2 Kinder und für jedes Kind ein Haus vererben

vom 01.03.2012, 22:02 Uhr

Eine Freundin von mir hat 2 Kinder. Seit dem sie und ihr Mann diese Kinder haben sparen sie, wo sie nur können. Sie wohnen in einem Haus, was abgezahlt ist und nun wollen sie auf das zweite Haus sparen. Die Kinder sind 10 und 12 Jahre alt und sie wollen, wenn sie mal nicht mehr sind oder wenn sie so alt sind, dass sie nicht mehr im Haus wohnen wollen, sondern lieber eine kleinere Wohnung beziehen, noch ein Haus haben, damit sie beiden Kindern ein Haus vermachen können, wenn sie mal sterben.

Meine Freundin meint, dass die Eltern die Pflicht haben dies den Kindern zu ermöglichen. Auf gesonderten Konten haben sie für jedes Kind das Kindergeld angespart, damit sie, wenn sie 18 sind Auto und Führerschein bekommen können. Der Mann ist selbstständig als Schreiner und die Geschäfte laufen nicht immer rosig. Aber sie sparen wo sie nur können um den Kindern das für später zu ermöglichen. Dass was sie verdient mit Putzjobs, geht sofort auf Sparkonten für die Kinder, bzw. für das zweite Haus. Sie buckeln sich krumm, damit die Kinder es mal leicht haben.

Denkt ihr, dass es wirklich die Pflicht der Eltern ist, dies den Kindern zu ermöglichen? Denkt ihr, dass die Eltern viel mehr an sich denken sollten? Ich muss sagen, dass die Kinder, wenn sie alt genug sind, selber dafür sorgen könnten, dass sie leben können und eine Wohnung haben. Ich finde es sehr übertrieben, dass ich für jedes Kind ein Haus baue und auch noch alles vom Mund abspare, damit die Kinder auch ein Auto und den Führerschein ermöglicht bekommen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich finde es auf der einen Seite eine gute Sache, wenn die Eltern so vorausschauend denken. Aber so kenne ich das gar nicht. Sowas habe ich auch noch nie von anderen, oder von meinen Eltern gehört.

Meine Eltern haben sich auch erst ein Haus gekauft. Und das wird auch das einzige Haus sein, was sie haben werden. Als erstes, denke ich mal, dass sie da an sich selber denken, damit sie später einmal mietfrei wohnen können. Und natürlich soll es dann auch etwas sein, für meinen Bruder und mich. Aber da heißt es nicht, dass das Haus nur zu einem Kind geht, wenn meine Eltern mal nicht mehr sind. Es ist jetzt schon klar, dass wir uns als Kinder da einigen müssen.

Entweder wird es so sein, dass mein Bruder, oder ich in das Haus später einmal einziehen werden, wobei wir dann den anderen auszahlen werden, oder niemand in das Haus zieht. Dann wird es einfach verkauft, und man teilt sich das Geld. Das könnten meine Eltern auch gar nicht, dass sie nun dieses Haus komplett abbezahlen, und sich dann noch ein weiteres Haus ans Bein binden. Da sehe ich auch gar keinen Grund zu.

Ich bin der Meinung, dass es schon etwas übertrieben ist. Ich sehe das nicht so, dass die Eltern dazu verpflichtet sind, es den Kindern zu ermöglichen, dass jedes sein eigenes Haus bekommt. Das würde ich auch niemals von meinen Eltern erwarten. Die Eltern werden an sich auch einige Abstriche machen müssen, wodurch sie sich selber wahrscheinlich nicht mal etwas gönnen können. Einen Führerschein für jedes der Kinder zu bezahlen, ist ja gut, aber dass es direkt ein ganzes Haus sein muss, ist übertrieben.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich finde es gut, wenn Eltern versuchen ihren Kindern etwas zu ermöglichen. Immobilien sind an sich noch eine recht stabile Investition und ich finde es toll, dass die Eltern sich so dafür einsetzen, jedem Kind ein Haus vermachen zu können. Aber andererseits sollten die Eltern jetzt nicht alles für die Kinder tun, sondern auch mal was für sich tun. Kindergeld geht ja okay, aber das Paar scheint ja absolut jedes Erspartes auf die Sparbücher der Kinder einzuzahlen. Sie sollten sich echt selbst auch was gönnen, die Kinder werden auch wenn die Eltern mal nicht mehr sind, auch für sich selbst sorgen können und eigenes Geld verdienen.

Daher finde ich die Einstellung ein wenig übertrieben. Ich könnte das gar nicht und ich möchte auch nie so sein. Wenn ich ein hohes Gehalt hätte, würde ich gerne monatlich einen Teil auf ein Sparbuch für die Kinder einzahlen. Aber ich würde mir nie etwas vom Mund absparen. Ich lebe schließlich auch noch und bin nicht unter der Erde. Und auch als Erwachsener muss man für das Alter vorsorgen. Da bringt es nichts wenn alles auf die Sparbücher der Kinder geht. Man lebt ja auch noch.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12594 » Talkpoints: 13,15 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich finde diese Haltung auch übertrieben. Ich finde es ja toll und lobenswert, was diese Leute für ihre Kinder tun und auch, dass sie bereit sind, Opfer für ihre Kinder zu bringen. Aber dass jedes Kind ein Haus erben muss, so etwas habe ich noch nie gehört und das finde ich auch nicht wirklich wichtig. Da finde ich es eher wichtig, dass man jetzt viel mit den Kindern unternimmt, mal in einen Freizeitpark oder in den Urlaub fährt, als sich jetzt alles vom Mund abzusparen.

Man weiß ja auch gar nicht, was zum Beispiel in 10 Jahren sein wird. Vielleicht sind die Kinder dann schon verheiratet und in eine andere Stadt gezogen und haben auch gar kein Interesse an dem Haus, was ihnen mal vererbt werden soll. Dann sind die Eltern erst recht enttäuscht, weil sie viel Zeit, Geld und Mühe da rein gesteckt haben. Es ist zwar gut, Pläne zu machen, aber zu viel sollte man nicht vorplanen, weil man vieles eben gar nicht absehen kann.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



An sich finde ich das eine gute Idee, aber wenn man nur sparen, sparen, sparen muss, finde ich das ein wenig übertrieben. Ich denke wenn beide Kinder das eine Haus erben würden und sich das aufteilen würde das ausreichen. In den meisten Fällen kann man sich doch gut einigen.

Ich fände es viel schöner wenn sie von dem Kindergeld nur einen Teil wegtun und mit dem anderen Teil jetzt den Kindern was schönes bieten, wie Ausflüge und ähnliches, davon haben die Kinder doch jetzt auch was. Das finde ich besser als wenn die Kinder später ein Haus haben, aber nur dran denken das sie als Kinder immer aufs Geld achten mussten.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich finde das definitiv falsch. Wie sollen denn Kinder lernen, dass man sich in seinem Leben selbst etwas erarbeiten muss, wenn man ihnen die gebratene Tauben direkt in den Mund schiebt? Für mich als Mutter ist es meine Pflicht, meine Tochter zu lieben, zu erziehen, ihr zu essen und zu trinken zugeben und Bekleidung, Spielzeug, all das, was sie braucht, um glücklich zu sein.

Genauso ist es aber auch meine Pflicht, sie auf das Leben vorzubereiten. Darauf, dass man sich Erfolg erarbeiten muss und dass das Leben nicht immer leicht ist. Ich kann sie unterstützen auf ihrem Weg dahin, würde ihr aber niemals alles aus dem Weg räumen. Wie soll sie sonst ihre Erfahrungen machen, lernen, worauf es ankommt?

Ich habe in meinem Leben auch Unterstützung von meinen Eltern erfahren. Ich war auch dankbar für den einen oder anderen Zuschuss, den ich erhalten habe. Ich würde aber niemals wollen, dass sie selbst sich etwas versagen, nur damit für mich mehr übrig bleibt. Gerade jetzt, wo meine Mutter an Parkinson erkrankt ist, sage ich meinen Eltern immer wieder, dass sie sich gönnen sollen, was immer sie können, solange das noch geht

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» Missi » Beiträge: 111 » Talkpoints: 5,85 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich bin da auch irgendwie geteilter Meinung. Auf einer Seite finde ich es bewundernswert, wie sehr diese Eltern an ihre Kinder denken und was sie alles für sie tun, damit sie das Geld ansparen können. Es ist für mich auch noch nachvollziehbar, dass sie Geld anlegen, um den Kindern den späteren Führerschein und ein Auto zu ermöglichen. Allerdings finde ich es doch übertrieben, dass sie jedem Kind ein eigenes Haus beschaffen wollen. Ich denke, dass die Kinder dafür dann irgendwann selbst sorgen können und man weiß ja auch nicht, ob die Kinder das überhaupt mal möchten, wenn sie alt genug sind. Vielleicht ziehen sie beruflich weg oder möchten lieber eine Wohnung mieten.

Ich denke schon, dass es richtig ist, dass die Eltern etwas für die Zukunft ihrer Kinder zur Seite legen. Aber sie selbst sollten dabei auch nicht zu kurz kommen und sie mal etwas leisten oder gönnen. Es ist doch sicher auch keine schöne Kindheit, wenn immer nur gespart wird und die Kinder vielleicht bisher auch nicht viel bekommen haben. Daher meine ich, dass Sparen sicherlich gut ist, aber man nur so viel sparen sollte, wie man eben auch entbehren kann, ohne selbst auf gewisse Dinge verzichten zu müssen. Was du beschreibst, dass klingt schon eher nach Geiz und wirklicher Schufterei. Das geht dann meiner Ansicht nach schon ein bisschen zu weit. Mir stellt sich da auch die Frage, wie lange die Eltern dieses Tempo und die starken Einschränkungen durchhalten können, bis sich dann doch mal Erschöpfung oder ähnliches bemerkbar macht. Gut, ist das auf die Dauer sicherlich nicht. Und sie sollten trotz allem auch an sich und ihr Leben denken.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich persönlich finde es immer äußerst schwierig, wenn mehrere Kinder da sind und die Eltern nur ein Haus haben. Meistens endet das dann in irgendwelchen Erbstreitigkeiten, die meistens auch noch auf Kosten der Beziehung der Kinder zueinander gehen.

Generell finde ich es nicht die schlechteste Idee, für beide Kinder die gleichen Erbwerte zu haben, wenn man denn schon in Immobilien investieren mag. Davon mal abgesehen halte ich Immobilien durchaus für eine gute Geldanlage. Und gerade in Häusern die vermietet werden, finanzieren sich die Häuser durchaus zum Großteil über die Miete. Die Kosten für eine eigene Wohnung als Mietobjekt kommen oftmals nicht wirklich günstiger, als halt eine Wohnung oder ein Haus zu kaufen. Was man an Mietkosten spart, steckt man ja dann automatisch in den Kredit für das Haus.

Die Frage ob nun Kinder ihren Reichtum selbst erwirtschaften sollen oder halt quasi gewisse Grundlagen mit bekommen, ist ein Thema für sich. Ich finde es generell nicht schlecht, wenn Rücklage da sind, damit man den Kindern einen besseren Start ermöglichen kann. Ob man nun alles was irgend möglich ist nur für die Kinder anspart, ist wiederum ein anderes Thema. Kindergeld ist ja an sich nicht dazu da, das Geld für den Führerschein anzusparen, sondern damit sollen an sich die laufenden Kosten, die ein Kind verursacht, gedeckt sein. Wenn Eltern das allerdings anders finanzieren können und das Kindergeld deshalb extra ansparen, sollte das den Eltern selbst überlassen sein.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Den Kindern den Start ins Erwachsenenleben zu erleichtern ist sicherlich gut. Ich spare schließlich auch Geld auf die Sparkonten der Kinder, damit eben dann Geld für Führerschein und Auto vorhanden ist. Weil dies zwei Posten sind, welche mit 17/18 Jahren dann erst mal richtig viel Geld kosten. Allerdings spare ich eben da nicht alleine, sondern auch die Kinder sparen die wöchentlichen Reste ihres Taschengeldes dafür an.

Wenn man sich allerdings selbst schon nichts mehr gönnt, um alles in die Zukunft der Kinder zu investieren, ist das sicherlich nicht der optimale Weg. Denn wer sagt denn, ob die Kinder wirklich die Immobilien auch wollen? Es weiß doch niemand, wie sie sich beruflich entwickeln und wo sie später mal wohnen werden. Und je nach Lage der Immobilie und der gesamten Entwicklung von Wirtschaft, Gesellschaft etc. kann so ein Erbe später auch nur eine Last werden.

Daher mag es gut sein, wenn ein gewisses finanzielles Polster für die Kinder aufgebaut wird, auch das man das Erbe gerecht verteilen will. Aber man sollte es eben auch nicht übertreiben und schon gar nicht sein Leben lang auf viele Dinge deswegen verzichten.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Wenn man zwei Kinder hat und nun extra für sie spart, um ein zweites Haus zu kaufen damit später bloß auch jedes dieser Kinder ein eigenes Haus erben kann, dann finde ich das doch schon wirklich sehr stark übertrieben. Ich finde es schon total in Ordnung, wenn man für seine Kinder ein Sparbuch anlegt, für sie auf den Führerschein oder auch auf ein Auto zum achtzehnten Geburtstag spart. Vergleichsweise sind das dann aber auch noch kleinere Ausgaben wenn man den Preis eines Autos mit dem eines Hauses vergleicht.

Ich finde es einfach unnötig. Die Kinder werden später ihr eigenes Geld verdienen und ich denke, dass sie sich deswegen auch später ihr eigenes Haus kaufen können. Eines, welches ihnen wirklich gefällt und auch in der Lage, die sie später benötigen. Zum Beispiel weiß man jetzt in diesem Alter noch gar nicht, in welchem Beruf die Kinder später arbeiten werden. Folglich kann man auch noch nicht sagen, wo die Kinder später arbeiten werden. Wenn sie dann ihre Häuser erben wird es vermutlich zuerst einmal den Streit geben, wer welches Haus bekommt. Dann gibt es Diskussionen in der eigenen Familie, ob man in das geerbte Haus umziehen sollte oder ob man dort wohnen bleibt, wo man gerade wohnt. Das wird vermutlich auch seine Vorteile haben. Aber was macht man dann mit dem geerbten Haus? Vermieten oder doch gleich verkaufen? Leider ist es ja häufig so, dass geerbte Häuser verkauft werden weil die Erben schon selber ein Haus haben und kein weiteres benötigen. Auch ein leerstehendes Haus will ja unterhalten werden und da stoßen viele Erben den Ballast einfach ab.

Und was ist, wenn die Kinder verheiratet sind und der Mann bereits ein Haus geerbt hat? Dann gibt es unter Umständen bereits drei Häuser, mit denen man rechnen muss. Da kommen Grundsteuern auf einen zu und auch Heizkosten, wenn man die unbewohnten Häuser nicht verschimmeln lassen möchte. Und wenn man sie vermietet hat gibt es vielleicht auch Probleme mit den Mietern. Und wenn beide Ehepartner ungefähr gleichzeitig erben durch unglückliche Umstände, dann steht auch noch die Diskussion an, in welches Haus man denn nun ziehen möchte oder ob man beide verkauft.

Mir wäre es nicht recht, wenn meine Eltern mir ein Haus kaufen würden was ich später erben würde. Dieser Fall wird zwar nicht eintreten, denn ich werde das Haus meiner Großeltern erben, aber ich würde mir sehr verwöhnt und auch eingeschränkt vorkommen, denn ich will mein Haus später gemeinsam mit meinem Mann aussuchen. Da meine Mutter aber Einzelkind ist, mein Vater einen älteren Bruder hat der sein Elternhaus erben wird, und ich ebenfalls Einzelkind bin wird irgendwann einmal das Haus meiner Großeltern mir gehören. Da aber zuerst meine Mutter dieses Haus erben wird haben meine Eltern sich nie ein eigenes Haus gekauft sondern sind in eine Wohnung gezogen, um eben später nicht zwei Häuser am Hals zu haben oder sich zu zerstreiten, weil sie sich nicht einig werden können welches Haus verkauft werden soll. Das hat beide in ihrem leben eingeschränkt, weil mein Vater sich eine Schmiedewerkstatt wünscht und diesen Wunsch nicht realisieren kann und wir jahrelang zwanzig Kilometer zu unseren Pferden fahren mussten bis wir endlich eine bessere Möglichkeit einrichten konnten. Und ich selber habe jetzt schon keine Lust auf die Überlegungen, die anstehen wenn ich später das Haus erben werde.

Mein Fazit ist ganz einfach, dass die Kinder später für sich selber sorgen können werden und dass man nicht für seine Kinder selber so stark zurückstecken sollte, nur um auch jedem später ein Haus vermachen zu können.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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