Kann man im Schlaf Vokabeln lernen

Ich schreibe in einer Woche eine Klassenarbeit in Latein und muss bis dahin noch über 200 Vokabeln lernen mit Bedeutung. Ich habe mich gestern im Internet über Lerntechniken gefunden und dabei ist etwas interessantes heraus gesprungen. Angeblich soll man über Nacht ganze 50 Vokabeln lernen können. Man soll lediglich mit einem Diktiergerät oder einem Handy die Vokabeln mit Bedeutung aufnehmen und während des Schlafs ununterbrochen abspielen. Am nächsten Morgen soll man dann mindestens die Hälfte der Vokabeln können.
Habt ihr sowas schon mal ausprobiert? Wie sind eure Erfahrungen mit dieser Lerntechnik?

Was ist das für ein kompletter Unsinn? Du schläfst beispielsweise und lässt dein Audiogerät dann ununterbrochen einfach so laufen. Wo soll denn dabei nun der Lerneffekt sein? Du bekommst unter Umständen nämlich nichts mit oder schläfst gar nicht erst ein. Dann könntest du bei eventuellen Wach bleiben allerdings etwas lernen. Soll das der eigentliche Effekt sein? Anders wäre es allerdings völlig unlogisch oder?

Was ist das für ein kompletter Unsinn? Du schläfst beispielsweise und lässt dein Audiogerät dann ununterbrochen einfach so laufen. Wo soll denn dabei nun der Lerneffekt sein?

Ich denke, dass Gehirn soll sich während des Schlafes die Audionachricht anhören und sich die Abfolge der Nachricht einprägen,sodass man am nächsten Tag die Vokabeln kann. In Onlineshops habe ich sogar des öfteren spezielle Schlaf-Lern-CD's für viel Geld gesehen. Da muss doch dann etwas dran sein, oder?

Nein, denn das ist ein völliger Unsinn. Eine solche Leistung kann und wird auch kein Gehirn vollbringen können. Dann würde es ja beispielsweise keine schlechten Schüler mehr geben, denn diese würden ja im Schlaf dann alles lernen. Und die schlafen eben genau so wie beispielsweise sehr gute Schüler. Du siehst hier ganz deutlich, dass es sich dabei eben nur um ein reines Wunschdenken handelt.

Ich würde sagen: Probiere es doch heute Nacht mal aus! Ich kann mir schon vorstellen, dass wenn man es sich vor dem Schlafen gehen anhört etwas hängen bleibt. Mir passiert es oft, dass gelerntes Wissen über Nacht irgendwie verfestigt wird, aber ich glaube kaum, dass man während des Schlafs irgendwas wahr nimmt und dann auch noch abspeichert.

Was ist das für ein kompletter Unsinn? Du schläfst beispielsweise und lässt dein Audiogerät dann ununterbrochen einfach so laufen. Wo soll denn dabei nun der Lerneffekt sein? Du bekommst unter Umständen nämlich nichts mit oder schläfst gar nicht erst ein. Dann könntest du bei eventuellen Wach bleiben allerdings etwas lernen. Soll das der eigentliche Effekt sein? Anders wäre es allerdings völlig unlogisch oder?

Ich habe neulich noch einen Bericht gelesen, dass ein mensch im Schlaf noch sehr viel mitbekommt. Das Gehirn schläft nicht so, wie man sich das vorstellt und die Ohren sind mit dem Gehirn verbunden. Warum denkst du, redet man mit Komapatienten. Denn die bekommen wohl auch was mit und es ist ja auch bewiesen, dass es Komapatienten gibt, die auch erzählen, dass sie Unterhaltungen mitbekommen haben.

In dem Bericht stand auch drin, dass man durch die direkte Zufuhr an Akustik, welche man durch Kopfhörer mit dem Ohr verbindet auch Dinge behalten kann, die man im Schlaf zugeführt bekommt. Also warum sollte es nicht mit Vokabeln funktionieren?

Ja, man kann Vokabeln im Schlaf lernen. Allerdings ist die bisherige Darstellung dieses Lernprozesses falsch.
Im Schlaf verinnerlicht und verarbeitet man den Tag. Natürlich bringt es etwas, wenn Du Dir die Vokabeln anhörst. Denn unbewusst nimmt Dein Körper sie wahr. Meines Erachtens ist mit der Aussage "Lernen im Schlaf" etwas anderes gemeint. Du solltest lieber bevor Du schlafen gehst, die Vokabeln lernen. Da sie noch ziemlich gut im Gedächtnis sind, hat Dein Gehirn es einfacher, sie zu behalten und sie ins Langzeitgedächtnis zu verschieben. Unbewusst geht Dein Gehirn sie im Schlaf nochmal durch. Deshalb sollte man Vokabeln immer mal abends vorm Schlafengehen nochmal durchgehen.

Es ist eine Leichtigkeit 50 Vokabeln am Tag zu lernen. Hierfür brauchst Du nur die richtige Technik. Vera F. Birkenbihl hat hierzu sehr interessante Bücher geschrieben. Es geht einfach um das gehirn-gerechte Lernen des Ganzen. Beispielsweise solltest Du mit einem Vokabelkasten lernen und die Vokabeln täglich lernen. Dieses stetige Wiederholen sorgt für die bewusste Abspeicherung im Langzeitgedächtnis und schützt hiermit vor einem Blackout. Eine große Formel, die Du Dir beim Lernen bewusst machen solltest, ist: 3x10 Minuten = 1 Stunde. Das Gehirn ist sehr leistungsfähig, aber dazu musst Du es trainieren. Außerdem kann das Gehirn alles aufnehmen, was Du möchtest - es muss nur in richtige Portionen verteilt sein.

Wenn Du eine Stunde am Stück lernst, dann ist das gut, aber Du wirst höchstens 60% des Stoffes im Gehirn behalten und langfristig wirst Du fast nichts mehr wissen - es sei denn, Du wiederholst es in bestimmten Abständen. Wenn Du allerdings innerhalb einer Stunde drei Mal für zehn Minuten lernst, dann ist die Wahrscheinlichkeit um einiges höher, dass Du alles behältst. Um das zu verinnerlichen, habe ich ein gutes Beispiel. Stell' Dir das Gehirn als einen Schwamm vor, den Du in Deiner linken Hand hältst. In der rechten Hand hältst Du eine Gießkanne mit Wasser. Das Wasser symbolisiert Dein Wissen. Nun gießt Du das Wasser auf den Schwamm herauf - alles auf einmal. Du wirst merken, dass vieles von dem Wasser daneben geht. Ergo: Vieles Wissen tropft neben dem Gehirn herunter und kann gar nicht aufgenommen werden.

Jetzt wiederholst Du das Experiment. Erneut hältst Du den Schwamm in Deiner linken Hand - selbstverständlich nach vorherigem Auswringen. Diesmal gießt Du das Wasser nur langsam mit Pausen über den Schwamm. Zwischendurch machst Du immer mal wieder Pause. Der Schwamm saugt das Wasser immer mehr auf und Du erkennst, dass der Schwamm sehr viel mehr Wasser aufgesogen hat als beim ersten Mal. Das Geheimnis liegt also in den Portionen, die Du Deinem Gehirn anbietest. Viel Glück für Deine Klausur. Teil' Dir Deine Vokabeln ein. Leg' für jeden Tag einen bestimmten Satz an Vokabeln fest und lerne diese vereinzelt den Tag über und am Abend vorm Schlafengehen gehst Du alle nochmal durch.

Gehört habe ich von dieser Methode auch schon. Ob sie allerdings funktioniert kann ich dir nicht sagen, da ich sie nie ausprobiert habe. Ich habe es da eher immer mit dem traditionellen Vokabeln lernen probiert, wobei mein Erfolg da auch nie so berauschend war. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass deine Methode mit dem Audiogerät funktioniert aber du kannst es ja gerne einmal ausprobieren. Über das Ergebnis kannst du uns ja dann einmal informieren. Das würde mich echt interessieren.

Ich halte das Ganze auch für Schwachsinn. Der einzige Effekt, der dabei wohl herauskommt, ist dass du Einschlafprobleme bekommen wirst. Eventuell hast du auch Glück und kannst einschlafen, dann solltest du aber trotzdem am nächsten Tag einfach nur übermüdet sein. Einen Lernerfolg halte ich für gänzlich ausgeschlossen.

Ich glaube nicht wirklich daran, dass man im Schlaf etwas lernen kann. Ich würde mich auch auf keinen Fall darauf verlassen, wenn du die Worte für eine Schulaufgabe brauchst. Mir persönlich wäre das viel zu riskant und ich würde die Worte lieber auf traditionelle Weise lernen.

Ich weiß auch aus Erfahrung, dass es nichts bringt sich die Sachen im Schlaf anzuhören. Ich habe mal als Selbstversuch probiert, mir die CD meines Spanischbuches über Nacht anzuhören. Ich hatte keinerlei Einschlafprobleme oder sonstige unangenehme Erfahrungen, aber am nächsten morgen war ich auch nicht unbedingt schlauer. Für mich ist diese Methode also nichts und ich würde sie dir auch nicht weiterempfehlen. Zum Spaß kann man das gerne mal ausprobieren, aber nicht wenn es drauf ankommt.

Ich lerne die Vokabeln am besten Abends und bevor ich zu Bett gehe lese ich sie mir nochmals durch. So kann ich mir eigentlich am meisten merken und weiß auch noch viele am nächsten Tag. Aber auch hier ist es erwiesen, dass jeder ein anderer Lerntyp ist und den musst du eben für herausfinden.