Prostitution - Mehr als "nur" ein Beruf?
Prostitution kann ja vielfältig ausgelegt werden. Mit Prostitution meine ich käufliche Liebe bzw. das Erledigen von sexuellen Dienstleistungen gegen Geld. Hierbei muss man aber auch differenzieren zwischen freiwilliger und gezwungener Prostitution. Und auch bei der freiwilligen Prostitution gibt es Unterschiede. Beispielsweise kann man es ganz offiziell in einem Bordell oder Puff ausüben, aber es gibt auch die private Prostitution. Hier macht man das über gewisse Foren fest und es findet in privaten Räumen statt. Dies wird von vielen Leuten genutzt, da die sich entweder nicht trauen in ein Bordell zu gehen, um nicht erkannt zu werden, oder sich zu sehr dadurch gestört fühlen, dass es "wie am Fließband" zugeht und man das ursprüngliche Gefühl, das Sex einem vermittelt, nicht hat. Beides kann man hauptberuflich tun oder einfach nur um sich ein Taschengeld dazuzuverdienen oder die Haushaltskasse aufzubessern. So unterschiedlich wie die Menschen, die dies betreiben, so unterschiedlich sind die Motive, dieses zu tun.
Sicherlich kann man jetzt die Frage stellen, wie das mit Table Dance Clubs aussieht. Ist das auch eine Form der Prostitution? Denn irgendwie verkaufen sich die Frauen ja auch für Geld, um den Zuschauern eine gewisse sexuelle Befriedigung zu "schenken". Gezwungene Prostitution ist natürlich ein anderes Thema. Hier ist es ganz klar, dass es sich dabei nicht mehr nur um einen Beruf handelt. Dies muss verhindert und verfolgt werden, damit so etwas künftig unterbunden werden kann.
Nun meine Frage: Wie denkt Ihr über Prostitution? Ist das für Euch ein Beruf wie jeder andere? Oder ist Prostitution doch etwas anderes? Wie ist das mit Gogo-TänzerInnen? Sind das auch Prostituierte?
Also im Prinzip sehe ich die Prostitution als Beruf an, solange es natürlich auf freiwilliger Basis geschieht. Jeder ist für sich selber verantwortlich und darf daher auch mit seinem eigenen Körper Kapital schlagen, wenn es möglich ist. Die Art und Weise wie bzw wo das Geld verdient wird ist für mich eher irrelevant und obliegt der jeweiligen Person selber. Ein Puff,Bordell, Freudenhaus oder andere Örtlichkeiten sind sicherlich auf eine Art, durch die sogenannte Fließband arbeitet, wirklich nur als Beruf zu sehen, allerdings sind hier auch oftmals die Sicherheitsvorkehrungen deutlich höher.
Die private Prostitution in Form von Foren, Internetportalen und auch Zeitungsinseraten finde ich sehr bedenklich. Ich würde eher Angst haben, dass ich einen falschen Freier über den Weg laufe und der gewalttätig wird und ich nicht geschützt wäre. Dies ist der Grund, wieso ich diese Art sehr bedenklich finde. Dennoch ist abschließend zu sagen, dass es sicherlich viele Auslegungspunkte für eine Prostitution gibt. Eine Frau, die Sex gegen Geld verkauft ist für mich eine Prostituierte. Eine gezwungene Frau ist für mich natürlich das selbe, allerdings mit einem bitteren Nachgeschmack und der bedeutet nicht freiwillig. Die Stripperin, Gogo Tänzerinnen sind für mich auch auf eine Art Prostituierte ebenso wie Escortladys. Die Auslegung ist dort wahrscheinlich sehr hoch, doch wenn ich meinen eigenen Körper in wie fern auch immer verkaufe dann prostituiere ich mich.
Minerva hat geschrieben:Hierbei muss man aber auch differenzieren zwischen freiwilliger und gezwungener Prostitution.
Evtl. musst du hierbei unterscheiden, wenn es um die strafrechtliche Verfolgung geht und unter "gezwungener" Prostitution nur das verstehst, wenn ein Mensch eine Dritte Person unter Androhung von Gewalt oder eines Übels dazu zwingt, sich zu verkaufen. Das wäre eine recht flache Definition und würde der romantischen Vorstellung den Boden bereiten, dass es Frauen und Männer gibt, die tatsächlich freiwillig gegen Geld mit beliebigen Personen intim werden und ihren Körper zur Lustbefriedigung anderer hergeben. Egal wie sympathisch und anziehend (oder eben jeweils genau nicht!) der zahlende Kunde letztlich ist.
Minerva hat geschrieben:Beispielsweise kann man es ganz offiziell in einem Bordell oder Puff ausüben, aber es gibt auch die private Prostitution.
Es spielt eigentlich keine Rolle, wo und wie dann das eigentliche Geschäft vermittelt wird. Ebenso kann man sich an den Straßenstrich halten. Die "modernen" Wege, sich praktisch über Foren die Illusion aufrecht zu halten, den Kunden frei wählen zu können, entspricht ja genauso der Wahrheit, wie es einst war, als in einschlägigen Magazinen entsprechende Anzeigen geschaltet wurden. Wobei es auch heute noch solche Kleinanzeigen im Bereich "Erotik" oder "Sonstiges" bis hin zu "Bekanntschaften" gibt. Dabei ist das Interesse derjenigen, die die Anzeige aufgeben immer gleich und entsprechend getaktet!
Übrigens ist es für Kunden sicherlich auch nicht "entlastend", sich hier im "privaten" Bereich die "Ware" zu suchen. Es geht nicht, wie man meinen möchte, um eine Dienstleistung, sondern darum, sich an einer anderen Person zu befriedigen! Streiten könnte man sich darüber, ob bestimmte sexuelle Praktiken nicht letztlich doch als Dienstleistung verkauft werden können, die dann z.B. so ähnlich gestellt werden können, wie eine Massage. Spätestens aber wenn es um das Einführen geht, ist hier eine Grenze zur "normalen" Arbeit überschritten. Dann wird der Körper verkauft, nicht die Arbeit (bzw. die Arbeitskraft oder das Ergebnis von Arbeit).
Minerva hat geschrieben:Denn irgendwie verkaufen sich die Frauen ja auch für Geld, um den Zuschauern eine gewisse sexuelle Befriedigung zu "schenken".
Das ist hier aber doch anders, weil so dann auch von Schauspielern (egal ob bei Fernsehserien, Fernsehfilmen, Kinofilmen oder Theaterschauspielern) von "Prostitution" gesprochen werden würde. Dem ist aber nicht so, weil sie mit dem Körper im Sinne einer kreativen Tätigkeit eine Arbeit ausführen.
Prostitution ist aber eine Tätigkeit, bei der nicht die Arbeit, die Arbeitskraft oder das Produkt der Arbeit verkauft wird. Es wird auch nicht der Anschein oder die Darstellung von irgendwas (was eben als kreative Arbeit begriffen werden kann) bezahlt. Bezahlt wird dafür, dass die Person sich zum Objekt, zur Sache macht, an der sich der Kunde oder die Kundin befriedigt und die Lust auslebt. Ganz abstrakt und ohne Rücksicht auf die "Menschlichkeit" des zur Triebbefriedigung genutzten Objekts.
Ich halte Prostitution nicht für einen normalen Beruf; eigentlich finde ich es total widerlich, dass es offiziell erlaubt ist, wenn Frauen sich für Geld verkaufen und reihenweise wie ein Stück Vieh besteigen lassen. Ich würde Prostitution verbieten und für beide Seiten deutliche Strafen dafür verhängen. Kein Wunder, dass unsere Gesellschaft so verroht, wenn Prostitution als normaler Beruf angesehen wird.
Naja man muss auch immer etwas differenzieren, denn es gibt nur dann Prostitution, wenn auch Freier vorhanden sind. Diese sind in Hülle und Fülle vorhanden, sodass es auf die Dauer kein Wunder war, dass es legalisiert wurde. Es ist sicherlich schon seltsam diese Art " Job " als Beruf zu sehen, aber im Grunde genommen ist es das dennoch. Man verdient das Geld, in dem man eine Dienstleistung vollführt und somit ist die Anerkennung als Beruf legitim.
Verbieten etc. finde ich doch maßlos übertrieben! Denn es zwingt dich niemand dort hinzugehen und somit kann jeder auf freiwilliger Basis entscheiden. Dann müsstest Du ja auch Drogensüchtige verbieten, denn viele Prostituierte sind auch teilweise süchtige Menschen. Dann müsstest du meiner Meinung nach auch Alkohol und Zigaretten verbieten, denn du kannst ja nicht die Prostitution verbieten nur, weil Sie dir nicht passt. Es geht in meinen Augen keine Gefahr von einer Prostituierten aus. Von den anderen Suchtmitteln jedoch sehr deutlich und auch diese werden hier anerkannt!
vde hat geschrieben:Ich halte Prostitution nicht für einen normalen Beruf;
Normal i. e. S. finde ich das auch nicht, schließlich verkauft da jemand seinen Körper.
vde hat geschrieben:eigentlich finde ich es total widerlich, dass es offiziell erlaubt ist, wenn Frauen sich für Geld verkaufen und reihenweise wie ein Stück Vieh besteigen lassen. Ich würde Prostitution verbieten und für beide Seiten deutliche Strafen dafür verhängen.
Prostitution lässt sich nicht verhindern. Egal wie hoch die Strafe ist. Es gehört wohl irgendwie zum Menschsein. Das einzige, was du mit einem Verbot erreichst, du kriminalisierst die Frau oder den Freier. Damit ist aber keinem geholfen. Sinnvoller ist es, das in halbwegs geregelte Bahnen zu lenken.
Zudem hat Prostitution auch so etwas wie einen Ventilcharakter in einer Gesellschaft. Nimmst du das weg, wird sich der Druck vermutlich irgendwo anders auf unkontrolliertere Weise entladen.
Ich denke, wenn Frauen aus freien Stücken entscheiden, dass sie für Geld ihren Körper zur Verfügung stellen und sexuelle Gefälligkeiten ausüben, sollte man das nicht zu hart verurteilen. Klar, Sex hat man eigentlich aus Liebe und Zuneigung, aber eben auch zur Befriedigung. Und wenn es den Leuten egal ist, wer ihnen diese Befriedigung gibt, und sie das nötige Geld haben, können sie es doch machen. Es ist nur traurig, dass junge Menschen so verzweifelt sind oder so wenig Geld haben, dass sie sich entscheiden, Prostituierte zu werden. Denn ich glaube nicht, dass es jemandem gefällt, sich von jedem, der Lust hat, besteigen zu lassen.
Gezwungene Prostitution ist ganz klar eine Straftat und muss verhindert werden. Es ist unnormal, dass man gezwungen wird, Dinge zu tun, vor denen man sich ekelt und man ein Leben lang seelischen Schaden davon tragen wird. Hier müsste der Staat noch mehr durchgreifen und die wahren Übeltäter stärker verfolgen und bestrafen.
Ich sehe Prostitution als einen Beruf mit Fragezeichen an, den nur wenige ergreifen, weil sie Spaß daran haben. Andere machen ihn aus finanziellen oder erzwungenen Gründen. Dieser „Beruf“ ist eine ziemlich anrüchige Sache. Aber Gogo-Tänzerinnen haben normalerweise nichts mit diesem Beruf zu tun. Wer in ausführen will, soll es tun, gleich auf welcher Basis. Aber ihn verbieten, das geht nicht und wäre auch nicht gut für die Gesellschaft. Übergriffe und Straftaten in Form von Vergewaltigungen und Missbrauch würden sofort zunehmen.
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