Was ist ein/eine PDA?
Durch einen älteren Beitrag von mir klick erfuhr ich von aries24, dass man bei einer natürlichen Geburt, also ohne PDA, am selben Tag der Geburt, noch das Krankenhaus verlassen darf. Da ich (noch) nicht schwanger bin und war interessiert mich das Thema einfach.
Aus diesem Grund frage ich euch nun, was mit PDA gemeint ist. Ist dies zwingend notwendig? Was ist die Voraussetzung dafür? Was sind die Voraussetzungen für eine natürliche Geburt? Pro und Kontra?
Die PDA ist eine Knochenmark-Spritze mit einem Schmerzmittel. Diese kann vor der Geburt gegeben werden um die Schmerzen zu minimieren. Dabei wird mit einer langen Spritze, zwischen zwei Wirbeln in das Knochenmark gespritzt. Dies passiert während einer Wehe und sollte nicht allzu schmerzhaft sein. Ich selbst bin gegen die PDA, da ich das Nutzen-Risiko einfach abgewägt habe. Ich denke, dass man eine Geburt auch ohne PDA überstehen kann. Die Spritze kann ohnehin nur vor der eigentlichen Geburt gegeben werden. Während den Presswehen ist dies nicht mehr möglich.
Eine PDA geht nicht bis ins Rückenmark. Das ist eine Spinalanästhesie. Die wird aber nicht mehr gegeben, weil da viel verkehrt gemacht wurde. So wurde es mir schon vor einigen Jahren von einem Frauenarzt erklärt. Aber was eine PDA genau ist, kann man mir gut nachlesen. klick.
Diese PDA betäubt von der Hüfte bis in die Beine und nimmt einem den Schmerz bei der Geburt. Sie wird auch heutzutage bei einem Kaiserschnitt gegeben statt einer Vollnarkose. Zwingend nötig ist eine PDA bei einer normalen Geburt nicht und ich kenne sehr viele Frauen, die eine natürliche Geburt auch natürlich und ohne Medikamente überstanden haben.
Bei einer Geburt kann es immer zu Komplikationen kommen. Das kann man nicht vorher wissen. Es kann dazu kommen, dass man irgendwann an den Punkt kommt, wo man die Schmerzen nicht mehr aushalten kann oder will. Auch wenn zum Beispiel die Wehen nicht so richtig in Gang kommen und man einen Wehentropf setzen muss, dann kann eine Periduralanästhesie das Mittel der Wahl sein um die recht starken Wehen, die durch den Wehentropf kommen etwas oder deutlich erträglicher zu machen.
Eine PDA muss man nicht annehmen, sie ist nicht verpflichtend. Niemand muss heute Schmerzmittel unter der Geburt nehmen, aber einige Frauen sind dankbar, dass es so etwas gibt. Allerdings sollte man auch da berücksichtigen, dass auch eine PDA gewisse Risiken in sich birgt. Deshalb bekommt man vor der Geburt auch ein Aufklärungsblatt vom Arzt, auf dem man unterschreiben muss, dass man von den Risiken Kenntnis genommen hat und trotzdem der PDA im Bedarfsfall zustimmt. Ohne diese Zustimmung kann eine PDA meines Wissens nur in sehr dringenden Fällen vom Arzt gesetzt werden. Dazu kann man sich am Besten in der Schwangerschaft beraten lassen. Im Normalfall geht man vor der Geburt in die Klinik und stellt sich schon mal vor und erledigt den ganzen Papierkram. Da kann man sich auch erkundigen, wie die Anwendung von Schmerzmedikamenten in dieser Klinik gehandhabt wird.
Ich habe mehrere Kinder geboren. Die Geburt mit PDA war eine Katastrophe, endete letztlich mit Notkaiserschnitt. Ob das die PDA war, die meinen Kreislauf zusammenbrechen ließ oder ob das ohnehin passiert war und die PDA das nur beschleunigt hat, weiß ich nicht. Bei den anderen Geburten habe ich einen großen Bogen um diesen "Segen" gemacht und natürlich entbunden. Nur, das schwierige ist, dass man als Laie eben nicht drin steckt und das nicht beurteilen kann, ob das Huhn oder das Ei als Ursache zuerst da war. Aber es ist wohl bekannt, dass eine PDA den Kreislauf durcheinander bringen kann.
Ich habe alle meine Kinder im Krankenhaus entbunden. Ich bin so gerne auch nicht als Patient im Krankenhaus, das Essen schmeckt mir da gar nicht richtig. Aber ich muss sagen, es ist etwas anderes ob man als Kranker auf einer Krankenstation liegt oder als frisch entbundene Mutter auf der Säuglingsstation. Das Klima ist dort viel positiver und man fühlt sich nicht krank und in einer guten Klinik kann man die paar Tage gut aushalten. Ob einem die Klinik passt, kann man in der Schwangerschaft auf einer Besichtigungstour die viele Kliniken anbieten heraus finden. Auch Erfahrungsberichte von anderen jungen Müttern aus deiner Region sind da hilfreich. Was ich damit sagen will: Überlege dir gut, ob du nicht doch die Annehmlichkeiten eines dreitägigen Klinikaufenthaltes genießen willst. Nach einer Geburt hat man in der Regel eine große körperliche Leistung hinter sich, einen mehr oder weniger großen Blutverlust und viele tief schürfende Erlebnisse. In der Klinik wird man rund herum versorgt und Fachleute erkennen, wenn es Dir oder dem Kind vielleicht nicht gut geht und können sofort helfen. Auch die U2, also die zweite Vorsorgeuntersuchung, die am 3. bis 5. Lebenstag des Kindes gemacht werden, wird dann gleich in der Klinik erledigt. Man muss also nicht gleich nach der Geburt wieder zum Kinderarzt gehen und das Kind herum fahren. Auch ein Hörscreening bei Neugeborenen und ein Hüftultraschall wird oft noch in der Klinik gemacht, auch dafür müsste man im Normalfall weitere zwei Spezialisten mit dem Neugeborenen aufsuchen, denn nicht jeder Kinderarzt kann diese Leistungen anbieten.
Dazu kommt noch, dass du dich im Krankenhaus rund herum bedienen lassen kannst. Wenn du duschen gehen willst, oder nachts durch schlafen willst, helfen dir die Säuglingsschwestern und betreuen dein Kind sorgsam. Wenn man das erste Kind hat, können die einem dort alles dort zeigen: Wie man das Kind wickelt, badet und anzieht. Die Kinderschwestern haben dort oft auch eine Ausbildung als Stillberaterin und können einen in das Stillen einführen oder wahlweise zeigen, wie man die Flaschennahrung fachgerecht anrührt und einem dazu Tipps geben.
Zudem wird man als Frau vor der Entlassung noch mal gynäkologisch untersucht, ob die Geburt Verletzungen hinterlassen hat oder ob es Komplikationen geben könnte. Gerade beim ersten Kind hat man nicht genug Erfahrungen zu beurteilen, ob alles normal abläuft oder nicht. Da ist medizinische Betreuung schon gut. Zudem kann man in der Klinik auf spezielle Saugvorlagen für den anfangs recht starken Wochenfluss zurück greifen, die man im normalen Laden oft nicht so leicht kaufen kann. Nach der Geburt muss man nicht mehr so lange liegen wie früher. Aber es ist anzuraten, dass man sich in den ersten Tagen als Frau gut schon, nicht mehr als nötig herum läuft und dem Körper Gelegenheit zur Regenartion lässt. Wenn man wieder zu Hause ist, wird man doch verleitet, die Wäsche zu machen die Wohnung aufzuräumen und schadet sich dadurch leicht. Im Krankenhaus kommt man gar nicht in so eine Versuchung und das hat auch seine Vorteile.
Zumindest wenn man gesetzlich versichert ist, dann muss man als frisch entbundene keine Kassengebühr für den Krankenhausaufenthalt zahlen. Es spricht also nicht wirklich etwas gegen einen Aufenthalt, auch wenn alles super perfekt und ohne Komplikationen verlaufen ist.
Mein Sohn war weit über den Geburtstermin drüber, so wurden wir ins Krankenhaus geschickt um die Geburt einzuleiten. Nachdem 2 Tage mit Tabletten vergangen waren und sich immer noch keine Wehen einstellten, kam ich an den schon angesprochenen Wehentropf. Und dieser war meine ganz persönliche Hölle. Die Wehen sind mit Wehentropf wesentlich stärker. Es war meine erste Schwangerschaft und meine ersten Wehen. (Hatte nicht mal vorher Senkwehen.) Ich musste mich also auf die Aussagen der Schwestern verlassen, die mich vorwarnten, dass die Wehen durchaus heftig werden können. Ich habe die ganze Sache 5 Minuten ausgehalten. Dann war ich nervlich und körperlich so am Ende das ich um eine PDA gebeten habe. Ich bin halt ein kleines Weichei.
Mir wurde dann eine PDA gelegt. Angst davor hatte ich nicht. Es waren lediglich die Wehen die mich haben zittern lassen, als die Spritze gesetzt wurde. Sie wirkte sehr sehr schnell. Für mich war es ein Segen. Ich spürte keine Schmerzen mehr, sondern nur noch einen Druck. Vergleichbar mit dem Druck, als wenn man dringend sein großes Geschäft machen müsste. Bei mir hatte die PDA zur Folge das es zu einem Geburtsstillstand kam. Und zugegeben, ich war nicht böse darüber. Man entschied sich zum Notfallkaiserschnitt. Allerdings nicht ausschließlich wegen dem Stillstand, sondern eher der Tatsache , das sehr unangenehmes grünes Fruchtwasser lief. Es war also lediglich eine Verkettung von Umständen.
Auf dem OP Tisch wurde die PDA nochmals dosiert. Ich merkte dieses Mal auch eine deutliche körperliche Reaktion. Ich zitterte am ganzem Leib. Und auch das war dem Faktor "Aufregung" mit geschuldet. Und dann lief der Kaiserschnitt ganz normal. Für mich war danach aber eines ganz sicher. Sollte ich noch einmal schwanger werden, würde ich mich auf jeden Fall wieder pro PDA und auch pro Kaiserschnitt entscheiden. Sicherlich kann eine PDA Fluch und Segen zugleich sein. Und es gibt auch Frauen die eine Geburt auch ganz ohne Medikamente hin bekommen. Respekt. Aber es gibt auch Frauen wie mich, die von Hause aus schon sehr schmerzempfindlich und kleine Weicheier (in keiner Weise böse gemeint) sind und sehr dankbar für die Möglichkeit einer PDA sind.
Zu guter Letzt, ist das aber eine Sache, die jede Frau für sich selbst entscheiden muss. Ich kenne auch einige die vorher gesagt haben, niemals PDA. Und dann doch eine in Anspruch genommen haben, weil sie einfach nach stundenlangen Wehen es nicht mehr ertragen konnten. Jede Frau ist verschieden und jede muss es selbst entscheiden und auch mit sich selbst ausmachen. Es gibt Risiken, ja, sollte man nicht ausblenden, aber die gibt bei so vielen Dingen. Wenn du in der Situation bist, wirst du eh keinen Gedanken daran verschwenden, was du vielleicht mal gelesen hast. Du wirst instinktiv das tun, was du für richtig hältst.
Ich versuche jetzt mal die Frage meines Wissen nach bestens zu beantworten und ich hoffe, dass die Informationen, die ich dir gebe, richtig sind.
Die PDA ist die Abkürzung für eine Schmerzspritze. Wie genau diese ohne Abkürzung heißt, weiß ich leider nicht. Die Spritze wird einem in den Rücken gegeben und dadurch wird, soweit ich weiß, der Teil unterhalb der spritze betäubt und man kann die Schmerzen dadurch reduzieren. So ist die Geburt für die Frau erträglicher und sie muss die Schmerzen nicht aushalten und die Geburt wird im Ganzen erträglicher.
Jedoch gibt es bei der PDA auch bestimmte Risiken und die solltest du selbst für dich abwägen, ob es diese wert sind. Wenn dir eine schmerzfreie Geburt aber wichtig ist und du, wie schon in einem anderen Beitrag beschrieben, vielleicht ein kleines Weichei bist, dann wäre eine PDA nicht verkehrt.
Ich denke, dass ich später selbst auch eine PDA nehmen werde, wenn ich jemals ein Kind bekomme. Ich bin, was so was angeht, sowieso ein kleines Weichei und ich denke nicht, dass ich das ohne eine PDA oder andere, dann vielleicht schon entwickelte Schmerzmittel, schaffen würde.
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