Homosexualität: Höheres Abnormalitätslevel bei Männern?

Mir ist schon oft aufgefallen, dass die Homosexualität bei Männern viel öfters als "unnormal" angesehen wird als bei Frauen. Dieses Klischeedenken fängt schon im Kleinkindalter an, wenn die Jungens sich mit Mädchenspielzeug abgeben. Wenn Jungs mit Puppen spielen, denken alle gleich daran, dass der Junge sich in die "falsche" Richtung entwickelt. In vielen Familien wird das dann sofort unterbunden. Wenn Mädchen mit Autos spielen, dann ist es normal und es wird nicht unterbunden.

Wenn sich 2 Männer in der Öffentlichkeit näher kommen und Arm in Arm durch die Straßen gehen ist es "abnorm". Wenn 2 Frauen Händchen in Händchen gehen ist es eher "normal". Einige Männer schauen gerne Filme, wo sich 2 Frauen amüsieren. Aber Filme, wo sich 2 Männer amüsieren gehören in die "Schwulenschublade". Warum ist die gleichgeschlechtliche Liebe bei Männern immer noch eher unnormal und bei Frauen wird meist einfach drüber weg gesehen? Wie kommt es, dass es die Männer in der Szene heute immer noch schwerer haben als die Frauen?

Ich denke, es ist halt so, dass Frauen sich auch freundschaftlich Küsschen geben und auch mal Arm in Arm durch die Gegend laufen. Im Gegensatz zu Männern, die das machen, werden die Frauen dann eben nicht sofort als lesbisch abgestempelt. Das ist im Grunde ja auch nicht falsch. Bei Männern gibt es als freundschaftliche Begrüßung höchstens mal eine kurze Umarmung oder so. Wenn da mehr ist., dann sind sie in den meisten Fällen eben schwul.

Menschen, die sich an so etwas stören, haben dann eben ein generelles Problem mit Homosexualität, egal ob bei Männern oder Frauen. Nur denken sie eben, wenn Männer in der Öffentlichkeit Zärtlichkeiten austauschen, direkt, dass diese schwul sind, während sie es bei Frauen eher als beste Freundinnen sein interpretiieren.

Die Sachen, die du erwähnst, hab ich auch schon öfters beobachtet. Bei Frauen ist es gar kein Problem, wenn sie Händchen haltend durch die Gegend laufen, während bei Männern da leider teilweise immer noch sehr entsetzt geschaut wird. Ich glaube aber auch, dass das wirklich daran liegt, dass man bei Frauen so etwas irgendwie auf freundschaftlicher Basis akzeptiert. Man geht einfach grundsätzlich erstmal davon aus, dass die beiden einfach gut befreundet sind.

Ich glaube bei Männern stören sich da auch viel mehr Männer dran. Wahrscheinlich sind ihnen schwule Männer nicht männlich genug oder sie haben Angst vor ihnen. Während viele Männer ja lesbische Frauen eher interessant finden. Insgesamt ist es aber schon schwer zu sagen, warum sich das alles irgendwie so entwickelt hat. Man kann eigentlich nur hoffen, dass viel mehr Menschen noch offener mit Homosexualität umgehen. Schließlich wissen wir ja alle, dass das keine Krankheit ist.

Herzlichen Glühstrumpf. Das Wort "Abnormalitätslevel" führt bei Google nur zu ganzen 5 Treffern. Das muss man erst mal schaffen.

Glaubt ihr tatsächlich, das sei so? Vielleicht ist das aber auch nur die verzerrte Wahrnehmung von Frauen und wie sie die Welt sehen. Und bedenkt, es gibt doch auch Länder, da gehen Männer viel herzlicher miteinander um, z. B. in der Türkei. Da sieht man öfter mal Männer Arm in Arm gehen. Das hat aber mit "schwul" nichts zu tun. Das ist eine Frage der Kultur. So verhält sich das bei uns auch mit den Frauen. Wir sind den Anblick gewöhnt. Deswegen kommt es da auch zu einer unterschiedlichen Wahrnehmung.

Mir als Mann ist das inzwischen alles so ziemlich egal, es stört mich nicht, man hat sich irgendwie dran gewöhnt. Ich nehme schwul oder lesbisch zwar als unterschiedlich wahr, aber nicht mehr als außergewöhnlich. Das Wort "abnorm" halte ich in diesem Zusammenhang für nicht ganz glücklich gewählt. Es ist Teil des Lebens und gehört dazu.

Ich kann mir gut vorstellen, dass es daran liegt, dass es in den meisten Fällen normal ist, wenn Frauen sich in den Arm nehmen oder Hand in Hand durch die Stadt laufen. Bei Frauen heißt das nicht zwingender weise, dass die beiden eine Beziehung haben und homosexuell sind. Ich laufe manchmal auch mit einer Freundin Arm in Arm durch die Stadt und wie beide sind nicht ineinander verliebt.

Bei Männern ist es aber so, dass es nicht "normal" ist in einer Männerfreundschaft, wenn die beiden Arm in Arm oder Hand in Hand durch die Stadt laufen. Meistens ist es so, dass sich da dann eher doch etwas festes anbahnt und es ist realistischer, dass die beiden eine Beziehung haben.

Ich persönlich stehe solchen Themen meistens eher neutral gegenüber. Ich denke, dass sich jeder Mensch so verhalten soll, wie er sich wohl fühlt. Wenn mein Sohn später gerne mit puppen spielen würde, dann würde ich das nicht unterbinden und ihn so sein lassen, wie er sein will. Das Gleiche würde für meine Tochter gelten.

Ich denke einfach, dass immer noch das Bild vorherrscht vom Mann, der stark und besonders männlich sein sollte. Schwule Männer hingegen werden oft als weich und unmännlich wahrgenommen, gerade auch von anderen Männern. Ich habe auch manchmal den Eindruck, dass manche Männer sich und ihre Männlichkeit durch homosexuelle Männer bedroht fühlen. Lesbische Frauen hingegen sind scheinbar keine Bedrohung, ganz im Gegenteil. Manche Männer sehen in ihnen eher Lustobjekte.

Zumindest in unserem Kulturkreis ist es darüber hinaus nicht sehr üblich, dass Männer viel Körperkontakt im normalen Umgang miteinander haben. Bei Frauen hingegen sieht man das tatsächlich häufiger und damit ist es auch ein Stück weit Normalität. Bei Männern hingegen ist es für viele eben gerade kein Stück Normalität. Allerdings ist diese Geschichte weitgehend unabhängig von der Frage, ob Homosexualität bei Männern oder bei Frauen als schlimmer angesehen wird. Es gibt zum Beispiel auch viele heterosexuellen Frauen, die Hand in Hand gehen.

Abnorm finde ich natürlich weder einen lesbischen noch einen schwulen Lebensstil. Ich denke da auch nicht in solchen Vergleichen. Beides gehört zum Leben dazu. Es gibt natürlich immer noch Menschen, die das komplett anders sehen und insgesamt eher konservativ eingestellt sind. Viele davon werden vermutlich Schwule schlimmer finden als Lesben, aber solche Menschen sind einfach nicht der Maßstab dafür, was normal ist und was als abnorm gilt.

Das ist mir in der Tat auch schon öfters aufgefallen und ich finde es einfach nur schlimm. Man sollte alle Menschen so hinnehmen, wie sie sind und nicht irgendwelche schlimmen Sprüche machen.

Ich denke, dass das darin begründet ist, dass man den Mann immer als starkes Geschlecht hinstellt. Man erwartet von einem Mann, dass er hart ist und keine Gefühle zeigt. Wenn dann 2 Männer in der Öffentlichkeit miteinander schmusen, dann macht es für manche einfach den Eindruck, dass da etwas nicht stimmt, weil sie sich ja nicht so schwach zeigen können. Ich finde das schwachsinnig.

2 Frauen, die miteinander Arm in Arm durch die Gegend laufen, sieht man in der Tat öfter. Frauen sind eben auch emotionaler im Umgang und so ist man eben auch anhänglicher mit der Freundin und Küsse gibt es da auch immer mal. Es ist nichts, was man nicht irgendwie kennen würde und dem schwachen Geschlecht erlaubt die Gesellschaft es auch. Ich finde es sehr schade, weil man heutzutage doch einfach beides akzeptieren könnte und es aber immer noch diese Unterschiede gibt.

Ich glaube, dass lesbische Frauen heute leider auch noch genauso als abnormal angesehen werden wie schwule Männer. Umarmen bei Frauen lässt sich ja noch nicht als lesbisch deuten. Wenn sie sich richtig küssen, werden sie genauso dumm angeschaut wie Männer (wobei ich den Zungenkuss allerdings auch bei heterosexuellen Paaren in der Öffentlichkeit nicht für angemessen halte).

Ein sehr enger Verwandter von mir ist schwul und er geht auch mit seinem Freund in Umarmung durch die Straßen. Er ist aber nur einmal blöd angemacht worden. Vielleicht hängt es auch von der Gegend ab, in der man wohnt, ob sich umarmende Männer als normal oder abnormal angesehen werden. Denn eigentlich ist es normal, dass ein gewisser Prozentsatz der Bevölkerung homosexuell ist. Das gilt übrigens auch für Tiere, was die Wenigsten, die das für unnatürlich halten, wissen.