Mitarbeiter macht nichts
A macht eine Ausbildung momentan in einem Betrieb, in dem neben Ihn auch noch B eine Ausbildung macht. A strengte sich von den ersten Praktikumstag sehr an und war bisher sehr motiviert. B hingegen hat sich nie sonderlich angestrengt. Ganz im Gegenteil. Er macht fast überhaupt nichts und wenn er etwas macht, dann macht er dies nicht gründlich.
In dem Betrieb werden die Pausen von der Arbeitszeit abgezogen. A schummelt hier bei nicht und meldet sich immer ab, wenn er eine rauchen geht oder etwas kurz isst. B hingegen sieht das ein wenig anders. B ist von niemals eine Stunde am Stück im Zimmer. Er läuft immer irgendwo herum und beschäftigt sich irgendwie anderweitig. A kommt täglich fast nie auf seine acht Stunden Arbeitszeit.
Selbst wenn er eigentlich "arbeitet", also im Büro ist, macht er fast nichts. Eigentlich starrt er nur seinen Bildschirm an und bewegt hin und wieder mal die Maus, dass der Bildschirmschoner nicht angeht. Sobald im Büro jemand anfängt zu reden oder irgendwo ein sonstiges Geräusch zu hören ist, ist B direkt abgelenkt und schaut dorthin, bis es vorbei ist. Selbst wenn der Nachbar aus seiner Garage heraus fährt, schaut B diesem zu, bis er um die Ecke gebogen ist.
Das bisschen Arbeit, das von B erledigt wird, machen andere Mitarbeiter innerhalb einer halben Stunde. Da B ein Verwandter von dem Arbeitgeber ist, reagiert dieser allerdings nicht. Selbst der Abteilungsleiter hat B schon darauf angesprochen. Eigentlich ist das Betriebsklima in dem Büro sehr gut. Aber da B immer irgendwas anderes macht und nie arbeitet, sinkt die Arbeitsmoral immer mehr.
Wie bereits erwähnt weiß der Arbeitgeber darüber Bescheid und unternimmt nichts. Dennoch stört es eben jedem im Büro und macht auch ihnen das Arbeiten nicht gerade leichter, wenn sich einer des Büros immer drückt. Was könnte A nun machen, damit B sich vielleicht mehr anstrengt oder von dem Arbeitgeber mal darauf hingewiesen wird, dass er mehr arbeiten sollte oder eventuell sogar eine Abmahnung bekomme?
Das klingt wirklich sehr schwierig. Ich glaube aber, das man da nicht viel machen kann, wenn es ein Verwandter des Arbeitgebers ist. Das einzige was ich vielleicht noch machen würde, wäre reden mir dem Abteilungsleiter. Aber nicht nur du, ihr alle aus dem Büro solltet euch kurzschließen und zusammen mit ihm reden. Er könnte dann mit dem Arbeitgeber reden. Habt ihr einen Betriebsrat in eurem Unternehmen? Der könnte euch weiterhelfen.
Kein Unternehmen kann froh sein, A und B in den eigenen Reihen zu haben. Und dennoch gibt es sie! Einen B, der sich offenbar nicht wirklich für die Arbeit begeistern will oder kann und die Veranstaltung tatsächlich für eine Pflichtveranstaltung hält, zu der er gegen seinen freien Willen gedrängt wurde. Zum anderen einen A, welcher vielleicht motiviert ist, sich aber von B so weit aus dem Konzept bringen lässt, dass A nur noch B überwacht und gar keine Zeit und Chance mehr hat, selbst produktiv tätig zu sein oder wenigstens ein klein wenig was zu lernen. Allein die Überlegung, dass hier ein A über die Arbeitsleistung von B urteilt, würde mich hellhörig machen. Wie kann es sein, dass A gründlicher ist und gleichzeitig Zeit findet, B zu bewerten?
Das mit den Pausen, so jedenfalls meine Überzeugung und gültig für Deutschland, ist so auch nicht wirklich zulässig. So kann ein Arbeitgeber nicht verlangen, dass Arbeitnehmer für den Weg zur Toilette sowie die Verrichtung der Notdurft Zeiten abziehen. Verhandelt werden kann darüber, wenn wir medizinische Notfälle haben und Mitarbeiter ungewöhnlich oft zur Toilette müssen. Aber im Normalfall ist das schlicht Arbeitszeit und niemand muss diese Zeiten "abziehen". Aber trotzdem ist kaum zu verstehen, wieso - unabhängig von B denn der hat damit nichts zu tun - A nicht auf acht Stunden Arbeitszeit kommt. Hier sollte A sich selbst mal einen Plan zurecht legen und prüfen, wie in Zukunft eben acht Stunden zu erreichen sind, die eben als Sollarbeitszeit vorgesehen sind.
Wenn nun B im Büro ist und "nichts" arbeitet, ist das eigentlich eine Sache des fachlichen Vorgesetzen. Denn der vergibt die Arbeit und sollte von den Ergebnissen abhängig sein. Alle anderen brauchen sich nicht darum zu kümmern und sollten sich hier auch nicht einmischen! Allein die Vorstellung, dass alle im Büro auch nichts machen, nur weil sie nachweisen oder nachschauen wollen, wie B nichts macht, ist schon eine komische Vorstellung. Wie die "Arbeitsmoral" sinken kann, wenn ein Lehrling oder Praktikant mutmaßlich "keine Leistung" bringt, ist ja nicht erklärbar. Niemand sollte sich als Festangestellter mit Lehrlingen vergleichen und Lehrlinge untereinander benötigen diesen Vergleich auch nicht, weil ich mal unterstelle, dass genug zu tun ist, sich selbst zu helfen und eben seiner Arbeit zu folgen.
Letztlich scheint doch da dann auch alles seinen geregelten Gang zu gehen. Der Abteilungsleiter hat das Problem angesprochen und innerhalb des Unternehmens wird man wissen, wie in dem Fall weiter vorzugehen ist. Für A oder den Rest hätte eine Abmahnung von B keine Auswirkung. Daher sollte auch niemand bestrebt sein, eine solche zu erzwingen. Das ist allein ein Thema des Arbeitgebers und wenn der einen B toleriert, dann ist das so. Wer damit tatsächlich nicht zurecht kommt, der sollte sein möglichstes dafür tun, in eine andere Abteilung zu kommen oder das Unternehmen zu wechseln.
Das ist wirklich ein Problem, wenn es auch noch ein Verwandter des Chefs ist. Da ist es nun mal so, dass diese meistens immer einen höheren Stellenwert haben, auch wenn sie gar nicht arbeiten. Dagegen etwas zu sagen, könnte vielleicht auch nicht gut für A sein.
Als ich meine Ausbildung gemacht habe, war ich auch diejenige, die wirklich alles gemacht hat und richtig gearbeitet hat. An meinem Arbeitsplatz, habe ich dann auch mit einer anderen Auszubildenden gearbeitet, die ihre Ausbildung erst angefangen hat. Anfangs war es so, dass sie fast alles gemacht hat. Sie hat sogar aufgeräumt und geputzt. Sie wollte wohl damit einen guten Eindruck machen, da sie ja noch in der Probezeit war.
Aber als dann die Probezeit vorbei war, hörte es schlagartig auf, und sie sah arbeitet fast gar nicht mehr. Auch sie saß einfach nur herum, wollte nichts machen, ging zu anderen Kollegen, um sich zu unterhalten. Und ich war dann diejenige, die im letzten Ausbildungsjahr war, und alles machen musste. Genauso wie es auch bei A ist, ging sie einfach eine rauchen, meistens auch ohne jemandem Bescheid zu sagen. Auch bei uns, musste man sich eigentlich abmelden, sodass die Raucherpause abgezogen wird. Doch auch das machte sie nicht.
Mir ging es dann einfach zu weit, und ich habe auch mit dem Abteilungsleiter geredet, dass es so nicht weiter gehen kann. Doch dieser kannte ihre Mutter sehr gut, denn er hat mit ihr zusammen gearbeitet, und die Mutter arbeitete nun auch in einem Zweitbetrieb. Die Mutter kannte auch den Chef sehr gut, da sie auch schon zusammen bei einer anderen Filiale gearbeitet haben. Zwar meinte der Abteilungsleiter, dass es ihm auch schon aufgefallen sei, dass sie nicht viel macht, und er würde auch mit ihr reden, aber so wirklich geschehen ist natürlich nichts.
Ich kam mir da wirklich blöd bei vor, da ich das einfach nicht fair fand. Also habe ich mit ihr geredet, wieso sie denn nicht arbeitet. Sie meinte darauf, dass sie doch alles macht, wenn etwas anfällt, und sie ja auch noch nicht alle Dinge kann. Das war für mich einfach nur eine Ausrede. Also habe ich ihr einfach die ganzen Dinge, die zu erledigen sind, in die Hand gedrückt, ob Arbeiten, die am Computer gemacht werden mussten, oder Unterlagen sortieren. Ich meinte, dass dies nun sofort gemacht werden müsse.
Und siehe da, wenigstens diese Aufgaben hat sie erledigt, auch wenn es nicht von alleine war. Glücklicherweise bin ich dann in einen anderen Betrieb gekommen, sodass ich mir ihr nicht mehr arbeiten musste. Aber auch was ich danach noch gehört habe, war dass sie einfach nicht macht. Ich hätte sie da schon längst raus geworfen, aber da sie eben eine Mutter hatte, die den Chef auch noch kennt und sich gut mit ihm versteht (sogar geduzt), hatte sie praktisch völlige Narrenfreiheit.
Eine Möglichkeit wäre natürlich, zum Betriebsrat zu gehen, wenn A einen in seinem Betrieb hat. Bei mir war es zwar der Fall, doch habe ich da nie etwas gesagt, da auch er sehr gut mit dem Chef war, da sie sich auch privat getroffen haben. Aber wenn es einen Betriebsrat geben sollte, ist das fast immer eine gute Möglichkeit, solche Themen anzusprechen. Die Beschwerde wird dann anonym behandelt, sodass A nichts zu befürchten hat. Das wäre die einzige Möglichkeit, denn selber zu dem Chef zu gehen, sollte A natürlich vermeiden, wenn sogar der Abteilungsleiter nichts dagegen unternimmt.
senny hat geschrieben:Eine Möglichkeit wäre natürlich, zum Betriebsrat zu gehen, wenn A einen in seinem Betrieb hat.
Zum Betriebsrat zu gehen und Kollegen anzuschwärzen, sie würden zu wenig arbeiten, ist wahrlich eine mindestens schlechte Idee. Sollte der Betriebsrat sich dann für eine Kündigung des Lehrlings stark machen? Der Betriebsrat vertritt die Interessen der abhängig Beschäftigten. Und das kann durchaus mal in einem Fall so sein, wenn es gegen einzelne Angestellte geht. Dann aber nur in Fällen in denen einzelne andere schlecht machen, mobben oder aber sogar bedrohen. Hier nun "Minderleistung" anzuprangern, bring einem höchstens ein müdes Lächeln. So was zu beurteilen, liegt im Aufgabenbereich der Vorgesetzten.
A kommt täglich fast nie auf seine acht Stunden Arbeitszeit.
Wieso kommt A jetzt nicht auf seine acht Stunden? Oder übersteigt er diese oder wie ist das gemeint?
Man kann meiner Meinung nach immer etwas gegen die B's dieser Welt etwas machen. Was allerdings herzlich wenig bringt ist, wenn man sich lang und breit über diese aus lässt und nichts unternimmt. Erste Instanz wäre zum Chef zu gehen und diesem vollständig die Situation zu schildern. Der hat schon die Pflicht der Sache nachzugehen und im Fall der Fälle mal ein ernstes Wörtchen mit B zu reden. Kein Chef will einen faulen Mitarbeiter haben.
Besser kommt es aber an, wenn das nicht A macht, wenn er selber noch Lehrling ist. Das kann durchaus falsch verstanden werden. Es wäre schon besser, wenn einige andere Mitarbeiter sich da zusammen tun und sich über B beschweren würden. Das sollte eigentlich nicht das Problem sein. Notfalls kann man dem ganzen auch noch mal Ausdruck verleihen indem man das einfach schriftlich macht. So ein schriftliches Dokument in der Form kann man auch eigentlich nicht unbearbeitet lassen und das muss dann schon bearbeitet werden. In dem Falle kann das durchaus zu einer Abmahnung führen.
Und sollte das alles gar nichts bringen hat man immer noch die Genugtuung, dass B die Quittung für sein Desinteresse spätestens zum Zeitpunkt der Prüfung bekommen wird. Wer in den Lehrjahren nichts lernt, der wird auch nicht durch die Prüfung kommen. Folglich hat er drei kostbare Jahre seines Lebens verschenkt und das ist meiner Meinung nach durchaus schon Strafe genug.
Die Aussage, dass A nicht auf seine 8 Stunden Arbeitszeit könnte daher rühren, dass er diese durch seine abgezogenen Raucherpausen nicht erreicht. Wenn es in seinem Betrieb nur eine Kernarbeitszeit gibt und man so seine Pausen nicht nachholen kann, könnte ich dies nachvollziehen, allerdings wäre es insofern unsinnig, die Zeit fürs Rauchen abzuziehen, wenn man diese nicht später an die Arbeitszeit wieder dran hängen muss. Somit wäre der Abzug nur pro Forma und A würde am Ende seiner Ausbildung erhebliche Minusstunden aufweisen.
Ich würde nicht, wie "derpunkt" behaupten, dass A zwangsläufig nur am Beobachten und ergo genauso wenig am Arbeiten, wie Kollege B sein muss, nur weil er die Arbeitsmoral von B feststellt. Schließlich benötigt man hierzu selten detektivische Fähigkeiten oder muss unbedingt seine eigene Arbeit hinlegen, um festzustellen, dass Kollege B sich nicht an seinem Arbeitsplatz befindet, sondern in der Gegend herum spaziert, wenn man im selben Büro sitzt. Hat A einen gegenüberliegenden Arbeitsplatz zu B, so kann er es ohne weitere Mühe feststellen, ob B nur vor sich hinträumt oder sich betriebsbedingt beschäftigt. Sind deren Plätze nebeneinander, so bekommt man meines Erachtens aus den Augenwinkeln immer noch genügend mit, ob gearbeitet wird oder nicht.
Ich finde es nicht verkehrt, wenn man sich dadurch ungerecht behandelt wird und B scheinbar aufgrund von guten Beziehungen zum Chef unantasttbar scheint. Immerhin wirkt sich seine Arbeitsmoral durchaus negativ auf die Kollegen seiner Abteilung aus, da sie sicherlich die Aufgaben von B mit erledigen müssen, während er sich einen schönen Lenz macht. Egal in welchem Verhältnis er zum Vorgesetzten steht, grenzt sein Verhalten an Arbeitsverweigerung und ich finde es traurig, wenn solches vom Chef geduldet wird. Sicherlich würde jeder andere der Ähnliches versuchen würde sofort mit Konsequenzen rechnen müssen - abgesehen davon, dass B auch ein schlechtes Vorbild für die anderen gibt. Möchte der Vorgesetzte, dass sich andere sein Verhalten abschauen, wenn sie merken, dass keine Konsequenz zu befürchten ist?
Als Arbeitgeber würde ich dennoch im Sinne des Betriebes handeln, zumal, wenn mir die Begebenheiten bekannt sind - da darf man nicht auf das Verwandtschaftsverhältnis ausweichen. Auch, wenn es vermutlich nichts bringen würde, würde ich durchaus versuchen, dass die gesamte Abteilung ihre Meinung dazu dem Abteilungsleiter mitteilt, welcher dann wieder beim Chef vorsprechen sollte. Schließlich sollte die Teamarbeit nicht durch B negativ angehaucht werden. Es muss ja nicht sofort eine Kündigung sein, aber vielleicht eine Abmahnung, damit B spurt und den Ernst des (Arbeits-)Lebens auch einmal mitbekommt. Schließlich könnte es durchaus passieren, dass er nach seiner Ausbildung nicht mehr in dem Betrieb arbeiten bleibt und durch fehlende Berufspraxis und Arbeitsmoral in anderen Betrieben schnell mit wehenden Fahnen untergehen könnte.
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