Potenziellen Partner auf Makel ansprechen
Am Freitag hatte eine Freundin von mir ein Date. Sie hat sich dort mit jemandem getroffen, den sie schon längere Zeit aus dem Internet kannte. Sie haben sich auch im Internet schon sehr gut verstanden und das Ganze läuft schon eine längere Zeit über und sie haben sich nun das erste Mal getroffen. Nun ist es so, dass die beiden sich sehr gut verstehen. Sie haben schon mehrere Stunden miteinander verbracht und sich auch geküsst und die Nacht miteinander verbracht. Alles in allem war sie ziemlich begeistert. Nun hat sie nur ein Problem. Ihr potenzieller neuer Partner hat wohl wirklich sehr hässliche Zähne. Er hat eine Zahnlücke und einige faule Zähne, was sie ziemlich ekelhaft findet. Es ist jetzt bei ihm nicht so, dass es sehr auffällig ist, weil er wohl meistens den Mund zu hat. Sie hat es auch am zweiten Tag zum ersten Mal gesehen. Allerdings stört es sie sehr, da sie das einfach nicht so schön findet.
Ihr Problem ist nun, dass sie nicht weiß, wie sie ihn darauf ansprechen soll und ob überhaupt. Theoretisch kann sie sich schon etwas mit ihm vorstellen, aber durch dieses "Makel" ist sie etwas enttäuscht. Man kann natürlich an den Zähnen etwas machen lassen, am Geld sollte es auch nicht scheitern, da der Mann davon eigentlich genügend zur Verfügung hat. Deswegen versteht sie auch nicht, warum er das nicht machen lässt. Sie empfindet das eben als sehr ungepflegt und kann sich auch beispielsweise nicht vorstellen, dann mit ihm eine Partnerschaft einzugehen, obwohl sie nur dieses "kleine" Problem stört.
Ich kann sie da schon verstehen, denn gepflegte Zähne sind für mich sehr wichtig. Und ich kann auch wirklich nicht nachvollziehen, warum man sich die Zähne nicht machen lässt, wenn es so schlimm ist und vor allem, wenn man auch das Geld dazu hat. Das ist ja bei ärmeren Leuten immer ziemlich schwierig, ich habe beispielsweise eine Tante, die eben nicht so viel Geld hat und diese kann es sich einfach nicht leisten sich die Zähne machen zu lassen, da ihre Versicherung das auch nicht übernehmen würde. Ich würde ihn darauf direkt ansprechen, da ich denke, dass es eben wichtig ist, dass man auch wirklich die Beziehung mit vollem Herzen eingeht. Außerdem kennen sie sich schon längere Zeit, zwar nur aus dem Internet, aber sie waren auch da schon immer sehr "eng" befreundet. Etwas anderes kann ich ihr bisher nicht raten, da es für mich eben sehr wichtig ist, dass man komplett vom anderen überzeugt ist und sich nicht auf die Dauer vor solchen Dingen ekelt. Allerdings denke ich eben auch, dass man theoretisch über so etwas hinweg sehen kann, wenn man jemanden wirklich mag, allerdings kenne ich auch die Ausmaße nicht und sie ist eigentlich kein Typ, der schnell jemanden weg stößt, weil es optisch nicht passt.
Wie würdet ihr euch an ihrer Stelle verhalten? Würdet ihr es erst einmal für euch behalten und später ansprechen, sobald sich die Beziehung gefestigt hat? Oder gleich von Anfang an darauf bestehen, dass dagegen etwas gemacht wird? Habt ihr schon einmal eine Beziehung beendet oder seid sie gar nicht erst eingegangen, weil euch das Optische in einem "kleinen" Punkt gestört hat oder findet ihr das übertrieben?
Ich würde solche Dinge schon gleich direkt ansprechen. Wenn mir solche Dinge an jemandem auffallen, der mir sonst gut gefällt, hätte ich schon ein komisches Gefühl dabei, mit diesem Menschen eine Beziehung einzugehen. Gerade die Zähne kommen ja auch beim Küssen mit ins Spiel und ich persönlich würde mich schon ekeln, wenn ich wüsste, dass der andere faule Zähne hat oder ungepflegte Zähne. Zumal ich auch wissen wollen würde, warum er sie in diesem Zustand belässt und warum er nichts dagegen unternimmt.
Wenn es gravierende Dinge sind die mich stören, würde ich keine Beziehung mit demjenigen eingehen. Denn wie lange hätte so etwas eine Zukunft, wenn man doch so viele Dinge sieht, die einen schon von Beginn an stören? Ich würde da behutsam rangehen und denjenigen auf diese Dinge hinweisen, das Gespräch suchen ohne vorwurfsvoll zu klingen und versuchen herauszufinden, warum gewisse Dinge eben so sind wie sie sind. Wenn ich dann damit leben könnte, wäre es etwas anderes. Aber ohne auch nur ein Gespräch zu dem Thema würde ich mich nicht in eine ernsthafte Beziehung begeben.
Bei der Vorstellung, jemanden zu küssen, der schlechte Zähne hat, wird mir ganz anders. Ich finde es bemerkenswert, dass deine Freundin diesen Mann küssen konnte, obwohl sie sich scheinbar so sehr vor seinen schlechten Zähnen geekelt hat. Ich kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von mir behaupten, dass ich jemanden, vor dem ich mich ekle, nicht küssen könnte. Gerade die Zähne finde ich sehr wichtig und ich achte auch sehr auf die Zähne meines Gegenübers. Daher könnte ich mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, mich näher auf jemanden einzulassen, der schlechte und sogar verfaulte Zähne hat. Wenn ein gewisser Ekel im Spiel ist, spricht das meiner Meinung nach schon gegen eine Beziehung, Weil solche Dinge die Attraktivität des Partners herabsetzen. Ich finde es aber wichtig, dass man seinen Partner auch optisch begehrt.
Spontan würde ich nun sagen, dass deine Freundin scheinbar gar kein allzu großes Problem damit hat, dass dieser Mann so schlechte Zähne hat. Immerhin konnte sie ihn küssen und die Nacht mit ihm verbringen. Hätte sie sich wirklich sehr stark vor seinen schlechten Zähnen geekelt, wäre das vermutlich alles nicht möglich gewesen. Daher würde ich davon ausgehen, dass dieser Makel von deiner Freundin als nicht so gravierend empfunden wird. Natürlich findet sie es nicht schön, aber das ist ja ganz normal. Wer findet schon schlechte Zähne toll? Falls sie sich grundsätzlich etwas mit diesem Mann vorstellen kann, wäre es schon schade, wenn sie jede weitere Annäherung verhindern würde, weil er schlechte Zähne hat.
Dennoch ist das Problem damit ja nicht gelöst. Eigentlich wäre es das Beste, wenn sie dem Mann reinen Wein einschenken würde. Damit wäre sie von einer Last befreit und der Mann wüsste auch direkt, woran er ist. Auch wenn ich es mir kaum vorstellen kann, kann es ja sein, dass es dem Mann bisher gar nicht bewusst war, wie seine schlechten Zähne auf andere Menschen wirken. Vielleicht hat er das Problem noch gar nicht als solches erkannt. Es kann ja durchaus sein, dass er gerne etwas an seinen Zähnen ändern würde, wenn er überhaupt wüsste, dass diese ein Problem darstellen. Falls deine Freundin mit ihm also darüber sprechen würde, würde sie ihm auch die Chance geben, etwas zu ändern. Ganz leicht ist so eine Situation sicher nicht. Mir wäre es ehrlich gesagt auch etwas unangenehm, einen beinahe fremden Menschen auf einen solchen Makel anzusprechen.
Ich war bisher nicht in einer ähnlichen Situation, allerdings habe ich auch schon Leute kennengelernt, die nicht so schöne Zähne hatten. Allerdings stand da niemals eine engere Verbindung oder sogar eine Beziehung zur Debatte. Es kam allerdings auch schon vor, dass mich jemand leider interessant fand, der wirklich keine schönen Zähne hatte. Mein erster Gedanke war dann tatsächlich, dass so jemand definitiv nicht infrage kommt. Wenn wirklich schon Ekel im Spiel ist, kann die Sympathien noch so groß sein. Mehr als eine Bekanntschaft wäre in so einem Fall für mich ausgeschlossen, auch wenn das vielleicht oberflächlich klingt. Ich lege auch bei mir selbst Wert auf saubere, gepflegte und vollständige Zähne und denke daher auch, dass ich dasselbe auch von einem eventuellen Partner erwarten kann.
@Cologneboy2009: So wie ich das gelesen habe, hat sie es wohl erst am nächsten Tag richtig mitbekommen, wie es um Mund aussieht. Daher ist es nicht verwunderlich, das sie ihn küssen konnte. Allerdings sollte sie es direkt ansprechen, wenn sie der Anblick der Wahrheit so geschockt hat.
Warum der Mann das bisher nicht hat machen lassen, kann viele Gründe haben. Es soll ja immerhin Menschen geben, welche eine enorme Angst vor dem Zahnarzt haben. Auch für Erwachsene ist dieser Besuch dann immer ein großer Stressfaktor und ich gebe zu, das ich auch zu diesen Menschen gehöre und meine Termine immer zu Beginn der Sprechstunde lege.
Auch kann es für ihn bisher nicht wichtig gewesen sein, da sich niemand am Zustand seiner Zähne gestört hat. Doch es liegt eben an deiner Freundin, die Sache anzusprechen. Auch Gründe zu hinterfragen, warum er sich selbst bisher nicht darum gekümmert hat.
Ich denke, dass man einen potenziellen Partner auf jeden Fall auf einen solch extremen Mangel ansprechen sollte. Denn Zärtlichkeiten sollte man ja in einer Partnerschaft austauschen können; wenn einen der Makel aber daran hindert, dann sollte man den Partner unbedingt darauf ansprechen.
Da gerade die Angst vor dem Zahnarzt weit verbreitet ist, muss man ja auch nicht den gesamten Partner abschreiben. Man kann ja zunächst einmal darüber reden, wieso es zu diesem Zustand gekommen ist. Wenn es denn wirklich auch der Partner will, dann findet sich sicherlich auch ein Weg, aus diesem Zustand heraus zu kommen.
Ich denke auch, dass es die beste Variante ist, wenn sie ihn einfach darauf anspricht und wenn sie ganz ehrlich zu ihm ist. wenn sie es schon nicht schafft deswegen mit ihm zu reden und ihr zu sagen, was ihr Problem dabei ist, dann wird sie es auch später nicht können und dann kann man eigentlich von vornherein sagen, dass diese Beziehung auf Dauer nicht funktionieren wird.
Am Besten wird es sein, wenn sie ihn in einem ruhigen Moment, wo die beiden alleine sind, darauf anspricht. Sie sollte einen Moment auswählen, in dem wirklich niemand sie stören kann und wo es keine anderen Leute mitbekommen können, weil es ihm sonst sehr peinlich sein wird. Dann sollte sie das Thema auch möglichst vorsichtig anschneiden und zaghaft vorgehen. Sonst kann es ganz schnell passieren, dass der Partner beleidigt ist und vielleicht nichts mehr von ihr wissen will.
Ich denke nicht, dass ich es direkt ansprechen würde, wenn jemand schlechte Zähne hätte, weil ich nicht wissen kann, ob derjenige sich nicht bereits in Behandlung befindet. Ein entsprechender Eingriff kann ziemlich zeit- und kostenintensiv sein und wird bei einem Umfang wie dem hier geschilderten auch in der Regel etwas ausführlicher geplant. Außerdem halte ich es manchmal für nicht richtig, auf einen offensichtlichen Mangel hinzuweisen, zumal ich meine, dass das sicherlich nicht gerade wenige Menschen tun und auch im konkreten Fall vielleicht bereits getan haben. Da muss ich nicht auch noch meinen Senf hinzugeben, zumal es mich auch nicht wirklich etwas angeht, wie andere mit ihrem Körper umgehen.
Dass mich das unter Umständen allerdings anwidern könnte, bleibt davon ja gänzlich unberührt und sicherlich finde ich es auch nicht schön, wenn jemand solche maroden Zähne im Mund hat. Allerdings würde ich nicht so weit gehen, zu sagen, dass die Sympathie noch so groß sein könnte, ich mich mit jemandem, der solche Zähne hat, aber niemals einlassen könnte und ihn deshalb gleich grundlegend ablehnen würde. Ich könnte mir zwar nicht vorstellen, jemand mit fauligen Zähnen zu küssen, denn das würde mich sicherlich auch anekeln. Aber ich könnte mir bei entsprechender Sympathie eine Bekanntschaft oder vielleicht auch eine Freundschaft mit dieser Person sicherlich vorstellen und möglicherweise würde ich dann auch irgendwann erfahren, weshalb derjenige sein Problem nicht abstellt, das für ihn sicherlich auch eines sein dürfte – und zwar nicht nur ein rein ästhetisches. Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand, der wirklich faulige Zähne im Mund hat, nicht auch Probleme mit Karies und entsprechende Schmerzen hat.
Ich hatte vor einiger Zeit mal eine kurze Beziehung mit jemandem, der auch keine wirklichen Bilderbuchzähne hatte. Diese Beziehung ging auch nicht wegen der Zähne in die Brüche, und mich haben seine Zähne nun auch nicht wirklich angeekelt. Sie waren eben nicht schön und ich hätte sie an seiner Stelle auch nicht in diesem Zustand belassen. Aber diese Entscheidung überlasse ich doch grundsätzlich jedem selbst, zumal ich mir eben aussuchen kann, was mich vielleicht – vor allem in Bezug auf das Küssen – wirklich betreffen könnte und womit ich klarkomme. Dass jemand seine Zähne wegen mir und im Hinblick auf seine Chancen für eine Beziehung mit mir behandeln lassen sollte, würde ich mir ehrlich gesagt gar nicht anmaßen zu entscheiden. So wichtig nehme ich mich dann doch nicht, dass ich mich in der Position sehe, jemandem Vorschriften machen zu dürfen, was er mit seinem Körper anzustellen hat, damit ich ihn attraktiv genug für eine Beziehung finde, die er wohl zu wollen hat.
Was mich vielleicht in solch einem Fall stören könnte, wäre eher die Frage nach der Auswirkung dieser Verhaltensweise, dass ein Mensch nicht versucht, sich um sich selbst in dem Maß zu kümmern, wie ich es in einem entsprechenden Fall für sinnvoll halten würde. Gerade, was die Zähne anbelangt, habe ich selbst schon so meine Erfahrungen sammeln „dürfen“, nachdem ich sechs Jahre lang eine feste Zahnspange getragen und einige Jahre nach deren Herausnahme dann wirklich schwerwiegende Probleme mit meinen Zähnen bekommen habe. Auch ich hatte damals wirklich Angst, zum Zahnarzt zu gehen und das alles beheben zu lassen, musste und wollte aber doch im Endeffekt einsehen, wie wichtig es ist, möglichst bald etwas machen zu lassen, bevor ich irgendwann in der Konsequenz keine Zähne mehr habe und eine Gebiss tragen muss, wofür ich mich definitiv für zu jung halte. Ich kann also nicht immer unbedingt nachvollziehen, um es mal möglichst vorsichtig auszudrücken, weshalb wohl einige Menschen ihre Angst vor einem schnellen Eingriff der Angst vor den Konsequenzen vorschieben und lieber gar nichts unternehmen, bis sie einen wirklichen Grund zur Angst haben, weil sie kaum noch Zähne im Mund haben, was eben auch nicht nur eine gesundheitliche Beeinträchtigung bedeutet, sondern auch in nicht wenigen Fällen mit einer sozialen Isolation, wenigstens teilweise, einhergeht.
In einem entsprechend heftigen Fall würde ich also vermutlich aus diesem Grund, weil ich die entsprechende Einsicht des Menschen in Bezug auf die Wichtigkeit seiner eigenen Gesundheit und sein Verantwortungsgefühl sich selbst gegenüber vermissen würde, der sich um seine Zähne nicht kümmert. Dennoch kann es sich selbstverständlich um einen sehr wertvollen Menschen handeln, den ich trotz dem Zustand seiner Zähne sehr schätzen könnte, ganz unabhängig davon, wie viele er davon noch besitzt. Auch, wenn ich eine Beziehung in einem solchen Fall wohl ausschließen würde, muss das aber eben nicht zwingend bedeuten, dass ich keinen Kontakt zu diesem Menschen haben will, denn dazu sehe ich nun keinen Grund.
Ich würde ihn auch auf jeden Fall darauf ansprechen. Vielleicht hat er ja auch Angst vor einem Zahnarztbesuch. Auf jeden Fall sollte man seine Zähne ordentlich pflegen. Ich würde ihn in einem Gespräch nett darauf hinweisen, dass er da unbedingt etwas ändern sollte. Zähneputzen, Zahnseide und Mundspülung verwenden sollte jeder und zwar regelmäßig. Sollte sich dann während des Gespräches rausstellen, er hat wirklich Angst vor dem Zahnarzt so suche mit ihm einen Zahnarzt der sich auf die Behandlung mit Angstpatienten spezialisiert hat und wenn er nicht allein dort hingehen möchte, biete ihm an mit ihm hinzugehen und im Wartezimmer auf ihn zu warten, aber man sollte ihn auf jeden Fall darauf ansprechen.
Es könnte sich als falsch und verletzend zeigen, wenn man ihn auf das Problem seiner Zähne (im falschen Moment) anspricht. Vielleicht braucht er einen kleinen Schubs, weil er eventuell von selbst nicht darauf gekommen wäre, etwas dagegen zu tun. Aber andererseits könnte es auch sein, dass sein Selbstbewusstsein bereits angeschlagen ist, weil er immer wieder darauf angesprochen und eventuell sogar gehänselt wurde. Nicht zuletzt könnte es auch sein, dass bereits Maßnahmen eingeleitet wurden, aber noch auf Genehmigungen über Zuschüsse oder Kostenübernahmen geklärt werden müssen, bevor es gestartet werden kann. Deswegen würde ich mich anstelle deiner Freundin vorsichtig an das Thema heran fühlen und nach und nach immer weiter darauf eingehen.
Auch ich hatte leider jahrelang Probleme mit meinen Zähnen: ständig hatte ich Schmerzen und als ich 15 war begannen die Zähne nach und nach ab zu bröckeln. Natürlich war mir das Aussehen meiner Zähne peinlich und unangenehm und ich muss auch zugeben, dass ich ein Zahnarzt-Angstpatient bin. Trotz allem war ich regelmäßig beim Zahnarzt und hab mich auch ständig behandeln lassen, allein schon wegen der ständigen Schmerzen und dem starken Kariesbefall. Trotz dessen hat der Arzt mir gegenüber nie auch nur erwähnt, dass und was ich tun sollte. Er hatte mir nur immer gesagt, dass ich meine Zähne besser zu putzen habe, ansonsten würde ich irgendwann Kronen benötigen. Auch hat er immer nur die akuten Probleme behandelt und nie vorbeugende Maßnahmen betrieben.
Innerhalb von einem Jahr wurden mir - neben den Weisheitszähnen (welche hätten drin bleiben können, wenn sie nicht von Karies befallen gewesen wären) - zwei Zähne gezogen, sodass ich Zahnlücken erhielt. Auch hierfür hatte mein Zahnarzt es nicht für nötig gehalten, einem jungen Mädchen, welches Anfang zwanzig war, dazu zu raten, in Implantate oder Kronen zu investieren, damit es nicht wie eine Greisin mit Zahnlücken durch die Welt ziehen müsste. Also hab ich die Lücken als gegeben hingenommen, was mir allerdings eine psychische Bürde war. Ich fühlte mich total machtlos der Launen der Natur ausgeliefert und als noch junges Mädchen unattraktiver mit dem Gebiss gleich einer Oma.
Kurz bevor meine Schneide- und Eckzähne anfingen abzubrechen, wurde mir von Bekannten ein Zahnarzt angepriesen, weswegen ich den Schritt zu einem Wechsel wagte. Erwartungsgemäß war der neue mehr als nur geschockt von meinen Zähnen, was mir auch total unangenehm war. Zunächst ordnete er einen sofortigen Prophylaxetermin an (welcher bereits seit Jahren bitter nötig gewesen wäre, aber dank meines ehemaligen Zahnarztes wusste ich nicht einmal, dass es so etwas gibt). Anschließend wandte er sich nach und nach der "Reparatur" meiner Zähne zu, wobei er zunächst alles was, noch zu retten war mit Füllungen versorgte und für die anderen Zähne sich leider für Kronen entscheiden musste. Allerdings hätte ich im Nachhinein gerne meine Brücke gegen ein Implantat getauscht (welches dieser Zahnarzt niemals vorgeschlagen hatte). Aber immerhin habe ich keine Lücken mehr.
Fakt ist, dass ich beinahe aufgrund meines ehemaligen Zahnarztes noch vor meinem dreißigsten Geburtstag meine dritten Zähne bekommen hätte, was sehr frustrierend gewesen wäre. Meine Zähne an sich sind sehr empfindlich und benötigen deswegen spezielle intensive Vorbeugemaßnahmen, die eingehalten werden müssen, wie z.B. ein regelmäßige professionelle Grundreinigung (das liegt nicht an meiner angeblichen schlechten Putzweise). Hätte er früher eingegriffen, wären mir auch die schmerzhaften (und kostspieligen) Kronen-Behandlungen erspart geblieben. Und überdies mir viele Unannehmlichkeiten erspart.
Zusammenfassend wollte ich damit einfach nur verdeutlichen, dass es manchmal auch der Fall sein könnte, dass man selbst schon meint alles für Veränderungen zu tun (ich war stets in Dauerbehandlungen bei Zahnärzten) und dennoch einem nicht tatsächlich geholfen werden möchte. Man selbst ist der hilflose Leidtragende und im schlimmsten Fall ziehen anderen noch über einen her. Ich persönlich war froh, dass mich während all dieser Jahre niemand groß auf meine schlechten Zähne angesprochen hat - erst im Nachhinein haben einige erwähnt, dass ihnen früher aufgefallen wäre, dass ich schlechte Zähne hätte, aber nun habe ich wieder ein strahlendes Lächeln.
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