Wer hat schon in der Kirche gebeichtet und warum?
Eine Freundin von mir ist mit zur Firmung gegangen. Sie musste, bevor sie dieses Sakrament empfangen durfte erst beichten gehen. So, wie die Kinder, wenn sie mit zur Erstkommunion gehen. So viel ich weiß, gibt es das nur in der katholischen Kirche. Die anderen Konfessionen machen das nicht oder? Ich selber bin zwar auch katholisch, bin aber nicht mit zur Firmung gegangen, sondern nur zur Erstkommunion und seit dem bin ich auch nicht mehr in der Kirche gewesen um zu beichten. Ich denke, dass es niemanden was angeht, was ich "gesündigt" habe und wenn es so ist, wie die katholische Kirche doch sagt, dass man mit Gott reden kann, indem man betet, frage ich mich, warum man dann seine Sünden nicht Gott direkt sagen kann.
Warum gibt es die Beichte in der katholischen Kirche und wer hat die Beichte überhaupt eingeführt? Welchen Ursprung hat die Beichte? Was bringt es, wenn man dem Prister sagt, was man gemacht hat. Warum werden Kinder dazu gezwungen. Denn wenn sie es nicht mitmachen, dürfen sie nicht zur Erstkommunion und dann später auch nicht zur Firmung. Was bringt also eine erzwungene Beichte? Sieht die katholische Kirche nicht, dass Zwang nichts bringt und deswegen auch immer mehr Leute aus der Kirche austreten?
Ich wollte jetzt mal nur die katholischen User hier fragen: Wann seid ihr denn das letzte Mal zur Beichte gegangen? Wurdet ihr quasi dazu gezwungen? Hat es euch was gebracht? Denkt ihr, dass es den Priester was angeht? Warum beichtet ihr? Warum beichtet ihr nicht?
Ich bin katholisch und beichten war ich das letzte Mal bei meiner Firmung. Davor nur ein einziges Mal vor der Kommunion. Ich wusste nie was ich denn beichten sollte und fand es sehr schwer, mir irgendwelche "Sünden" aus den Fingern zu ziehen. Klar macht man als Kind irgendwelche Streiche, ärgert den kleinen Bruder oder ist in der Schule unaufmerksam. Aber das sind und waren für mich keine Gründe zum beichten.
Ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum Kinder beichten müssen und finde es ehrlich gesagt Quatsch. Wenn das Kind wirklich das Bedürfnis hat, Gott seine Sünden zu beichten, so kann es das ganz einfach in einem Gebet tun. Wieso der Pfarrer da mit einbezogen werden muss, verstehe ich nicht. Ich bin zwar katholisch, aber auch nur, weil ich eben in diesen Glauben hineingeboren wurde. Ich gehe eigentlich kaum zur Kirche und sehe auch im Beichten keinen Sinn. Von daher mache ich dies auch nicht.
Das Thema gibt es nun schon mehrmals hier im Forum.
Sünden beichten
Beichte: Sagt ihr dem Pastor eure Sünden?
Wie oft beichtet ihr?
Ich musste damals ebenfalls zur Kommunion gehen und fand das schon damals ziemlich ätzend. Vor der Erstkommunion musste ich natürlich auch beichten, um überhaupt zugelassen zu werden. Ich empfand das damals als ziemlich schreckliche Situation, vor allem vor dem Hintergrund, dass ein zehnjähriges Kind im Normalfall wohl kaum etwas zu beichten hat. Ich halte daher ebenfalls nichts von diesem Zwang und empfinde es auch als entwürdigend, dass Kinder einer solchen Situation überhaupt ausgesetzt werden.
Überwiegend aus beruflichen Gründen bin ich nach wie vor Mitglied der katholischen Kirche. Allerdings habe ich weder mit dem Glauben an sich, noch mit der Kirche etwas am Hut. Ich bin seit damals auch nicht mehr zur Beichte gegangen und werde das sicher auch nie wieder tun. Zur Firmung bin ich natürlich auch nicht gegangen, weil ich mich in dem Alter, in dem man gefirmt wird, schon besser gegen solche Rituale wehren konnte. Mir hat die Beichte natürlich nichts gebracht und ich hätte auch überhaupt keinen Sinn darin gesehen, diese Show noch einmal abzuziehen.
Am schlimmsten an der Beichte finde ich, dass dabei zwangsläufig vorausgesetzt wird, dass jeder Mensch Sünden zu beichten hat. Wenn also jemand zur Erstkommunion oder zur Firmung gehen möchte oder muss, muss er vorher auch beichten, unabhängig davon, ob er überhaupt etwas verbrochen hat. Selbst wenn er überhaupt nichts zu beichten hat, muss er zur Beichte antreten, um sich dort vielleicht irgendwelche Nichtigkeiten aus den Fingern zu ziehen. Das zeigt wieder einmal, dass gerade die katholische Kirche bestrebt ist, den Gläubigen permanent ein schlechtes Gewissen einzureden, wo gar keines notwendig wäre.
Ich bin katholisch, heute aber nur noch auf dem Papier. Vor der Erstkommunion mussten wir damals zweimal im Abstand von wenigen Monaten beichten. Beim zweiten Mal wusste ich gar nicht mehr so recht, was ich eigentlich sagen soll. Denn in den paar Monaten hatten sich ja nicht so viele neue Sünden angesammelt und alles was ich beim ersten Mal schon gebeichtet habe, sollte ja angeblich vergeben sein. Das waren dann auch meine einzigen Beichten, denn bis zur Firmung hatte ich mir eine eigene Meinung über Religion gebildet und habe daran dann eben nicht teilgenommen.
Also ich bin katholisch und werde demnächst gefirmt. Somit steht bei mir auch demnächst erneut eine Beichte an. Die erste hatte ich wie alle anderen auch bei meiner Erstkommunion. Nun ja, wirklich gewusst habe ich da nicht, was ich gesagt habe. Denn irgend wie ist es wirklich unangenehm Sachen preiszugeben, die man doch eigentlich verbergen möchte oder die einem zumindest unangenehm sind. Dabei spielt es im jungen Alter keine Rolle, würde ich sagen, ob man sich in der Kirche befindet.
Ich halte die Beichte im jungen Alter eigentlich für nicht sonderlich nützlich, da man in dem Alter einfach nicht so recht mit dem Thema umgehen kann, was sicher verständlich ist.
Vidum hat geschrieben:[...]Ich halte die Beichte im jungen Alter eigentlich für nicht sonderlich nützlich, da man in dem Alter einfach nicht so recht mit dem Thema umgehen kann, was sicher verständlich ist.
Genau aus diesem Grund finde ich es auch daneben, dass Kirchen ihre Schützlinge schon im jungen Alter einfangen. Ein Kind und auch ein Teenager macht halt, was man ihm sagt und kann doch gar nicht abschätzen, was Kirche am Ende bedeutet.
Besser ist, man hat Freunde oder Eltern, denen man beichten kann und die einen dann ohne Vorwürfe in den Arm nehmen und einem helfen. Kirche mag da eine Funktion haben und die erkenne ich auch an, aber ich mag nicht, dass sie schon bei den Kindern anfangen.
Ich war das letzte Mal bei der Beichte, als ich zur Kommunion ging. Wie bei deiner Freundin, war es eben auch so, dass man dort hingehen musste, um dann eben an den Festlichkeiten teilnehmen zu können. Ich fand das damals ziemlich blöd und wusste auch nicht wirklich, was ich da erzählen sollte. Ich habe auch nur eine Sache gesagt, weil mir sonst nicht viel eingefallen ist. In den Alter finde ich es auch ein wenig unsinnig, weil man doch da wohl kaum irgendwelche Sünden hat, aber irgendwie finde ich die Geste doch ganz gut und geschadet hat es nicht.
Ich bin nicht religiös und somit auch noch nie zur Beichte gegangen. Aber ich denke, dass ich, auch wenn ich katholisch wäre, nur einmal dahin gehen würde um eben an der Kommunion teilzunehmen und danach nie wieder. Genau wie du sehe ich es nicht ein meine Sünden einem fremden Menschen zu beichten, den die Sünden nichts angehen. Ich behalte solche Sachen lieber für mich, spreche mit meinen Freunden und Freundinnen darüber und wenn ich wirklich gläubig wäre, dann würde ich die Sünden auch eher Gott direkt mitteilen. Schließlich ist ja auch eigentlich er dafür verantwortlich.
Ich kann mir aber vorstellen, dass es für sehr viele Leute erleichternd ist, wenn sie zur Beichte gehen können. So können sie ihre Sünden einer anderen Person aus Fleisch und Blut beichten, die ihnen auch eine Antwort oder einen Ratschlag geben kann, wie sie ihr Gewissen reinigen können und was sie tun müssen, damit Gott ihnen verzieht. Im Allgemeinen ist es ja so, dass der Gott nicht antworten wird. Des weiteren denke ich, dass es nicht ganz so furchteinflößend ist, wenn man seine Sünden einem anderen Menschen beichtet und keiner allmächtigen Gestalt, die man nicht sehen kann.
Ich bin auch katholisch getauft worden, aber ich war gezwungener Maßen nur einmal bei der Beichte, und das war damals bei meiner Kommunion. Ich bin kein sehr gläubiger Mensch und fand es damals schon schrecklich in den Beichtstuhl zu gehen. Ich wusste auch gar nicht was ich beichten sollte, denn schließlich war ich, glaub ich, gerade mal 9 Jahre alt.
Ich würde auch nie mehr beichten gehen, denn ich sehe überhaupt kein Sinn und Nutzen darin, wenn ich Probleme, Sorgen oder sonstiges hätte, dann würde ich damit zur Familie oder Freunden gehen.
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