Menschen in allen Lebenslagen belehren wollen?

vom 11.03.2012, 18:30 Uhr

Es gibt Menschen, die einem wirklich auf die Nerven gehen. Da trifft man nach Jahren eine sehr gute Bekannte und die fragt wie es einem geht und man antwortet ehrlich und schon bekommt man, wie vor Jahren schon von dieser Bekannten gewohnt, Belehrungen. "Das musst du ganz anders machen", "Das habe ich auch schon gehabt und mir hat xy geholfen, soll ich dir aufschreiben, wie es heißt?", "Du bist es doch selber Schuld, wenn du es so oder so gemacht hättest, dann usw. " Man ist dann immer sehr genervt und man bedauert, dass man nicht einfach gesagt hat, dass es einem gut geht.

Oder meine Mutter war ein Mensch, die nie akzeptieren konnte, wie man was macht, weil ja alles besser war, was sie gemacht hat und wie sie es macht. Egal, ob es um die Kindererziehung ging oder eben um das Putzen, was meine Mutter sehr ungern machte. Aber sie macht es besser und effektiver und ich sollte mir doch ein Beispiel daran nehmen.

Kennt ihr Leute, die in allen Lebenslagen belehren wollen? Wie geht ihr mit solchen Menschen um? Ich denke, dass es sogar im Internet in einigen Foren so ist, dass Menschen nicht raten, sondern einfach belehren. Aber was macht man da? Ignorieren oder zurückschießen? Bisher habe ich sowas immer ignoriert und habe das Gespräch versucht schnell zu beenden.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich denke, dass es in solchen Situationen immer das Beste ist, wenn man das Ganze einfach ignoriert. Wenn man zurück schießt und in irgendeiner Art und Weise bissig oder beleidigt reagiert, dann zeigt man damit der anderen Person, dass man von ihr sehr getroffen wurde und dass sie, in irgendeiner Sichtweise, schon Recht hat.

Ich kenne es, wenn manche Leute das ständig machen und damit nicht aufhören können. Ich kenne so ein paar Menschen, bei denen ich das Gefühl haben, dass sie es lieben, wenn sie andere Leute rund um die Uhr belehren können. Anscheinend wären manche Leute nicht mehr sie selbst, wenn sie das nicht machen könnten.

Jedoch sollte man auch bedenken, dass manche Personen das vielleicht unabsichtlich machen. Wenn sie sagen, dass sie schon mal in so einer Situation waren und einem etwas vorschlagen, was dabei helfen könnte, dann meinen sie es, denke ich, nur gut und wollen wirklich nur helfen. So was kann man ganz schnell mal falsch verstehen, vor allem dann, wenn man sowieso schon gereizt ist, weil andere Leute auch noch der Meinung waren, dass sie einem unbedingt Tipps und Ratschläge geben müssen.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich kenne solche Menschen eigentlich nicht. Zumindest kenne ich niemanden, der einen regelmäßig belehren will. Natürlich bekommt man ab und an einmal einen mehr oder weniger passenden Ratschlag oder auch eine Belehrung, aber das finde ich auch nicht weiter schlimm wenn man mir nicht zu aufdringlich wird.

Ich würde ganz einfach zurück schlagen, wenn mich jemand andauernd belehren wollen würde. Sprich, ich würde meine eigenen Belehrungen dazwischen werfen oder auch einfach alles kaputt reden, was man mir empfehlen will. Das könnte vielleicht helfen, denn jemand der sich selber so oberklug gibt und einen ständig belehren will, der mag es sicherlich nicht wenn derjenige, den er belehren möchte, ständig alles besser weiß. Wenn man die Belehrungen einfach immer ignoriert, dann zeigt das ja eher eine Uneinsichtigkeit und die wird dann vermutlich mit noch mehr Belehrungen konfrontiert werden anstatt dass sie dazu führt, dass man in Ruhe gelassen wird. Deswegen würde ich einfach mit Kanonen auf Spatzen schießen.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Natürlich können solche Menschen nerven. Man kann es aber auch positiv sehen. In unserer Welt sind die meisten doch inzwischen so gestrickt, dass ihnen der andere total egal ist, d.h. auch wenn man mitkriegen würde, dass jemand einen Fehler machen wird, weil er oder sie etwas nicht weiß, sagen sie lieber nichts und lassen den anderen "reinlaufen"

Es ist halt einfacher, das zu tun, man muss sich nicht einmischen, man kommt nicht besserwisserisch rüber, man spart Zeit und Energie. Das ist die Kehrseite der Medaille, finde ich und da sind mit Leute, die manchmal ein wenig lehrmeisterlich daher kommen immer noch lieber. Denn immerhin bemühen sie sich ja auch (wenn auch vielleicht nicht immer), anderen Leuten Tipps zu geben. Gerade auch in den Foren gibt es ja wirklich auch welche, die anderen Leuten wirklich weiter helfen, ohne dass sie dafür etwas bekommen. Das ist doch auch was Tolles!

» stella7 » Beiträge: 13 » Talkpoints: 4,45 »



Ich habe im Moment eine Kollegin, die solche Anwandlungen hat. Zunächst einmal ist es so, dass ich aus Vertretungsgründen ein Fach unterrichten muss, dass ich nicht studiert habe. Sie hat die Parallelklasse und erklärt mir bei jedem noch so kleinen Unterrichtsinhalt nicht nur den Stoff, sondern auch wie ich den vermitteln soll. Zuerst fand ich es ganz hilfreich, weil ich mich erstmal in das neue Fach hineinfinden musste. Aber sie hat dabei eine ausgesprochen herablassende Art und behandelt einen, als ob man zu dumm sei sich alleine die Schuhe zuzubinden. Das aktuelle Thema im Deutschunterricht der Klasse 6 ist Wortarten. In diesem Zusammenhang fragte sie mich heute, ob ich mit Begriffen wie "Nomen", "Verben" und "Adjektiven" etwas anfangen könne. Diese Begrifflichkeiten sind Lernstoff der Grundschule, insofern fand ich die Frage, ob wüsste, was das sei, schon fast unverschämt.

Außerdem stricke ich ganz gern Socken und habe neulich nach einer Freistunde mein Strickzeug auf meinem Tisch im Lehrerzimmer liegen lassen. Als ich nach meiner Unterrichtsstunde wieder ins Lehrerzimmer kam, hatte besagte Kollegin meinen Strickstrumpf in der Hand und erklärte meiner Sitznachbarin, dass meine Socken ja ganz gut seien, sie selbst aber ein besseres Muster hätte. Sie stürmte dann auch gleich auf mich zu und begann einen Vortrag darüber, wie die Ferse schöner und die Maschen gleichmäßiger würden. Natürlich völlig ungefragt. Als ich sagte, ich sei ganz zufrieden mit meinem Werk, war sie beleidigt.

Einer anderen jungen Kollegin hielt sie neulich einen Vortrag über das Tafelputzen. Da kamen dann so hilfreiche Tipps, wie dass es sinnvoll sei, den Schwamm ab und zu auszuwaschen. Sie behandelt wirklich jeden, auch gleichaltrige Kollegen und sogar unseren Schulleiter wie dumme Kinder, kann aber in keiner Weise nachvollziehen, wieso die Leute sich dadruch angegriffen fühlen. Vor allem der Tonfall in dem sie mit den Leuten spricht, suggeriert ihnen ganz klar, dass sie selbst meilenweit überlegen und klüger ist.Ich ertrage ihr Belehrungen meist freundlich nickend, weil es mir die Zickerei einfach nicht wert ist. Die ein oder andere hat sich schon deswegen mit ihr auseinander gesetzt, alle stießen aber immer nur auf Unverständnis. Darum spare ich mir den Atem, auch wenn es wirklich nervt.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Leider kenne ich solche Zeitgenossen auch zur Genüge und konnte sie von jeher nicht so besonders leiden. Das mag daran liegen, dass ich selbst ein Mensch bin, der seine Meinung niemandem ungefragt aufdrängt und dann schnell mal von solchen Leuten als gefundenes Fressen angesehen wird. Sie beißen sich dann zwar die Zähne aus, weil ich beim Versuch von Fremdmanipulation recht stur reagieren kann ;) aber es ist jedes Mal eine (sicher für beide Seiten) frustrierende Erfahrung.

Ich glaub auch nicht dass da mit Gesprächen oder ähnlichem viel an Einsicht zu gewinnen ist, solche Leute belehren zwar sehr gerne, aber sich belehren zu lassen ist ihnen ein Greuel, das tunlichst gemieden oder ignoriert wird.

» leasmom » Beiträge: 290 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


In der Tat habe ich auch schon mehrere Menschen getroffen, die in dieses Schema passen. Mich nervt es ebenfalls immer wieder, wenn Menschen nicht einfach nur ihre Meinung zu einer bestimmten Sache kundtun, sondern auch noch darauf hoffen, anderen Leuten ihre Meinung aufzwingen zu können. Wenn das dann noch in einer unangenehmen Art geschieht, schalte ich eigentlich automatisch auf Durchzug und versuche, das Gespräch zu beenden. Im Grunde genommen geht es mir damit also ebenso wie dir. 

Allerdings gab es auch Phasen, in denen ich darauf gehofft habe, der jeweiligen Person meine Sicht der Dinge schildern zu können und somit etwas Verständnis für meine Haltung zu bekommen. Allerdings waren diese Versuche nicht immer von Erfolg gekrönt, da es doch einige Personen gibt, die sich ziemlich ignorant verhalten und keine Meinung außer der eigenen gelten lassen. In so einem Fall macht es dann auch keinen Sinn, sich zu erklären und seine Einstellung darzulegen. 

Grundsätzlich können Ratschläge von anderen Personen hilfreich sein. Oft hat man selbst manche Dinge noch nicht bedacht oder kann von der Sichtweise eines anderen profitieren. Wenn es allerdings darauf hinausläuft, dass jemand auf Teufel komm raus seine persönliche Meinung durchboxen will und dabei überhaupt nicht in der Lage ist, die eigene Position zu überdenken, macht ein solcher Austausch nicht wirklich Sinn. 

In Internetforen ist es doch ziemlich leicht, solchen Leuten aus dem Weg zu gehen. In dem Fall schreibt man dem anderen einfach, was man von der Situation hält und klinkt sich aus der Diskussion aus, wenn man der Meinung ist, dass sie in eine falsche Richtung verläuft. Im privaten Bereich finde ich so etwas schon etwas schwieriger, da man manche Leute auch nicht vor den Kopf stoßen will. Falls es allerdings nichts bringt, dem anderen sachlich darzulegen, dass man sich mit dieser Belehrung nicht wohl fühlt, kann man eigentlich nichts anderes machen, als kritische Themen in Gesprächen mit der entsprechenden Person zu vermeiden. 

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde es eine extrem unsympathische Eigenschaft, wenn manche meinen, dass sie andere ständig belehren müssen. Mir geht so etwas total auf die Nerven und ich finde das auch wirklich eingebildet und überheblich. Vor allem wenn jemand immer meint, dass er es doch besser weiß und ja nie dies und jenes gemacht hätte. Das ist in meinen Augen ziemlich anmaßend und ich denke, dass man solch eine Person irgendwann auch meiden wird.

Ich finde es schrecklich, wenn sich jemand für unfehlbar hält und ständig meint, sagen zu müssen was richtig und falsch ist. Witzig ist es dann auch, wenn es sich um junge Leute handelt, die eigentlich selbst auch noch keine großartige Lebenserfahrung haben. Das kann man dann auch gar nicht ernst nehmen. Ich verzichte auf solche Menschen in meinem Freundeskreis und wäre mit so jemanden nicht gerne befreundet.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich kenne so einige Menschen, die permanent denken andere Menschen belehren zu müssen. Wenn ich erstmal von mir spreche achte ich immer darauf, eher einen Rat zu geben, als meinem Gegenüber zu vermitteln, dass ich es besser weiß. Meine Freunde fragen mich auch gern um Rat, da ich zu allem eine sehe neutrale Einstellung habe und mich auch für so gut wie alles interessiere. Auch wenn ich erst Mitte zwanzig bin, heißt das noch lange nicht, dass ich von manchen Dingen auch immer weniger Ahnung habe, als jemand mit vierzig oder fünfzig Jahre alt ist.

Natürlich kommt es auch immer darauf an, wie man etwas sagt. Wenn ich mir sehr sicher bei einem Thema bin, dann äußere ich auch gern meine Meinung, selbst wenn sie etwas anderes aussagt. In dem Freundeskreis meiner Eltern gibt es eine Person, die immer alles besser weiß und besser kann. Wenn ich dann Recht hatte, ist er auch immer sehr eingeschnappt. Ich bin auch nicht der Mensch, der sich alles sagen lässt und auf den Kopf gefallen bin ich auch nicht.

Jeder bildet sich ja aus seinen Erfahrungen seine Weltanschauung und warum sollte ich genau die selbe Weltanschauung vertreten wie Bekannte meiner Eltern? Ich habe aus meinen Erfahrungen gelernt und kann diese für die Kinder auf der Arbeit gut in Ratschläge verpacken. Jemanden zu belehren klappt in den meisten Fällen sowieso nicht, da sie ja ihre eigenen Ansichten haben. Somit lege ich auch keinen Wert darauf belehrt zu werden, nehme aber gern Ratschläge an oder höre auch gern Ansichten von anderen Menschen.

Am witzigsten finde ich es dann immer, wenn jemand ausdrücklich darauf besteht im Recht zu sein und dann ziemlich erschlagen ist, wenn er doch nicht im Recht war und ihm dies dann doch auch unangenehm ist. Aber die meisten lernen auch daraus nicht. Mit dem Alter hat das meiner Ansicht nach auch nichts zu tun, da man sich auch mit 20 Jahren gut in der Politik auskennen kann oder gerade in manchen Themenbereichen Spezialist sein kann. Ratschläge sollte man auch als diese annehmen können. Es gibt halt die Leute, die dies nie gelernt haben und vielleicht selbst schon immer belehrt wurden sind. Ändern kann man es nicht, aber sich dadurch nicht provozieren zu lassen und es zu ignorieren kann man sicherlich lernen.

» Ela123 » Beiträge: 871 » Talkpoints: 5,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich hasse solche Menschen geradezu wie die Pest, wie man so schön umgangssprachlich meint. Da kommen dann Hinz und Kunz, meinen einen belehren zu müssen und wenn man nur oberflächlich deren Leben durchkämmen würde, kommt man schon auf einen Haufen Mist, den man selbst belehren könnte. Wenn mir solch ein Thema wirklich extrem zu dumm wird, dann sage ich auch ganz frech, kümmere dich liebere mal um deine Tochter, wenn die beispielsweise ein Problem ist oder anderes. Ich bin da sehr forsch und werde da auch direkt extrem.

Ich habe so einige in der Familie und im Bekanntenkreis, die mich belehren wollten. Das ist generell nicht das Problem. Doch so habe ich auch Menschen, die der Meinung waren/sind, dass Prostituierte ihren Job lieben würden, das sie alles freiwillig machen können, gehen können, wann sie wollen usw. Ich werde da regelrecht belehrt, wie ich meinen Beruf gegenüber den Damen auszuführen habe, dass ich sie in die Therapie schicken soll oder sagen soll, dann pack deine Klamotten und gehe. Da kriege ich einen Föhn, wenn da so Naivlinge glauben, dass dieses finanziell lukrative Business mit Zuhälter der brutalsten Weise manchmal so einfach hinter sich zu lassen sei.

In anderen Lebenslagen wurde mir mal gesagt, mein Gott du warst ein Kind als du schwer sexuell missbraucht wurdest. Komm drüber weg. Dann passierte es traurigerweise der Tochter. Ich habe vorher zur Person frech gesagt, ich hoffe, dass deiner Tochter das erspart bleibt und wenn nicht, dann heule bei mir niemals herum. Tragischerweise ist es passiert und wo wurde angerufen? Bei mir. Bis heute ist seine Tochter nicht im Ansatz so drauf wie ich, die damit lebt, weiter lebt, locker umgehen kann etc. Sie ist aktuell ein psychisches Wrack und jetzt ist das Belehren oder dumme Sprüche auch zu diesen Themen wie #MeeToo vorbei.

Belehren ist die eine Sache, aber es kommt selten von Menschen, die selbst alles doch so perfekt daheim haben. Es kommt immer von Leuten, die sich lieber um das Leben anderer Leute kümmern, als ihr eigenes und das nervt mich vollkommen. Die Leute sollten mal ihre Klamotten selber richten, ehe sie mich beruflich oder privat belehren und da bin ich dann ganz locker. Ich gebe dann mal Beispiele aus deren Leben und frage im Ernst, ob man mich belehren möchte? In den meisten Fällen ist dann ruhe.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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