Reitbeteiligung weiter bezahlen?

Ich habe hier ja schon mehrmals erwähnt, dass wir ein Pferd haben. Nun ist es so, dass wir ja auch zwei Reitbeteiligungen haben, da meine Schwester nicht so oft reitet und ich auch nicht so viel Zeit habe. Außerdem ist die Miete auch ziemlich teuer und meine Eltern finanzieren mit den Geldern der Reitbeteiligung auch die Hälfte der Stallmiete.

Nun ist es so, dass eine unserer Reitbeteiligungen für einen Monat ausfällt. Sie hatte eine Operation an der Hand und kann deswegen den ganzen Monat nicht reiten. An sich ist das ja kein Problem, da sie das Pferd ja trotzdem bewegen könnte, rein vom körperlichen her. Ansonsten könnte auch jemand anderes den Dienst übernehmen, wenn sie das wirklich nicht machen möchte. Allerdings hat sie nun auch gesagt, dass sie dann für den Monat nicht bezahlen möchte, weil sie ja dann nicht reiten kann. Nun ist es ja eigentlich verständlich, dass sie dafür dann nichts geben will. Die 80 Euro sind aber trotzdem wichtig, damit eben die Miete bezahlt werden kann und wir können ja auch eigentlich nichts dafür, dass sie nun nicht reiten kann. Außerdem haben wir ihr auch angeboten, dass sie die Zeit dann einfach nachholt und dann eben zwei Monate danach immer noch einen extra Tag bekommt, damit sie das wieder einholt. Allerdings stellt sie sich da auch quer, weil sie das einfach nicht einsieht.

Bei mir war es immer so, dass ich trotzdem immer den vollen Preis bezahlen musste, auch als ich mal eine Woche auf Klassenfahrt oder so war. Ich wäre auch nicht auf die Idee gekommen, das Geld dann einzubehalten, weil ich nicht reiten könnte. Dann würde ich mich einfach so um das Pferd kümmern, wie es eben geht. Vor allem wenn ich dann wüsste, dass das Geld eben benötigt wird, um die Miete problemlos zu bezahlen. Trotzdem kann ich eben auch die Sicht verstehen, dass man eben nicht für "nichts" quasi 80 Euro bezahlen will, deswegen wurde ihr ja eben auch angeboten, dass sie die Zeit nachholen kann.

Nun würde mich einmal interessieren, was ihr davon haltet. Seid ihr schon einmal in einer ähnlichen Situation gewesen? Und wenn ja, wie habt ihr da gehandelt? Wenn nicht, wie würdet ihr dann handeln? Welche anderen Lösungen fallen euch ein?

Ich finde es eigentlich nicht richtig, dass die Reitbeteiligung dann in diesem Monat nichts bezahlen möchte. So eine Reitbeteiligung ist ja immerhin ein Vertrag mit einem monatlich zu zahlenden Betrag. Ich kann es zwar verstehen, dass sie nicht bezahlen möchte, weil sie nicht, wie sonst, auf dem Pferd reiten kann. Aber sie kann sich doch trotzdem mit dem Pferd beschäftigen, es im Gelände mal führen, usw..

Es ist zwar nicht das Selbe, aber ich denke, man hat bei einer Reitbeteiligung nicht nur Rechte, sondern eben auch eine gewisse Pflicht, sich um das Pferd zu kümmern. Ich finde das Angebot von euch schon sehr großzügig, die "verlorene" Zeit dann später quasi nachzuholen. Eine andere Lösung fällt mir da leider auch nicht ein. Ich selber habe leider aus Zeitgründen keine Reitbeteiligung, aber ich würde auch dann bezahlen, wenn ich eine Verletzung hätte oder im Urlaub wäre.

Das finde ich jetzt ziemlich schwierig. ich kann es natürlich total nachvollziehen, dass die Frau jetzt für diesen Monat nichts bezahlen möchte, denn schließlich kann sie ja eigentlich vermutlich nichts dafür, dass sie operiert worden ist und da sie das Pferd nicht reiten wird gibt es für sie ja eigentlich so auch keinen Grund, um euch das Geld für den Monat zu bezahlen. Denn sie bekommt so gesehen ja auch keine Gegenleistung von euch.

Andererseits wäre ihr diese Gegenleistung ja theoretisch zugänglich da sie ja wegen ihrer Handverletzung nicht völlig reitunfähig ist und weil sie ja auch andere Dinge mit dem Pferd anstellen könnte. Sie könnte sich komplett weiter um das Pferd kümmern und es auch führen und wenn es ein sicheres Pferd ist spricht auch nicht viel dagegen, es zu reiten. Ich habe zumindest Probleme damit, hier ein Problem zu entdecken. Man könnte ja sagen, dass sie euer Pferd zu gewissen Konditionen abonniert hat. Wenn ich ein Zeitschriftenabonnement habe und an den Augen operiert werde, so kann ich in dem Monat meine Zeitschrift auch nicht lesen und bräuchte sie auch gar nicht. Trotzdem kann ich den Vertrag nicht für einen Monat aussetzen oder sagen, dass ich den Monat nicht bezahle weil ich das Angebot ja gar nicht richtig nutzen kann.

Ich würde vorschlagen, dass ihr euch mit eurer Reitbeteiligung auseinander setzt und euch vielleicht auf einen Kompromiss einigt. Ihr braucht das Geld ja auch für die Stallmiete, ansonsten hättet ihr euch ja wohl auch kaum eine Reitbeteiligung angeschafft wenn ihr es finanziell gar nicht gebraucht um das Pferd zu finanzieren. Das sollte ja auch eurer Reitbeteiligung klar sein und Vielleicht kann man sich ja für diesen Monat bei der Hälfte der sonst üblichen Kosten treffen, damit wäre ja beiden Parteien zumindest ein bisschen entgegen.

Ich kenne es eigentlich nur so, das man das Geld von der Reitbeteiligung weiter erhält, denn es ist ja nicht euer Verschulden das sie nicht reiten kann. Bei einer Reitbeteiligung handelt es sich ja um einen Vertrag, bei dem man monatlich einen Betrag bezahlen muss, ob man nun die einem zur Verfügung stehenden Tage nutzt oder nicht. Ich finde es ja schon von euch großzügig das ihr der Reiterin anbietet die Tage hinten dran zu hängen. Aber an eurer Stelle würde ich auf das Geld nicht verzichten.

Ihr könnt ja noch einmal versuchen mit dieser Person zu reden und ihr die Sachlage zu schildern das ihr auf das Geld angewiesen seid. Ich habe hin und wieder solche Diskussionen mit meinen Reitschülern, oder eher gesagt mit den Eltern, das sie die monatlichen Kosten nicht ganz oder überhaupt nicht bezahlen wollen, weil das Kind fehlte. Aber denen argumentiere ich auch, das das Pony oder Pferd ja zur Verfügung stand, und ja praktisch reserviert ist für dieses Kind.