Männern ein "Kuckucksei" ins Nest legen - Reaktion

Das Thema "Kuckuckskind" ist ja kein neues Thema und seitdem man Gentests machen kann und der Vaterschaftstest nicht mehr so aufwendig ist, sind sehr viele Kuckuckskinder ans Tageslicht gekommen. Kennt ihr Menschen, denen ein "Kuckucksei" ins Nest gelegt wurde? Wie haben die Männer reagiert? Haben sie sich dem Kind abgewendet oder sind sie dennoch der "Vater" geblieben? Denn schließlich haben sie meist ja das Kind als ihr Kind gesehen und sind erst später drauf gekommen, dass es ein Kuckuckskind ist.

Wie würdet ihr reagieren, wenn es so wäre, dass ihr nicht der Vater eures Kindes seid? Oder seid ihr vielleicht selber ein Vater eines Kuckuckskindes? Wie habt ihr reagiert?

Ich kenne einen solchen Fall aus meinem Bekanntenkreis. Dort hat sich eines Tages der richtige Vater gemeldet und dem Ehemann alles gebeichtet. Das führte dann zur Scheidung – was ich gut verstehen kann. Ob dann allerdings der Vater, der doch nicht biologisch mit „seinem“ Kind verwandt war, noch Kontakt zu dem Kind hatte, weiß ich nicht. Für das Kind ist es sicherlich blöd, denn es hatte sich ja an den einen „Papa“ schon gewöhnt.

Ich finde das ehrlich gesagt eine absolute Frechheit, Männern Kinder unterzuschieben. Man kann sagen was man will, aber Männer, denen man sagt, dass das Kind, von dem sie gedacht haben es wäre ihr leibliches, dass es das nicht ist, die werden fortan ein anderes Verhältnis zu ihren Kindern haben. Ich denke, dass es ein ganz schöner Schock ist, wenn sich so etwas herausstellt. Fairer ist es, wenn man da mit offenen Karten spielt, auch wenn man mit den Konsequenzen leben muss. Bedenken muss man ja auch, dass dieses Kind dann einen anderen Erzeuger hat und das darf man weder Kind noch Erzeuger vorenthalten.

Den finanziellen Aspekt sollte man auch nicht außer Acht lassen. Wenn ein Mann regelmäßig Unterhalt zahlt im Glauben, dass er das für sein Kind tut und dann stellt sich heraus, dass man für das Kind eines anderen Mannes zahlt, dann ist das auch nicht schön, wenn auch sicherlich das kleinere Problem an der Sache. Schlimmer ist, was diesen Männern (und natürlich auch den Kindern, die ja auch denken, dass das der Papa ist) antut.

Manche Männer bleiben die Väter, denn um Papa zu sein muss man nicht der Erzeuger sein. Aber es bleibt nach wie vor sicherlich ein Schock. Verwandt zu sein, zum Teil das gleiche Erbgut zu haben bedeutet vielen eben doch mehr als sie denken, auch wenn man das im Vorfeld vielleicht nicht zugeben will. Ich kenne übrigens niemanden, dem ein Kind unter geschoben wurde und auch niemanden, der als Kuckuckskind aufgewachsen ist und später erfahren musste, dass der Papa nicht der Papa in dem Sinne ist.

Alleine schon den Begriff „Kuckuckskind“ finde ich ganz besonders schlimm. Wenn ein Kind diesen Begriff hört, muss es doch einen Schock bekommen. Väter, die durch einen Zufall erfahren, dass ihr geliebtes Kind nicht ihr biologisches Kind ist, müssen einen Alptraum verkraften. Wenn sie das Kind wirklich lieben, werden sie nach vielem Nachdenken und Überlegungen über diese ungeliebte Tatsache hinwegsehen, auch zum Besten des Kindes. Es gibt so viele Möglichkeiten in solchen Fällen. Aber was würde sein, wenn der biologische Vater irgendwann dieses Unterjubeln eines Kindes auffliegen lässt, weil er selbst als Vater sein Kind haben möchte, aber der Scheinvater auf seinem Vaterrecht besteht? Am schlimmsten sind die armen Kinder dran. Ich kenne keinen Fall in der Richtung.