Den Kindern die Führerscheinkosten sponsern?

vom 27.02.2012, 14:22 Uhr

Dasselbe Thema haben wir schon im Forum besprochen! Führerschein - Eltern zahlen oder selber zahlen

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich wollte ja gar keine Führerschein machen, weil ich genau wusste dass ich mir in absehbarer zeit kein eigenes Auto leisten können würde und ich fand es einfach sinnlos, dass ich einen Führerschein haben würde aber kein Auto welches mir gehört und mit dem ich fahren kann. Meine Eltern sahen das anders und haben mich unter sehr viel Protest gezwungen. Mein Großvater wollte mir ein Auto schenken, aber das habe ich unter sehr viel mehr Protest verhindert, denn mein erstes eigenes Auto will ich mir selbstverständlich auch selber kaufen. Und da meine Eltern die Idee mit dem Führerschein hatten habe ich mich auch geweigert, auch nur einen Cent zu bezahlen. Also haben sie ihn komplett bezahlt, was sie aber wahrscheinlich sowieso getan hätten.

Da ich dann unter Androhungen meines Lebens dafür gesorgt habe, dass ich den Anhängerführerschein nicht mehr machen muss, gab es den Kompromiss dass ich den selber bezahlen müssen werde wenn ich ihn nachmache und das hat mich damals, vor mittlerweile zwei Jahren auch nicht gestört. Blöder Weise haben meine Eltern dann aber einige zeit später auch gesagt, dass sie mich nirgendwo mehr mit dem Anhänger hinfahren und mittlerweile würde ich dringend einen Anhängerführerschein benötigen, habe aber keine Zeit ihn zu machen. Bezahlen könnte ich ihn, aber im Endeffekt würden meine Eltern ihn bezahlen, denn das Geld würde mir dann später zu meinen Studiengebühren fehlen und meine Eltern geben mir immer alles dazu, was zu den Studiengebühren fehlt. Aber da wir keinen eigenen Anhänger haben und ich niemanden um seinen Anhänger bitten möchte müssten wir auch erst einen Anhänger anschaffen und das wird wohl erst im nächsten Jahr geschehen, dann werde ich vielleicht auch den Anhängerführerschein nachholen.

Benutzeravatar

» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Für meinen Führerschein musste ich damals ganz allein aufkommen. Ich habe in den Sommerferien über die gesamten sechs Wochen einen Ferienjob in einer Bank gemacht, der wirklich hervorragend bezahlt war und der mir insgesamt etwas über 2.500 DM eingebracht hat. Das war zwar hart als Schüler, der Arbeiten nicht wirklich kennt und gleich in Vollzeit ran muss, aber es war gleichzeitig auch wirklich toll und motivierend, sich vor Augen zu halten, was man mit dem selbstverdienten Geld so alles anstellen kann. Ich war damals siebzehn Jahre alt und hatte mir eigentlich überlegt, dass ich von diesem erarbeiteten Geld gerne in die USA reisen möchte, und lange Zeit war das auch wirklich mein konkreter Plan gewesen und ich habe viele Informationen über diese geplante Reise gesammelt. Eines Tages kam mir dann aber der Gedanke, dass ich von diesem Geld auch meinen Führerschein bezahlen könnte, und obwohl das Autofahren noch etwas total Theoretisches für mich war und ich nicht davon ausgehen musste, dass ich ihn so unglaublich bald benötigen können würde, habe ich mich dann tatsächlich doch für diese vernünftige Lösung entschieden, mein verdientes Geld in den Führerschein zu investieren, was mich heute noch erstaunt, wenn ich ehrlich bin.

Im Endeffekt hat mich mein Führerschein dann „nur“ 2.000 DM gekostet und ich hatte noch ein paar Hundert Mark zum Verjubeln. Und ich habe bis heute nicht bereut, den Führerschein von meinem Ferienjobgeld bezahlt zu haben, das war wirklich eine meiner besten bisherigen Entscheidungen meines Lebens. Meine Eltern haben nichts zuschießen müssen und ich konnte den Führerschein auch gleich machen, sodass ich ihn auch direkt nach Bestehen meiner Führerscheinprüfung in Empfang nehmen konnte, denn ich wurde im Sommer volljährig und habe die Fahrprüfung erst im Dezember gemacht. Ohne den Ferienjob hätte ich übrigens nicht die Möglichkeit gehabt, meinen Führerschein selbst zu finanzieren, weil mein Taschengeld bedeutend zu gering war, um es in den Führerschein zu investieren. Ich hatte außerdem kein wirkliches Händchen fürs Sparen und habe mir insofern auch nichts erspart, um den Führerschein davon bezahlen zu können. Ein Sponsoring durch Großeltern oder andere Verwandte gab es ebenfalls nicht, ich war also in dieser Hinsicht komplett auf mich selbst gestellt und fand das auch weder damals noch heute im Nachhinein schlimm.

Vermutlich würde ich meinen eigenen Kindern durchaus einen Teil des Führerscheins finanzieren, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich den ganzen Führerschein bezahlen würde. Für mich war es damals wirklich wichtig, selbst auf diesen Gedanken zu kommen, dass ich mein Geld in die Fahrschule investieren könnte und ich finde es auch heute noch wichtig, dass ich mir dieses Ziel komplett selbst erarbeitet habe. Wäre mir der Führerschein komplett bezahlt worden, so hätte ich eine wichtige Einsicht gar nicht erst haben können, da bin ich mir sicher. Einen Teil hätten meine Eltern allerdings gerne dazugeben können, oder von mir aus hätte es auch gereicht, wenn sie ihren Zuschuss zum Führerschein dann in ein billiges, kleines Auto gesteckt hätten. Dass Eltern ihren Kindern den Führerschein bezahlen, finde ich zwar grundlegend in Ordnung, aber nicht wirklich zwingend notwendig. Und ich denke wirklich, dass es ein wichtiger Schritt zum Erwachsenwerden sein kann, jedenfalls bei so manchem Teenager, dass er sich um Belange dieser Art wenigstens selbst Gedanken macht und die Umsetzung dieser Pläne auch selbst anleiert.

Benutzeravatar

» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Mir haben meine Eltern damals den Führerschein bezahlt, was mich natürlich gefreut hat. Und auch die Begründung konnte ich sehr gut nachvollziehen und bei meinen Kindern würde ich das genauso handhaben. Und zwar waren meine Eltern der Meinung, dass es heutzutage einfach sehr wichtig ist, einen Führerschein zu haben, um auch etwas zu erreichen. In vielen Berufen ist ein Führerschein einfach Pflicht bzw. eine Voraussetzung, um den Beruf erlernen oder ausüben zu können. Bei meinem jetzigen Beruf war ein Führerschein zum Beispiel auch Voraussetzung. Ohne Führerschein hätte ich diesen Beruf also nicht erlernen können. Und meine Eltern wollten eben, dass mir alle Möglichkeiten offenstehen. Darüber bin ich auch sehr froh, denn ich hätte das Geld für den Führerschein vermutlich nicht selbst aufbringen können, jedenfalls nicht zu dem Zeitpunkt, da ich auch nicht so viel Taschengeld bekommen habe.

Ein Auto habe ich hingegen nicht bekommen und auch das finde ich gut so. Denn ich finde es auch nicht unbedingt gut, wenn man einfach alles so bekommt und ich würde das auch niemals erwarten oder gar fordern.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Da für mich selbst ein Führerschein wohl nie in Frage kommen wird, kann ich nur einige Beobachtungen aus meinem Umfeld schildern, die ich vor allem in meiner Stufe gemacht habe, weil wir in den letzten zwei Jahren alle das Alter erreichten, in dem man normalerweise den Führerschein macht. Einige meiner Mitschüler bekamen den Führerschein komplett von ihren Eltern finanziert, ohne eigenes Zutun, ohne eigene Ersparnisse. Wieder Andere bekamen einen Teil von ihren Eltern finanziert, hatten sich aber die Jahre zuvor schon Geld angespart, das sie zusätzlich verwenden mussten. Dann gibt es natürlich noch die Sorte, die keinen Cent zum Führerschein bekommt und sich alles aus eigener Tasche finanzieren muss, davon gehen manche wirklich arbeiten, um ihren Führerschein zahlen zu können, die meisten verschieben das Vorhaben aber auf später und verzichten vorerst auf ihren Führerschein.

Was hier optimal ist, vermag ich schwer zu sagen, und hängt wohl auch wirklich von vielen Faktoren ab, vor allem natürlich auch von der finanziellen Lage der Eltern, aber auch vom sonstigen Erziehungsstil und anderen Umständen. Besonders schlechte Erfahrungen habe ich aber damit gemacht, wenn Schüler tatsächliche 400-€-Jobs annehmen, um sich ihren Lappen finanzieren zu können. Gerade kurz vor dem Abitur ist die Dreifach-Belastung aus Schule, Führerschein und Nebenjob dann einfach viel zu groß und oft leidet dann die Schule, was natürlich vor den Abschlussprüfungen nicht sein sollte. Deswegen finde ich es immer wenig vorteilhaft, wenn Kinder für ihren Führerschein arbeiten; wenn Eltern das schon wollen, dann sollten sie ihre Kinder zumindest dazu überreden, den Schein erst nach bestandenem Abitur in Angriff zu nehmen.

Ich kann jedenfalls auch verstehen, wenn man dem Kind nicht den kompletten Schein sponsern kann oder möchte, dann sollten aber mit dem Kind gewisse Strategien erarbeitet werden; und das am besten schon zwei Jahre vorher. Den Teenagern muss dann einfach verdeutlicht werden, dass sie das Geburtstagsgeld von Eltern und verwandten für den Führerschein anlegen sollten, vielleicht mal einen Ferienjob annehmen müssen und sich zu Weihnachten auch eher Geld für den Führerschein gewünscht werden sollte. Die schlechteste Methode finde ich das auch nicht, so lernt man wenigstens mal, was es bedeutet, langfristig auf ein Ziel zu sparen.

Inwieweit ich die Eltern hier objektiv in der Pflicht sehe, den Führerschein zu ermöglichen, ist schwierig. Natürlich könnte man argumentieren, dass er später für die Berufsausbildung wichtig ist und in vielen Berufen ein Führerschein vorausgesetzt wird, aber gerade in meiner Stufe wollen nur drei Schüler jetzt schon eine Berufsausbildung machen, der Rest möchte studieren, und zwar vorwiegend in unserer Heimatstadt, die ein Musterbeispiel an öffentlichen Verkehrsmitteln bietet. Gerade wenn man mit öffentlichen Verkehrsmitteln überall hinkommt und das in der Zukunft auch so sein wird, sehe ich die Eltern weniger in der Pflicht als auf dem Land, wo die Kinder das Auto tatsächlich brauchen, um mobil zu sein und ihren Ausbildungsplatz zu erreichen. Wie dringend der Führerschein und dessen Finanzierung ist, hängt meiner Meinung nach schon vom Standort und den persönlichen Voraussetzungen ab.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich habe meinen Führerschein ebenfalls zur Gänze selber bezahlt. Das habe ich damals natürlich auch nicht so toll empfunden, aber irgendwo war es auch eine Selbstverständlichkeit für mich. Meine Eltern haben mir von Anfang an beigebracht, dass man eben dafür arbeiten muss, wenn man etwas haben möchte, vor allem in dieser Preiskategorie. Dennoch war ich zugegebener Weise etwas neidisch auf andere Freunde, die fast alle den Führerschein finanziert bekommen haben und ich habe mich nur gefragt, warum das bei mir nicht so ist.

Ich habe dann aber eben einfach ein längeres Ferialpraktikum gemacht und dadurch habe ich mir dann den Führerschein finanziert. Die Ferien bestanden bei mir dann in der Tat nur aus dem Ferialpraktikum und der Fahrschule, aber ich wollte den Führerschein und so musste ich auch etwas dafür tun. So hat es mich gar nicht so gestört. Außerdem hatte ich ein wenig einen Zeitdruck, weil ich nach der Prüfung gleich für ein Jahr lang nach Frankreich wollte und dort wollte ich den Führerschein dann schon haben.

Im Nachhinein bin ich meinen Eltern sehr froh, dass ich mir vieles selber finanzieren musste. Wollte ich einen Führerschein, dann musste ich dafür eben arbeiten gehen, wollte ich als Au-pair nach Frankreich, dann war das in Ordnung, aber den Flug musste ich mir selber bezahlen und so musste ich dafür dann eben auch arbeiten gehen und so weiter. Ich habe die Arbeit aber nie so als "Bestrafung" oder dergleichen angesehen, sondern es war eben so und ich hatte das Glück, dass meine Eltern eine Bekannte in einem Pharmakonzern hatten, die in der Medikamentenverpackung gearbeitet hat. Der Job war mehr als nur monoton und alles andere als lustig, aber so ein Pharmakonzern hat gut bezahlt. So habe ich eben jährlich ein Monat reingebissen und bin am Fließband bei der Medikamentenverpackung gestanden oder habe Palettenweise irgendwelche Medikamente eingeschachtelt.

Das war aber auch insofern sehr lehrreich, als dass ich da bemerkt habe, dass ich das nicht bis zu meiner Pension machen möchte und wenn ich mir Sachen wie den Führerschein oder dergleichen leisten möchte, dann muss man eben davor auch etwas tun. So lernt man einfach mit dem Geld umzugehen und das ist denke ich äußerst wichtig! So gesehen finde ich es voll in Ordnung, dass ich mir Führerschein und Co selber bezahlten musste.

Benutzeravatar

» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich denke nicht, dass die Eltern in der Pflicht sind den Führerschein komplett für ihre Kinder zu finanzieren und auch das Argument das man diesen für die Arbeit braucht, empfinde ich nicht so. Denn wenn man einmal bedenkt, dann kann man auch eine Ausbildungsstelle oder den Arbeitsplatz mit den öffentlichen Verkehrsmittel erreichen und ansonsten gibt es immer noch die Möglichkeit eines Umzugs. Auch gibt es nicht wirklich viele Berufe, bei denen man von Anfang an Auto fahren muss. Als Beispiel würde mir der LKW Fahrer einfallen, aber selbst dort gibt es Arbeitgeber die diesen mit übernehmen von den Kosten her und dann kann man sich das ganze auch fördern lassen.

Ansonsten sehe ich den Führerschein doch eher als eine Art Luxus an, auf den man zwar verzichte könnte aber es nur ungerne macht, da es einfach Zeit spart die man anderweitig wieder verwenden kann. Aber gerade in Regionen mit einem gut ausgebauten öffentlichen Netz, kommt man mit diesen teilweise sogar schneller und besser an sein Ziel denn in den Städten ist es nicht immer einfach mit einer Parkplatzsuche.

Ob meine Eltern mir das ganze bezahlt haben? Nein haben sie nicht, da sie ebenfalls der Meinung sind das man auf die Arbeit auch anders gekommen ist. Deswegen habe ich mir meinen Führerschein selbst bezahlt. Verwendet habe ich dafür das meiste Geld, welches man zur Konfirmation von Verwandten, Bekannten und Nachbarn bekommen hat wenn man Kuchen verteilt hat. Nachdem das was ich dort bekommen habe nicht für ein Auto und den Führerschein gereicht hat, habe ich zusätzlich bereits mit 16 Jahren vorher einen Schülerjob gehabt um eben mit 18 Jahren genug dafür gespart zu haben und es hat ebenfalls geklappt. Meinen Geschwistern wurde der Führerschein ebenfalls nicht bezahlt, und diese haben das ebenfalls so gemacht wie ich auch. Für meine Kinder selbst, würde ich das ganze ebenfalls nicht anders machen und diese selbst in die Verantwortung stellen sich das ganze zu erarbeiten und wenn es nicht direkt mit 17 oder 18 klappt, dann erreichen sie das ganze vielleicht erst mit Anfang oder Mitte 20.

Es gab eine Ausnahme in meinem Leben, und zwar habe ich für die Arbeitsstelle hinterher einen LKW Führerschein gebraucht und dafür wurde mir vom Arbeitgeber eine Frist von 3 Monaten gesetzt. Dabei haben mich meine Eltern dann unterstützt und mir für den Führerschein einen Kredit gewährt den ich hinterher abgezahlt habe da ich selbst nicht genug finanzielle Mittel zur Verfügung hatte das ganze in diesem kurzen Zeitraum zu realisieren. Sollte so etwas eintreffen, dann finde ich es durchaus gerechtfertigt das die Eltern, sofern sie es selbst können, ihren Kindern finanziell unter die Arme greifen. Jedoch auch nicht als Geschenk, sondern wie es bei mir der Fall war mit einem zinslosen Kredit.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Als ich den Führerschein gemacht habe, gab es die Möglichkeit des begleiteten Fahren mit 17 noch nicht. Daher habe ich den Führerschein erst mit 18 gemacht. Eigentlich wollte ich keinen Führerschein machen, weil ich zu der Zeit noch nichts mit Autos anfangen konnte, dafür aber Fahrräder abgöttisch geliebt habe. Für den Gegenwert des Führerscheins hätte man meiner Meinung nach lieber hochwertige Fahrradteile kaufen können. Ich habe den Führerschein dann mit 18 praktisch mehr oder weniger nur gemacht, weil es komisch ist, wenn man dann mit 20 Jahren oder später immer noch keinen Führerschein hat. Einen Führerschein sollte man schon haben, denke ich. Ich kenne fast niemanden, der nicht direkt mit 18 zumindest den PKW-Führerschein gemacht hat.

Meine Oma hat mir den Führerschein finanziert. Ich hätte es mir grundsätzlich auch leisten können, den Führerschein selbst zu finanzieren, weil ich ein ziemlich gutes Taschengeld erhalten habe. Allerdings gehörte es auch für meine Oma einfach dazu, dass das Kind eben den Führerschein macht und dass dieser dann auch von der Familie bezahlt wird.Viele junge Leute gehen mit 18 ja auch noch zur Schule und machen dann mit 18 oder 19 ihren Abschluss. Wenn das Taschengeld dann nicht so üppig ausfällt, müssten sie vielleicht auch noch einen Nebenjob annehmen, um sich den Führerschein zu finanzieren. Ehrlich gesagt fände ich es nicht gut, es einem Kind damit schwerer zu machen als notwendig. Wenn ein Schüler nebenbei arbeiten gehen möchte, ist das klasse. Aber das Geld sollte er dann auch komplett für besondere Dinge ausgeben können. Ich würde einem Kind auf jeden Fall den Führerschein finanzieren, weil das einfach keine Besonderheit, sondern eine regelrechte Selbstverständlichkeit in der heutigen Zeit ist. Ich würde nicht verlangen, dass ein Kind das Geld, das es selbst verdient oder das es zu Weihnachten, Ostern und an seinem Geburtstag erhält, in die Finanzierung des Führerscheins steckt.

Gerade bei denjenigen, die Abitur machen, würde ich als Eltern- oder Großelternteil den Führerschein auf jeden Fall finanzieren. Wenn jemand früher von der Schule abgeht und dann arbeitet, sieht die Sache unter Umständen anders aus. Natürlich ist es auch für einen Auszubildenden oder jungen Arbeitnehmer schöner, wenn er den Führerschein finanziert bekommt. Dennoch könnte ich es in solchen Fällen eher verstehen, wenn die Eltern den Führerschein nicht komplett finanzieren, weil das eigene Kind durch seinen Job dann meistens schon etwas mehr Geld zur Verfügung hat als diejenigen, die noch länger zur Schule gehen. Dennoch finde ich es auch bei den eigenen Kindern, die bereits arbeiten gehen, immer noch besser, wenn man ihnen den Führerschein bezahlt. Solange das irgendwie machbar ist, sollte man das ruhig tun.

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich gehöre ebenfalls zu einer der Generationen, die den Führerschein des Gesetzes wegen noch gar nicht mit siebzehn machen konnten. Ich habe ihn daher, ganz regulär, mit achtzehn Jahren gemacht und finde, dass das auch das richtige Alter war, um ihn zu machen - zumindest für mich persönlich, denn ich habe auch nichts dagegen, dass man ihn in der heutigen Zeit schon ein Jahr früher machen und dann mit seinen Eltern ein wenig durch die Gegend fahren kann. Das ist ja im Grunde auch eine relativ gute Sache. Ich gehöre auch ebenfalls zu den Leuten, die sich das Geld, dass der Führerschein kostete, selbst erarbeitet haben.

Meine Eltern haben mir zwar mehr als ein Mal angeboten, einen Teil der Kosten zu tragen - ebenso wie meine Großeltern und ein Onkel von mir - wodurch ich wahrscheinlich letzten Endes hätte gar nichts mehr daran zahlen müssen, wenn ich auf all diese Hilfsangebote eingegangen wäre. Aber ich wollte mir das Geld dafür selbst mit ehrlicher Arbeit erarbeiten und nicht auf die finanzielle Unterstützung meiner Eltern oder anderer Verwandten angewiesen sein und mir im Nachhinein auch nicht nachsagen lassen müssen, dass ich mir den Führerschein nicht alleine habe leisten können. Das spielte an sich zwar nur eine untergeordnete Rolle, aber ich wollte für mich selbst wissen, dass ich ihn mir selbst erarbeitet habe, weil mir das einfach ein besseres Gefühl gab, als wenn ich ihn gesponsert bekommen hätte.

Natürlich ist es gut zu sehen, wenn die Eltern ihren Kindern den Führerschein bezahlen können - und im Grunde ist daran auch nichts verwerflich. Was ich allerdings in der heutigen Zeit oft beobachte, ist die immer gravierender und wichtiger werdende Rolle des Führerscheins, bzw. der Tatsache, dass man ihn besitzt. Dieser Entwicklung kann ich wirklich gar nichts abgewinnen, die da unter vielen Jugendlichen stattfindet. Es ekelt mich regelrecht an, wenn ich mitbekomme, dass einzelne Jugendliche schief angesehen oder hinter ihrem Rücken über sie geredet wird, weil sie - und ihre Familie - sich es nicht leisten können, den Führerschein mit achtzehn zu machen und die Kinder im Job oder dergleichen erst mal ein wenig Geld ansparen müssen, um ihn sich nachher leisten zu können.

Diese Entwicklung ist es auch, die mich eigentlich immer mehr Gefallen daran finden lässt, dass sich alle Jugendliche das Geld für ihren Führerschein selbst erarbeiten müssen. Dann würde es auch solche widerlichen Sticheleien nicht mehr geben, weil dann alle im selben Boot sitzen würden. Unsere Kinder jedenfalls werden zu ihrem Führerschein auch einen großen Teil selbst beisteuern müssen, darauf haben sich meine Lebensgefährtin und ich schon längst geeinigt. Dann wissen sie es nämlich auch viel mehr zu schätzen, dass sie so einen Führerschein haben und kommen dann hoffentlich auch gar nicht erst auf die Idee, leichtfertig mit ihm umzugehen.

Benutzeravatar

» Paul Smith » Beiträge: 416 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Unser Sohn musste seinen Führerschein selber bezahlen. Wir hatten zwar einen bestimmten Betrag dazu gegeben, aber der reichte bei weitem nicht aus um auch nur den theoretischen Unterricht zu bezahlen. Den Rest nahm er von seinem Gesparten und seinem Geburtstagsgeld. Ich finde einfach dass es wichtig ist dass die Kids lernen müssen wie teuer das Leben ist und welche Anstrengungen man machen muss um etwas zu bekommen. Außerdem sollten sie angespornt werden fleißig zu lernen und an die Prüfungen mit der nötigen Konzentration zu gehen denn jede zusätzliche Fahrstunde kostet nun einmal einen schönen Extraschein, und zwar von ihrem Geld.

Wir hätten vielleicht anders gehandelt wenn er keine finanziellen Rücklagen gehabt hätte oder ein Auto unbedingt gebraucht hätte um beispielsweise später seinen Ausbildungsplatz aufzusuchen. Da aber nichts von dem zutraf haben wir auf bedeutende Zuschüsse verzichtet und lieber seine Wohnung etwas später ausgestattet.

Benutzeravatar

» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^