Mit Kleinkindern Gesellschaftsspiele spielen
Mein Sohn ist vor kurzem drei Jahre alt geworden und er hat seit einigen Wochen die Welt der Gesellschaftsspiele für sich entdeckt. Seit einiger Zeit spielen wir jeden Tag zumindest ein paar Spiele, weil es ihm so großen Spaß macht und ich muss sagen, dass ich erstaunt bin, wie gut er die meisten Spiele schon spielen kann. Manche Spiele werden von mir ein wenig abgewandelt, aber die meisten Spiele gehen schon problemlos mit den richtigen Regeln.
Bei einigen Spielen geht es auch klassisch um Verlieren und Gewinnen und das ist ja wohl bei vielen Kindern, vor allem eben kleinen Kindern, ein wunder Punkt. Aus diesem Grund gibt es ja auch schon viele Spiele, wo man gemeinsam gegen eine Spielfigur spielt, wie zum Beispiel eben beim Obstgarten von Haba.
Nun würde es mich interessieren, ab wann sich Kinder da in der Regel ärgern, wenn sie eben verlieren. Meinem Sohn ist das nämlich lustiger Weise komplett egal, ob er gewinnt oder verliert. Er hat auch genauso seine Freude am Spiel, wenn er verliert. Kommt diese "Ärgernis" beim Verlieren erst später? Prinzipiell versteht er aber schon den Unterschied zwischen Gewinnen und Verlieren und ich finde es natürlich in keinster Weise schlimm, wenn er sich da nicht ärgert, mich würde es eben nur vom Prinzip her interessieren, wie Kleinkinder in der Regel darauf reagieren.
Gestern waren drei weitere Kinder im Alter meines Sohnes bei uns zu Besuch. Ein Kind hat ein Spiel von meinem Sohn entdeckt und wollte es dann spielen. So wollten wir gemeinsam eine Runde spielen. Das Spiel ist sogar für kleinere Kinder gedacht. Es war "Tempo kleine Schnecke". Dennoch war ich irgendwie sehr erstaunt, dass eigentlich keines der anderen Kinder mit dem Prinzip des Spielens eines Gesellschaftsspieles umgehen konnte. Die eine hat ständig nur die Schnecken umgeworfen, die nächste hat nur einmal gewürfelt, dann wollte sie nicht mehr, die andere hat zum Weinen angefangen, weil sie die Schnecke wo anders hinstellen wollte und so weiter. Im Endeffekt hat man gemerkt, dass die anderen Kinder damit sichtlich überfordert waren und so wurde das Spiel auch vorzeitig unterbrochen.
Wie ist das mit euren Kindern. Ab welchem Alter habt ihr mit euren Kindern Regelspiele gespielt und wie lief es? Hatten eure Kinder Probleme mit dem Gewinnen und Verlieren? Hatten sie genügend Konzentration oder eben Ausdauer eine Runde fertig zu spielen?
Ich stelle es mir schon schwierig vor, mit kleinen Kindern Gesellschaftsspiele zu spielen, da diese doch oftmals mehr oder weniger komplexe Regeln haben, an die sich die Kinder nicht halten. Vielleicht sind die Kinder auch noch gar nicht in der Lage diese Regeln zu verstehen und da macht es auch wenig Spaß, mit den Kindern zu spielen, gerade wenn sie dann schon weinen, nur weil sie ihre Figur woanders hinstellen sollen.
Ich habe meiner kleinen Cousine im letzten Jahr auch ein Gesellschaftsspiel zum Geburtstag geschenkt und sie wollte es auch gleich mit mir spielen. Es war so etwas in der Art wie Bingo, aber eigentlich auch ganz anders. Schwer zu beschreiben. Jeder Spieler hat sich eine Karte ausgesucht mit einem Tier darauf und verschiedenen Pflanzen. Diese Pflanzen waren alles Futterpflanzen, also Pflanzen die das abgebildete Tier gerne frisst. Wir haben dann zu dritt mit meiner Cousine gespielt und einen Beutel mit kleinen Pappstückchen herum gegeben. Wer als erstes alle Futterpflanzen zusammen hatte hat gewonnen, man musste aus dem Beutel nämlich immer ein Plättchen ziehen. Wir haben es dann so gespielt, dass wir sagen mussten was es für eine Pflanze ist und auch erklärt haben, warum unser Tier sie frisst und warum nicht. das konnte sogar meine Cousine schon erstaunlich gut. Sie war sehr geduldig dabei und konnte sich auch konzentrieren. In der nächsten Runde haben wir mit Tauschen der Plättchen gespielt, um die Runden zu verkürzen. Sie war nicht böse, wenn man nicht mit ihr getauscht hat oder wenn sie etwas eingetauscht hat, was sie gar nicht braucht. Auch wenn sie verloren hat war es kein Problem und sie hat sich an alle Regeln gehalten.
Ich würde spontan sagen, dass Kinder sich eher ärgern wenn sie verloren haben, wenn sie noch nicht so viele Erfahrungen mit Gesellschaftsspielen haben und noch nicht genau wissen, dass es überhaupt nichts schlimmes ist wenn man verliert. Das dieses Ärgern erst später im etwas höheren Alter dazu kommt glaube ich eigentlich nicht. Ich denke, wenn man mit seinen Kindern regelmäßig Gesellschaftsspiele spielt und ihnen beibringt, sich an die Regeln zu halten und ihnen auch bewusst macht, dass es nur ein Spiel ist, dann werden sie sich nie richtig ärgern wenn sie verliere oder gar wie einige Kinder es so schön machen ausrasten und das Spielbrett vom Tisch werfen.
Es gibt mittlerweile schon recht viele Gesellschaftsspiele, vorallem Brettspiele für Kleinkinder. Diese sind vom Spielverlauf recht kurz gehalten, da die Konzentration der Kleinkinder noch nicht so ausgeprägt ist und sie haben ganz simple Spielregeln. Die Spiel an sich sind wirklich sehr schön und die Kinder verstehen es auch recht schnell auch in dem Kleinkindalter. Irgendwann muss man ja mal anfangen mit den Kindern zu spielen und diese Spiele sind ein super Einstieg.
Ich finde es erstaunlich, dass ein gerade mal dreijähriger Junge schon in der Lage ist, auch ein einfaches Gesellschaftsspiel zu Ende zu spielen. Persönlich habe ich festgestellt, dass die meisten Kinder erst so ab Ende des vierten Lebensjahr beginnen, zu begreifen, worum es geht und wie die Regeln lauten. Obwohl sich ja nun auf dem Markt einiges getan hat und es wirklich viele Spiele gibt, die auch Kleinstkinder bereits spielen können. Natürlich sind da die Spielregeln nicht allzu schwierig und es geht auch weniger um das Gewinnen als solches, aber für den Aufbau von Konzentration, aber auch für die Freude am Spiel sind solche Spiele wunderbar geeignet.
Ich denke, es kommt auch einfach darauf an, welche Art von Kind man nun dabei hat und ein Kind, welches gewohnt ist, auch mal ruhig zu sitzen, ist leichter zu einer Spielrunde bis zum Ende zu motivieren, als ein Kind, welches einen enormen Bewegungsdrang hat und sehr oft aufstehen möchte. Ich kenne jetzt nicht keines der drei Kinder, aber vielleicht kannten die Kinder das Spiel einfach noch nicht oder man hat sich aufgrund der vier bei Dir befindlichen Kinder immer wieder gegenseitig aufgestachelt, sodass es sowieso mit der Konzentration vorbei gewesen wäre. Man müsste eben wissen, ob die Besucherkinder bereits das Spiel kannten, aber ich denke, man muss nicht von einem dreijährigem Kind gleich erwarten, dass es die Regeln bereits beim ersten Mal begreift.
Typisch ist das eigentlich wirklich erst, wenn die Kinder etwas älter sind, dass sie Gesellschaftsspiele wirklich bis zum Ende durch ziehen. Die meisten geben vorher auf, wenn sie jünger sind. Da scheint dein Sohn sehr pfiffig zu sein. Ob ein Kind sich aber über das Gewinnen oder Verlieren ärgert oder freut hängt weniger vom Alter als vom Charakter des Kindes ab.
Es gibt Kinder, die ärgern sich auch noch wenn sie mal erwachsen sind darüber, dass sie verloren haben. Und es gibt genauso Kinder, die das einfach als Spiel betrachten und mehr nicht. Die wissen, dass man beim nächsten Mal dann auch gewinnen kann und das das auch eine Frage des Glücks sein kann. Mein Bruder hat als Kind gar nicht gerne verloren und regelmäßig die Spielsteine vom Brett gefegt, wenn er kurz vor dem verlieren war. So hat er nämlich offiziell nie verloren, auch wenn es absehbar war. Heute macht er das nicht mehr, aber ärgern tut er sich immer noch.
Klar, wer freut sich nicht, wenn er gewinnt, aber ich habe mich als Kind zum Beispiel auch nie darüber geärgert, wenn ich mal verloren habe. Mir war das immer herzlich egal und mir ging es eher um das Spielen an sich. Ich habe schon mit vielen Kindern gespielt und konnte dabei wirklich feststellen, dass es vom Kind abhängt. Du kannst also durchaus damit rechnen, dass dein Kind eines von denen ist, die einfach am Spiel selbst Freude haben und sich weniger ärgern, wenn sie verlieren aber durchaus freuen, wenn sie gewinnen.
Es kommt sicher auf das Gesellschaftsspiel an und auch darauf, wie sehr die Kinder schon daran gewöhnt sind, solche Spiele zu spielen. Dieses Spiel hatte mein Kleiner auch im Alter von drei Jahren, in der Krippe wurde dieses Spiel auch schon mit zweijährigen Kindern gespielt. Die Kinder kannten das Spiel dann mit knapp drei Jahren schon sehr gut und spielten es dann auch vernünftig. Daneben gab es euch andere einfache Spiele, die die Kinder schon spielen konnten und die auch nicht sehr lang andauerten, so dass die Kinder das schaffen konnten.
Bei meinen Kindern hat das mit dem Ärgern angefangen als sie so langsam begriffen, dass man mit geschickten Taktiken den Spielverlauf maßgeblich beeinflussen kann. Da wurde dann aber eben auch gern mal vergessen, dass bei einigen Spielen mit etwas Glück oder eben Unglück ebenso der Spielverlauf beeinflusst wird. Wenn dann die Kinder durch Pech verloren haben, dann haben sie sich schon geärgert. Inzwischen ist es so, dass die Kinder dann eine Revanche fordern, wenn sie einmal ein Spiel verlieren.
@steph: Zu Ende gespielt hat mein Sohn eigentlich von Anfang an das Spiel. Die Geduld hatte er da eigentlich schon beim ersten Spiel. Da war er eben noch nicht ganz drei Jahre alt. Allerdings habe ich da auch eher kurze Spiele ausgesucht und nach drei bis vier Runden hat die Konzentration dann doch sichtlich nachgelassen.
Die Regeln versteht er vom Prinzip her problemlos. Also gerade bei Würfelspielen, ist es kein Problem, dass er eben die gewürfelte Anzahl vorrückt oder eben die entsprechende Farbe verwendet. Bei Lotti Karotti zum Beispiel ist es so, dass der Hase ja ins Ziel soll und wenn er dann aber in ein Loch fällt, ist es ja eigentlich nicht so gut. Da ist es bei meinem Sohn aber so, dass er zwar schon versteht, dass die Karotte das Ziel ist, er es aber zu lustig findet, wenn der Hase ins Loch fällt. Was ja an sich nicht Sinn des Spieles ist. Aber da stört es mich nicht, wenn dann eben ein Hase mehr fällt. Das Spielen an sich soll ja Spaß machen.
Meistens spielen wir derzeit etwa zwei Runden Lotti Karotti, einmal "Tempo kleine Schnecke" und ein bis zwei Runden von "Schlaubär lernt zählen" von Haba. Danach ist die Konzentration dann meistens aber auch dahin. Das merkt man dann durchaus schon. Er würde dann zwar meistens noch gerne weiter spielen, aber ich beende es dann meistens, eben weil das dann eher in Chaos ausarten würde.
Ich spiele mit meinem Sohn Gesellschaftsspiele, seit er 2 Jahre alt war. Damals habe ich ihm zwei Spiele für 2-jährige gekauft, den "Ersten Obstgarten" von Haba und das "Mäuschen-Farbspiel" von ministeps (Ravensburger). Spiele für diese Altersgruppe sind oft so angelegt, dass alle Spieler gemeinsam ein Ziel erreichen müssen. Gewinner und Verlierer gibt es da also noch nicht.
Mein Sohn ist jetzt 3,5 und mittlerweile spielen wir auch Memory und Uno junior. Die Regeln hatte er recht schnell verstanden, wobei er beim Uno junior schon noch etwas Hilfe braucht, aber das wird auch in den Spielregeln empfohlen, dass kleine Kinder ihre Karten eben offen auf den Tisch legen sollen, damit man ihnen helfen kann. Er hat immer viel Spaß dabei und seine Konzentration reicht durchaus für mehrere Runden bzw. mehrere verschiedene Spiele hintereinander.
Das ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Unsere Kinder haben sehr zeitig damit angefangen, weil Gesellschaftsspiele meiern Meinung nach sehr schön fördern können. Sie haben sehr zeitig die Regeln verstanden und auch mehrere Male hintereinander gespielt. Sie haben aber auch sonst viel Ausdauer. Mit Besuchskindern geht das meist nicht so gut. Diese Erfahrungen haben wie auch schon gemacht.
Meine Kinder ärgern sich schon, wenn sie verlieren, das ging aber auch erst so mit knapp 4 Jahren los. Allerdings müssen sie nicht immer gewinnen, sondern möchten halt auch einmal gewinnen. Wenn dann auch jemand anders wieder gewinnt, macht ihnen das auch Spaß. Aber auch das ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Ich kenne auch Kinder, denen es richtig schwer fällt, zu verlieren. Da geht richtig sie Welt unter. Das würde man aber von den Kindern gar nicht erwarten.
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