Französisch in der Grundschule zu viel?

vom 11.03.2012, 17:46 Uhr

Habe mir heute Gedanken darüber gemacht ob man in der Grundschule echt schon Französische Grundlagen dran bringen soll. Englisch ist wichtig und das finde ich auch in Ordnung für die Grundschule. Man lernt ja nur die Basiswörter und beschäftigt sich nicht mit intensiver Grammatik oder sonstigem. Aber Französisch ist für die meisten Kinder eine Problemsprache. Jetzt ist die Frage wenn Kinder im Grundschulalter schon Französische Wörter lernen müssen, ob sie dann besser für die weiter Schullaufbahn vorbereitet sind oder ob es zu viel ist und nur Probleme bereitet. Ich selber habe auch Schwierigkeiten mit dieser Sprache und bin jetzt in der 9. Klasse. Meine Meinung ist, das man in der Grundschule von dieser Sprache noch nichts lernen soll, denn an manchen Schulen beginnt Französisch erst ab der 6. Klasse (bei mir schon ab der 5. Klasse) und soll sich lieber auf andere und wichtigere Fächer konzentrieren.

Noch eine Info von mir, als ich in die 5. Klasse kam haben wir in knapp 2 Wochen so viele Vokabeln von der Anzahl her gelernt wie Alle 4 Jahre in der Grundschule zusammen. Vielleicht schränkt das eure Auswahl nochmals ein.

» lebsen » Beiträge: 15 » Talkpoints: 0,60 »



Ich hatte ab der zweiten Klasse Französischunterricht und ich muss gestehen, dass es mir nicht geschadet hat. Dazu muss ich sagen, dass ich eine ausländische Schule besucht habe und dort war es an sich vollkommen normal, dass man während der kompletten Schulzeit Französisch und Englisch gelernt hat. Das Erste was wir damals im Französischunterricht gelernt haben waren die Verben avoir und être. Das sind an sich die Verben, auf denen eine Menge aufbaut. Ich finde es gar nicht so verkehrt, auch in Deutschland eine Einführung des Französischunterrichtes zu erwirken. Schließlich ist die Nähe zu Frankreich vorhanden und außerdem hilft Französisch auch einem besseren Einstieg in andere Sprachen, wie zum Beispiel Spanisch.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12595 » Talkpoints: 13,30 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich komme aus Österreich und da ist es eigentlich nicht üblich, dass es bereits in den ersten Schuljahren einen Französischunterricht gibt. In der Volksschule / Grundschule beschränkt sich der Fremdsprachenerwerb eigentlich fast überall auf Englisch. Zumindest ist mir keine Schule bekannt, die zusätzlich auch Französisch anbietet.

Ich bin selber Französischlehrerin, allerdings für Kinder im Gymnasium und in Berufssschulen. Ich selber war auch in einer Tourismusschule. Dort gab es auch einen eigenen Sprachenzweig, wo man dann eben drei Sprachen hatte: Englisch, Französisch und Spanisch. Allerdings wurde uns da schon erklärt, dass man die dritte lebende Fremdsprache erst zwei Jahre nach Beginn der zweiten lebenden Fremdsprache beginnen soll, weil es sonst einfach zu verwirrend ist und da reden wir wie gesagt von Jugendlichen und nicht von Grundschülern.

Wenn nun beide Sprachen, also sowohl Französisch als auch Englisch bereits in der Grundschule angeboten werden, glaube ich ehrlich gesagt auch, dass das zu viel auf einmal ist. Da würde ich mich doch auf eine Fremdsprache beschränken. Bei meinem Sohn ist es so, dass er zwar nicht zweisprachig aufwächst, aber ich lese ihm seit dem zweiten Geburtstag sehr viele Bücher auf Französisch vor, rede zum Teil auch im Alltag mit ihm auf Französisch und ich höre auch viele Hörbücher mit ihm auf Französisch und singe auch französische Kinderlieder mit ihm und so weiter. Das mache ich nun seit einem guten Jahr und er ist da wirklich sehr aufnahmefähig.

Allerdings achte ich schon darauf, dass nicht jetzt gleich Englisch auch noch dazu kommt. Bei uns ist es üblich, dass eigentlich beinahe alle Kinder bereits im Kindergarten Englischunterricht haben, aber ich werde versuchen, dass es bei ihm möglichst spät sein wird, eben weil ich nicht will, dass es dann zu noch mehr Verwechslungen kommen wird. Aber vielleicht sind meine Überlegungen unberechtigt, weil ich sagen muss, dass ich auch vermutet habe, dass er nun mit dem Französischen immer wieder zwischen den Sprachen switcht, was er aber gar nicht macht. Er kann das eigentlich ausgezeichnet trennen. Wenn ich ihn auf Französisch anrede, dann antwortet er eben auf Französisch, wenn auch oft nur mit Ein- bis Dreiwortsätzen, und wenn ich mit ihm auf Deutsch rede, dann antwortet er auf Deutsch.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich denke, dass es vollkommen reicht, wenn die Kinder in der Grundschule Englisch und Deutsch lernen. Die Kinder sind noch sehr jung und ich denke, dass man sie nicht damit überfordern sollte, wenn sie eine Fremdsprache lernen, dann ist das meistens schon schwer genug und auch nicht alle kommen dann schon damit klar.

Ich selbst hatte, weil meine Eltern das so ausgesucht haben, seit der ersten Klasse Englischunterricht. Regulär gab es den Englischunterricht erst ab der dritten Klasse, aber wir haben in dem Kurs eh nur ganz einfache Sachen gemacht und wir wurden eher spielerisch auf das Lernen von Englisch vorbereitet. Da war keiner überfordert, auch nicht, als es dann in der dritten Klasse in bisschen mehr zu tun gab und meiner Meinung nach ist das auch richtig so.

Die Möglichkeit französisch zu lernen hatte ich erst ab der siebten Klasse. Jedoch habe ich nicht Französisch sondern Latein gewählt, weil ich diese Sprache einfach sehr viel schöner finde. Bei mir an der Schule gibt es jedoch, wenn man hochbegabt ist, die Möglichkeit in eine extra Klasse zu kommen. Diese bekommen dann ab der fünften Klasse in einer zweiten Fremdsprache (Französisch, Latein oder Spanisch) Unterricht und dann ab der siebten Klasse noch in einer dritten Fremdsprache (wieder Französisch, Latein oder Spanisch) Unterricht. Jedoch haben sie auch die Möglichkeit auf das Erlernen einer dritten Fremdsprache zu verzichten.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich war in einer Zeit in der Grundschule, wo Englisch erst ab der 5. Klasse gelehrt wurde. Aber je früher man mit einer Fremdsprache beginnt, umso besser. Die englische Sprache beherrscht unsere Sprache inzwischen ja so viel, dass man ohne ein gutes Englisch fast nicht mehr zurecht kommt.

Eine zweite Fremdsprache wie z.B. Französisch schon in der Grundschule zu lehren, finde ich dann aber doch etwas überzogen. Die Kinder sollen doch auch noch etwas in diesem Alter von ihrer Freizeit haben und nicht ständig irgendwelche Vokabeln lernen. Ich hatte beispielsweise erst ab der 7. Klasse Französisch und fand diese Sprache nicht wirklich zum Anfassen und wenn ein Franzose erst einmal redet, geschieht dies so schnell, dass man sowieso kaum etwas versteht. Französisch könnte man zwar schon etwas früher lehren, aber dann sollte es kein Pflichtfach werden, sondern die Schüler könnten es vielleicht als Wahlfach dazu wählen. Denn in bestimmten Grenzregionen dürfte die französische Sprache dann doch sehr sinnvoll zu sein.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich finde es in der Grundschule viel wichtiger, dass man den Kindern erst einmal gute Grundlagen in den wichtigen Fächern wie Mathematik, Lesen und Schreiben, also zusammengefasst Deutsch, vermittelt. Ich finde das Fach Englisch ja schon fehl am Platze in der Grundschule, aber dann auch noch eine zweite Fremdsprache ein zu führen oder vielleicht sogar statt Englisch Französisch, das finde ich doch schon zu viel.

Französisch ist ja nicht die einfachste Sprache die man sich vorstellen kann und ich finde, dass Grundschüler damit noch nicht konfrontiert werden sollten. Sie haben ja noch nicht einmal die komplette deutsche Grammatik erlernt, warum sollte man sie dann mit der französischen Sprache konfrontieren? Ich finde, dass das alles zu kompliziert, zu verwirrend und ganz einfach auch noch viel zu viel ist.

Normalerweise wird Französisch auf dem Gymnasium oder auf der Berufsschule gelehrt und die Schülerinnen und Schüler dürfen sich bewusst dazu entscheiden diese Sprache zu erlernen, denn sie dürfen zwischen verschiedenen Sprachen ihre zweite Fremdsprache auswählen. Ich denke nicht, dass das in der Grundschule bereits möglich wäre. Weiterhin glaube ich auch nicht, dass ein Grundschüler bereits in der Lage ist, eine begründete Entscheidung zu fällen welches nun seine zweite Fremdsprache werden soll. Und wenn man in der Grundschule anfängt Französisch zu lernen, dann wird man das wohl auch fortführen müssen und kann nicht auf Latein oder auf Spanisch umschwenken.

An sehr vielen Schulen wird ja auch gar kein Französisch unterrichtet. Dann gibt es also auch gar keine Möglichkeit, den Französischunterricht aus der Grundschule weiter fort zu führen und dann hat er doch auch in der Grundschule so gar keinen Sinn, denn man wird in der Grundschule nicht so viel Französisch lernen, dass man es später im Leben überhaupt einmal gebrauchen können wird.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Französisch in der Grundschule, ist meiner Meinung nach, dann schon etwas übertrieben. Englisch ist wichtig, da finde ich es auch total wichtig, dass die Kleinen ein paar Grundwörter lernen. Wie beispielsweise ein paar Farben und so weiter. Aber Französisch ist ja auch eine "schwere" Sprache meiner Meinung nach. Ich denke, wenn die Kinder Deutsch und Englisch lernen, reicht das vollkommen. Wir haben in der 7. Klasse angefangen mit den zweiten Fremdsprachen. Ich mache Spanisch und ich finde es ist echt schwer, auch die Französischschüler meckern über Französisch. Also denke ich, dass es den Grundschülern auch schwer fallen wird. Besonders englische und französische Wörter auseinander zu halten, könnte schwer fallen. Also ich denke bei uns wurde alles richtig gemacht und die Grundschüler sollten bei Englisch und Deutsch bleiben.

» ciro97 » Beiträge: 123 » Talkpoints: 1,52 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde das ehrlich gesagt total übertrieben. Ich hatte nicht einmal in meiner späteren Laufbahn Französisch und dann habe ich es auch in der Grundschule nicht gebraucht. Das wäre nur eine zusätzliche Belastung und das muss meiner Meinung nach nicht sein.

Wir hatten in der Grundschule nun auch noch kein Englisch und das war für mich auch in Ordnung. Meine Cousine hatte in der Grundschule auch schon Englisch und das hat ihr selber nicht so viel gebracht. Ich muss sagen, dass zu mindestens bei ihr die deutsche Sprache dadurch extrem gelitten hat.

Also mir persönlich wäre das ein wenig zu doof, wenn man irgendwie alle Sprachen ein bisschen lernt. Dafür gibt es heutzutage einfach schon viel zu viele Leute, die nicht einmal die deutsche Sprache gut beherrschen, von Englisch ganz zu schweigen. Da sollte man lieber meiner Meinung nach noch dort intensivieren, anstatt noch die Grundzüge einer anderen Sprache dazu zu lernen, die man später vielleicht nie mehr benötigt.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Bei mir ist es so, ich habe ab dem ersten Schuljahr Deutsch gelernt und ab dem zweiten Französisch. Englisch habe ich aber erst in der 8 Klasse gelernt. Ich bin aber nicht in Deutschland in der Schule, sondern in Luxemburg. Da wir so klein sind, gibt es nicht viele Leute die unsere Sprache sprechen. Es gibt hier viele Franzosen und Belgier, die arbeiten kommen, und man ist schnell im Ausland, ich wohne knappe 5 km von der französischen Grenze entfernt. Deshalb lernen bei uns die Kinder schnell diese beiden Sprachen und erst später Englisch.

» Sklett » Beiträge: 60 » Talkpoints: 22,12 »


Ich bin der Meinung, dass Englisch in der Grundschule neben Deutsch schon ausreicht. Natürlich ist es schön, wenn man später auf eventuelle Kenntnisse zurückgreifen kann, aber die Kinder sollten sich lieber auf Schreiben, Lesen und Rechnen konzentrieren. Viele Schülerinnen und Schüler haben bereits damit genug zu kämpfen und in der Grundschule sollten wirklich in erster Linie diese Kenntnisse gut gelernt und gefestigt werden. Es ist zwar schön, wenn man in der Grundschule noch mit weniger Druck eine weitere Fremdsprache lernen kann und die Kinder werden unter Umständen auch später davon noch profitieren. Wenn sie aber im Gegenzug nicht nichtig Rechnen, Lesen oder Schreiben können, wird ihnen eine weitere Fremdsprache nicht viel helfen.

Ich besuche in der Universität einen Kurs zu bilingualem Unterricht und multilingualer Spracherziehung, da mich dieses Thema sehr fasziniert. Es gibt zwar eine Menge schöner Sprachspiele und Möglichkeiten Kindern eine neue Sprache zu vermitteln, jedoch halte ich das nicht immer für sinnvoll. Viele Kinder können auch nicht richtig Deutsch, wenn sie in die Grundschule kommen. Daher sollten sie erst mal in der Landessprache unterrichtet werden und dort die Grundkenntnisse beherrschen, bevor sie mit weiteren Fremdsprachen konfrontiert werden. Zudem gibt es ja auch viele Kinder, die bereits Deutsch als Fremdsprache erlernt haben. Auch hier ist es wichtig, erst mal diese Sprache zu festigen bevor eine dritte hinzugefügt wird.

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» Sissley » Beiträge: 1131 » Talkpoints: 5,54 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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