Kündigungsfristen und ähnliches ändern könnten.

Ganz generell ist kein Arbeitgeber verpflichtet seinem Angestellten einen Heimarbeitsplatz oder einen Telearbeitsplatz zu Hause zu ermöglichen. Falls sich ein Arbeitgeber darauf einlässt, dann kann er auch die Konditionen stellen. Im Falle deines Mannes wäre das halt eine Gehaltskürzung.

Davon mal abgesehen. Wenn dein Mann von zu Hause aus arbeitet, fallen auch die Kosten für den Arbeitsweg weg und auch die Kosten für die externe Verpflegung. 100 Euro Brutto weniger wiegen das leicht auf. Trotzdem würde ich mich darauf nicht einlassen. Wenn ich krank bin und eine Krankmeldung habe, dann bin ich krank und fertig.

» XL » Beiträge: 680 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wenn ich über längere Zeit nicht zu meiner Arbeit gehen könnte, dann würde ich mir vermutlich so viel an Arbeit wie es geht nach hause holen oder eben bringen lassen. Ganz einfach deswegen, weil es mir dann damit persönlich besser ginge und ich nicht einfach mein Krankengeld ohne jegliche Gegenleistung erhalten würde. Aber darauf würden sich meine Arbeitgeber sowieso nicht drauf einlassen!

Ich würde in dieser Situation einfach abwägen, wie viel Geld man einbüßt wenn dein Mann gar nicht arbeitet sondern einfach sein Krankengeld bezieht und dann sehen, ob man mit der Heimarbeit und der damit einher gehenden Lohnkürzung nicht vielleicht besser dran ist. Dann würde ich schon sagen, dass es besser ist wenn dein Mann zu hause arbeitet als wenn er gar nichts arbeitet. Aber ansonsten würde ich es auf jeden Fall sein lassen. Wenn dein Mann krank geschrieben ist, dann hat das ja auch seinen Grund und wer krank geschrieben ist, der sollte normalerweise besser nicht arbeiten und sich lieber schonend auskurieren. Vermutlich wäre das auch sowieso das beste für deinen Mann.

» Anky » Beiträge: 579 » Talkpoints: 4,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich denke, dass es sich trotzdem lohnen würde. Es macht ja schon einen Unterschied, ob man 100 Euro weniger bekommt oder ob man eben gar nichts bekommt. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann würde er doch sonst gar nicht bekommen, aber ich bin mir nicht sicher.

Des weiteren ist es auch gut, wenn er es schafft ein bisschen Arbeit von zu Hause aus zu machen. So bleibt erstens nicht so viel Arbeit für ihn später und für die anderen Kollegen liegen und außerdem macht es beim Chef einen sehr guten Eindruck, weil es zeigt, dass er sich engagiert und sich kümmern möchte.

Des weiteren denke ich auch, dass es gut ist, wenn man das macht. Man liegt dann nicht nur den ganzen Tag sinnlos rum und man kann auch was machen. Ich persönlich würde mich langweilen, wenn ich mehr als eine Woche lang den ganzen Tag nur auf der Couch liegen kann. Außerdem ist es doch eine gute Ablenkung, wenn ihm seine Arbeit Spaß macht.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich denke, dass es sich trotzdem lohnen würde. Es macht ja schon einen Unterschied, ob man 100 Euro weniger bekommt oder ob man eben gar nichts bekommt. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann würde er doch sonst gar nicht bekommen, aber ich bin mir nicht sicher.

Wenn man krank geschrieben ist, bekommt man sechs Wochen lang weiterhin seinen regulären Lohn. Danach zahlt die Krankenkasse Krankengeld. Zwar nicht das volle Gehalt, aber mehr als Nichts. Je nachdem wie der Arbeitgeber versichert ist, kann er sich einen Teil des Lohns für seine ausgefallene Arbeitskraft bei der Krankenkasse wiederholen. Und in dem Moment in dem Krankengeld von der Krankenkasse bezahlt wird, kostet der Arbeitnehmer seinen Arbeitgeber keinen Cent mehr.

» XL » Beiträge: 680 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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