Backrohr einschalten und Wohnung verlassen

Heute hatte ich ein Gespräch mit einer Bekannten. Das Gespräch ist irgendwie zu dem Thema gekommen, dass ich es derzeit organisatorisch ein wenig mühsam finde, das Mittagessen zu machen. Mein Sohn geht seit einiger Zeit in den Kindergarten und ich hole ihn dort aber kurz vor dem Mittagessen ab und er isst bei mir zu Hause. Vom Kindergarten ist er jedoch bereits so müde, dass es da schnell gehen sollte. Die Hin- und Rückfahrt beim Abholen dauert jedoch etwa eine Stunde, also vom Wegfahren bis ich mit ihm wieder zu Hause bin. Selbst wenn ich da also etwas vorkoche, ist es dann wenn wir kommen aber eben wieder kalt.

Zu diesem Thema kam es mit der Bekannten, die gemeint hatte, dass sie ein ähnliches Problem hatte, aber sie hat dann öfters Aufläufe oder so gemacht, die sowieso eine Stunde im Backrohr sind. So hat sie den Auflauf dann in den Ofen gegeben und ist dann die Tochter vom Kindergarten abholen gefahren. Wenn sie dann zurück kamen, war der Auflauf eben gerade fertig und sie konnten gleich essen.

Ich war da ehrlich gesagt schon ein wenig erstaunt, weil ich mich das nicht trauen würde. Ich würde niemals das Backrohr eingeschaltet lassen und die Wohnung verlassen. Ich hätte da zu große Sorge, dass etwas passiert. Meine Bekannte meinte daraufhin, dass in einem Backrohr ja nichts großartiges passieren kann. Selbst wenn aus welchen Gründen auch immer sie nach einer Stunde nicht wieder zu Hause wäre, sondern erst viel später, würde eben im allerschlimmsten Fall der Auflauf verkohlen, aber es könne ja nichts zum Brennen oder so anfangen.

Das stimmt in gewisser Weise zwar denke ich durchaus, aber dennoch würde ich mich das nicht trauen. Wie sieht das bei euch aus? Verlasst ihr die Wohnung oder das Haus und habt gleichzeitig das Backrohr eingeschaltet? Habt ihr da keine Bedenken?

Ich bereite recht viel im Backofen zu und es kommt durchaus mal vor, dass ich die Wohnung kurz verlasse, um zum Beispiel noch ein paar Dinge zu besorgen. Hierbei ist bei mir aber sichergestellt, dass ich nie mehr als 15 Minuten weg bin und dass das Essen bis dahin eh noch nicht fertig ist. Wenn ich nun ein Essen zubereiten würde, welches eine Stunde im Backofen benötigt, und ich müsste dann weg die Tochter abholen, dann würde ich den Backofen abschalten. Durch die Resthitze gart das Essen sowieso noch etwas nach und die paar Minuten Zeit habe ich auch noch wenn ich zurück bin.

Selbst wenn ich nur kurz die Wohnung verlassen würde, hätte ich da ehrlich gesagt Sorge, dass da etwas passieren könnte. Also selbst wenn ich nur kurz mit dem Auto zum Geschäft fahren würde um ein fehlendes Lebensmittel zu holen, hätte ich da Bedenken, dass ich ja selbst auf der kurzen Strecke einen Autounfall oder sonstwas haben könnte. Das kann ja immer passieren und bekanntlich passiert das immer zu den ungünstigsten Zeitpunkten.

Ich habe nun nicht generell Angst, dass immer etwas passieren kann, aber wenn zu Hause das Backrohr eingeschaltet wäre, dann würde ich das schon haben. Und selbst wenn ich nicht mit dem Auto fahren würde, könnte ja ein Unfall oder was auch immer passieren. Auch wenn man eben nur vor hat kurz das Haus oder die Wohnung zu verlassen.

Ich habe tatsächlich einmal in meinem Leben ganz absichtlich meinen kleinen Mini-Backofen in meiner ersten eigenen Wohnung eingeschaltet und dann das Haus verlassen, denn ich habe mir damals ein Schlemmerfilet à la Bordelaise machen wollen, das eine recht lange Garzeit hatte. Ich glaube, es musste für fünfundvierzig Minuten in den Backofen und das fand ich zum Warten wirklich ziemlich lange. Deshalb habe ich den Zeitpunkt gewählt, zu dem ich für einen Arzttermin das Haus ohnehin verlassen musste. Als ich zurückkam, konnte ich dann auch tatsächlich essen.

Heutzutage würde ich das allerdings auf keinen Fall mehr machen, und für diese Einstellung ist nicht einmal ausschlaggebend, dass ich vor ein paar Jahren mitbekommen habe, wie es in meinem Backofen plötzlich Flammen schlug, weil das Backpapier die Hitze, die eingestellt war, nicht ausgehalten hatte und eben Feuer gefangen hat. Sicherlich hat dieses Erlebnis allerdings dazu geführt, dass ich nun noch viel weniger schnell bereit wäre, meinen Backofen eingeschaltet zu lassen, wenn ich das Haus verlasse. Ich hätte einfach Bedenken dahingehend, dass doch irgendetwas anfangen könnte zu brennen und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das nicht passieren kann. Dass es im Backofen brennen kann, weiß ich nun wohl und ich hätte wohl zu große Angst davor, dass sich durch diese enorme Hitze, die dann entsteht, auch irgendetwas an den Kabeln tun könnte, sodass es in der Folge zu irgendwelchen weiteren Bränden kommt, die sich dann außerhalb des Backofens abspielen.

Ob das nun so alles überhaupt passieren kann, wie ich es mir ausmale, weiß ich nicht, weil mir dazu das Fachwissen fehlt. Im Grunde genommen halte ich es aber doch generell nicht für sinnvoll, solche Gerätschaften wie Backofen und auch Waschmaschine laufen zu lassen, wenn ich nicht zu Hause bin. Bei der Waschmaschine mache ich hin und wieder eine Ausnahme, aber tatsächlich auch nur ungern. Der Backofen wäre mir aus oben genannten Gründen da aber doch zu heikel.

Ich denke, dass ich auch Angst hätte, dass etwas passieren würde, wenn ich die Wohnung verlasse und den Ofen anlasse. Das hat verschiedene Gründe. Der eine ist, dass das Essen anbrennen könnte und das wäre nicht schön. Der viel wichtigere Grund ist aber der, dass ich Angst hätte, dass das Haus abbrennt. Bei einer Nachbarin ist das Haus abgebrannt, weil sie den Ofen an gelassen hat. Der Hund war außerdem auch noch im Haus und ist wegen des Rauches gestorben. So was möchte ich meiner Katze und meinem Haus nicht antun.

Ich denke zwar auch, dass es unbedenklich ist, wenn man den Herd circa 15 Minuten oder ähnliches unbeaufsichtigt lässt oder so. Schließlich steht man ja auch nicht die ganze Zeit daneben, wenn man etwas im Ofen hat. Aber falls der Ofen mal defekt sein sollte und es anfängt zu brennen, dann wäre es doch schon sehr praktisch, wenn man in der Nähe ist.

Eine ähnliche Diskussion hatten mein Bruder und ich indirekt um Weihnachten rum mit unserem Vater. Wir wollten uns Heilig Abend zum Mittagessen bei mir treffen und mein Vater wollte unbedingt einen Braten machen (oder sagen wir eher, der musste weg und wir waren seine Opfer). Allerdings wollten wir vorher alle gemeinsam an das Grab unserer Mutter. Er meinte dann, er bringt mir halt den Braten vorbei und ich mache den in meinen Backofen und lassen den Backofen laufen, während wir zum Friedhof fahren. Ich sagte nur ganz geschockt von der Idee, dass ich keinen Backofen an lassen, wenn ich nicht daheim bin.

Kurze Zeit später sprach ich mit meinem Bruder darüber. Als ich sagte, dass Vatern erwartet, dass ich meinen Backofen laufen lasse, während ich nicht zu Hause bin, sprach sein Gesicht Bände. Er fragte mich dann auch, ob das unser Vater im Ernst gemeint hat. Er stimmte also meiner Geschocktheit zu. Wir konnten das dann auch halbwegs ablehnen. Der Besuch auf dem Friedhof fand statt und er holte den Braten dann aus seiner Wohnung. Ob er den Backofen laufen lassen hat, weiß ich nicht und ich will es auch gar nicht wissen.

Mein Bruder hat allerdings wohl mit meinem Vater gesprochen. Der sagte nur, dass er das öfters macht. Er stellt was in den Backofen und geht dann spazieren oder einkaufen. Und schließlich würde er ja auch den Backofen Nachmittags anstellen, dann aber nur bei 100 Grad, um etwas langsam zu garen und legt sich für mehrere Stunden zum Mittagsschlaf hin. Wir haben versucht ihn den Unterschied zu erklären. So lange er in der Wohnung ist, würde er zumindest riechen und davon auch sicherlich wach werden, wenn was verbrennt.

Meine Sorge bei solchen Aktionen meines Vater sind folgende. Er könnte beim Spazieren gehen oder auch beim Einkaufen einen Unfall haben. Kommt plötzlich ins Krankenhaus. Keiner weiß, dass in seiner Wohnung noch der Backofen an ist. Je nach dem was im Backofen ist, wird das Bratgut nicht nur verkohlen, sondern eventuell auch anfangen zu brennen.

Ich persönlich würde das nie machen. Klar bringe ich mal den Müll runter. Zum Einkaufen wäre meine Sorge zu groß. Bei meinem Vater kommt noch hinzu, dass er sich auch gerne mal verquatscht. Und gerade wenn man, wie im Eröffnungspost beschrieben, mindestens eine Stunden unterwegs ist, noch dazu mit dem Auto, wäre mir das Risiko zu groß. Klar hat dein Sohn Hunger, aber das lässt sich sicherlich auch anders regeln. Es muss ja nicht zwingend was auf dem Weg passieren. Was wäre aber zum Beispiel wenn du in den Kindergarten kommst und dein Sohn kurz vorher böse gefallen ist und ins Krankenhaus müsste. Würdest du dann den ganzen Weg erst nach Hause fahren, den Backofen abstellen und dann erst ins Krankenhaus fahren?

Genau das sind ja meine Bedenken, deswegen würde ich auch niemals den Backofen einschalten und die Wohnung verlassen. Man kann nun natürlich sagen, dass ich alles nur schwarz sehe, aber passieren kann eben immer etwas auch wenn man selber sehr gut aufpasst. So ist mir vor ein paar Wochen auch ein anderes Auto hinten hineingerutscht. Ich war dabei vollkommen unschuldig, weil ich sogar bei einer Ampel bereits gestanden bin. Da ist man einfach machtlos. Ich konnte nur im Rückspiegel sehen, wie das Auto hinter mir wohl nicht mehr rechtzeitig bremsen kann.

Zum Glück ist nicht viel passiert, aber dennoch hat es dann eben recht lange gedauert, bis der Unfallbericht ausgefüllt war und so weiter. Die Dame hinter mir hätte nur noch schneller sein müssen und schon wäre wahrscheinlich mehr passiert. Und wenn dann auch noch ein Besuch im Krankenhaus notwendig wäre, wird man eben wohl sicher nicht schnell noch nach Hause fahren um das Backrohr abzuschalten.

Was ich mich während der Diskussion mit der Bekannten jedoch schon gefragt habe, ist, ob das Essen im Backrohr dann wirklich irgendwann einmal zum Brennen anfangen würde? Bleiben wir einmal beim Beispiel vom Auflauf, um den ging es ja eben bei der Bekannten, weil der ja eben oft länger im Rohr drinnen bleibt. Oder nehmen wir auch als Beispiel den Fleischbraten, braucht ja auch so seine Zeit. Was passiert nun wirklich, wenn der angenommen stundenlang im Backrohr bleibt. Zunächst wird er einmal verkohlen, ist klar. Aber fängt der nach einiger Zeit wirklich zum Brennen an? Glaube ich eigentlich gar nicht.

Die Pfanne wird wohl mehr als nur schwer zu reinigen sein und den Braten oder den Auflauf kann man sicher zur Gänze schmeißen, aber zum Brennen fangen sie denke ich nicht an, oder doch? Dennoch würde ich eben nie den Backofen eingeschaltet lassen und das Haus verlassen, auch wenn ich mir gar nicht so wirklich vorstellen kann, dass es zu einem Brand kommt.

Wie groß die Brandgefahr wirklich ist, kann ich nicht sagen. Ich habe noch nie erlebt, dass sich Speisen entzündet haben, die man zu lange im Backofen gelassen hat. Dass die Sachen unter Umständen ungenießbar werden, ist natürlich klar. Das alleine sorgt aber noch nicht für eine Gefährdung. In erster Linie riskiert man also, dass man alles noch einmal kochen muss. Dennoch würde ich mich nicht wohl fühlen, wenn ich wüsste, dass der Backofen eingeschaltet ist, während ich längere Zeit außer Haus bin. Ich würde mir dauernd Sorgen machen und hätte Angst, dass bei meiner Rückkehr die Feuerwehr vor der Tür steht. 

Wenn ich nur kurz in den Keller gehe, Müll runterbringe oder Wäsche auf dem Balkon aufhänge, ist der Backofen auch einige Minuten unbeobachtet. Allerdings befinde ich mich in der Nähe und habe daher ein besseres Gefühl. Auf keinen Fall würde ich einkaufen gehen oder sonstige Besorgungen machen, die nicht in der unmittelbaren Umgebung meiner Wohnung stattfinden. Wenn du also eine Stunde lang außer Haus bist, würde ich den Herd während dieser Zeit auf jeden Fall ausschalten. Es kann ja auch immer mal etwas dazwischen kommen, so dass aus der einen Stunde schnell mehr wird. Es muss sich ja nicht einmal um einen Unfall handeln. Es kann ja auch einfach sein, dass du eine alte Bekannte triffst und dich verquatschst und dabei ganz vergisst, dass zu hause noch der Backofen eingeschaltet ist.

Ehrlich gesagt fände ich es auch ziemlich gruselig, wenn ich wüsste, dass meine Nachbarn den Ofen eingeschaltet lassen, wenn sie das Haus verlassen. Falls eine gewisse Brandgefahr besteht, gefährdet man damit unter Umständen nicht nur sein eigenes Eigentum, sondern auch das Leben und Eigentum der Nachbarn.

Ich lasse sehr ungern den Backofen an, wenn ich nicht zu Hause bin. Gerade, wenn man mit dem Auto unterwegs ist, kann schnell passieren, dass man noch woanders hin muss oder dass es doch länger dauert. Das Höchste der Gefühle ist wirklich, wenn ich um die Ecke zum Bäcker gehe und dort etwas abgebe beziehungsweise abhole. Da bin ich binnen einer Viertelstunde schon wieder zu Hause, aber auch da muss ich sagen, dass ich ungern das Haus verlasse. Sicherlich mag im Ofen nicht so viel passieren, außer, dass das Essen eventuell anbrennen würde oder zu trocken werden würde, mehr aber doch nicht.

Bei einem alleingelassenen Ofen hätte ich durchaus wesentlich weniger Bedenken, obwohl ich da schon mit einem Magengrummeln unterwegs wäre. Aber es soll tatsächlich Leute geben, die zum Beispiel Kartoffeln aufgesetzt haben und während der Kochzeit das Haus in aller Seelenruhe verlassen haben, wohlgemerkt, ohne, dass sich noch eine weitere Person im Haus befand. So etwas halte ich für noch gefährlicher und für keine gute Idee.

Man müsste doch gerade bei der älteren Generation meinen, dass sie nicht ganz so leichtsinnig sind. Wie oft gab es in der jungen Vergangenheit Wohnungsbrände genau aus Gründen der Unachtsamkeit und eben, weil etwas auf dem Herd gelassen wurde? In meinen Augen ist es recht leichtsinnig, sich auch zum Schlafen während eines Garvorgangs abzulegen und so weiter. Ich würde da kein Auge zukriegen, denke ich.

@ *steph*
Das Schlafzimmer ist direkt gegenüber von der Küche und die Türen stehen alle offen. Mein Vater würde mit Sicherheit riechen, wenn da was passiert. Und bei 100 Grad braucht das schon ziemlich lange bis da was passieren würde. Und ich mache mir da halt auch versicherungstechnische Gedanken. So lange er in der Wohnung war, wenn es passiert, sieht die Sachlage halt anders aus, als wenn er nicht daheim ist.

Zum Thema wann fängt es an zu brennen. Ich habe letztes Jahr bei Nahe meine Küche mit dem Backen von Laugenbrötchen abgefackelt. Das Backpapier kam an die Heizstäbe und fing an zu brennen. Ich war an sich nur rein zufällig noch in der Küche, sonst hätte ich das auch gar nicht mitbekommen. Und das war nicht das erste Mal in meinem Leben, dass ich Feuer in einem Backofen hatte.

Und wie schon gesagt wurde, es gibt immer dumme Zufälle etc. Meiner Tante ist mal eine Auflaufform aus Glas im Backofen gesprungen und dann geplatzt. Je nach dem wie das passiert und dann was fettiges an die Heizstäbe kommt, brennt das durchaus auch. Und die Zutaten in einem Auflauf sind durchaus brennbar.