Neues Gesetz zur Organspende
Was haltet ihr den zu den Überlegungen zum neuen Gesetz was die Organspende regeln soll? Nach wie vor soll die Organspende freiwillig bleiben, also nicht wie in anderen Ländern, wo man automatisch Organspender ist außer man widerspricht dagegen. Es soll nun aber so sein das die Krankenkasse in regelmäßigen Abständen Briefe an ihre Mitglieder schicken, wo diese gefragt werden ob sie Ihre Organe spenden wollen oder nicht. Wo die Daten dann letztendlich erfasst werden ist noch nicht so ganz klar, aber da wird sich mit Sicherheit eine Lösung finden.
An sich finde ich die Idee nicht schlecht, denn ich denke viel mehr Menschen würden Organe spenden, sind aber zu faul sich einen Ausweis zu besorgen oder wissen auch einfach nicht wo man sich so einen Ausweis holen kann. Ich denke schon das durch diese neue Regelung einige Menschen mehr ihre Organe spenden und somit mehr Leben gerettet werden können.
Also ich finde man sollte die jetzige Regelung doch ganz einfach so lassen. Wenn die Krankenkassen nun hier die Werbetrommel rühren sollen, fallen doch nur zusätzliche Kosten dafür an, die natürlich im Endeffekt der Versicherte mit seinen Beitrag trägt. Der Erfolg wird nämlich sehr gering ausfallen, weil ich diese Art Werbung schon in fast jeder Arztpraxis finde. Hier will ganz einfach jemand das Fahrrad noch einmal erfinden, aber ist ist schon lange erfunden.
Ich finde die Idee auch ganz gut. Ich habe bereits seit Jahren einen Organspendeausweis und wüsste auch keinen Grund, warum ich meine Organe nicht spenden sollte. Es gibt sicher viele Menschen, die sich darüber noch keine Gedanken gemacht haben und aus diesem Grund keinen Organspendeausweis haben. Oder sie sind wirklich zu faul, sich einen zu holen, obwohl es den ja an verschiedenen Stellen kostenlos gibt.
Allerdings ist es mit diesen Briefen auch nicht so perfekt. Es gibt dann auch sicher wieder viele, die den Brief dann einfach nicht beantworten. Allerdings wäre es schon insofern sinnvoll, dass über jeden die Daten irgendwo vorliegen und abgerufen werden können, wenn demjenigen etwas zustößt. Den momentanen Ausweis aus Papier kann man ja immer mal verlieren und dann ist es so, als hätte man nie einen ausgefüllt.
Ich persönlich fände es gut. Organ spende ist so etwas wichtiges, und kann Leben retten. Ich denke, dass viele keine Organspender sind, weil sie einfach nicht daran denken, oder zu Faul sind sich darum zu kümmern. Deswegen fände ich die neue Regelung sehr gut. Die Kosten fallen auch nicht so hoch aus, den schließlich wird nur alle 2 Jahre nachgefragt, ob sich die eigenen Einstellung geändert hat.
ich persönlich fände es auch gut, wenn die Antwort irgendwo Zentral gespeichert werden würde, worauf die Krankenhäuser im Falle zugriff haben. Momentan hat man ja meistens nur diesen Zettel, aber wenn man ihn nicht dabei hat, kann es durchaus passieren, dass man Spender ist, es aber zu spät herausgefunden werden. Bei einer Spende muss ja doch alles Recht schnell gehen. Ich persönlich weiß auch aus Privatsphäre Sicht nicht, wo da dass Problem liegt. Leute die dann darauf zu greifen könnten, sind Leute, welche im Krankenhaus arbeiten, und diese haben sowieso Schweigepflicht.
Organspende ist so etwas wichtiges, Wenn man sich überlegt wie viele Leben gerettet werden könnten. Klar möchte sich keiner damit auseinander setzen, dass er vielleicht plötzlich stirbt, aber man sollte doch auch aus dieser Situation das Beste machen, und was könnte man bessere daraus machen, als einer Person das Leben zu retten. Man sollte auch bedenken, wie schnell man auch selber in der Situation landen kann, dass man ein Spenderorgan braucht, und dann möchte man ja auch dass man eines bekommt.
Ich finde keiner sollte dazu gezwungen werden, aber ich halte es nicht für eine Zumutung, wenn man alle 2 Jahre einen Brief bekommt und diesen Beantwortet, und vielleicht findet sich dadurch doch der ein oder andere, der sich zum Spenden entscheidet, und ich denke wenn auch nur ein Leben dadurch gerettet werden kann, hat sich dass ganze gelohnt.
An sich finde ich das Thema Organspende sehr wichtig. Tagtäglich sterben viele Menschen, denen eigentlich geholfen werden könnte und welche wieder ein ganz normales Leben führen könnten, wenn es ein Spenderorgan für sie gäbe. Außerdem, das mag jetzt sehr hart klingen, ist aber die Realität, sterben täglich viele Menschen mit gesunden Organen, welche jedoch nicht weiterverwendet werden, sondern mit beerdigt werden. Das stimmt einen sehr nachdenklich, wieso kann man denn Unfallopfern nicht einfach die Organe entnehmen und so Menschenleben retten?
Natürlich haben viele Angehörige der Opfer etwas dagegen. Sie finden es komisch, zu wissen, dass ein Teil ihres verstorbenen Verwandten in einem völlig fremden Menschen weiterlebt. Aber dies schafft letztendlich auch wieder etwas Lebensmut, da man weiß, dass trotzdem einem Menschen geholfen wurde und der Tod somit nicht komplett sinnlos war.
Ich finde es gut, dass die Krankenkassen regelmäßig Schreiben herausgeben sollen, denn die Bevölkerung wird viel zu wenig über das Thema aufgeklärt. Selten sieht oder hört man davon in den Medien und ich wüsste auf die Schnelle nicht, wo ich einen Organspendeausweis herbekommen könnte. Mit den Schreiben werden die Menschen zum Nachdenken angeregt, ob es nicht doch Sinn machen würde. Deshalb hoffe ich, dass in Zukunft immer mehr Menschen ihre Organe nach ihrem Tod freigeben und andere Menschen gerettet werden können.
Erst gestern haben wir das Thema in meinem Freundeskreis diskutiert. Dabei stellte sich heraus, dass gerade viele junge Menschen eigentlich Organe spenden wollen, aber es einfach nicht auf die Reihe bekommen sich einen Organspendeausweis zu besorgen. Ich finde daher die Sache mit dem Widerspruch eigentlich am besten. Denn die wenigsten Leute haben doch wirklich gute Gründe, warum sie kein Organspender sein wollen.
Argumente von wegen "da wird man ja dann auf der Straße ausgeraubt und einem die Organe entnommen", zählen für mich nicht dazu. Wir leben schließlich in Deutschland und nicht in irgendeinen Hottentotten-Staat. Die Werbung seitens der Krankenkasse bringt glaub ich kaum etwas. Schließlich muss man da genauso etwas ausfüllen / einschicken oder was auch immer. Und genau dabei liegt ja das Problem, welches ja dann auch irgendwie nur verschoben wird, aber grundsätzlich noch besteht.
Es ist die Ambivalenz, die dieses Thema nicht erst seit heute prägt und mich so stört. Weniger druckreif ausgedrückt: Ich habe einen dicken Hals! Unsere "Gutmenschen" meinen, dem Volk die Widerspruchslösung nicht zumuten zu können. Dann müssten sie aber ehrlicherweise auch nur auf die in ihrem Pool zur Verfügung stehenden Spenderorgane zurückgreifen.
Tatsächlich ist es so, dass jede Menge Spenderorgane über die internationalen Organbanken aus den "Widerspruchsstaaten" bei uns verbaut werden.Dieser Transfer wäre unnötig, wenn es auch bei uns diese Lösung hätte.Tausende müssten nicht siechen, oder sterben, wenn nicht völlig unnötigerweise deren Spenderorgane verbuddelt, oder verbrannt würden.
Wohlgemerkt - ich rede ausschließlich von potentiellen Spendern, die der Weiterverwendung ihrer Organe positiv gegenüberstehen. Wer das nicht mag, kann das erklären und ist damit aus der Nummer raus. Es sind die "Faulen", die, wo immer grad was Wichtigeres vorhaben, als sich einen Spenderausweis zu besorgen, aber eigentlich Organspender sein wollen. Ich gehörte bis vor 3 Jahren auch zu dieser Kategorie.
Heute, den Ausweis ständig bei mir führend, schäme ich mich für meinen laxen Umgang mit dem Thema.Mit der größten Selbstverständlichkeit hätte ich eine benötigte Organspende angenommen, gleichwohl wären meine Organe mit in die Grube gefahren, nur weil ich mir nie die Zeit nahm, meine immer vorhandene Spendierwilligkeit auch zu dokumentieren. Welcher Unzahl mag es ähnlich gehen, oder gegangen sein?!
Ideal, wenn ich mich schon vor 43 Jahren hätte zurücklehnen können (ich gehe davon aus, dass man mit 20 reif genug für solche Entscheidung ist), weil ich, sofern ich dem nicht widersprochen hätte, per Gesetz da schon Organspender gewesen wäre.
Gallier du hast sehr schön geschrieben, was wahrscheinlich viele denken, ich nämlich auch, abgesehen davon das ich mit meinen 32 Jahren schon seit knappen 10 Jahren Organspender bin. Ich bin dazu gekommen, weil ich auch Blutspende und dort liegen die Organspendeausweise rum und so habe ich mich recht schnell entschieden einer zu werden und bin seitdem fleißig Leute am überzeugen. Auch ich gehöre der Fraktion an die gerne alle Menschen zu Organspendern machen würde, außer man widerspricht dagegen, aber das werden wir in Deutschland niemals erreichen. Schade, den ich bin mir auch sicher das jeder bereitwillig ein Organ annimmt, aber spenden?
Im Grunde ist es mir egal, was nach meinem Tod mit meinen Überresten passiert, also hätte ich auch kein Problem damit, mich auf so einen Brief hin zur Organspende bereit zu erklären. Wahrscheinlich denken viele andere genauso, deshalb würde ein Gesetz in dieser Form mit Sicherheit Sinn machen und man könnte wesentlich mehr Menschen für die Organspende mobilisieren, als das momentan der Fall ist.
Einen Organspendeausweis kann man sich allerdings auch ganz einfach am PC ausdrucken, von daher gibt es eigentlich keine glaubwürdige Ausrede, weshalb man keinen besitzt.
karlchen66 hat geschrieben:Also ich finde man sollte die jetzige Regelung doch ganz einfach so lassen. Wenn die Krankenkassen nun hier die Werbetrommel rühren sollen, fallen doch nur zusätzliche Kosten dafür an, die natürlich im Endeffekt der Versicherte mit seinen Beitrag trägt. Der Erfolg wird nämlich sehr gering ausfallen, weil ich diese Art Werbung schon in fast jeder Arztpraxis finde. Hier will ganz einfach jemand das Fahrrad noch einmal erfinden, aber ist ist schon lange erfunden.
Das es wohl einige geringe Zusätzliche Kosten verursachen würde, das mag wohl sein aber die Krankenkassen verschicken auch so oft genug schon Reklame, dass ein weiterer Brief wohl nicht ins Gewicht fallen wird oder man lässt dafür einen entsprechenden anderen weg oder fasst das ganze zusammen. Möglichkeiten der Kostenreduktion gibt es dazu genug, und man könnte das ganze auch per Mail abfragen in den Internen Bereichen. Nahezu jede Krankenkasse bietet inzwischen einen internen Bereich an wenn man sich auch anmeldet.
Das Erfolg so gering ausfällt mag ich nicht einmal behaupten, denn die meisten haben sich schlichtweg noch nie mit dem Thema befasst. Informationsheftchen sind ja ganz nett in den Arztpraxen aber auch dort liegt der Hund begraben. Zum einen geht nicht jeder zum Arzt und entscheidet sich vom Lesestoff dann lieber für ein Informationsheftchen als für die Bunte oder Gala. Somit würde man auch die größte Zielgruppe erreichen, die sich bislang darüber noch keine Gedanken gemacht haben oder zwar Gedanken gemacht haben aber weiterhin nicht aktiv geworden sind.
Allerdings sehe ich die Regelung das ganze über die Krankenkassen zu erledigen nicht als optimal an. Da es zum einen doch einen größeren Verwaltungstechnischen Aufwand macht diese Daten in einer Datenbank zu pflegen und dadurch vor allem die weiteren Kosten entstehen. Das Geld welches dafür aufgewendet werden muss, wird dann an anderer Seite wie den Patienten wieder eingespart.
Deswegen halte ich das Widerspruchsverfahren wie es in Ländern wie beispielsweise Amerika gemacht wird für das beste. Dort gilt jeder Führerscheinbesitzer automatisch als Organspender und das ganze ist auch auf dem Führerschein als Symbol markiert. Da der Führerschein dort eine große Bedeutung zum Ausweisen und identifizieren der Unfallopfer hergenommen wird, hat man damit auch direkt ein Dokument in der Hand welches den letzten Willen dazu ausdrückt. Natürlich kann man auch dort jederzeit schriftlich widersprechen und bekommt dann einen entsprechenden Führerschein ohne das Symbol! So muss sich jeder aktiv damit beschäftigen der es absolut nicht möchte und hingegen jeder dem es quasi egal ist ist als Spender fungiert. Dadurch haben diese Länder auch deutlich weniger Probleme mehr Organe für Patienten stellen zu können. Denn Organe reisen nicht um die Welt zu ihren Empfängern sondern werden im eigenen oder umliegenden Land verwendet, da man entnommene Organe nur einen begrenzten, kurzen Zeitraum am Leben erhalten kann.
Dazu würde mit dem System auch einiges an Bürokratie vom medizinischen genommen werden, denn selbst wenn hier jetzt ein Spenderausweis vorliegt darf der Arzt den Patienten nicht automatisch zum Spenden hernehmen sondern muss weiterhin die Angehörigen um Erlaubnis fragen. Wenn diese sich dann dagegen verweigern, dann hilft auch ein Spenderausweis nichts. Man muss ebenfalls bedenken, dass die Organe sehr schnell absterben sobald kein Sauerstoff mehr zu ihnen Transportiert wird und aus diesem Grund sowieso nicht viele in Frage kommen da man keine Leiche von Zuhause die dort schon Stundenlang gelegen hat in die Klinik transportieren kann und dessen Organe dann verwendet.
Optimalerweise verstirbt ein solcher Patient im Krankenhaus, denn in einem Rettungswagen selbst ist die Frage unerheblich Organspender ja oder nein dieser muss schnellstmöglich wieder frei werden um sein zugeteiltes Gebiet abzudecken und man bekommt vom Träger kein Verständnis dafür wenn man auf so etwas Argumentiert wenn zeitgleich etwas anderes passiert und es kein freies Rettungsmittel für den Fall dann mehr gibt. Das mit den blockierten Rettungsmitteln ist ebenfalls keine Seltenheit, nur selten bekommt die Öffentlichkeit davon etwas mit wie es wirklich hinter den Kulissen abläuft. Wäre eine solche Dienstleistung ebenfalls gesetzlich abgesichert dann müssten die Träger sich entsprechend darauf einstellen, mehr Transportmittel zur Verfügung stelle, was einige positive Effekte hätte aber auch wieder mit Mehrkosten verbunden wäre die am Ende auf jeden einzelnen Umgelegt werden.
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