Wie sehen die gesetzlichen Bestimmungen für Nomaden aus?

vom 27.02.2012, 17:09 Uhr

Hier habe ich euch gefragt, ob ihr euch das Leben als Nomade vorstellen könnt. Nun frage ich mich jedoch, ob überhaupt jeder Mensch zum Nomaden werden kann. Wenn man heute umzieht, so meldet man sich bei der Verwaltung in seinem neuen Wohnort an und wir dann bei seinem alten Wohnort abgemeldet und im neuen neu angemeldet. Die zukünftige Post wird dann an die neue Adresse gesendet. Wenn die Verwaltung des vorherigen Wohnortes eine Anfrage von jemanden bekommt, der die Person, die umgezogen ist, erreichen will, so kann der Verwaltungsangestellte ihn die Auskunft geben, dass der Gesuchte nicht mehr in diesem Ort gemeldet ist.

Ebenso ist jeder Mensch verpflichtet, sich mit einem gültigen Ausweisdokument ausweisen zu können. Wenn man nun umzieht, muss man keinen neuen Personalausweis oder keinen neuen Reisepass beantragen lassen. Dies geschieht nur bei der Namensänderung. Ändert sich dagegen nur die Adresse, so wird die alte Adresse einfach überklebt. Aber wie ist das eigentlich bei Nomaden? Müssen diese kein gültiges Ausweisdokument mit sich tragen? Heutzutage sind viele Gebiete in Afrika auch keine primitiven Staaten mehr, wo die Menschen auf den Bäumen leben. Dort muss man sich doch sicherlich auch ausweisen können. Wie sieht es dann aus, wenn sich eine Nomadenfamilie aus welchen Gründen auch immer ausweisen muss?

Wie sehen die gesetzlichen Bestimmungen für Nomaden aus? Könnte jeder Deutsche jetzt einfach so zum Nomaden werden, ständig umziehen, sich aber in seinem neuen Heimatort nicht anmelden? Wie sieht es aus, wenn jemand nach Afrika auswandert? Muss er sich dort dann nicht auch anmelden? Und einen gültigen Personalausweis braucht er dort doch auch oder? Haben Nomaden überhaupt so etwas wie einen Personalausweis? Eine richtige Adresse könnte man darauf ja nicht festhalten, weil sie sich ständig ändern würde. Müssen sich Nomaden, wenn sie in einen neuen Ort ziehen, dort auch anmelden, so wie die Menschen hier in Deutschland?

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Du wirfst alles in einen Topf. Lerne erst einmal zu unterscheiden, dass wir hier in Deutschland leben, wo du verpflichtet bist, dich umzumelden, wenn du umziehst: abmelden beim Einwohnermeldeamt des bisherigen Wohnortes, anmelden im neuen Wohnort innerhalb von ein bis zwei Wochen, je nach Vorschrift, jeweils unter Vorlage des Personalausweises oder des Reisepasses. Erfolgt die Ummeldung nicht, werden Geldbußen fällig. Erwartest du noch Post unter der bisherigen Anschrift musst du dich mit der Post in Verbindung setzen wegen eines Nachsendeauftrages.

So, wie es in den einzelnen afrikanischen Staaten aussieht, das weiß ich nicht. Aber wenn jemand aus Afrika nach Deutschland reisen will, benötigt er ein Visum. Das aber bekommt er nur, wenn er einen Pass besitzt. Dementsprechend nehme ich an, dass es in Afrika ebenso Pflicht ist, sich ausweisen zu können. Wie das nun mit Nomaden und deren Wohnorten ist, kann ich nur raten. Die Nomaden ziehen ja nicht vom Norden nach Süden oder von Westen nach Osten in andere Ländern. Sie werden in ihren großen Gebieten bleiben und innerhalb dieses Gebietes – zum Beispiel die Tuareg in der Sahara - umherziehen. Wenn eine Stelle für das Vieh abgegrast ist oder das Wasser versiegt, ziehen sie weiter. Irgendwann kommen sie wieder zum ursprünglichen Ort – eine gewisse Landschaft, kein Dorf – zurück. Es ist etwas schwierig, sich das vorzustellen. Wenn ein Kind geboren wird, melden sie es bestimmt nicht irgendwo an oder vielleicht nach Jahren, wenn sie wieder einmal dort angelangt sind, wo sie erfasst werden.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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