Privater Schuldner kann nicht zahlen - wärt ihr großzügig?

vom 05.03.2012, 19:36 Uhr

A hat bei B Schulden, weil B seinem Kumpel A Geld geliehen hat. Es sind 100 Euro, die A nun B schuldet und A ist arbeitslos geworden und wird wohl das Geld nicht so schnell zurückzahlen können. Wahrscheinlich ist sogar, dass er es gar nicht mehr zurückzahlen kann, weil er dass, was er mal verdient hat nicht mehr verdienen wird. B überlegt nun, ob er großzügig sein soll und A das Geld erlassen soll. A ist ja sein Kumpel.

Würdet ihr bei privaten Schuldnern ein Auge zudrücken und die Schulden erlassen oder zumindest einen Teil der Schulden erlassen? Oder würdet ihr es knallhart durchziehen und kleine Raten fordern? A hat 3 kleine Kindern und selbst die kleinste Rate wäre viel für ihn. Ab welcher Summe wäre für euch eine Schmerzgrenze erreicht, wo ihr auch beim besten Kumpel kein Geld erlassen würdet?

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich würde schon darauf bestehen, dass man mir das geliehene Geld zurück zahlt. Auch wenn A nun arbeitslos geworden ist, wird es sicherlich immer noch irgendwo eine Möglichkeit geben, wie er das Geld zurück zahlen kann. Dann muss A eben irgendwelche Einsparungen vornehmen, denn 100 Euro, sind ja jetzt auch nicht die Menge an Geld.

Aber ich finde, dass bei Geld die Freundschaft aufhört. Wenn ich jemandem Geld leihe, der vielleicht mein bester Freund ist, dann würde ich trotzdem darauf bestehen, dass er es mir irgendwann zurück zahlt. Natürlich würde ich es nicht sofort zurück verlangen, sondern würde ihm einen Aufschub gewähren. Es würde ja reichen, wenn pro Monat nur ein paar Euro gezahlt werden.

Da könnte ja sonst jeder meiner Freunde kommen, die Geld geliehen haben möchten, es dann aber nicht zurück zahlen können. Ich würde definitiv darauf bestehen, egal um wie viel Geld es sich handelt.

Benutzeravatar

» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


In meiner gegenwärtigen Situation würde ich nicht zusammenbrechen, wenn ich verliehene 100 Euro nicht kurzfristig zurückerhalten würde. Auf der anderen Seite ist es in meinem Freundeskreis so, dass man einfach Geld untereinander nicht wirklich verleiht oder auch Gefälligkeitsleistungen auf Gegenseitigkeit beruhen. Aller Wahrscheinlichkeit nach würde ich daher sagen, dass ich die 100 Euro irgendwann wieder haben möchte oder sie sollen es den Kindern aufs Sparbuch bringen. Oder ich bekomme mal Hilfe beim Tapezieren oder irgend so etwas.

Benutzeravatar

» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



A hat sich das Geld geliehen. B ist arbeitslos geworden und benötigt aus dem Grund ebenso das Geld. Warum sollte B auf das Geld verzichten oder zumindest teilweise? Das hat nichts damit zu tun, dass beide Kumpel sind. Wenn A nicht zurückzahlen kann, wusste er das, bevor er sich das Geld geliehen hat, denn auch da wird er schon drei Kinder gehabt haben. Wenn B einverstanden ist, kann A mit monatlichen Raten von 10 bis 20 Euro seine Schulden abzahlen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Also wenn A sich Geld von B geliehen hat, dann hat B Schulden bei A und nicht A hat Schulden bei B. Und wenn B nun arbeitslos geworden ist, wird das der Grund sein warum er das Geld von A zurück will. Oder hat B sich Geld von A geliehen?

Wenn B nun natürlich Schulden bei A hat und B nun arbeitslos ist und deshalb wenig Geld hat, kann ich natürlich verstehen, wenn er A das Geld nicht sofort zurück zahlen kann. Wenn aber A so viel Geld über hat, obwohl A drei Kinder zu ernähren hat, dass er B noch Geld leihen kann, braucht eventuell A das Geld nicht ganz so dringend und könnte sich eventuell mit kleineren Raten zufrieden geben.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Also ich habe mir deinen Beitrag jetzt einige Male durch gelesen, denn er ist sehr verwirrend. Mal ist der eine, mal der andere arbeitslos, dann schuldet A Geld, dann ist B der Schuldner. Dein Text ist irgendwie furchtbar durcheinander.

Ich gehe jetzt mal davon aus das du meintest, das derjenige der sich das Geld geliehen hat, jetzt arbeitslos geworden ist, und der Geldverleiher arbeitet. In dem Fall sehe ich es so, das der Geldverleiher seinem Freund entweder ganz kleine Raten vorschlagen soll, oder die Schuldenrückzahlung auf einen späteren Zeitpunkt verschieben soll, oder das der Freund seine Schulden bei ihm abarbeitet. Wenn er selber nicht so dringend auf die 100€ angewiesen ist, dann wäre es doch ein Lösungsweg, mit dem beide Seiten zurecht kommen müssten.

Benutzeravatar

» Wennie4 » Beiträge: 1754 » Talkpoints: 6,72 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Bei 100€ würde ich auf das Geld verzichten. Ich würde dies auch selber von mir aus anbieten. Klar können 100€ auch viel Geld sein, ich verdiene selber nicht gerade viel. Aber ein Familienvater der gerade arbeitslos geworden ist, hat wohl gerade andere Sorgen. Ich hätte es in dem Fall lieber, wenn das Geld vielleicht irgendwie den Kindern zu Gute kommt. Ich würde das Geld auch komplett abschreiben und auch nicht irgendwann damit ankommen, wenn es der anderen Person finanziell wieder besser geht. Dafür sind Freunde da, um sich auch mal in einer Notlage zu helfen. Andererseits würde ich auch nur guten Freunden eine Summe leihen, die über ein paar Euro hinausgeht.

Wenn es wirklich mal über eine Summe hinausgeht, auf die man nicht einfach mal verzichten kann, würde ich dies nur im absoluten Notfall machen. An gute Freunde oder Familie. In diesem Fall würde ich aber auf einen schriftlichen Vertrag bestehen. Außerdem sollte man sich zusammen setzen und einen realistischen Rückzahlungsplan vereinbaren.

Am besten ist immer noch , auf solche Sachen ganz zu verzichten. Am Geld können Freundschaften oder sogar Familien zerbrechen. Ich habe immer schon ein schlechtes Gewissen wenn ich mir mal zehn Euro für ein paar Bier oder Kaffee beim weggehen leihen muss, weil ich vergessen habe Geld am Automaten zu holen. Ich versuch dann immer es auch schnellstmöglich zurückzuzahlen, wäre mir unangenehm , wenn man mich daran erinnern müsste.

» dom227 » Beiträge: 31 » Talkpoints: 16,05 »



Ich finde, dass es eine Frage des Anstandes ist, dass man seine Schulden bezahlt. Dabei kommt es nicht auf die Höhe der Schulden an. Wer in der Lage ist, sich Geld zu leihen, sollte auch in der Lage sein, seine Schulden zurückzuzahlen. Ich muss zugeben, dass ich keine besonders hohe Meinung von Menschen habe, die Schulden machen und diese dann nicht einmal begleichen. Gerade einen vergleichsweise geringen Geldbetrag von 100 Euro sollte man wirklich schnell zurückbezahlen können, selbst als Arbeitsloser. 

Ich finde es schon kurios genug, dass jemand angibt, dass selbst die kleinste Rate für ihn zu viel wäre. Arbeitslos wird man in der Regel nicht von heute auf morgen und wenn es soweit ist, erhält der Arbeitslose zunächst Arbeitslosengeld I. Wie will A denn zurechtkommen, wenn er nicht direkt einen neuen Job findet und später auf Arbeitslosengeld II angewiesen sein sollte? Die Schulden, die A bei B aufgenommen hat, können ja noch nicht allzu alt sein. Einen Betrag von 100 Euro hätte er doch sonst sicher längst bezahlt, oder? 

Anstelle von B würde ich darauf bestehen, dass A seine Schulden begleicht. Dabei spielt die Summe keine, beziehungsweise eine untergeordnete Rolle. Es geht hier einfach ums Prinzip. 100 Euro Verlust sind natürlich nicht schön, damit kann man sicher etwas besseres anfangen als es aus dem Fenster zu werfen. Verhungern wird B sicher nicht, falls A seine Schulden nicht bezahlen sollte. Allerdings wäre es einfach nicht fair B gegenüber, der sicher damit gerechnet hat, dass A seine Schulden bezahlen wird. 

Ganz grundsätzlich würde ich bei jedem Betrag, der wenige Euro übersteigt, verlangen dass ich das Geld zurückbekomme. Ich bin ja ohnehin der Meinung, dass Gelddinge aus Beziehungen und Freundschaften herausgehalten werden sollten. Gerade unter Freunden sollte man dann aber so fair sein, geliehenes Geld auch zurückzubezahlen. Auf den konkreten Fall angewendet bedeutet das, dass A seine Schulden zumindest in Raten abbezahlt. Diese müssen ja nicht einmal besonders hoch sein. Mit fünf oder zehn Euro würde A zumindest zeigen, dass er überhaupt willens ist seine Schulden zu bezahlen.

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Um mal die Verwirrung aufzulösen, denke ich dass es sich so verhält. Ein Freund leiht sich von einem anderen Geld, der Schuldner wird arbeitslos und der Gläubiger überlegt sich, dass er seinem arbeitslosen Freund die Schulden erlässt, weil der die Rückzahlung sicher nicht leisten kann.

Ganz ehrlich: ich finde, dass man auch zu viel in anderer Leute Portemonnaie denken kann! Woher weiß denn der Gläubiger wirklich so genau, dass der Schuldner seine Schulden sehr wahrscheinlich nicht zurück zahlen kann? Klar hat der Schuldner erst einmal weniger Geld, kann sich aber doch wohl auch einmal einschränken.

Dann ist es doch so, dass hier doch erst einmal der Schuldner aktiv werden sollte und im Falle des Falles dem Gläubiger offenbaren sollte, dass er sich kurz- oder auch mittelfristig nicht in der Lage sieht, die Schulden zurück zu zahlen. Dann kann der Gläubiger noch immer sagen, dass er eben nicht zahlen muss, aber der Schuldner sollte hier den ersten Schritt tun.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Selbst, wenn ein Schuldner arbeitslos geworden ist und eventuell nicht mehr das verdienen wird, was er mal verdient hat, so besteht immer noch die Möglichkeit, das Geld meinethalben in Raten zurückzuzahlen. Hundert Euro sind für mich eine Menge Geld, und erstens käme ich nie auf die Idee, so viel Geld zu verleihen und zweitens, mir auch nicht so viel Geld zu leihen. Käme es dazu, würde ich eben auf eine Ratenzahlung bestehen und nicht das Geld Geld sein lassen. Und wenn es nicht zurückgezahlt werden kann, dann kann der Schuldner durch gewisse Tätigkeiten das Geld abarbeiten, zum Beispiel bei Arbeiten im Haus oder am Auto, ohne, dass er dafür etwas erwarten kann.

Mit Geiz oder Großzügigkeit hat so etwas nichts zu tun, eher mit Anstand und Stolz. Woher will man denn wissen, dass man nicht irgendwann wieder einmal ein entsprechendes Gehalt bezieht? Es gibt immer eine Möglichkeit, geliehenes Geld zurückzuzahlen, nur muss das Gespräch gesucht werden. Ich finde aber davon abgesehen den Fall hier gerade arg konstruiert.

Benutzeravatar

» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^