Warum sind sich Geschwister einander so wichtig?
Wir hatten gestern hier so eine Unterhaltung gehabt, die über Geschwister ging und dann wurde ich ganz „bemittleidenswert“ angeschaut, weil ich ja ein Einzelkind bin und entsprechend keine Geschwister habe. In dem Moment kam ich mir irgendwie vor, als würde mir etwas ganz Endscheidendes im Leben fehlen, aber ich weiß nicht genau warum. Ich sehe zwar immer und bekomme es auch immer irgendwie bei Freunden mit, dass sie unheimlich dankbar zu sein scheinen, dass sie ihre Geschwister haben, aber verstehen kann ich es nicht. Warum sind sich Geschwister untereinander denn eigentlich so verdammt wichtig, was meint ihr macht die Sache aus?
Naja, überleg doch mal, warum dir deine Freunde so wichtig sind. Du bist doch auch dankbar, dass du sie hast und ohne sie würde dir etwas fehlen, oder? Geschwisterkinder kennen es eben nicht so, allein zu sein und können es sich deshalb auch nicht vorstellen. Einzelkinder wissen nicht, wie es ist, wenn man Geschwister hat und vermissen daher meistens auch nichts.
Geschwister sind doch etwas ähnliches wie Freunde, oft ist das jedenfalls so. Sie sind immer da, auch bei Gelegenheiten, wo Freunde nicht dabei sind und deshalb hat man eben immer jemanden, an den man sich halten kann.
Geschwister, mit denen man sich gut versteht, sind Gold wert. Man hat immer jemanden, mit dem man Probleme besprechen kann, mit dem man sich in allen Dingen austauschen kann, jemanden, der einem hilft, wenn Not am Mann ist. Geschwister können einander trösten, sie können etwas zusammen unternehmen, sie können zusammen spielen.
Aufgrund der gemeinsamen Räumlichkeiten sind sie immer schnell zu erreichen, sie können mehr als nur die Position einer Freundin/Freund einnehmen. Und doch gibt es leider genug Fälle, wo Geschwister sich fast die Augen auskratzen, weil sie sich überhaupt nicht verstehen. Das ist dann sehr tragisch, weil man einander nicht einfach so entfliehen kann. Im Grunde genommen ist es jedoch meistens schön, noch Geschwister zu haben und man ist dankbar dafür.
Ich bin auch sehr dankbar dafür, dass ich meine Geschwister habe. Meine Geschwister sind wie Freunde für mich. Man steht sich sehr nah und bekommt wirklich alles mit. Und wenn es einem nicht so gut geht, kann man sofort mit jemandem reden. Außerdem ist es sehr gut, um sich gemeinsam gegen die Eltern zu stellen. Als wir noch alle zuhause bei meinen Eltern wohnten, gab es häufig Situationen, in denen ich meine Geschwister gebraucht habe. Zum Beispiel um die Tür nachts aufzumachen, weil ich den Schlüssel verloren bzw. vergessen hatte. Das ist einfach eine tolle Sache. Geschwister wissen auch fast alles voneinander. Zumindest ist das bei mir so. Und wie schon erwähnt, sie sind immer für einen da. Egal, wie schlimm die Situation auch ist, auf meine Geschwister kann ich mich immer verlassen. Das ist etwas sehr schönes.
Ich bin auch sehr froh, dass ich meine Geschwister habe. Ich habe eine Schwester, die zwei Jahre jünger ist als ich. Mein kleiner Bruder ist 7 Jahre jünger als ich und ich verstehe mich mit beiden einfach klasse. Das ist nicht so ganz selbstverständlich, denn in der Kindheit und vor allem im Teenageralter hatte ich ziemliche Probleme mit meiner Schwester und wir haben uns auch nur gestritten. Als ich dann ausgezogen war, hat sich das Ganze dann gelegt und nun haben wir ein total inniges Verhältnis. Ich telefoniere mindestens einmal pro Woche mit meinen Geschwistern, mit meiner Schwester noch ein wenig öfter. Sie wird am Wochenende nun heiraten und dann in den Norden ziehen, da ihr Mann dort eine gute Arbeitsstelle bekommen hat. Dann sind wir über 600 Kilometer voneinander getrennt und das macht mir doch ganz schön zu schaffen. Da werden am Wochenende garantiert einige Tränen fließen, weil sie direkt einen Tag später wegfährt.
Natürlich sind Geschwister etwas besonderes, denn schließlich ist man mit ihnen aufgewachsen, man hat viel zusammen erlebt und man hat auch einfach eine ganz enge Bindung zu ihnen, auch wenn man auch mal Streit hat. Das ist aber völlig normal. Ich möchte meine Geschwister nicht missen und bin unendlich froh, dass ich sie habe. Ich könnte mir gar nicht vorstellen, keine Geschwister zu haben, aber das ist auch ganz normal. Wie schon erwähnt können Einzelkinder auch nicht nachvollziehen, wie es ist, wenn man mit Geschwistern aufwächst. Ich weiß ganz genau, dass ich mich auf die beiden immer verlassen kann, egal was kommt. Sie sind mir sehr wichtig und sie wissen ebenfalls, dass ich immer für sie da bin und auch immer hinter ihnen stehen werde. Klar sind Freunde auch wichtig, aber keine meiner Freundinnen ist mir so nah wie meine Schwester oder mein Bruder. Sie wissen so ziemlich alles von mir und sind neben meiner Mutter meine engsten Vertrauten. Ich bin wirklich sehr dankbar, dass es sie gibt!
Ich habe ebenfalls zwei Geschwister. Einen Bruder der zwei Jahre älter ist als ich und eine Schwester, die vier Jahre älter ist als ich. Ich bin ebenfalls sehr froh, dass ich Geschwister habe und möchte sie nicht missen. Das Verhältnis zu ihnen ist schwierig zu beschreiben. Als Freund beziehungsweise Freundin sehe ich nicht. Es gibt Sachen, die ich eher Freunden erzähle und dann aber gibt es auch Situationen wo ich mich viel lieber an meine Schwester oder an meinen Bruder wende.
Vor allem bei meinem Bruder ist es sehr interessant. Irgendwie haben wir auf den ersten Blick gar nicht so ein tolles Verhältnis. Wir streiten uns zwar nicht, aber irgendwie haben wir kaum Gemeinsamkeiten und unternehmen nicht oft etwas miteinander. Dennoch habe ich meinen Bruder über alles gerne und wir wissen gegenseitig, dass wir jederzeit für den anderen da sind. Ich glaube, das ist es auch, was Geschwister ausmacht. Geschwister können zum Teil weniger und zum gleichen Tal aber auch viel mehr als eine Freundschaft sein.
Mit meiner Schwester habe ich mehr Kontakt, obwohl sie über 500km von mir entfernt wohnt. Aber zumindest telefonieren wir öfters und zwei bis drei Mal im Jahr fahre ich auch für eine Woche zu ihr und sie kommt gelegentlich auch in meine Gegend. Das Schöne an Geschwistern ist natürlich auch, dass man dann auch Tante beziehungsweise Onkeln sein kann und diese Rolle finde ich auch toll. Auch diese Rolle würde ich vermissen, wenn ich keine Geschwister hätte. Auch wenn man durch den Partner Tante oder Onkel sein kann, ist es bei den eigenen Geschwistern dann doch auch noch einmal etwas anderes, vor allem bei meiner Schwester.
Kurz und gut, möchte ich meine Geschwister nicht vermissen. Klar, es gab vor allem früher viel Streit. Das gehört bei Geschwistern eben auch dazu. In einem waren wir uns aber immer klar: Wenn es Probleme, vor allem mit den Eltern oder sonst einer Art gab, haben wir immer ganz fest zusammen gehalten, auch wenn wir alle drei eigentlich ganz unterschiedliche Menschen sind.
Also ich habe einen jüngeren Bruder und ich bin auch froh, dass ich ihn habe. Wie einige bereits beschrieben haben, ich kenne die Seite eines Einzelkindes nicht. Ehrlicherweise will ich sie auch nicht kennen, denn ich habe als Kind eine kleine Schwester gewünscht. Letztendlich ist es ein Bruder geworden und ich bin auch darüber sehr froh gewesen. Wir sind mittlerweile beide volljährig, aber als einen meinen Bruder bekam, war ich erst 3,5 Jahre alt. Meine erste Erinnerung hängt mit dem Tag zusammen, wo ich ihn das erste mal zu Gesicht bekam. Ich bin auch sehr froh darüber, dass meine älteste Erinnerung auch gleichzeitig so schön ist.
Als wir noch klein waren, haben wir oft miteinander gespielt, vor allem wenn es draußen geregnet hat. Man hatte immer einen zum Spielen da, man ist nie allein gewesen. Es ist einfach eine ganz besondere Beziehung zwischen den Geschwistern. Ich muss sagen, dass ich mich als Einzelkind sehr gelangweilt hätte. Es ist schön, wenn man älter ist und dann dem anderen schöne Geschichten erzählen kann oder etwas beibringen kann.
Ferner ist es so, dass die Geschwister einen ganz besonders kennen, ihr Leben lang. Sie merken auch sofort, wenn mit dem anderen etwas ist. Es muss auch bedacht werden, dass wenn man Geschwister hat, lernt man besser miteinander umzugehen. Man lernt von Anfang an, was teilen heißt. Es können z.B. nicht beide gleichzeitig mit einem Spielzeug spielen.
Auch muss bedacht werden, dass die Eltern auch nicht unsterblich sind. Irgendwann, hoffentlich erst in sehr vielen vielen Jahren, wird man auch Abschied von ihnen nehmen müssen, und ich bin persönlich froh, wenn ich nicht alleine dann auf dieser Welt bin. Zwar hat man Freunde, später seine eigene Familie, aber es ist doch etwas Anderes. Ich bin sehr froh, einen Bruder zu haben, auf den ich mich immer verlassen kann.
Du kannst es dir etwa so vorstellen, dass Geschwister so sind wie sehr gute Freunde. In den meisten Fällen sind sie immer da, wenn du nach Hause kommst oder umgelehrt. Du kann mit ihnen über alles reden und wenn es mal Krach mit den Eltern gibt, dann hast du wahrscheinlich gleich jemanden, der auch mal zu dir hält oder der dich dann spät in der Nacht noch tröstet.
Ich selbst habe einen älteren Bruder, der jetzt fast 24 Jahre alt ist, und ich bin sehr dankbar dafür, ihn zu haben. Er hat mir früher immer sehr viel geholfen und wir haben früher auch noch mehr zusammen gemacht, weil er sich damals gerne um mich, seine 8 Jahre jüngere Schwester, gekümmert hat. Er hat mich immer vor allen anderen Leuten in Schutz genommen und verteidigt. Das finde ich heute noch total süß von ihm.
Ich glaube nicht, dass sich alle Geschwister wirklich so wichtig sind. Im Idealfall ist das wahrscheinlich so, aber es gibt sicher auch genug Gegenbeispiele. Ich habe zwar auch Geschwister, mit denen ich aber nicht besonders viel zu tun habe. Einen Halbbruder sehe ich hin und wieder, aber ich würde nicht so weit gehen zu sagen, dass wir einander sehr wichtig wären. Das ist eher mit einer lockeren Bekanntschaft zu vergleichen. Das ist natürlich nicht der Normalfall, aber gerade bei solchen von dem klassischen Familienbild abweichenden Konstellationen spielt der Verwandtheitsgrad eigentlich keine Rolle. Da nimmt ein Bruder oder eine Schwester nicht automatisch einen großen Stellenwert im eigenen Leben ein.
Bei Geschwistern, die viel miteinander zu tun haben, finde ich es aber normal, dass sie einander sehr wichtig sind. Schließlich ist eine gute Beziehung zwischen zwei Geschwisterkindern vergleichbar mit einer langjährigen Freundschaft. Auch gute Freunde sind einander wahnsinnig wichtig und bei Geschwistern, die teilweise ihr ganzes Leben miteinander verbracht haben, ist der Kontakt zueinander oft noch intensiver als der von guten Freunden.
Ich würde aber nicht sagen, dass einem Einzelkind etwas fehlt, nur weil es ohne Geschwister aufgewachsen ist. Ich bin nicht gemeinsam mit meinen Geschwistern aufgewachsen und finde das überhaupt nicht schlimm. Ich glaube schon, dass man mehr Kompromisse eingehen muss, wenn man mit Geschwistern zusammen aufwächst. Das muss ja auch nicht unbedingt positiv sein. Ich denke, dass Einzelkindern oder solchen, die aufwachsen wie Einzelkinder, nicht unbedingt etwas fehlen muss. Daher verstehe ich auch nicht, warum du mitleidig angeschaut wurdest.
Ich würde nun auch nicht sagen, dass Geschwister einander immer so unglaublich wichtig sind, denn ich kenne das nun auch anders. Jedenfalls kenne ich kaum jemanden, der kein Einzelkind ist und ich bin selbst nun auch keines, sondern ich habe zwei ältere Schwestern. In meiner Kindheit waren mir die beiden auch wirklich unglaublich wichtig und wir waren ziemlich viel miteinander unterwegs, haben auch so manches angestellt und gleichzeitig standen wir füreinander ein, wo es nur ging. Diese enge Bindung hat auch noch lange nach unserer Kindheit angedauert, aber mittlerweile hat sich doch einiges verändert, muss ich sagen, und wir haben uns natürlicherweise auch wieder voneinander entfernt, schließlich lebt nun jeder sein eigenes Leben. Es gab aber doch auch noch in unseren Erwachsenenleben so manche Situation, in der wir wirklich füreinander da sein mussten und das auch geleistet haben, ganz selbstverständlich.
Wenn ich so darüber nachdenke, dann will ich auch auf gar keinen Fall rückwirkend keine Geschwister haben, denn in meiner Kindheit waren meine beiden Schwestern tatsächlich so ziemlich mein einziger Anker. Natürlich waren mir meine Eltern auch wichtig, aber ich hatte mit niemandem mehr Kontakt als mit meinen Schwestern. Trotzdem hat sich, das habe ich vorhin kurz angedeutet, so einiges verändert und ich kann mittlerweile auch sagen, dass ich zu einer meiner beiden Schwestern kaum noch eine Beziehung habe. Wir sind uns fremd geworden und es ist einiges passiert, was wohl beiderseits als nicht in Ordnung empfunden wurde. Das können wir nun auch nicht klären und so bleibt es vermutlich bei einem Stillstand und erheblicher Entfernung, jedenfalls sieht es momentan ganz stark danach aus.
Auch Freunde von mir, die Geschwister haben, geben nicht unbedingt an, eine unglaublich enge Beziehung zu ihren Geschwistern zu haben. Sie sehen sich teilweise auch wirklich nur ein- oder zweimal im Jahr, was ich persönlich nun nicht wirklich als engen Kontakt oder besondere Bindung bezeichnen würde. Außerdem konnte ich in meinem eigenen Fall feststellen, dass ich meinen Freunden teilweise doch näher bin als meinen Geschwistern und nicht ohne Grund bezeichne ich die wenigen wirklichen Freunde, die ich habe, auch als Geschwister, die ich mir selbst gesucht habe. Mit diesen Menschen passt es einfach und das tut es nun schon seit Jahren, teilweise seit Jahrzehnten und insofern sehe ich wirklich keinen sonderlichen Unterschied in der Beziehung zu meinen Freunden und zu meinen Schwestern.
Gründe dafür, dass man Dich mitleidig angesehen hat, sind mir zwar erklärlich, aber eher aus der subjektiven Sicht eines Menschen, der eine enge Bindung an seine Geschwister hatte, die er nicht missen möchte. Ich denke schon, dass meine Schwestern in meiner Kindheit einen unglaublichen Stellenwert hatten und diesen auch teilweise heute noch besitzen, aber eben nicht mehr in dem Ausmaß, das diese Geschwisterbeziehung damals hatte. Ich bin jedenfalls der Meinung, dass Geschwister in einigen Punkten der persönlichen Charakterbildung wichtig sind, weil man es ohne Geschwister hier möglicherweise schwerer haben könnte als eben mit. Gleichzeitig kann ich mir Schlimmeres vorstellen als ohne Geschwister aufgewachsen zu sein, wobei ich diesen Fall nun wiederum nur aus der Theorie kenne, mit dem Du die Beziehung von Geschwistern untereinander beurteilst.
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