Wann sollte man seine Kinder selbstständig lernen lassen?
In der Grundschule ist es ganz wichtig, dass sich die Eltern Zeit für ihre Kinder nehmen, sich mit ihnen an den Tisch zu setzen und lesen, schreiben und rechnen zu üben. Meine Mutter hat das früher bei mir auch gemacht. Jeden Sonntagmorgen gab es zudem noch ein Blatt mit Matheaufgaben, die ich lösen sollte. Ich hatte darauf eigentlich immer überhaupt keine Lust, es war ja Wochenende und ich war erst aufgestanden, aber meine Eltern bestanden darauf. Es handelte sich nur um einfache Plus-, Minus-, Mal- und Geteiltaufgaben. Ebenso gab es jeden Nachmittag eine kurze Lesestunde. Ich und meine Mutter nahmen und dazu ein Schulbuch oder ein Kinderbuch aus dem Bücherregel zur Hand und wechselten uns mit dem Lesen ab. So wurde ich auch beim Lesen sicherer auf den Beinen.
Mit dem Übertritt auf die weiterführende Schule, ungefähr ab der 6. oder 7. Klasse bekam ich dann jedoch keine Unterstützung mehr von meinen Eltern. Selbst wenn diese wollten, hätten sie mir nicht weiterhelfen können, da sie den Unterrichtsstoff, den wir lernten, teilweise in ihrer Schulzeit gar nicht durch genommen haben oder es einfach schon zu lange her war und sie sich nicht mehr daran erinnern konnten. Ich war zu dieser Zeit allerdings ja auch schon 11 oder 12 Jahre alt und da ist es normal, dass man als Kind seine Hausaufgaben selbst erledigt und auch selbstständig für den nächsten Tag lernt. Lesen konnte ich schon flüssig und konnte mir deshalb die Arbeitsblätter aus der Schule selbst durchlesen und lernen.
Wann meint ihr, ist es wichtig, dass man sein Kind selbstständig lernen lässt? Gibt es dafür ein bestimmtes Alter? Oder einen bestimmten Jahrgang? Wann haben eure Eltern aufgehört mit euch zu üben? Wann habt ihr bei euren eigenen Kinder, sofern ihr welche habt, damit aufgehört? Ist es wichtig, dass man dem Kind beibringt ab einem bestimmten Alter oder ab einer bestimmten Klasse selbstständig die Hausaufgaben zu machen und das in der Schule Besprochene aufzuarbeiten? Oder sollten die Eltern ihren Kindern auch noch im Teeniealter helfen, wenn sie irgendwo mal nicht weiterkommen, insofern die Eltern den Unterrichtsstoff auch selbst in ihrer Schulzeit durch genommen haben und ihrem Kind helfen könnten?
iCandy hat geschrieben:IOder sollten die Eltern ihren Kindern auch noch im Teeniealter helfen, wenn sie irgendwo mal nicht weiterkommen, insofern die Eltern den Unterrichtsstoff auch selbst in ihrer Schulzeit durch genommen haben und ihrem Kind helfen könnten?
Warum sollten Eltern das nicht tun? Wenn das Kind nicht weiterkommt und die Eltern vielleicht sogar um Rat fragt und diese auch helfen können, sollten sie das Kind natürlich unterstützen. Generell sehe ich es aber schon so, dass Kinder ab einem bestimmten Alter ihre Hausaufgaben alleine bewältigen sollten. Meistens wollen Kinder auch irgendwann gar nicht mehr die Hilfe ihrer Eltern, außer sie wissen eben nicht weiter. Bei Problemen sind dann natürlich die Eltern gefragt.
Ein bestimmtes Alter kann man aber meiner Meinung nach nicht festlegen. Ich habe dann nach der Grundschule, also ab der 5. Klasse eigenständig meine Hausaufgaben gemacht. Meine Eltern haben mich dann höchstens mal Vokabeln abgefragt, aber mehr auch nicht. Und das war auch ganz gut so. Natürlich sollten Kinder irgendwann selbstständig werden und dazu gehören auch die Hausaufgaben, bei einigen geht das aber vielleicht früher, bei anderen dauert es etwas länger. Ein Problem sehe ich dabei nicht. Irgendwann kommt sowieso die Zeit, wo die Eltern gar nicht mehr helfen können, weil sie den Stoff nie so behandelt haben oder es eben zu lange her ist.
Meine Kinder habe auch schon im Grundschulalter selbstständig gelernt, das heißt sie haben ihre Aufgaben schon allein erledigt und auch allein für Tests gelernt. Natürlich habe ich die Aufgaben und auch den Lernerfolg immer kontrolliert, aber etwas getan haben sie zunächst einmal allein ohne meine Hilfe.
Meine Kinder können aber auch jederzeit zu mir kommen und fragen, wenn sie nicht weiter kommen. Das würde ich auch im Teenageralter so halten. Immerhin geht es auch mir im Beruf noch ab und an so, dass ich den Wald quasi vor Bäumen nicht sehe und dann einfach Kollegen frage, die mich dann oft genug mit einem Hinweis wieder auf die richtige Fährte bringen. Warum sollte ich das also bei den Kindern nicht so halten?
Ich habe mir immer schon sehr leicht in der Schule getan, weshalb ich nie Unterstützung durch meine Eltern erfuhr. Das klingt jetzt ein wenig vernachlässigend, aber es ist eben so. Ich habe drei Geschwister, die sich alle nicht sonderlich leicht in der Schule tun, bzw. taten, weshalb diesen vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Es wäre auch sinnlos gewesen, mich zu unterstützen, da ich eben weder lernte, noch irgendetwas anderes für die Schule tat, abgesehen von der Hausübung. Diese erledigte ich in der Grundschule meistens schon an der Bushaltestelle und hatte deshalb zuhause dann Zeit zu freien Verfügung. Bis zur 9. Schulstufe hatte ich auch fast immer nur lauter Einsen, weshalb ich meinen Eltern auch keinen Vorwurf machen könnte. Heute ist es ja so, dass meine Eltern sowieso nicht mehr mit mir lernen könnten, weil sie den Stoff nicht beherrschen. Das ist aber auch gar nicht nötig. Ich hatte zwar im letzten Zeugnis 5 Zweien, was für meine Verhältnisse doch viel ist, allerdings habe ich keine Probleme in der Schule.
Natürlich wäre ein wenig Druck doch hin und wieder nicht schlecht gewesen. Denn jetzt im Jahr vor der Matura habe ich doch zunehmende Probleme mit meiner Leistungsbereitschaft. Ich schaffe es nämlich grundsätzlich nicht, meine Hausaufgaben vor dem letzten Abend zu machen. Ich muss bis morgen noch 60 Seiten eines Buches fertig lesen, eine Präsentation ausarbeiten, eine Interpretation schreiben sowie Mathematik- und Lateinhausaufgaben zu machen. Dennoch habe ich keine Lust, anzufangen und irgendwie ist auch der Druck nicht groß genug. Im schlechtesten Fall bekomme ich eine Zwei ins Zeugnis, da ich auf den Schularbeiten immer Einsen schreibe, was mir auch keine sonderlich große Motivation beschert. Das entwickelt sich aber zunehmend zum Problem, da ich nicht wie meine Mitschüler bereit bin, mehrere Stunden am Tag zu lernen. Nach 30 Minuten ist bei mir Schluss, da ich dann einfach keine Lust mehr habe.
Deswegen wäre es doch gut gewesen, wenn ich nicht vollkommen auf mich selbst gestellt gewesen wäre. Ich finde es gut, wenn man Kinder zumindest bis zum Ende der Grundschule regelmäßig unterstützt und bei den Hausaufgaben begleitet. Die Intensität der weiteren Betreuung hängt dann natürlich von der Selbstständigkeit der Schüler ab. Meine Schwester geht beispielsweise in die 5. Schulstufe. Sie würde nie einfach so für eine Arbeit lernen, weshalb sie auf jede Schularbeit eine negative Note schreiben würde, wenn wir sie nicht immer zum Lernen animieren würden. Ohne regelmäßige Unterstützung und Kontrolle würde bei ihr gar nicht gehen. Solche Kinder darf man dann nicht sich selbst überlassen, sondern muss sie weiter betreuuen.
Das kann man überhaupt nicht pauschalisieren. Das eine Kind braucht ab dem ersten Schuljahr keine Hilfe und das andere Kind braucht bis zum Abitur Hilfe und Unterstützung. Selbst bei Geschwistern kann man es nicht Pauschal sagen. Während mein Sohn immer ein wenig Unterstützung brauchte, hat meine Tochter ab dem ersten Schuljahr selbstständig gelernt und auch selbstständig die Hausaufgaben gemacht. Man kann also niemals sagen, dass ab einem gewissen Schuljahr ein Kind alles selbstständig machen muss und Nachhilfe gibt es sogar noch im Abiturjahr für manche.
Ich besuchte schon ab der ersten Klasse nach der Schule eine Kindertagesstätte und erfuhr dort eigentlich nie großartig Unterstützung bei den Hausaufgaben. Das mag sich nun komisch anhören, weil man ja annimmt, dass in diesen Einrichtungen immer eine Hausaufgabenbetreuung stattfindet, aber das lief bei mir eben etwas anders, weil meine Gruppe durch viele eher leistungsschwache Kinder besucht wurde und man für die eher guten Schüler somit kaum Zeit aufbringen konnte. Das war aber bei mir auch nicht wirklich nötig, denn man konnte mich schon immer mit meinen Hausaufgaben alleine lassen und ich habe recht selbstständig gearbeitet. Auch konnte ich von Anfang an abschätzen, wann ein Test geschrieben wird und wann ich somit mit dem Lernen anfangen sollte. Natürlich fand ich immer jemanden, der mich ausfragen konnte, aber das war es dann auch schon. Weil sich dieses Prinzip bei mir bewährte, hat sich das natürlich auch bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht geändert.
Im starken Gegensatz hierzu steht meine jüngere Schwester, die man vom ersten Tag an beim Lernen und bei den Hausaufgaben unterstützen musste. Würde man sie komplett sich selbst überlassen, würde sie über Stunden hinweg am Schreibtisch sitzen und aus dem Fenster schauen, anstatt ihre Hausaufgaben zu erledigen, wobei es ja dann immer noch die Option gibt, sie überhaupt nicht zu erledigen. Sie weiß zwar auch grundsätzlich, wann ihre Prüfungen anstehen, kann sich aber die Zeit bis zur Prüfung nur schlecht selbst einteilen, was dann das Ergebnis hat, dass sie am Sonntag vor der Prüfung 30 Seiten Vokabeln zu lernen versucht. Wenn sie etwas nicht versteht, dann resigniert sie überdies immer sehr schnell und bekommt auch hin und wieder einen kleinen Wutanfall. Fakt ist jedenfalls, das ihre Versetzung sehr schnell gefährdet wäre, wäre sie nicht in einer speziellen Schule mit nachmittäglicher Hausaufgabenbetreuung und würde mein Vater sie nicht unterstützen.
Ich denke also, dass der Betreuungsbedarf durch die Eltern sehr stark vom Kind abhängt. Während ich nie Hilfe gebraucht habe, ist meine Schwester eben darauf angewiesen, dass man sie beim Lernen unterstützt. Obwohl sie bereits die siebte Klasse besucht, braucht sie einfach noch jemanden, der ihr Zusammenhänge erklärt und regelmäßig den Lernfortschritt kontrolliert. Sie benötigt es eben noch, dass man ihr für die Prüfungsvorbereitung den Stoff in tagesgerechte Portionen einteilt, damit sie sich nicht überfordert. Ich sehe auch keinen Grund darin, warum Eltern das nicht tun sollten, wenn sie grundsätzlich dazu in der Lage wären, schließlich liegt es auch ein Stück weit in der Pflicht der Eltern, den Kindern gute Startbedingungen für ihr weiteres Leben in die Hand zu geben und dazu gehört nun zweifelsohne auch eine gute Schulbildung.
Natürlich weiß ich auch, dass man es eigentlich nicht vertreten kann, wenn ein Kind bis zum Abitur auf diese Weise von den Eltern unterstützt wird, weil irgendwann auch mal der Punkt gekommen sein sollte, an dem man seine Schullaufbahn selbst in die Hand nimmt, schließlich hilft im Studium auch niemand mehr. Bei meiner Schwester ist es aber zum Beispiel so, dass man ihr die Zukunft verbauen würde, ließe man sie jetzt mit ihren schulischen Verpflichtungen alleine. Dann würde sie höchstwahrscheinlich das Gymnasium verlassen müssen, was einfach schade wäre, weil sie ein intelligentes Mädchen ist, dem es einfach noch an den passenden Lernstrategien fehlt. Natürlich sollte das Ziel sein, ihr immer mehr Verantwortung selbst zu übertragen und sich immer weiter zurückzuziehen, aber solange sie unsere Unterstützung benötigt, erhält sie diese auch.
Ich finde Eltern sollten ihre Kinder beim lernen so lange unterstützen wie sie es können und wie die Kinder es wollen. Ich weiß das ich ungefähr in der 7ten Klasse angefangen habe eher mit Freundinnen zusammen zu lernen, anstatt mit meinen Eltern. Meine Eltern konnten mir zu dem Zeitpunkt auch nicht mehr in allen Fächern weiterhelfen, insbesondere in englisch, das hatten sie einfach damals in der Schule nicht in der Form wie es heute der Fall ist. Zusätzliche Lerneinheiten wie in der Grundschule mal ein Blatt Matheaufgaben oder vorlesen, denke ich gehen auch nur bis zu einem bestimmten Schuljahr, ich würde jetzt auch grob auf das 6 oder 7 tippen, in der Zeit hat man dann halt doch keine Lust mehr auf so was und abgesehen davon hat man wahrscheinlich auch genug Hausaufgaben auf.
Unsere Nachbarin hat letztes Jahr im Sommer noch mit ihrer Tochter Mathe geübt, da sie den Stoff noch konnte und die Tochter da wohl sehr auf ihre Mutter vertraut, hat sie, mit 17 Jahren, noch ihre Hilfe in Anspruch genommen. Mathe ist allerdings auch das einzige Fach, für alle anderen Fächer lernt sie lieber allein oder mit Freunden.
Meine Eltern haben nie mit mir gelernt und mir von Anfang an deutlich gemacht, dass ich in der Schule gut aufpassen muss und zur Not dann auch den Stoff selber noch einmal zu erarbeiten. Schon in der Grundschule hat man mich mit meinen Hausaufgaben alleine gelassen und da ich auch nie eine Frage an meine Eltern bezüglich meiner Hausaufgaben oder einem Thema aus der Schule gehabt habe brauchten sie mir auch gar nicht helfen.
Ich bin eigentlich der Meinung, dass man seine Kinder relativ selbstständig lernen lassen sollte und ihnen nicht zu viel helfen sollte, weil man besser lernen kann wenn man sich selber ein Thema erarbeitet und ein Problem löst als wenn man sich bei einer Frage direkt Hilfe holt und man dann eine Erklärung bekommt. Wenn man dann einmal gar nicht weiter kommt, dann kann man sich schon an seine Eltern wenden und dann sollte man als Elternteil wohl auch noch seinen Kindern helfen. Aber generell finde ich es besser, wenn man seine Kinder so viel wie möglich alleine lernen lässt und ihnen nicht zu viel Hilfestellung gibt.
Das kommt ganz auf das Kind an. Unser großes Kind hat schon in der ersten Klasse seine Hausaufgaben allein gemacht. In den ersten Wochen war ich daneben, danach dann nur noch in der Nähe. Das hat sehr gut geklappt und es war immer alles richtig. Lesen und rechnen mussten wir nie üben. Das ist aber bei den wenigsten Kindern so machbar. Wenn ein Kind Hilfe braucht, sollte man sich dafür auch die Zeit nehmen. Ich bin jetzt auch meist in der Nähe und somit bei schwereren Aufgaben greifbar. Ich kontrolliere schon noch ab und zu die Hausaufgaben aber nicht immer.
Ich selbst habe als Kind meine Hausaufgaben auch sehr schnell allein gemacht. Ich fand das gut so. Wenn ich Hilfe gebraucht habe, dann bin ich zu meiner Mama gegangen und dann habe ich immer Hilfe bekommen. Das fand ich als Kind gut so und genauso mache ich das bei meinen Kindern auch. Natürlich nur, wenn das auch so funktioniert.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-182561.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1108mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern? 1156mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: ZappHamZ · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern?
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel! 1551mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wifey · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel!
- Anleitung für Star Frisur 1189mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Osterhasi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Anleitung für Star Frisur
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich? 2376mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: winny2311 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich?