Mit beiden Beinen mitten im Leben stehen - Definition
Wenn jemand schon sehr früh gestorben ist, hört man häufig von den Angehörigen Aussagen wie "Er stand doch noch mit beiden Beinen mitten im Leben, wieso hat ihn der Herr schon so früh zu sich geholt?". Diese Redewendung benutzt man aber nur bei Menschen, die nicht sehr alt wurden. Wenn eine 90-jährige Frau heute an Altersschwäche sterben würde, wäre das für uns etwas Natürliches, da in einem so hohen Alter jeder Tag der letzte sein kann. Als Angehöriger würde man sich darüber vielleicht gar nicht allzu große Gedanken machen, weil man damit gerechnet hatte, dass es bald zu Ende gehen würde. Wenn dagegen ein junger Mensch plötzlich aus dem Leben gerissen wird, schockt dies viel mehr.
Aber wie definiert ihr diesen Spruch eigentlich? Wann steht man mit beiden Beinen im Leben? Wie alt muss man dazu sein? Und wann trifft die Redewendung nicht mehr auf einen Menschen zu? Gibt es einen bestimmten Zeitraum bezüglich des Alters, in dem man mitten im Leben steht? Wann würdet ihr einen Menschen mit beiden Beinen mitten im Leben stehend bezeichnen? Muss er dazu einen guten Beruf oder die wahre Liebe gefunden haben? Muss er eine Familie gegründet haben und eine glückliche Beziehung geführt haben?
Ich kenne diese Redewendung natürlich auch. Ich würde sagen, dass jemand mitten im Leben steht, wenn er einen sicheren Job hat, und auch bereits eine Familie gegründet hat. "Mit beiden Beinen mitten im Leben stehen", heißt für mich, dass man eine sichere Zukunft geschaffen hat, dass man seinen Lebensunterhalt also fast gesichert hat.
Das zählt sicherlich eher zu etwas älteren Menschen. Da würde ich etwa das Alter ab 25 Jahren zählen, da man dort schon erwachsen genug sein wird, um zu wissen, was man im Leben möchte. Vorher denke ich nicht, dass man schon reif genug ist, um den Ernst des Lebens richtig einschätzen zu können.
Bei älteren Menschen, die wirklich schon alt sind, und ihr Leben eigentlich schon gelebt haben, würde ich diese Redewendung nicht mehr anwenden. Die stehen, oder standen ja nicht "mitten im Leben", sondern haben ihr Leben ja schon fast, oder schon beendet, wenn sie schon gestorben sind.
Ich von mir selber, kann leider sagen, dass ich noch nicht mit beiden Beinen mitten im Leben stehe. Ich bin zwar in einer festen Beziehung, doch habe ich immer noch keinen Job, der mir die Zukunft sichert. Aber ich denke, dass ich auch bald mitten im Leben stehen werde.
Mit Beiden Beinen im Leben stehen heißt für mich ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Also für seinen Lebensunterhalt selber aufzukommen, nicht von anderen abhängig zu sein und das zu machen was man selber möchte. Kleinere Probleme sollten einen nicht direkt umhauen, sondern man ist in der Lage selber Lösungen zu finden.
Üblicherweise kommt dieser Zustand wenn man seine Ausbildung oder sein Studium beendet hat und seinen eigenen Haushalt zu führen hat. Es gibt natürlich genug Ausnahmen. Die einen ziehen schon während der Schulzeit aus und führen ihr eigenes Leben, die anderen kriegen mit 30Jahren immer noch nichts auf die Reihe. Somit ist dieser Zustand wohl nicht vom Alter abhängig.
Ältere Menschen verlieren irgendwann ihre Selbstbestimmtheit. Sie sind auf die Pflege und Unterstützung von anderen angewiesen können nicht mehr machen was sie möchten und stehen somit nicht mehr mit beiden Beinen im Leben.
Ich denke, dass jeder diesen Spruch unterschiedlich definieren wird. Für mich persönlich bedeutet es, dass der Mensch, der gestorben ist, eben noch mitten in seinem Leben war. Darum würde ich sagen, dass das auf alle Menschen zutrifft, die 50 Jahre alt sind oder jünger. Das ist aber reine Ansichtssache.
Des weiteren bedeutet es für mich noch, dass der Mensch, der noch mitten im Leben war, noch sehr viel vorhatte. Dazu zählt dann unter anderem einen Abschluss machen, einen Beruf erlernen, eine Reise unternehmen, eine Familie gründen. Eben all diese Pläne, die die Person, die gestorben ist, jetzt nicht mehr verwirklichen kann.
Für mich steht jemand mitten im Leben, wenn er eine feste Arbeitsstelle hat, wenn er unabhängig ist, wenn er eine Wohnung hat und wenn diese Person sozial gefestigt ist. Also jemand, der Freundschaften und Familie hat, jemand der sein Leben aber auch allein im Griff hat und nicht ständig auf andere angewiesen ist. So jemand steht für mich mitten im Leben.
Meiner Meinung nach sollte diese Person auch erwachsen sein. Ich verbinde mit dem Begriff nämlich, dass man in seinem Umfeld und seinem Leben gefestigt ist, dass alles geregelt läuft und man nicht auf der Straße lebt. Jemand der mitten im Leben steht, arbeitet und verdient sein eigenes Geld, kann sich etwas leisten und ist selbstbewusst. Irgendwie so würde ich das definieren, aber wie man schon sieht, gibt es da auch unterschiedliche Definitionen.
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