Hundetherapie - Wann und für wen ist sie geeignet?

vom 29.02.2012, 22:58 Uhr

Ich mag Tiere sehr gerne und wollte als Kind immer Tierärztin werden. Dafür reicht aber leider mein Schulabschluss nicht und so habe ich gehört, dass man auch Hundetherapeut werden kann. Aber ich habe keine Ahnung, wann man einen Hund therapiert und für welchen Hund so was geeignet ist. Was muss ein Hund haben, damit er eine Therapie braucht? Ist es eher physisch oder psychisch, wenn ein Hundetherapeut aufgesucht wird? Seid ihr schon mal mit eurem Hund bei einem Hundetherapeuten gewesen? Was hat dieser Mensch mit eurem Tier gemacht?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Also zuerst einmal sollte gesagt werden, dass ein Tiertherapeut kein wirklicher Ausbildungsberuf ist und man, wenn man diesen „Beruf“ ausübt, auch keinen staatlich anerkannten Abschluss oder etwas Vergleichbares besitzt. Lernen kann man das, soweit mir bekannt, nur in privaten Einrichtungen, in denen dann auch die entsprechenden Gebühren fällig werden – das kann zu einem finanziellen Aufwand werden, den man auf keinen Fall unterschätzen sollte. Deshalb muss man sich wirklich fragen, ob es das spätere Berufsbild auch im Verhältnis dazu wert ist, bzw. realistisch einschätzen können, wie viel Geld man später damit eventuell verdienen könnte. Zudem ist das Bild der Öffentlichkeit betreffend solcher Tiertherapeuten kein unbedingt gutes, was vor allem der Tatsache geschuldet ist, dass im Fernsehen bereits einschlägig bekannte Sendungen sich dieses Themas angenommen haben und es dort ein wenig überspitzter dargestellt wurde, als es am Ende vielleicht ist.

Fakt ist aber auch: Tiertherapeuten verstehen sich eher auf alternative Heilmethoden für die Tiere, also nicht auf die medizinischen Techniken und Fertigkeiten, die beispielsweise bei einem Tierarzt zum Einsatz kommen. Man kann sich nun darüber streiten, was sinnvoller ist und das hängt bis zu einem gewissen Grad immer auch mit der eigenen Weltanschauung und/oder Betrachtungsweise dieses Themas zusammen. Ich kann allerdings nur sagen, dass ich meinen Hund nie zu einem solchen Tiertherapeuten bringen würde anstatt zu einem gut ausgebildeten Tierarzt – und ich kenne auch niemanden in meinem Freundeskreis und in meinem Bekanntenkreis, der einen Tiertherapeuten einem richtigen Tierarzt vorziehen würde. Gerade auch aus dem Grund, weil viele dieser Tiertherapeuten eben nie eine wirkliche medizinische Ausbildung genossen haben und deshalb mit vielen Krankheitsaspekten und Krankheitsbildern der Tiere gar nichts anfangen können. Ist ein Tier als akut krank, hilft einem eben nichts anderes als ein gut ausgebildeter Veterinär.

Das zweite Bild, das man eigentlich so von einem Tiertherapeuten hat, ist das eines Trainers. In diesem Falle sehe ich auch nichts schlechtes daran, weil er sich letztendlich nur in ihrem Sozialverhalten und Verhalten allgemein auffällige Tiere kümmert und versucht, denen dieses unsoziale Verhalten und dergleichen auszutreiben. Das ist dann eine durchaus seriöse Sache, auf die man sich beispielsweise auch spezialisieren kann. Wenn man es dann noch richtig anstellt, kann man da sogar gar nicht wenig Geld damit machen. Bestes und bekanntestes Beispiel dafür ist wohl dieser Martin Rütter, der auch eine eigene Sendung im Fernsehen hat oder hatte. Der bezeichnete sich früher auch als Tiertherapeut und kommt wohl dem am nächsten, was ich darunter auch noch als seriös verstehen würde. Sobald dieser Begriff aber im Zusammenhang mit der Heilung von Tieren – egal welcher Gattung – fällt, bin ich mehr als skeptisch und kann eigentlich auch nur davon abraten, das als mögliches Berufsfeld in Erwägung zu ziehen.

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» Paul Smith » Beiträge: 416 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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