Großtagespflege - wie läuft das genau ab?

Es gibt inzwischen die Möglichkeit, Kinder anstelle in einer Krippe oder in einer Kindertagesstätte betreuen zu lassen, diese auch in eine Großtagespflege zu geben. Das Prinzip hier ist wohl so, dass sich mehrere Tagesmütter oder -väter zusammen tun und gemeinsam dann eben mehrere Kinder betreuen. An sich klingt es ja nicht schlecht, aber mich würden einfach mal Erfahrungen mit der Großtagespflege interessieren und auch, wie man sich so etwas vorstellen kann. Wie sieht es mit den Räumlichkeiten aus? Werden diese gestellt oder muss man selbst dafür sorgen? Was benötigt es, wenn man selbst vielleicht eine Großtagespflegestelle einrichten möchte? Wie sehen die Qualifizierungen, Finanzierung und so weiter aus?

Eine Großtagespflege unterscheidet sich von dem einer Kindertagespflege. So werden hier nicht maximal fünf Kinder aufgenommen, sondern maximal bis zu zehn Kinder. Diese müssen von mindestens zwei qualifizierten Tagesmüttern- oder Vätern betreut werden. Die Räume müssen angemietet werden und dürfen nicht in den eigenen, privaten vier Wänden statt finden. Sobald neun Kinder in der Gruppe sind, benötigt die Einrichtung eine pädagogische Fachkraft. Kinder können von neun Wochen bis 14 Jahre aufgenommen werden.

Die Gruppen, die in der Einrichtung gebildet werden, können altersgemischt sein. Die Kinder werden täglich zwei bis zehn Stunden betreut und es Bedarf dafür eine Genehmigung. Um diesen Beruf zu machen, muss man mindestens ein Jahr in der Kinderpflege nachweisen können, ohne dem geht es nicht. Wenn eigene Kinder vorhanden sind, können diese in auch in der Gruppe betreut werden, jedoch wird dann ein Betreuungsplatz angerechnet. Eine pädagogische Fachberatung wird im Vorfeld alles prüfen, Mitarbeiter wie Räumlichkeiten. Das örtliche Jugendamt setzt fest, wie viel die Eltern für den Platz zahlen müssen, es ist nicht erlaubt einen Preis ohne dem Amt festzulegen.

Sollte ein Betreuer krank werden, muss sofort Ersatz gesucht werden, denn am dem sechsten Kind müssen zwei Mitarbeiter vorhanden sein. Diejenigen, die so eine Einrichtung eröffnen wollen, müssen ein pädagogisches Konzept vorlegen, welches geprüft wird. Beim Jugendamt wird dann ein Antrag gestellt, damit eine Pflegeerlaubnis bewilligt werden kann. Vorteile gibt es später bei der Altersversorgung, denn dann wird ein Zuschuss gezahlt. Wenn Bedarf bestehen sollte, können sogar Kosten der Krankenversicherung beantragt werden. Es gibt auch räumliche Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen. Dafür ist eine Baugenehmigung erforderlich.

In den Räumlichkeiten muss ein getrennter Raum vorhanden sein, der als Ruhe- und Spielraum zählt. Unter zehn betreuten Kindern liegt die Quadratmeterzahl bei 20, ansonsten bei 35. Darüber hinaus muss im Spielraum auch eine Essecke vorhanden sein, möglich wäre auch ein einzelnes Zimmer dafür. Zu empfehlen sind immer zwei Toiletten, die vorhanden sind. Es muss ein Wickeltisch vorhanden sein, eine Dusche oder Badewanne.

Die Räumlichkeiten sollten sich immer im Erdgeschoss befinden oder über einen Fahrstuhl verfügen. Bevor Kinder aufgenommen werden können, erfolgt eine Betriebserlaubnis. Es müssen Rettungswege, ein Telefonanschluss, ein Feuerlöscher und eine Blitzschutzanlage vorhanden sein.