Kann man im Schlaf Vokabeln lernen

Ich würde das einfach mal ausprobieren. Zu verlieren hast du ja nichts und vielleicht prägst du dir schon viele Vokabeln ein, indem du sie einfach auf das Diktiergerät sprichst. Ich finde das auf jeden Fall auch sinnvoll. Vor dem Schlafen lese ich mir immer noch einmal alles durch und dann festigt sich der Stoff über die Nacht auch. Das ist natürlich noch etwas anderes, aber wenn du es dann vor dem Schlafen schon anschaltest(was du natürlich musst), dann bekommst du ja auch schon einiges mit und kannst das so auch im Schlaf vertiefen.

Ich weiß nicht genau, ob das funktioniert, wenn man das dann im Schlaf anhört. Aber ich kann es mir schon gut vorstellen, dann im Schlaf bekommt man doch mehr mit, als man eigentlich denkt. Aber den krassen Lernerfolg würde ich mir davon nicht versprechen, minimal wird es das Unterbewusstsein aber wohl schon mitkriegen und das wird dir vielleicht einige Vokabeln pro Nacht bringen.

Ich denke auch, dass es gehen kann. Ich meine auch mal Hörbücher zu dem Thema gesehen zu haben, also mit Vokabeln in einer Sprache. Wichtig war dabei wohl nur, dass man sich die Vokabeln schon einmal in wachem Zustand angehört hat, bevor man sie sich Nachts anhört. Aber wenn du die Vokabeln selber aufsprechen möchtest, ist es ja klar, dass du die Vokabeln schon kennst.

Dann war es wohl so, dass man das Hörbuch quasi beim Einschlafen anfangen sollte, weil kurz nach dem Einschlafen das Gehirn am Aufnahmefähigsten ist. Ich habe jetzt leider nichts mehr von diesen Hörbüchern finden können, weiß also nicht, ob es die noch gibt.

Diese wunderbare Lernmethode nennt sich "Superlearning" und ich kann mich noch genau erinnern, wie uns unsere Psychologielehrerin im Psychologieunterricht davon erzählte. Ich war natürlich hellauf begeistert, das versteht sich von selbst! Das ganze soll übrigens nicht nur mit Vokabeln sondern mit jedem Lernstoff klappen. Unsere Psychologielehrerin hat uns auch das Prinzip erklärt, welches mir durchaus logisch vorgekommen ist. Ich kann mir schon sehr gut vorstellen, dass unser Gehirn auch im Schlaf viel aufnehmen kann.

Sie hat mich also überzeugt und so habe ich es natürlich auch gleich ausprobiert. Ich habe in der Schulzeit das Fach Geschichte überhaupt nicht leiden können. Also habe ich es gleich damit ausprobiert um mir das Lernen für den ach so unbeliebten Geschichtetest zu ersparen. Der Scherz fing dann schon damit an, dass der Text ja zunächst einmal auf Kassette gesprochen werden musste. Dann war es so, dass es damals ja auch erst nur diese Kassetten gab. Die musste dann natürlich beidseitig besprochen werden, weil sonst wäre ja fast die ganze Nacht nur Leerlauf gewesen.

Also wurde der Lernstoff gleich mehrmals hintereinander auf das Band gesprochen. Der Lerneffekt war wohl schon hier ein wenig gegeben. Dann freute ich mich schon fast auf die Nacht, wo ich im Schlaf alles lernen sollte. Wunderbar. Also legte ich mich hin und habe mir die Kopfhörer in die Ohren gegeben. Im Endeffekt ist es dann so ausgeartet, dass ich mit diesen Dingern im Ohr und zusätzlich auch noch mit meinem Gequatsche auf dem Band überhaupt nicht einschlafen konnte. Die Kopfhörer waren unbequem und mein Gequatsche nervig. So habe ich mich mehrere Stunden herumgequält.

Das Endergebnis sah dann so aus, dass ich in dieser Nacht viel zu wenig geschlafen habe und am nächsten Schultag einfach nur müde und fertig war. Ich Intelligenzbolzen war natürlich so vertrauenswürdig, dass ich das Ganze in der Nacht vor dem Test gemacht habe. Wie der Test ausgegangen ist, brauche ich glaube ich nicht im Detail schildern.

Unsere Psychologielehrerin war auch meine Französischlehrerin. In diesem Fach war ich zum Glück immer sehr gut, da ich in den Ferien oft in Frankreich war. Jedenfalls wollte uns diese Lehrerin eben von dieser Methode auch im Französischunterricht überzeugen und kam auf die wahnwitzige Idee, diese Superlearningmethode beinhart vor einer Schularbeit anzuwenden! Diese Methode klappt nämlich laut Theorie auch, wenn man sich einfach entspannt. Also hat sie von uns vor der Schularbeit verlangt, dass wir die Augen schließen, uns entspannen und der Kassette lauschten. Der Inhalt war dann Teil der Schularbeit. Dass das auch nicht geklappt hat, brauche ich wohl auch nicht extra erwähnen, insbesondere, da es zwar wohl gut gemeint, aber zu einem gänzlich ungünstigen Zeitpunkt war.

Kurz und gut: An die Theorie dieser Methode glaube ich trotz allem sogar durchaus. Ich glaube schon, dass das Gehirn auch im Schlaf durchaus aufnahmefähig ist. Dass man dadurch aber einen Lernstoff ohne eigenem Lernen einfach so lernt, bezweifle ich aber, schon alleine aus praktischen Gründen, weil die Umsetzung eben nicht so einfach ist, wie man auf den ersten Blick meint.

Allerdings halte ich es für sehr gut, wenn man kurz vor dem Schlafen gehen zum Beispiel eben Vokabel lernt. Das Lernen hört nämlich nicht mit dem Zeitpunkt auf, wo man das Vokabelheft auf die Seite legt, sondern das Gehirn verarbeitet die neuen Inhalte noch weiter. Wenn man also gleich danach schlafen geht, ist das Gehirn durch nichts anderes abgelenkt und dadurch kommt es zu einem sehr guten Nachlerneffekt im Schlaf. Den würde ich nicht unterschätzen! Wenn man nach dem Lernen zum Beispiel gleich Fernsieht oder sich sonst irgendwie ablenkt, ist der Nachlerneffekt um einiges geringer.

Ich glaube nicht so wirklich, dass man im Schlaf Vokabeln lernen kann. Denn man schläft ja und träumt vielleicht auch von etwas, ist also sozusagen in Gedanken ganz wo anders. Wie soll es da gehen, dass man nebenbei Vokabeln lernt? Wie ein Vorredner schon gesagt hat, würde dies vermutlich nur dazu führen, dass man nicht einschlafen und so gesehen die Vokabeln lernt, wenn man eigentlich einschlafen möchte. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass man Vokabeln eigentlich nur lernen kann, wenn man wach ist und sie auch aktiv lernt. Jeder muss halt seine eigene (für sich beste) Lernstrategie finden.

Was ist das für ein kompletter Unsinn? Du schläfst beispielsweise und lässt dein Audiogerät dann ununterbrochen einfach so laufen. Wo soll denn dabei nun der Lerneffekt sein? Du bekommst unter Umständen nämlich nichts mit oder schläfst gar nicht erst ein. Dann könntest du bei eventuellen Wach bleiben allerdings etwas lernen. Soll das der eigentliche Effekt sein? Anders wäre es allerdings völlig unlogisch oder?

Ich habe vor einiger Zeit im Fernsehen gesehen, dass man sehr wohl im Schlaf was mitbekommt. Die haben dort genau diese Situation getestet und haben heraus gefunden, dass man was lernen kann. Es ist auch effektiv, jedoch sollte man am nächsten Tag die Vokabeln dann nochmal durchlesen um die Erinnerungen aufzufrischen und sie sich besser so zu merken.

Ich würde mich aber nicht ausschließlich auf diese Lerntechnik verlassen. Am Besten du versuchst so viel Vokabeln wie möglich zu lernen und die, die du nicht schaffst zu lernen, die lernst du dann im Schlaf. Ich kann dir aber nicht versichern, dass es bei dir auch funktioniert, jedoch kannst du es ausprobieren. Probieren geht über studieren.