Bei Facebook posten wenn jemand gestorben ist?
Der Vater oder im Endeffekt egal wer verstorben ist, kann sich dazu aber nicht mehr äußern. Es geht im Endeffekt doch darum, wie man als Hinterbliebener mit dem Tod umgeht. Nach dem Tod eines nahen Angehörigen informiert man andere Angehörige oder auch Freunde. Welcher Weg ist doch egal.
Und nein im Eröffnungspost steht nicht genau, wie die Privatsphäreneinstellungen sind. Aber die Themenstarterin schrieb auch, dass sie solche Meldungen bei Freunden gesehen hat. Sie schrieb nicht, dass sie diese Meldung bei fremden Menschen gesehen hat. Deshalb ist uns das nicht bekannt, ob es nun auf für nur Freunde stand oder aller Welt zugänglich ist.
Ich weiß nicht, ob du schon nahe Angehörige verloren hast. Ob du dann anderen hast sagen müssen, dass derjenige verstorben ist. Denkt man da wirklich an alle Menschen, die mit dem Verstorbenen was zu tun hatten? Ich habe Monate nach dem Tod meiner Mutter einen Freund von früher getroffen, der an sich früher bei uns ein und aus ging. Der fragte mich dann auch, wie es denn meiner Mutter geht. So Sachen wären mir gerne erspart geblieben.
Ich bin wie gesagt nicht bei Facebook und will mich dort auch nicht registrieren. Aber wenn ich so höre, dass die Statusmeldung für jeden Mist missbraucht wird, wie unter anderem halt mitzuteilen ich gehe nun einkaufen, ich gehe nun duschen, ich mache nun das oder das- warum dann nicht auch wirklich wichtige Meldungen posten?
Und warum ist es scheinbar richtig, gute Nachrichten zu posten, wie halt die Geburt eines Kindes oder auch eine Hochzeit, aber traurige Anlässe nicht zu posten? Bei der Geburt eines Kindes kann das Kind auch nicht entscheiden ob es das mag.
Schwer zu sagen, wie ich in einer solchen Situation vorgehen würde, die ich bisher noch nicht kennengelernt habe. Ich denke, dass der Tod eines Elternteils in der Regel wohl eine Ausnahmesituation darstellen wird, in der man häufig sicherlich nicht so handelt wie man das ohne einen entsprechenden Einschnitt tun würde. Davon, dass derjenige, der den Todesfall postet, nur auf Aufmerksamkeit aus ist, würde ich deshalb auch gar nicht ausgehen.
Man sollte allerdings generell berücksichtigen, dass jeder Mensch mit Trauer unterschiedlich ausgeht und es sich hierbei in der Regel um eine wirklich belastende Situation handelt, in der viele Verhaltensweisen des Trauernden auftreten, die man als Außenstehender und emotional nicht Beteiligter nicht unbedingt nachvollziehen kann. Deshalb würde ich wohl auch jedem zugestehen, so mit dem Tod eines Elternteils umzugehen, wie er das muss und seine Psyche das zulässt. Und wenn derjenige nun – aus welchen Gründen auch immer – seine Facebook-Freunde auf diesen schweren Verlust aufmerksam machen will, dann gehört eine solche Statusmeldung wohl zu den Aktionen, für die ich definitiv versuchen würde, Verständnis aufzubringen, anstatt den Trauernden in irgendeine Schublade zu stecken, was ich einfach grundlegend für voreilig halte, zumal sicherlich einige von uns eben überhaupt nicht wissen, in was für einer Ausnahmesituation man sich befindet, wenn ein Elternteil verstirbt.
Eben, weil ich hiervon glücklicherweise noch nicht betroffen war, kann ich demnach allerdings wie gesagt auch nicht angeben, ob ich eine solche Meldung posten würde. Wenn ich mir Verständnis dafür erbitten wollen würde, dass ich mich in der nächsten Zeit trauernd zurückziehe und nicht kontaktiert werden will, ohne, dass ich dafür jeden meiner Freunde separat meinerseits kontaktieren wollen oder einfach die Schotten dicht machen würde, ohne sie über den Grund meines Rückzugs zu informieren, dann könnte ich mir eine solche Statusmeldung vermutlich als Betroffener selbst schon eher als sinnvoll erklären.
Möglicherweise würde ich aber auch vermeiden wollen, dass zu viele Beileidsbekundungen auf mich einprasseln und einige meiner Freunde und Bekannten nicht akzeptiere könnten, dass ich momentan keine Kontakte zu irgendwem pflegen kann. In einem solchen Fall hätte diese Statusmeldung ihren eigentlichen Zweck, den ich ihr möglicherweise beigemessen hätte, dann wohl eher verfehlt und vielleicht wäre mir dieses Risiko dann doch zu groß – mit Sicherheit sagen kann ich es wie gesagt nicht.
Als die Schwester meines Freundes vor einigen Monaten verstorben ist, habe ich wohl mitbekommen, dass es ganz gut ist, einen trauernden Menschen selbst entscheiden zu lassen, wann er was braucht, wann es der Kontakt zu einem Menschen ist und wann der Abstand zu diesem. Es ist nicht immer logisch und häufig oder sogar meistens nehmen Trauernde auch überhaupt nicht wirklich wahr, was um sie herum passiert, weil sie durch diesen Trauerfall einfach überfordert sind.
Es macht also in der Tat keinen wirklichen Sinn, darüber nachzudenken, ob man selbst solche Statusmeldungen veröffentlichen würde oder nicht, weil es sich bei einer solchen Trauersituation eben um nichts Greifbares und rational erklärbares, immer Gleiches handelt. Das Einzige, was man hier wohl ausschließen können wird, ist wohl, dass der Trauernde mit einer solchen Meldung nur darauf aus ist, Mitleid zu heischen. Mitgefühl hat er aber wohl ganz abgesehen von seiner Motivation, eine solche Statusmeldung zu veröffentlichen, verdient, denke ich.
Erst einmal würde ich mich fragen, ob die Nachricht überhaupt für jeden Besucher der Pinnwand frei gegeben ist. Man kann in der Tat solche Nachrichten so einstellen, dass sie nicht von jeder Person gelesen wird und dort auch nicht von jeder Person kommentiert werden kann. Dennoch würde ich wohl so etwas auch nicht unbedingt bei Facebook breittreten wollen, und erst Recht nicht, wenn die Todesmeldung überraschend kam. Andererseits bekommen es Freunde und Verwandte, als auch Nachbarn sowieso zeitig mit, indem man sie nun selbst informiert oder durch das weiter Erzählen. Das ist manchmal echt heftig, wie schnell so etwas gehen kann.
Wenn man als Freund solch eine Nachricht liest, ist es immer schon hart. Aber in dem Moment wäre ich eher versucht, der Person weiter zu helfen, ihr zu zeigen, dass ich für sie da bin und mich bei ihr zu melden, als mir Gedanken darüber zu machen, ob die Meldung nun wirklich bei Facebook landen musste oder warum. Aufmerksamkeitssuchend würde mir wohl nicht sofort einfallen, wenn ich ehrlich bin, dafür sitzt so etwas doch erst einmal zu tief und dazu kommt, dass man eben nicht weiß, wer es lesen kann.
Ich würde niemals öffentlich in Facebook posten, wenn jemand verstorben ist. Zum einen muss das nicht jeder erfahren und zum anderen geht man mit einer solchen Nachricht nicht hausieren. Die Nachricht über den Tod eines lieben Menschen zu posten und auf Kommentare zu hoffe ist irgendwie echt armselig. Ich habe zum Glück noch nie einen solchen Post sehen müssen und ich würde ihn auch nicht kommentieren.
Auf Facebook wird aber so viel Zeug gepostet und ich kann mir vorstellen, dass viele Leute auch eine solche Nachricht automatisch im Internet veröffentlichen. Viele denken sicherlich überhaupt nicht mehr nach, wenn sie die Beiträge online stellen. Das sieht man ja oft auch an den sinnlosen Texten, die viele Nutzer für alle öffentlich posten. Natürlich kann man auch einstellen wer die Mitteilungen lesen darf, aber in einem solchen Fall würde ich das persönliche Gespräch bevorzugen.
Ich finde "man" sollte ganz viel für sich behalten, was so auf auf Facebook mit den "Freunden" und sonstigen geteilt wird. Ich finde es schon zu privat dort meinen kompletten Namen und diverse andere Angaben zu meiner Person zu veröffentlichen und persönliche Bilder findet man von mir dort auch nicht.
Aber viele Leute haben da heute ja absolut keine Hemmungen mehr und wenn man denkt, dass man den Absturz auf der letzten Party mit der Welt teilen muss oder allen die neusten Bilder der Kinder zeigt oder über den anstehenden Toilettengang informiert - warum sollte man dann nicht auch schreiben, wenn jemand gestorben ist? Das ist nicht privater als vieles, was ganz selbstverständlich auf Facebook veröffentlicht wird.
Ich bin gegen solche Todesanzeigen bei Facebook. Es sollte jedem selbst überlassen sein, aber ich finde es nicht gut. Es können mehrere 1000 Menschen lesen und ich würde es nicht wollen, dass ich immer wieder drauf angesprochen werde. Wenn meine Freunde diese Anzeige lesen würde, bekäme ich mehrere Nachrichten und das würde mich ziemlich nerven.
Außerdem vergisst das Internet nie. Auch wenn der Status gelöscht wird, kann man Jahre später zurück verfolgen, dass die Person den Tod ihres Vaters bekannt gegeben hat. Ob man dies wirklich will, ist fraglich.
Ich habe Gott sei Dank bisher noch keiner solcher Anzeigen bei meinen Freunden gelesen. Ich würde es auch ziemlich unverschämt finden, auf Kommentare oder "Gefällt mir" wegen der Todesanzeige zu hoffen.
Ich finde es eigentlich nicht besonders schlimm, wenn man seine Trauer auf diese Art und Weise auslebt. Vor Kurzem habe ich von einer Freundin den Satz gelesen: "Papa, wenn ich gewusst hätte, dass du gehst, hätte ich dich bei der letzten Umarmung nie mehr losgelassen." Ich kannte den Vater nicht, aber ich habe da herausgelesen, dass sie Hilfe braucht, und habe dann mit ihr geschrieben. Mich hat das auch emotional getroffen, weil ich sie so nicht kenne, dass sie quasi öffentlich um Hilfe bittet.
So ist eben die moderne Zeit, und wenn man es so einstellt, dass es nur Freunde lesen können, finde ich daran nichts Verwerfliches. Freunde wissen es doch dann eh und warum sollte man dass dann nicht schreiben, wenn man trauert. Außerdem wer von den jungen Menschen liest denn noch eine Todesanzeige in der Tageszeitung? Früher hat man das so gemacht, aber nun erfährt man solche Sachen eben auch durch Facebook. Ich finde das auch nicht schlimmer, als es in einer Zeitung zu lesen.
Ich weiß nicht, ob ich das posten würde, aber ich habe auch niemanden in meiner Freundesliste, der es nicht erfahren würde, wenn bei mir einer in der Verwandtschaft stirbt. Man kennt sich eben und es kennen eigentlich auch alle meine Familie und die, die sie nicht kennen, die geht es auch nichts an.
Ich glaube, dass es auch auf die Art ankommt, in der gepostet wird. Ich würde nie auf die Idee kommen als meine Statusmeldung "XY ist tot" zu schreiben. Sehr wohl aber könnte ich mir vorstellen, der Trauer auf eine andere Art und Weise Ausdruck zu verleihen. Sei es durch ein liebevollen kleinen Text, gerichtet an die Person oder vielleicht das letzte gemeinsame Foto von mir und der Person, dann aber ohne Kommentar. Ich würde es nicht als Nachricht für andere veröffentlichen, sondern quasi als Nachricht an die verstorbene Person, an der andere dann durchaus teilhaben dürften, sofern sie schon auf anderem Wege über den Tod der Person informiert sind und ich der Meinung bin, dass die Personen irgendetwas davon haben. Heißt, ich würde meine Gedanken vielleicht mit einem kleinen Personenkreis teilen, auf keinen Fall aber öffentlich für alle "Freunde" einsehbar.
Ich vergleiche Trauernachrichten auf Facebook mit der klassischen Todesanzeige in der Zeitung. Facebook ist nun mal DAS neue Medium, dass von unzählig vielen genutzt wird. Allerdings ist es immer die Frage, wie das Ganze gestaltet ist. Auch im Facebook gehört sich ein gewisser Anstand.
Ich selbst habe letzten Sommer einen sehr großen Verlust im Freundeskreis gehabt. Und mich hat es als "Betroffene" nicht gestört, dass der Sohn über Facebook angekündigt hat, wann und wo die Trauerfeier stattfinden. Es war sehr stilvoll gehalten und wirklich passend gestaltet. In diesem Fall ist es wirklich genauso, wie die Anzeige in der Tageszeitung.
Was mir allerdings aufgestoßen war, waren Fotos von der Trauerfeier, die plötzlich im Nachhinein auch im Facebook aufgetaucht sind. Da war ich fassungslos. Das gehört da nicht hin. Derjenige hat auch noch einige unpassende Sätze dazu geschrieben, die mich ziemlich aufgeregt haben. Er hatte auch längst nicht die persönliche Beziehung zum Verstorbenen, die er vorgaukeln wollte. Er hatte ebenfalls niemanden um sein Einverständnis gebeten und damit sogar rechtlich verstoßen. Aber allein der Gedanke, man sieht sich ungefragt weinend auf einer Trauerfeier im Facebook, finde ich so abwegig. Ich kann einfach nicht begreifen, dass jemand so wenig Ehrgefühl hat, das zu tun.
Ich habe ihn daraufhin angeschrieben, auch andere haben das gemacht, bis er die Fotos dann endlich wieder raus genommen hat. So etwas hat nichts mehr mit Ehre und Trauer zu tun, sondern mit Profilieren. Und das entbehrt für mich jegliche Grundlage.
Als mein Onkel vor knapp zwei Jahren gestorben ist, wäre ich nie auf die Idee kommen, das in Facebook zu posten. Diejenigen, mit denen ich darüber sprechen wollte, habe ich durchaus in Facebook kontaktiert, aber eben via einer privaten Nachricht und nicht in aller Öffentlichkeit. In meiner Freundesliste von Facebook befinden sich viele Leute, die das nicht unbedingt wissen müssen und denen ich es auch im realen Leben nicht einfach so erzählt hätte.
Des Weiteren erscheint mir so ein Posting oft so, als bräuchte man unbedingt Mitleid von Leuten, mit denen man sonst nur bedingt etwas zu tun hat. Das finde ich dann schon traurig, wenn man die Unterstützung nicht im normalen Leben sucht, sondern im Internet. Letztendlich hilft es einer trauernden Person doch auch nicht weiter, wenn man viele Kommentare bekommt, aber die Leute nach dem Kommentar sich dann auch nicht mehr melden.
Ein anderer Aspekt ist auch, dass viele Leute nicht direkt posten, dass ein geliebter Mensch gestorben ist, sondern darum herum schreiben und dann kommen erst einmal zehn Kommentare, in denen gefragt wird, was los ist und letztendlich antwortet die Person dann nur, dass sie eigentlich nicht darüber reden will. Das finde ich das schlimmste, was man machen kann. Wenn man sich öffentlich Hilfe sucht, dann soll man es eben tut, wenn man auf anderem Wege keine bekommt, aber dann sollen sie wenigstens so direkt sein und schreiben was los ist.
Vor circa einem Jahr ist mein Hase gestorben und auch um den Dreh herum eine meiner Farbmäuse, die ich sehr geliebt habe. Da habe ich dann ein Bild von den beiden gepostet und, soweit ich mich erinnere, einfach „RIP“ darüber geschrieben. Ich wollte dadurch aber kein Mitleid, sondern eher an die beiden erinnern, weil es während ihrer Lebenszeit nicht so war, dass ich viel über sie gesprochen habe.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-182581-10.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1148mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern? 1198mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: ZappHamZ · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern?
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel! 1594mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wifey · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel!
- Anleitung für Star Frisur 1266mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Osterhasi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Anleitung für Star Frisur
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich? 2448mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: winny2311 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich?