Erstausgabe "Grimms Märchen" wird im Dezember 200

vom 10.03.2012, 16:16 Uhr

Zum 200. Male jährt sich in diesem Jahr, am 20. Dezember, die „Kinder- und Hausmärchen“ Erstausgabe der Brüder Wilhelm und Jakob Grimm. Die Brüder sammelten mündlich überlieferte Märchen und bearbeiteten sie, bis sie so wurden, wie wir sie kennengelernt haben. Aber sie schrieben auch eigene Märchen. Sie sahen jedoch mehr ein Erziehungsbuch statt eines Märchenbuches. 40 Prozent der Grimms Märchen beginnen mit der bekannten Einleitung: „Es war einmal“. Einige sind sehr grausam und keineswegs für kleine Kinder geeignet.

Ich lese auch als Erwachsene gerne mal in einem Märchenbuch. Erinnerungen aus der Kindheit werden wach. Man wird in eine Zauberwelt entführt. Dieses Märchenbuch ist das weltweit verbreitetste deutschsprachige Buch nach der Bibel. Es wurde in über 150 Sprachen übersetzt.

Im nächsten Jahr wird voraussichtlich eine Ausstellung der Brüder Grimm in Kassel, documenta – Halle, stattfinden, ab April bis September. Es werden dann noch in Hessen zahlreiche Einzelveranstaltungen mit zum Programm gehören. Zum Gedenken an die 200 Jahre, die die Märchen der Brüder Grimm bestehen, gibt die Bundesregierung eine 10-Euro-Gedenkmünze heraus. Wie steht ihr zu Märchen? Lest ihr euren Kindern auch gerne Märchen – nicht die grausamen – vor? Erklärt ihr ihnen dann den Sinn, der hinter den Märchen steht, sofern sie alt genug sind, den Sinn zu verstehen? Oder fragen eure Kinder nicht weiter nach?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich selbst habe noch keine Kinder, würde ihnen aber die bekannten Märchen vorlesen und wenn sie älter werden auch eine größere Auswahl. Natürlich sind sie an einigen Stellen grausam, aber ich selbst habe mir als Kind nie besondere Gedanken über die pikanten Stellen gemacht. Da ist zum Beispiel der böse Wolf, der die Großmutter von Rotkäppchen einfach auffrisst und dann vom Jäger erschossen wird. Als Kind war es für mich klar, dass dabei niemandem etwas passiert, eben weil es nur eine Geschichte ist. Es mag natürlich Kinder geben, bei denen Realität und Fiktion sich mehr vermischen als bei mir damals, aber in diesem Fall sollten sie wohl eher auf Comics oder Zeichentrickserien verzichten, wo ja auch teilweise verharmloste Grausamkeiten gezeigt werden.

Außerdem sind die Märchen der Gebrüder Grimm auch einer der großen Exportschlager Deutschlands und fast weltweit fester Bestandteil der Popkultur. Es gibt zum Beispiel zahlreiche Anspielungen auf sie in modernen Filmen und Songs. Auch in der Sprache finden sich häufig Sprichwörter und Redewendungen aus Märchen. Weltweit spricht man doch von "bösen Schwiegermüttern" und ein unscheinbares Mädchen, das sich umwerfend zurechtmacht, wird überall als Cinderella oder Aschenputtel bezeichnet. Gerade die Hochzeit von William und Kate im letzten Jahr wurde immer wieder als modernes Märchen betitelt. Gerade im Kino ist es in den letzten zehn Jahren daneben auch sehr beliebt gewesen alte Märchenstoffe neu zu interpretieren. Dabei denke ich sowohl an die recht alberne Komödie "Sieben Zwerge", als auch ernst gemeinte Filme, wie aktuell zum Beispiel "Snow White and the huntsman".

Ich fände es schade, wenn ich meinen Kindern die Geschichten von den sieben Zwergen, der schlafenden Schönheit Dornröschen oder Rapunzel mit dem langen Haar vorenthalten würde. Kinder, die nicht wisse, wie der Spruch "Spieglein, Spieglein an der Wand" weitergeht haben meiner Meinung nach wirklich etwas verpasst. Sie sollten auch nicht nur die Disneyfilme kennen, sondern die Originalgeschichten.

» Mia1989 » Beiträge: 165 » Talkpoints: 11,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^