Kind gibt lautstark alles ab - wie würdet ihr reagieren?
Ich wüsste von euch mal gerne wie ihr an meiner Stelle reagieren würdet. Es handelt sich um eine Situation mit meiner Tochter die immer wieder auftritt und ich weiß einfach nicht so recht wie ich reagieren soll.
Lara ist nun 13 Monate und hat schon einen eigenen Kopf. Das finde ich gut und sie darf auch jetzt schon eine kleine Persönlichkeit sein, die auch mal nicht das möchte was wir möchten. Finde ich alles nicht schlimm und mit den ganzen Situationen kommen wir super klar. In letzter Zeit testet sie aber ziemlich aus, wie gut wir auf sie „hören“. So sitzt sie beispielsweise einen Meter von ihrer Wasserflasche entfernt und schreit dann wütend; „DAAAA“ und zeigt darauf. Erst wenn ich ihr sage, dass sie selbst aufstehen muss um sich die Flasche zu holen, dann tut sie das auch.
Nun aber zu meiner eigentlichen Frage. Lara gibt einem immer sehr gerne alles ab und teilt wahnsinnig gerne. Wenn sie gerade nichts findet, dann greift sie Luft zwischen die Finger und möchte diese einem geben. Ich finde es richtig süß und nehme die „Luft“ oder sonstige Dinge gerne an. Wenn ich sie jedoch mal kurz nicht beachte und irgendwas anderes am machen bin und sie mir wieder freudig die Hände entgegen streckt und mir was gegeben möchte, dann wird sie richtig sauer. Sie schreit dann so lange: „DAAAAAAA“ bis man ihr dann den Gegenstand abholt. Ich weiß nicht so recht ob dieses Geben einfach nur lieb gemeint ist oder ob sie uns da auch etwas austesten möchte, ob wir auch brav hören. An sich finde ich es super toll, dass sie so teilt und lobe sie dafür auch. Manchmal ist es aber einfach in unangebrachten Situationen. So war ich gestern unten und habe die Wäsche gemacht und hatte keine Hand frei. Lara stand neben mir und hat so laut: „DAAA“ gerufen bis ich dann auch reagiert habe.
Was würdet ihr denn machen? Würdet ihr weiter auf die Signale eingehen und alles stehen und liegen lassen, sobald sie einem was geben möchte? Erklären bringt da noch wenig. Scheint sie nämlich nicht zu interessieren, wenn ich sage, dass ich es gleich nehme aber gerade keine Hand frei habe. Hierbei handelt es sich ja jetzt nicht um eine schlimme oder sehr störende Situation. Dennoch wüsste ich einfach gerne wie ihr euch verhalten würdet und was ihr dazu meint, ob sie es wohl lieb meint oder doch eher zum Austesten?
Grundsätzlich sollte man einem Kind natürlich schon Beachtung schenken. Wenn man dies zu wenig tut, kann sich das ja auch bemerkbar machen. Ich gehe aber stark davon aus, dass deine Lara wirklich mal schauen will, wie gut ihr auf sie hört und ob ihr sie ja immer beachtet. Fakt ist aber, dass man eben nicht in jeder Situation reagieren kann und auch nicht sollte und das muss ein Kind auch erst einmal lernen.
Momentan ist es noch so, dass sie sich Gehör verschafft. Reagierst du eben mal nicht, dann wird sie lauter und genau das sollte man ihr abgewöhnen. Sie merkt sonst relativ schnell, dass sie euch besser im Griff hat, als ihr klar ist. Natürlich ist man als Mama nicht begeistert, wenn die Kleinen enttäuscht werden und wenn sie dann noch mit ihren traurigen Kulleraugen gucken, gibt man schnell nach. Aber Erziehung und Ordnung ist da meiner Meinung nach schon wichtig.
Im Grunde gibt es mehrere Möglichkeit, wie du was an der Situation ändern kannst. Zum einen kannst du sie natürlich ignorieren, wann immer sie lauter wird und bockiger. Sie muss lernen, dass du reagierst und gerne reagierst, wenn du Zeit hast. Hast du die nicht, geht es nicht. Das kannst du ihr durchaus schon auf einfache Art und Weise vermitteln. Wird sie dann bockig, weil du nicht reagierst, musst du stark bleiben und sie ignorieren. Wenn du dann eine Hand frei hast und sie wiederholt in normalen Ton, solltest du auch wieder reagieren, damit sie lernt, dass du wirklich nur nicht reagierst, wenn du verhindert bist. Das ist ein wichtiger Lerneffekt.
Du kannst natürlich auch lang und breit drüber reden. Es gibt ja Eltern, die zerreden gern alles. Fraglich ist jetzt, in wie weit eine einjährige versteht, was du willst. Handeln ist da meiner Meinung nach besser. Sicherlich sollte man unbedingt auch erklären - aber diskutieren muss da echt nicht nicht sein. Aber das ist nur meine Meinung und mir steht es da auch nicht zu über dich zu urteilen, wenn du es anders machst.
Und grundsätzlich kann sie es schon lieb meinen. Aber testen wird sie eben auch. Aber welches Kind versucht nicht mit allen Mitteln die Mama zu beeindrucken? Sie hat schon gelernt, das schenken was gutes ist und jetzt will sie dich mit Geschenken überhäufen um dich zu beeindrucken. Das ist eine süße Angelegenheit für dich. Aber: das ändert nichts daran, dass du eben manchmal nicht kannst und da ist es keine Lösung, wenn sie bockig wird und anfängt lauter zu werden.
In diesem Alter bringt es natürlich noch nicht viel, wenn man versucht zu erklären warum man gerade etwas nicht annehmen kann und man kann deiner Tochter sicherlich auch noch nicht wirklich gut verbal klar machen, dass sie einem nicht immer etwas geben soll und sie nicht immer auf diese Weise Aufmerksamkeit bekommen kann. Ich denke aber, dass es bestimmte Signalworte geben kann, deren Bedeutung ein Kind mit der Zeit verstehen wird wenn es diese Wörter immer wieder in demselben Kontext hören wird.
Ich würde es so machen, dass ich deine Tochter wenn sie mir etwas geben möchte und ich dazu gerade keine Zeit habe oder einfach auch nicht in der Lage bin etwas von ihr anzunehmen, weil ich gerade die Hände voll habe, ansprechen würde und dann auch zusätzlich "Nein" oder "Nicht" sagen würde und dann daraufhin alle weiteren Aktionen ignorieren würde. Ich glaube, dass sie es dann über die Zeit vielleicht verstehen könnte was dieses "Nein" bedeutet. Am Anfang wird das aber gar nichts bringen, weil sie es einfach noch nicht versteht und es wird darauf hinaus laufen, dass sie unter Umständen nach neuen Mitteln greift um eure Aufmerksamkeit zu bekommen, wenn es mit dem Teilen oder abgeben gerade nicht funktioniert.
Auch in diesem Alter verstehen die Kinder schon einige Dinge. Also solltest du einen Mittelweg finden, um Lara zu zeigen, das du ihr Angebot zur Kenntnis genommen hast, aber sie eben noch einen Moment warten muss. Wenn sie dir also etwas geben will und du gerade nicht annehmen kannst, dann sage ihr, das sie kurz warten soll. Wenn sie dann lauter wird, dann solltest du auch energischer mitteilen, das es eben jetzt nicht geht, du aber gleich Zeit für sie hast.
Mal auf das Beispiel mit dem Wäsche aufhängen. Sie möchte dir also etwas geben und du sagst ihr, dass du eben den Pullover (oder was auch immer) noch aufhängst und dann eben annehmen kannst. Wichtig ist dabei, das du deine Tochter dabei anschaust und eben auch das Wäschestück zeigst. Danach solltest du aber dann auf deine Tochter eingehen.
Dein Kind merkt dadurch, das du sie zur Kenntnis nimmst und dich auch an deine Zusagen hältst. Das ist wichtig, weil es das Vertrauen der Kinder stärkt. Ich halte mich an diese Vorgehensweise auch heute noch bei meinen Kindern. Sie sind jetzt neun Jahre und wissen genau, wenn ich eine Zusage mache, dass sie sich darauf verlassen können.
Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen falsch formuliert, aber wie du sagtest ist deine Tochter grade mal 13 Monate alt - Was bitte will sie denn hier austesten? Natürlich wird deine Tochter schon einen kleinen eigenen Willen und Verstand haben und auch wissen was sie möchte und wie sie vielleicht daran kommt, aber glaubst du echt, dass ihre geistigen Verknüpfungen schon so weit entwickelt und gereift sind, dass sie wirklich schon in der Lage ist, dich als deine Mutter an die Grenzen zu treiben um zu testen, was sie alles "austesten" kann?
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie weit ein Kind im Alter von 13 Monaten im geistigen Bereich ist, ich kann es mir aber nur schwer vorstellen, obwohl dies natürlich auch von Kind zu Kind anders ist. Ich selbst kann mich aber zum Beispiel auch an nichts vor etwa dem Kindergartenalter zurückerinnern, ich weiß also gar nicht, ob ich damals schon irgendwie mit den Gedanken gespielt habe, irgendwelche Grenzen auszutesten oder ob ich um Aufmerksamkeit gebettelt habe.
Wenn überhaupt, dann klingt dieses typische "DAAAA", was ja auch viele Kinder in diesem Alter von sich geben, die sich nicht artikulieren können, eben nach einem kleinen Schrei von Aufmerksamkeit. Jedoch möchte ich hier auch einfach mal meinen, dass dies eine andere Aufmerksamkeit ist, als das was wir vielleicht unter Aufmerksamkeit verstehen. Kinder wissen in dem Alter meiner Meinung nach gar nicht, dass noch so wirklich eine andere Welt um sie herum existiert, in der andere vielleicht anderes zu tun und erledigen haben - Für ein Kind gibt es nur sich selbst im Zentrum und alle drum herum sollen es beachten, das ist meiner Meinung nach auch völlig normal und gut so. Welches Kind ist nicht so? Alles andere wäre eher nicht normal.
Ich finde es daher schon wichtig, dass man das Kind auch in dem glauben lässt, eben weil es so normal ist. Natürlich kann man nicht immer jeder Zeit die Hände frei haben um etwas anzunehmen und dem Kind Beachtung zu schenken, aber dann sollte man es zumindest schon mal beruhigen und sagen, dass man jede Sekunde da ist und sich dann wieder um einen kümmert und umsorgt - Kinder brauchen diese Fürsorge eben und sind darauf angewiesen.
dass sie wirklich schon in der Lage ist, dich als deine Mutter an die Grenzen zu treiben um zu testen, was sie alles "austesten" kann?
Offensichtlich hast du keine eigenen Kinder oder / und auch mit Kindern nichts zu tun. Selbstverständlich kann ein Kind in dem Alter schon austesten, wie weit es gehen kann, auch wenn du dir das nur schwer vorstellen kannst! Kinder sind durchaus in der Lage, schnell zu lernen, dass die Mama springt, wenn sie gewisse Dinge tun. Das hat -sorry - mit Reife oder Intelligenz auch nicht viel zu tun. Man lernt das schlicht und ergreifend gleich als erstes.
Ganz sicher denken Kinder nicht: Ach, ich ärgere jetzt mal meine Mutter und teste, weit ich gehen kann. So darf man sich das nicht vorstellen. Das läuft noch auf niedrigerem Niveau ab. Schon von Anfang an nutzen Kinder laut werden oder schreien dazu, um die Mama zu sich zu rufen. Was anderes bleibt ihnen ja auch nicht übrig, da sie noch nicht reden können! Wenn ein Säugling instinktiv lauter wird, wenn es was will - wieso glaubst du, dass das dann ein 13 Monate altes Kind nicht kann?
@damomo: Meine Tochter treibt mich mit ihrem Verhalten ja nicht an meine Grenzen und ich bin durchaus der Meinung, dass Kinder schon wesentlich mehr verstehen und können, als man sich als Erwachsener vorstellen kann. Zwar sind die gedanklichen Verknüpfungen sicherlich noch nicht so weit ausgeprägt wie bei einem Erwachsenen.
Bei meiner Tochter merkt man deutlich, dass sie schon sehr wohl Dinge versteht. Sie kommuniziert zwar auf eine andere Weise mit mir, als Erwachsene oder ältere Kinder, aber dennoch verstehe ich ihre Sprache schon ganz gut. Sie hat einen sehr eigenen Kopf und zeigt dies auch immer sehr deutlich. Wenn sie etwas nicht will, dann dreht sie sich beispielsweise weg und gibt merkwürdige Laut von sich. Im Prinzip ist dieses Verhalten, ähnlich wie das oben beschriebene Verhalten, nur bei einer anderen Situation.
Sie möchte mir nur lautstark mitteilen, dass sie mir gerne etwas geben möchte. Natürlich versteht sie schon, dass wenn sie einen Ton von sich gibt, die Aufmerksamkeit auf sie bezogen wird.
Ich werde in nächster Zeit mal versuchen wie es läuft, wenn ich ihr immer wieder erkläre, dass ich grade nichts entgegen nehmen kann, aber bald Zeit für sie habe, so wie Punktedieb mir den Tipp gegeben hat. Ignorieren möchte ich meine Tochter dabei nämlich nicht. Sie möchte zwar die Aufmerksamkeit von mir, aber das ist ja eine sehr positive Art diese zu fordern und nur sehr ungerne würde ich sie ignorieren, wenn sie mir doch eigentlich etwas schenken möchte.
Auch jüngere Kinder versuchen selbstverständlich schon die ihnen gesetzten Grenzen zu testen. Und ein gut ein Jahr altes Kind kann auch schon ziemlich lautstark und anstrengend werden, wenn es dabei ist, diese Grenzen zu testen. Allerdings kann ein Kleinkind in diesem Alter auch schon mal ein wenig warten. Das muss es aber eben erst lernen. Daher würde ich auch wie von Punktedieb vorgeschlagen vorgehen und der Kleinen sagen, dass man gleich für sie da ist und nicht sofort reagieren kann. Dazu sollte man sicher das Kind nicht gleich zu Anfang lange warten lassen sondern diese Dauer schrittweise erhöhen.
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