Wer von euch beherrscht ein gepflegtes Hochdeutsch?
Also ich kann von mir sagen, dass ich nur Hochdeutsch rede und kein Dialekt habe. Ich komme aus Oberbayern, verstehe den Dialekt nicht wirklich sehr gut und wenn mit mir einer richtig bayerisch redet, dann muss ich sehr oft nachfragen was er mir überhaupt sagen will. Das ich Hochdeutsch rede ist eigentlich nur weil ich erst mir 2 Jahren nach Deutschland gezogen bin und dann meine Kindergartenzeit in Hannover verbracht habe, Hannover zählt als ein zigste Stadt in Deutschland ohne Dialekt. Dort habe ich es dann gelernt und spreche es bis heute noch, für mich ist es auch leichter eine Fremdsprache zu reden als bayerisch zu lernen.
Dass hier alle Hochdeutsch beherrschen, das ist sicher richtig; wie gepflegt das dann wirklich ist, darüber lässt sich sicher streiten. Denn dazu gehört meiner Meinung nach auch ein guter Ausdruck.
Ich habe zwar kein Problem andere Dialekte zu verstehen; nur bei einigen wenigen speziellen Dialekten muss ich mich konzentrieren, um den Dialekt zu verstehen. Trotzdem erwarte ich das nicht von anderen Personen, mit denen ich zu tun habe. Daher bemühe ich mich darum hochdeutsch zu sprechen. Klar kommt da manchmal auch schon ein wenig unser Dialekt durch, aber trotzdem kann man mich dann gut verstehen.
Auch bei meinen Kindern bemühe ich mich darum, dass sie möglichst immer hochdeutsch sprechen. Da aber genügend Personen in unserem Umfeld den hier vorherrschenden Dialekt sprechen, sind immer wieder Einflüsse dieses Dialektes zu hören. Allerdings wissen die Kinder, was Hochdeutsch ist und können das auch sprechen, wenn man sie darauf hinweist.
Ich bin in Hessen aufgewachsen und wenn ich mich mit Personen, die aus gewissen Regionen stammten, die für ihren Dialekt oder auch für das Platt recht bekannt waren, waren sie bei mir schon erstaunt. Denn bei mir findet sich kein hessischer Dialekt, den man vor allem aus dem südhessischem Raum kennt. Ich bin weiter nördlich davon aufgewachsen und dort haben alle Leute ein reines Hochdeutsch ohne eine Färbung gesprochen.
Mein Partner kommt aus dem südlichem Niedersachsen und auch dort trifft man maximal Plattdeutsch an, oder eben Hochdeutsch. Jedenfalls lässt sich da auch nichts heraushören, woher er stammt. Es ist also gar nicht gesagt, dass jede Person in irgendeiner Art und Weise einen Dialekt oder einen Sprachakzent hat.
Ich denke, dass ein Dialekt bis zu einem gewissen Grade kein Problem darstellt. Wenn die anderen Menschen einen noch ohne Probleme verstehen können, dann kann man so viel mit seinem Dialekt sprechen, wie man möchte. Wenn die anderen Leute jedoch schon Mühe dabei haben die einfachsten Worte, die man von sich gibt, zu verstehen, dann sollte man sich wohl oder übel überlegen, ob man nicht doch ein bisschen an seinem Dialekt arbeitet und mehr Hochdeutsch spricht.
Ich persönlich habe, soweit ich weiß, keinen Dialekt und spreche eigentlich fast einwandfreies Hochdeutsch. Das kann aber auch zu großen Teilen daran liegen, dass ich in Mecklenburg-Vorpommern lebe und es bei mir in der Umgebung so gut wie nie irgendeinen Dialekt gibt, den ich mir angewöhnen könnte.
Ich denke mal, seinen Dialekt kann man nie ablegen, auch wenn man in der Schule nur Hochdeutsch gelernt hat. Im Studium habe ich nun die verschiedensten Leute kennengelernt, aber am Dialekt konnte man am ehesten erkennen, wo derjenige herkommt. Ob nun Schwabe, Bayer oder Rheinländer: Jeder Dialekt hat etwas Bezauberndes, aber trotzdem sollte jeder in der Lage sein, auch mit anderen Hochdeutsch reden zu können.
Bei uns zu hause wurde zwar hin und wieder auch ein Dialekt gesprochen, aber spätestens in der Schule wurde der Dialekt dann meist abgelegt.
Ich bilde mir ein dass ich ein gepflegtes Hochdeutsch spreche, aber wie das so ist mit der Einbildung, mit dieser Einschätzung stehe ich wohl doch ziemlich alleine da. Ein gewisser Dialekt ist auch in meiner Gegend vorhanden, auch wenn er nicht stark ausgeprägt ist. Das sind so kleine Wortschöpfungen an denen man erkennt ob man mit einem Eingeborenen oder einem Fremden spricht. Hier im Harz sagt man eben nicht Magdeburg sondern Machteburch oder man betont einzelne Silben von Ortsnamen anders. Das sind verzeihliche Sachen, aber im Prinzip sprechen wir schon so wie wir auch schreiben.
Also ich habe noch viel Hochdeutsch in meiner Sprache. Aber langsam benutze ich auch viele Andere Dialekte. Ich bin halt in NRW aufgewachsen -> perfektes Hochdeutsch und bin dann mit 18 in den Osten gezogen. Zwar nicht nach Sachsen, aber auch dort haben die Ihre Eigenheiten in der Sprache. Und so gewöhnt man sich mit der Zeit um.
Nun lebe ich in Österreich und dann auch noch in Kärnten. Und die haben hier eine ganz eigene Sprache die ich am Anfang gar nicht verstanden habe. Nun versteh ich fast alles und nehme auch hier langsam die Sprache an. Sodass mein Bruder mich manchmal ermahnen, oder nachfragen muss, weil er es nicht versteht.
Meine Eltern haben bei meiner Erziehung sehr darauf geachtet, dass ich keinen Dialekt spreche, sondern Hochdeutsch. Groß geworden bin ich in Franken. Mittlerweile habe ich einige waschechte Franken in meinem Bekanntenkreis, die ich jedoch nicht verstehe, wenn sie ihren Dialekt auspacken. Natürlich ist das auf der einen Seite sehr spaßig und auf der anderen Seite schon etwas traurig, weil es doch eigentlich meine Heimat ist.
Als ich mal in Kiel war und mich dort mit den Leuten unterhalten habe, hat man mir gesagt, dass man mich sehr gut versteht, dafür, dass ich aus Franken komme. Es ist lediglich aufgefallen, dass ich "melodischer" spreche, jedoch eben ohne Dialekt. Generell finde ich es aber nicht schlecht, wenn sich jemand auf Hochdeutsch unterhält. Auch einen Hauch von Dialekt finde ich in Ordnung. Ganz schlimm finde ich es, wenn man merkt, dass jemand nicht aus der Gegend ist, sich dennoch nicht bemüht, den eigenen Dialekt abzulegen, damit der andere einen versteht.
Es kommt darauf an, was man unter Hochdeutsch versteht. Wenn man dialektfrei darunter versteht, spreche ich kein Hochdeutsch. Wenn man aber Schriftsprache darunter versteht, dann schon. Ich glaube, dass fast jeder Mensch einen leichten Dialekt hat. Ich kann zum Beispiel ch und sch schlecht auseinander halten beim Sprechen, schaffe es auch nicht mehr, dies zu lernen. Ein Bayer wird immer eine bayerische Färbung in seiner Sprache haben, auch wenn er hochdeutsch spricht, genauso wie ein Rheinländer. Fast alle Politiker haben einen leichten Dialekt, sprechen aber Schriftsprache.
Schauspieler und Nachrichtensprecher müssen natürlich reines Hochdeutsch sprechen und keinen Dialekt erkennen lassen, aber für die meisten Menschen ist das unmöglich.
Ich finde es schön, wenn man sowohl einen Dialekt als auch Schriftsprache beherrscht. Ich hatte ja gehofft, dass meine Kinder im Kindergarten bayerisch lernen. Sie hatten auch eine bayerische Kindergärtnerin, aber leider hat sie Schriftsprache mit den Kindern geredet. Es ist unmöglich, als älteres Kind oder gar als Erwachsener noch einen Dialekt zu lernen, es sind nicht nur die Wörter, die anders sind, die könnte man noch lernen. Es gibt völlig andere Laute, im Bayerischen gibt es einige verschiedene a-Laute, die man als Erwachsener nicht mehr lernen kann (bis auf einige Sprachgenies). Deshalb ist es auch so lächerlich, wenn jemand versucht bayerisch zu reden, der die Wörter zwar kennt, aber die Laute nicht differenzieren kann. Ich finde es schade, dass die Dialekte anscheinend so langsam aussterben.
Also meine Deutschlehrerin sagt mir immer, dass ich in meinen Klausuren versuche, Hochdeutsch zu schreiben, ich es aber lieber lassen sollte, weil dadurch einige Fehler entstehen, die nicht sein müssen. Aber ansonsten, spreche ich mit meinen Freunden auch nicht in Hochdeutsch, vor allem aus dem Grund, dass diese gar nicht so ein Hochdeutsch spielen wollen. Diese halten es lieber für nötig, dass ich leichte Wörter benutze, weil bei einem Hochdeutsch, können diese mir teilweise oft nicht folgen, sodass ich unter meinen Freunden mich anstrenge, ein "Kollegendeutsch" zu sprechen. Erst kürzlich habe ich das Wort "kontraproduktiv" anstatt das Wort "Schei**e" verwendet und schon fand es ein Freund gar nicht gut.
In meinen Deutschklausuren versuche ich es halt, aber mir wird es eher abgeraten, da dadurch ein paar grammatikalische Fehler auftauchen, die halt nicht sein müssen. Ansonsten aber, finde ich es in der Schule als sehr wichtig, mich etwas gebildeter zu äußern, da ich schließlich mein Abitur mache und nicht mein Hauptschulabschluss. Deshalb, verwende ich in der Schule eine Art Hochdeutsch, damit es sich einfach gebildeter anhört, ob dies klappt, ist natürlich eine völlig andere Sache.
Bei normalen Gesprächen mit Freunden oder Familienmitgliedern, strenge ich mich aber gar nicht an, sondern spreche so, wie es mir gerade passt. Dabei benutze ich vor allem gerne Wörter wie "nix" oder "nit" oder "wat". Also genau das Gegenteil eines Hochdeutsch, aber ich fände es auch als kontraproduktiv, mit meiner Mutter so ein Hochdeutsch zu sprechen, da diese halt aus Polen kommt und schon zufrieden ist, wenn sie mir mit dem normalen deutsch folgen kann. Mit einem Hochdeutsch ärgere ich lieber meine Mutter, wenn sie mich versucht zu ärgern.
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