Welche Berufe wären für euch das blanke Horrorszenario?

vom 01.03.2012, 22:02 Uhr

Es gibt ja sicher Berufe die man nicht gerade so toll findet, aber in der Not vielleicht dann dennoch ausüben würde. Dann gibt es bestimmt wiederum Berufe die wären für eine(n) wahrscheinlich das blanke Horrorszenario. Ich zum Beispiel könnte mir beim besten Willen nicht vorstellen meinetwegen mich als Leichenbeschauer oder dergleichen zu verdingen.

Welche Berufe habt ihr denn so parat wo ihr sofort sagen würdet: Stop, bis hier her und keinen Millimeter weiter“! Bei welcher beruflichen Tätigkeit wäre denn eure persönliche Schmerzgrenze erreicht und würdet diese auch für kein Geld der Welt ausüben?

» mika80 » Beiträge: 68 » Talkpoints: 32,47 »



Ich hatte einen solchen Beruf, der mir mittlerweile nur noch Horror bereitet. Es handelt sich um den Beruf der Gesundheits- und Krankenpflegerin. Ich habe diesen Beruf ausgeübt und mittlerweile wäre es wirklich der blanke Horror, ihn noch einmal auszuüben, was aber ziemlich an den Erfahrungen liegt, die ich machen durfte und das waren keine Guten.

Ansonsten wäre der Beruf des Metzgers für mich grausam. Ich liebe Fleisch, aber nur auf meinem Teller. Ich finde es eklig, ein Tier zu schlachten. Dabei bin ich auf dem Land aufgewachsen und mein Großvater hat selbst geschlachtet. Aber bei dem Beruf des Metzgers wäre für mich eine persönliche Grenze absolut erreicht.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Mit dem Beruf der Bestatterin, oder auch Leichenbeschauer, hätte ich eher weniger Probleme. Ich denke, dass ich damit relativ gut umgehen kann, auch wenn es zu Anfang sicherlich nicht leicht sein wird. Aber natürlich ist das nicht mein Traumberuf.

Wo ich an meine Grenze kommen würde, wäre wahrscheinlich ein Beruf, wie Klärreinigerin, oder ein Beruf, wo man mit dem Abwasser etwas zu tun hat. Nein, das wäre nichts für mich und ich würde mich dagegen sträuben, diesen auszuüben.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Nun ja, ich glaube eigentlich, dass jeder Mensch jeden Beruf der Welt ausüben würde, oder zumindest fast jeden, wenn eben das entsprechende Geld hierfür stimmt. Ich selbst weiß ehrlich gesagt nicht, was man mir bezahlen müsste, aber so ohne weiteres könnte ich mir zum Beispiel keinen Arbeitsplatz bei der städtischen Müllabfuhr vorstellen, weshalb ich eigentlich auch großen Respekt vor diesen Leuten habe, die diesen Beruf ausüben. Ich stelle es mir wirklich nicht grade schön vor, wenn man täglich mit dem Müll anderer Menschen zu tun hat.

Noch machbar wären für mich vielleicht die blauen Tonnen (Unsere Papier-Mülltonnen), aber wenn ich daran denke, dass ich die grünen Bio-Mülltonnen abholen muss, dann bekomme ich gleich schon Gänsehaut. Ich kenne es zum Beispiel von unserer eigenen Bio-Tonne die nur alle zwei Wochen abgeholt wird, dass diese besonders im Sommer, wenn sie die ganze Zeit in der prallen Sonne steht, echt extrem „müffeln“ kann. Dieser Geruch ist wirklich nicht angenehm und wenn ich mir jetzt vorstellen muss, diesem Geruch in dieser Menge den ganzen Tag auf einem Müllwagen ausgesetzt zu sein - Meine absolute Horrorvorstellung.

Eine andere Berufsalternative die für mich niemals in Betracht kommen würde, wäre mit Sicherheit die Pflege in einem Altenheim. Ich habe nichts gegen alte Menschen und ich beschäftige mich zum Beispiel auch gerne mit diesen und empfinde es sogar als recht spannend Geschichten aus "ihrer Zeit" zu hören, aber wenn es darum geht alte Menschen wirklich zu verpflegen, dann würde ich dies glaube ich psychisch einfach nicht lange mitmachen können. Viele alte Menschen sind inkontinent und sehr anstrengend, brauchen intensive Betreuung, müssen gewaschen, gefüttert und auch in tausenden anderen Dingen umsorgt werden. Besonders die Vorstellung, dass ich die älteren Menschen tagtäglich waschen müsste und das diesen dies vielleicht sogar noch unangenehm ist, weil ich sie nackt sehen müsste und auch an Stellen berühre, an die man eigentlich nur ungern von fremden berührt wird, stelle ich mir dies einfach als eine zu große psychische Herausforderung vor.

Sicherlich gibt es noch tausende andere Berufe, wenn ich jetzt zum Beispiel an irgendwelche Knochenjobs auf philipinischen Schwefelminen denke, aber das hier niemand arbeiten will ist denke ich mal verständlich und muss nicht extra erwähnt werden. Von den zwei "Alltagsberufen" hingegen, die eigentlich jeder normale Mensch ausüben könnte, fallen mir jetzt aber besonders diese beiden sehr stark ins Gedächtnis.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich widerspreche da vehement, dass jeder Mensch jeden Beruf ausüben würde, sofern das Geld stimmt. Ich beispielsweise würde einige Berufe niemals machen - auch wenn ich dafür viel Geld bekäme. Mir fallen da unzählige Berufe ein, die nichts für mich sind. Also zum Beispiel Bundespräsidentin wäre ich überhaupt nicht gern. Diesen Beruf würde ich unter gar keinen Umständen ausüben wollen, auch wenn ich dafür noch mein Leben lang Geld bekomme ohne überhaupt etwas für das Amt getan zu haben. Dies betrifft alle Berufe, die in der Politik anzusiedeln sind. Niemals!

Das absolute Horrorszenario wäre für mich, wenn ich in einem Krankenhaus oder Altenheim arbeiten müsste. Ich würde es gerne, aber der Beruf einer Ärztin oder Krankenschwester wäre gar nichts für mich. Diesen Beruf kann ich auch gar nicht ausüben, da ich keine Spritzen setzen kann und auch Blut kann ich nicht sehen. Die Fähigkeit dafür besitze ich also überhaupt nicht. Ein weiteres Horrorszenario wäre für mich die Arbeit mit Tieren. Die könnte ich auch gar nicht tun. Und aus ethischen Gründen würde ich auch niemals bei einem Pharmaunternehmen arbeiten.

Was die Arbeit mit dem Müll angeht, dazu könnte ich mich überwinden. Ich müsste mich anfangs wohl an den Geruch/Gestank gewöhnen, aber nach einiger Zeit wäre das machbar.

Welche Berufe für mich auch der pure Horror wären, ich mich aber gewöhnen könnte, wären folgende. Ich könnte es nicht ertragen bei einem Jugendamt zu arbeiten. Das wäre eine zu große psychische Belastung, da ich mich emotional davon nicht trennen könnte und die Fälle nicht ausschließlich sachlich bearbeiten kann. Genau so ist das mit den Berufen von Polizisten und Richtern. Und als Prostituierte würde ich auch nicht arbeiten wollen. Ich bin froh, dass ich ein privilegiertes Leben führen kann und das nicht machen muss, um übers Leben zu kommen. Das wäre für mich ein Horrorszenario, bei dem ich hoffe, dass ich niemals in diese Situation gerate. Allerdings habe ich nichts gegen Prostitution. Es ist für mich ein Job wie jeder andere auch, nur für mich wäre es keiner.

» Minerva » Beiträge: 242 » Talkpoints: 47,90 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich würde mich überhaupt nicht wohlfühlen, wenn ich einen Beruf hätte, wo ich mich ständig in luftiger Höhe aufhalten müsste. Also Berufe wie Dachdecker oder Bauarbeiter auf einem Hochhaus könnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Alles was höher als fünf Meter ist, finde ich nicht wirklich gut.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich denke auch nicht, dass jeder Mensch wirklich jeden Beruf der Welt ausüben würde, solange das Einkommen stimmt. Es gibt einfach Tätigkeiten, die man aus ethischen oder persönlichen Gründen ablehnen kann. Wenn man sich selbst treu ist, beziehungsweise nichts an sich und seiner Einstellung ändern kann oder möchte, nützt auch ein gutes Einkommen nichts. Viele Dinge kann man überwinden. So glaube ich schon, dass man sich manche Dinge abgewöhnen kann, zum Beispiel die Angst vor Höhe oder den Grusel vor Leichen. Das ist einfach eine Frage der Selbstdisziplin und des persönlichen Willens. Wenn man unter Höhenangst leidet und trotzdem als Dachdecker arbeiten möchte, kann man sich sicher dazu überwinden, diesen Job anzunehmen. Wenn dann Geld noch eine Rolle spielt, zum Beispiel wenn dieser Beruf plötzlich richtig gut bezahlt würde, gäbe es sicher Personen, die sich schneller überwinden würden, auch wenn sie das vorher selbst nicht von sich gedacht hätten. Grundsätzlich werden aber immer noch genug Menschen und Jobs übrig bleiben, die nie zusammenfinden werden.

Auch für mich kommen manche Jobs aus Prinzip nicht in Frage. So würde ich niemals einen Job ausüben, in dem ich Tiere foltern und ermorden müsste. Das widerspricht einfach meiner gesamten Einstellung. Ich halte solche Jobs für absolut verwerflich, so würde ich niemals Tierexperimente durchführen, Tiere schlachten, Fleisch verarbeiten oder Tiere in Ställen, Zoos oder Zirkussen zusammenpferchen. Darüber hinaus wäre auch ein Studium der Veterinärmedizin nicht in Frage gekommen. Zum einen finde ich leidende Tiere sehr schlimm und könnte das nicht gut sehen. Außerdem muss man in diesem Studium nach wie vor an Tieren herumexperimentieren, während ich Humanmedizin an meiner Uni zum Glück ohne Tierverbrauch studieren kann. Grundsätzlich fände ich es schön, Tieren helfen zu können, aber ich wäre zu der Tätigkeit nicht in der Lage.

Auch in der Humanmedizin gibt es Bereiche, in denen ich nicht arbeiten möchte. So finde ich Kinder sehr anstrengend und bin schnell von deren Geschrei genervt. Ganz vermeiden lassen sich kindliche Patienten nicht, aber ich würde niemals als Kinderarzt arbeiten wollen. Aus demselben Grund wäre auch nie eine Ausbildung zum Erzieher in Frage gekommen. Nur ungern würde ich als Gynäkologe, Urologe oder Dermatologe arbeiten. Geld würde meine Entscheidung da sicher auch nicht positiv beeinflussen. Das sind einfach Richtungen, die mir nicht so sehr zusagen, auch wenn ich den Begriff Horrorszenario für diese drei Fachrichtungen nicht direkt gebrauchen würde.

Mit Leichen könnte ich sehr gut arbeiten. Ich fand die Präparierkurse an der Uni auch sehr spannend und hatte überhaupt kein Problem mit den toten Menschen. Ich finde das weder ekelig noch unangenehm, sondern sogar entspannend. Ein Job in der Rechtsmedizin wäre nichts, was ich ablehnen würde. Als Bestatter könnte ich vielleicht auch arbeiten. Die Arbeit mit den toten Menschen fände ich in Ordnung, weil es sicher schön ist, einem Toten einen würdigen Abschied zu bereiten - auch wenn dieser von der ganzen Geschichte nichts mehr mitbekommt. Den Kontakt mit den Angehörigen finde ich aber eher schwierig und auch das ist ein wichtiger Teil der Arbeit eines Bestatters. Ich weiß nicht, ob das das richtige wäre, ein Horror-Job ist es auf keinen Fall.

Wirklich ablehnen würde ich also nur Jobs, in denen Tiere zu Schaden kommen würden oder in denen ich zu viel Stress durch Geschrei hätte. Alles andere ist sicher abhängig von den Arbeitsbedingungen und natürlich auch von der Bezahlung. Ich würde nicht sagen, dass die Bezahlung keine Rolle spielt, aber einen fragwürdigen Job, also einen regelrechten Horror-Job würde ich auch bei sehr guter Bezahlung nicht machen. Ich glaube aber, dass es solche Horror-Jobs ganz selten gibt. Ehrlich gesagt würde ich auch bei der Müllabfuhr arbeiten. Warum auch nicht? Wenn man vielleicht nicht so viel anzubieten und daher begrenzte Aussichten auf dem Arbeitsmarkt hat, ist das viel besser als wenn man arbeitslos zu hause sitzt. Natürlich würde mir dabei auch mal schlecht, ich glaube aber, dass man sich daran gewöhnt.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Meine Horroberufe wären vermutlich Altenpfleger und alles, was irgendwie im Rotlichmillieu angesiedelt ist oder was man dieser Umgebung zuschreiben würde.

Ich könnte absolut nicht als Altenpfleger arbeiten, denn ich habe ganz große Probleme besonders mit dementen Senioren. Ich finde diesen Verfall einfach so schrecklich und ich bekomme immer Angst davor, dass auch mir und meinen direkten Angehörigen ein solches Schicksal widerfahren kann und zum Teil auch bereits ist. Was ich auch ganz schlimm finde ist körperlicher Verfall. Menschen, die sich nicht mehr richtig artikulieren können oder die sich nicht mehr bewegen können und vielleicht auch nur noch gelähmt im Bett liegen können machen mich wirklich fertig, denn ich habe viel Mitleid mit ihnen und es tut mir sehr weh zu sehen, was einem Menschen alles zustoßen kann. Ich kenne es schon von Verwandten, dass ich diesen Anblick einfach nicht ertragen kann und er mich psychisch fertig macht und wenn ich dauerhaft mit solchen Menschen konfrontiert werden würde könnte ich mir schon vorstellen, in Depressionen zu verfallen oder ausgebrannt zu werden und das möchte ich natürlich nicht unbedingt auf mich nehmen. Ich könnte auch nicht meine Eltern selber pflegen wenn sie später pflegebedürftig sein sollten sondern ich würde dafür sorgen, dass sie eine möglichst gute Verpflegung in meiner Nähe bekommen.

Und dann könnte ich aus moralischen Gründen nicht im Rotlichtmillieu arbeiten und auch nicht als Go-Go-Girl oder sonstige Animierdame. ich stelle es mir auch ziemlich hart vor, wenn man andauernd nur als Objekt betrachtet wird und von irgendwelchen Männern dumm angemacht wird. Außerdem könnte ich mich nicht auf einen Fremden einlassen und auch erst recht nicht auf jemanden, den ich selber eher abstoßend als anziehend finde, aber auch durch diese Menschen verdient eine Prostituierte ihr Geld, ich würde also eh nicht meinen Lebensunterhalt damit bestreiten können weil ich zu stark selektieren würde.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ein typischer Sachbearbeiter Job wäre der blanke Horror für mich. Sprich jeden Tag die gleiche stupide Tätigkeit ausüben. Ich kann mir einfach nicht vorstellen jeden Tag irgendwelche Akten durchzulesen, zu prüfen und freizugeben. Ich selber Arbeite im Vertrieb, mein Traumberuf. Hier habe ich jeden Tag mit anderen Menschen, Branchen und Produkten/Dienstleistungen zu tun. Hier gilt es individuelle Konzepte für den Kunden zu erarbeiten die sich nach dem jeweiligen Bedarf richten und somit kommt auch keine Langeweile auf. Ich könnte das einfach nicht, die Tätigkeit auszuüben welche sich jeden Tag wiederholt und ich eigentlich nur meine 8-9-10 Stunden absitzen.

Da würde auch meine Motivation recht schnell sinken, schließlich habe ich dadurch keine Chance irgendwie beruflich aufzusteigen ohne eine besondere Projektleitung übernehmen zu können. Klar steigt man sicherlich mit der betriebszugehörigkeit irgendwann in eine höhere Gehaltsklasse auf aber auch hier sind einfach Obergrenzen gesetzt die ich durch diese Arbeit einfach auch trotz Weiter- und Fortbildung nicht durchbrechen kann, das würde mich persönlich einfach nur langweilen.

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» piranha » Beiträge: 819 » Talkpoints: 0,89 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Für wäre es schlimm im Callcenter zu arbeiten und irgendwelche Namenslisten abzutelefonieren. Außerdem finde ich es unangenehm, Dinge zu vertreiben hinter denen ich nicht stehe, wie z.B. dubiose Finanzprodukte oder Versicherungen, nur um eine Provision zu kassieren. Was meint ihr?

» Peterle58 » Beiträge: 6 » Talkpoints: 1,39 »


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