Ein Leben ohne jeglichen Freunde auch denkbar?

vom 10.03.2012, 20:21 Uhr

Ich finde es gar nicht so einfach, die Frage zu beantworten. Auf der einen Seite bin ich sehr gerne alleine und lege nicht viel Wert auf die Gesellschaft anderer Menschen. Meine Freunde und Bekannten sagen mir schon manchmal, dass sie mich lange nicht gesehen haben, was aus ihrer Sicht schon stimmen mag. Aber ich lege nicht so viel Wert darauf, mich jede Woche mit jemandem zu treffen und ich vermisse auch niemanden, nur weil ich ihn mal ein paar Wochen oder Monate nicht gesehen habe.

Aber gelegentlich ist es eben doch nett, wenn es Menschen gibt, mit denen man sich austauschen und mit denen man etwas unternehmen kann. Das müssen nicht zwangsläufig gute Freunde sein, aber so ein paar Bekanntschaften sind durchaus nett. Hier stellt sich dann die Frage, wo man die Grenze zieht. Du fragst nun speziell nach Freunden. Ich persönlich bezeichne nur sehr wenige Menschen als Freunde, nämlich Personen, die ich mindestens einige Jahre kenne, die mich wirklich gut kennen und die ich überdurchschnittlich wertschätze. Die kann ich an einer Hand abzählen und hätte dann noch Platz. Alle anderen bezeichne ich schon eher als Bekannte, auch wenn ich denke, dass das in einigen Fällen vielleicht eine nicht ausreichende Bezeichnung ist.

Auch wenn ich es schade fände, wenn meine engeren Freunde nicht mehr in meinem Leben wären, muss ich doch sagen, dass ein Leben ohne Freunde vorstellbar ist. Vielleicht gibt es einige Leute, die einfach niemanden als wirklich engen Freund bezeichnen können oder wollen. Nicht allen fehlt dann etwas. Auch wenn man zu den sonstigen Bekannten vielleicht keinen ganz so engen und intensiven Kontakt hat, sind das vermutlich diejenigen, auf die man noch weniger verzichten könnte. Das würde ja bedeuten, dass man eigentlich niemanden hat, zu dem man einen etwas engeren Kontakt hat, also weder Freunde noch Bekannte.

Grundsätzlich ist es sicher einfacher, ohne Freunde (und vielleicht auch ohne Bekannte) auszukommen, wenn man niemanden hat, auf den man ungern verzichten möchte. Es geht ja normalerweise um bestimmte Leute, die man gerne in seinem Umfeld haben möchte und nicht darum, einfach irgendjemanden zu haben. Zumindest ist das bei mir der Fall. Wenn es niemanden gibt, den man als guten Freund um sich haben möchte, dann ist es sicher sehr einfach, ohne Freunde zu leben.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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