Wie entstehen sexuelle Vorlieben?
Ein jeder hat bestimmte Vorlieben und auch Abneigungen beim Sex. Der eine ist recht experimentierfreudig, der andere eher schüchtern und zurückhaltend. Ich durfte dabei feststellen, dass dies nicht unbedingt vom Wesenszug eines Menschens abhängig ist. Nicht jeder, der in anderen Lebensbereichen schüchtern ist, muss es beim Sex auch unbedingt sein. Welche sexuellen Vorlieben werden wodurch geprägt? Ab wann beginnt eine solche Prägung oder ist dies schon eher in den Genen vorbestimmt?
Wenn wir da nach dem guten alten Sigmund gehen, dann fängt das im Prinzip schon als Baby an. Da war doch mal was mit oraler, narzisstischer, analer, phallischer, Latenz- und genitaler Phase. Das alles spielt sich bis hin zur Pubertät ab und das alles hat auch Einfluss auf die Entwicklung bestimmter sexueller Vorlieben.
Ob das nun von Genen beeinflusst wird? Da hätte ich zumindest noch nie was von gehört.
Ich denke nicht, dass die sexuellen Vorlieben von den Genen beeinflusst werden. Ich denke vielmehr, dass sie durch die Erfahrungen und Vorlieben von anderne Sexualpartnern und auch durch die Umwelt beeinflusst werden. Jemand, dem beigebracht wurde, dass Sex etwas schmutziges ist und sich nicht gehört, der wird später mit großer Sicherheit nicht so experimentierfreudig sein wie jemand, dem beigebracht wurde, dass Sex etwas ganz normales und natürliches ist, was ja auch stimmt.
Hufeisen hat geschrieben: Jemand, dem beigebracht wurde, dass Sex etwas schmutziges ist und sich nicht gehört, der wird später mit großer Sicherheit nicht so experimentierfreudig sein wie jemand, dem beigebracht wurde, dass Sex etwas ganz normales und natürliches ist, was ja auch stimmt.
Das kann ich an einem eigenen Beispiel widerlegen. Meine Mutter hat in meiner Jugend die Pille in meinem Zimmer entdeckt und die Dinger wutentbrannt im Klo runter gespült. Sie konnte den Gedanken einfach nicht ertragen, dass ihre Tochter Sex hatte (mit 16). Den einzigen Schaden den ich durch ihr Verhalten davongetragen habe, sind die Erinnerungen an meine etwas gestörte Familie.
Was ich durchaus bestätigen kann, ist dass sich die Vorlieben durch die eigenen Erfahrungen und Wesenszüge prägen. Ich bin mit einem Mann befreundet, der zwar schon immer Freundschaften zu Frauen gepflegt hat, woraus sich aber nie ein sexueller Kontakt oder eine Beziehung entwickelte. Schon früh erkannte er seine Vorliebe zu Bondage und genoss die Vorstellung oder auch die Tatsache (in seiner späteren Beziehung), dass die Frau ihm wehrlos ausgeliefert war. Jemand mit häufig wechselnden Partnern setzte immer auf besonders viel Leidenschaft und ungezügelter Lust.
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