Menschen mit immer guter Laune - Wie geht das?
Warum soll man denn Leute die gute Laune habe schwer kennenlernen? Oder warum sollen diese Leute nervig sein oder unnahbar. Ich finde das einfach nur traurig. Kaum passt sich mal jemand nicht den anderen an, einfach nur weil er nicht die ganze Zeit nur rummeckert, schon kommen hier jede Menge Vorurteile.
Wie ich weiter oben schon sagte bin ich fast immer gut drauf. Doch ich hatte noch nie Probleme Menschen kennenzulernen oder über meine Probleme zu sprechen. Ich habe genau soviele Probleme wie die anderen hier. Aber ich lasse mich davon nicht lange runterziehen, sondern versuche meine Probleme subjektiv zu betrachten und dann zu lösen.
Ich finde es einfach nicht gut, wie manche über Menschen mit guter Laune sprechen. Meiner Meinung nach sind diese Menschen eifersüchtig, z.B. dass andere am Morgen einfach schon gut drauf sind und nicht rumnörgeln.
Von meinem Freund war ich auch immer der Meinung, dass er jemand ist, der ausschließlich gute Laune hat und das ist auch ein Wesenszug an ihm, der ihn wirklich äußerst sympathisch macht. Mit ihm kann man eigentlich wirklich immer lachen, allerdings kenne ich aber mittlerweile, wo ich mit ihm zusammen bin, auch eine andere Seite, nämlich eine weniger gut gelaunte – auch solche Momente gibt es also im Leben einer solchen Frohnatur. Tatsächlich ist es so, dass mein Freund schon vor unsere Beziehung einige Male gezeigt hat, dass er durchaus auch nachdenklich und ernsthaft sein kann und dass nicht alles nur lustig und heiter ist. Dennoch war ich immer der Meinung, dass bei ihm die positive Einstellung zum Leben überwiegt – und dieser Ansicht bin ich auch nach wie vor. Allerdings weiß ich nun aber auch, dass es Momente gibt, in denen er wohl ausgesprochen schlecht gelaunt ist und meistens nimmt er sich dann auch erstmal ein bisschen Zeit für sich, in der er wieder runterkommen kann und sich beruhigt, um dann auch langsam wieder heiter zu werden.
Ich denke also, dass diese vermeintlich immer frohen Menschen nicht in Wirklichkeit dauernd froh sind und das würde vermutlich psychisch auch schon gar nicht funktionieren. Es gibt sicherlich im Leben eines jeden Menschen auch dunkle Phasen, solche, in denen sie wütend sind und solche, in denen sie trauern müssen. Es mag durchaus sein, dass es Menschen gibt, die generell weniger Schwierigkeiten damit haben, ihre gute Laune auch zu zeigen und sie offen in die Welt zu tragen, aber diejenigen, die ihren Mitmenschen als solche Frohnaturen erscheinen, sind doch im Endeffekt auch wiederum Menschen, die die Fähigkeit haben, anderen Menschen gegenüber eher offen zu sein, was ihre Gefühle angeht. Nicht selten handelt es sich bei diesen Menschen auch um solche, von denen man das Gefühl hat, dass es nicht schwierig ist, mit ihnen Freundschaft zu schließen, weil sie einem nicht nur mit guter Laune und Heiterkeit entgegenkommen, sondern weil man auch das Gefühl bekommt, dass sie einem positive Gefühle übermitteln und einem gegenüber aufgeschlossen sind.
Von mir selbst kann ich nicht sagen, dass ich eine solche Frohnatur bin, obwohl ich wohl schon eher dazu neige, das Leben positiv zu sehen. Als Pessimisten würde ich mich jedenfalls nicht bezeichnen wollen, wenngleich mir doch aufgefallen ist, dass ich in den letzten Jahren eine Neigung dazu entwickelt habe, über alles mögliche nachzudenken und oft auch versuche, Probleme zu ergründen, wozu ich allerdings erst einmal erkennen muss, dass welche vorhanden sind, also muss ich entsprechend offen gegenüber negativen Schwingungen sein, wenn man das so nennen will. Dennoch habe ich zum Leben sicherlich eine durchaus positive Grundeinstellung und ich denke, dass ich auch jemand bin, der nicht gerade wenig lacht. Für Humor bin ich jedenfalls durchaus empfänglich, wenngleich ich aber sicherlich nicht jemand bin, der ständig am Lachen ist. Von meiner Umwelt werde ich außerdem häufig als schüchtern wahrgenommen, was mich immer wieder erstaunt, denn so nehme ich mich selbst mittlerweile gar nicht mehr wahr – oder wenigstens äußerst selten.
Ich kenne es, wenn manche Leute immer nur gute Laune haben und ich finde das sehr schlimm und manchmal einfach nur nervig. Ich hasse das, wenn manche Leute immer mit einem Dauergrinsen durch die Gegend laufen. Vor allem dann, wenn man merkt, dass diese gute Laune falsch ist, gehen mir die Leute richtig auf den Keks.
Kein Mensch auf der Welt kann jeden Tag gut drauf sein. Jeder Mensch hat manchmal schlechte Laune und wenn man das nicht zeigen kann, dann bin ich der Meinung, dass die Person eine kleine psychische Störung hat. Es gehört zu einer gesunden Psyche dazu, dass man seine Gefühle zeigen kann und auch die schlechte Gefühle ab und zu mal rauslässt. Wenn man seine schlechten Gefühle nicht rauslässt, dann wird man irgendwann innerlich krank.
Ich bin auch ein Mensch, der meistens gute Laune hat. Ich lache viel, gerne und ja, ich überdecke damit auch manchmal meine schlechte Laune, bzw. wenn ich schlechte Nachrichten bekommen habe.
Das Leben lässt sich einfach einfacher leben, wenn man nicht immer nur schwarz sieht, sondern sich auch mal an kleinen Dingen erfreut. Ich arbeite durchweg mit sehr netten Kollegen zusammen, mit denen ich auch viel lache. Und auch im Freundeskreis haben wir eigentlich immer etwas zu lachen und niemand wundert sich darüber, es ich sehr oft gut gelaunt bin. Nur die Menschen, die mich sehr gut kennen und die ich sehr nah an mich heran lasse, die merken sehr wohl, wenn es mir nicht gut geht. Und ich habe auch Momente, in denen ich sehr offen zeige, dass es mir schlecht geht. Dies geschieht aber nur bei Menschen, die mir nahe stehen, wie bei meinem Mann etwa.
Alles hat seine Grenzen. Ich würde mich in der Mittel einpendeln auf einer imaginären Skala von gut gelaunt und schlecht gelaunt. Menschen können aber nicht immer nur gut gelaunt sein. Alles muss ausgeglichen sein und auch negative Gefühle haben ihre Berechtigung. Und beispielsweise beim Reflektieren muss man auch mal schlecht drauf sein.
Selbstverständlich ist es gut, wenn man alles auch positiv betrachten kann. Wenn ich aber mal richtig schlechte Laune habe, dann kann ich Menschen mit guter Laune nicht ertragen und gerate oft mit ihnen aneinander. Das kann aber auch positiv sein und tut mal gut. Denn Streit kann auch sehr wichtig sein.
Bei allem hängt es davon ab, wie authentisch das rüberkommt. Es gibt in der Tat Menschen, die nur vorspielen, dass es ihnen gut geht und die Realität ganz anders aussieht. In diesem Fall merkt man das doch aber recht schnell.
Man weiß doch gar nicht, ob diese Menschen tatsächlich ständig gute Laune haben - schließlich klebt man ja nicht nonstop an diesen Menschen und man hat nur eine sehr geringe Stichprobe an Eindrücken, die mit der Realität so gar nichts zu tun haben muss. Daher würde ich mich nicht auf einzelne Momente und persönliche Eindrücke verlassen. Das kann auch nur Zufall sein.
Ich kenne auch jemanden, der immer gut gelaunt ist und viel lacht. Es stimmt, dass solche Menschen meistens sympathisch wirken und man gerne Zeit mit ihnen verbringt. Ich denke, dass es unterschiedliche Gründe geben kann, warum jemand immer gut gelaunt ist. Vielleicht hat diese Person eine positive Einstellung zum Leben und versucht immer, das Beste aus jeder Situation zu machen. Oder sie hat gelernt, dass Lachen und gute Laune ansteckend sind und andere Menschen glücklicher machen können.
Auch ich versuche meistens, gute Laune zu verbreiten und lächle oft, wenn ich andere Menschen treffe. Aber ich denke, dass es wichtig ist, auch mal traurig oder schlecht drauf zu sein und das zuzulassen. Niemand kann immer nur glücklich sein und es ist wichtig, auch mal negative Gefühle zu verarbeiten. Wenn man immer nur gute Laune vortäuscht, kann das auf Dauer auch anstrengend sein und zu innerer Unzufriedenheit führen.
Ich denke, dass es wichtig ist, eine gesunde Balance zwischen positiven und negativen Gefühlen zu finden. Wenn man sich mal nicht so gut fühlt, sollte man sich Zeit für sich selbst nehmen und versuchen, die Gründe für die negativen Gefühle zu verstehen. Es ist auch hilfreich, mit Freunden oder Familie darüber zu sprechen und sich Unterstützung zu holen.
Mein Psychotherapeut würde die Brille zurechtrücken und trocken sagen: Drogen. Und ich selber würde noch die allgegenwärtige soziale Kontrolle dafür verantwortlich machen. Es wird dir ja von allen Seiten eingeredet und vorgelebt, dass du nur dann liebenswert bist, wenn du deine Mitmenschen nicht mit hängenden Mundwinkeln, sarkastischen Kommentaren oder stoischer Resignation belästigst, sondern als munterer, immer lachender Sonnenschein durchs Leben hüpfst.
Und wie es in dir drin wirklich aussieht, interessiert ja keinen, so lange du nach außen hin pflegeleicht, gut drauf, produktiv und selbstoptimiert wirkst. Freunde und Familie stehen, wenn man die rosarote Brille abnimmt, auch nicht gerade Schlange, um dich zu "unterstützen" und dir ein Ohr zum Anlehnen und eine Schulter zum Ausheulen hinzuhalten, wann immer nötig, weil letztere mit ihrem eigenen Kram schon genug zu tun haben.
Auf der Arbeit wird mir nachgesagt, dass ich immer lache, immer Witzchen reiße und auch immer gut gelaunt bin. Für die Patienten ist das natürlich positiv, aber ich habe auch mal schlechte Laune und weiß diese ganz gut zu verstecken. Ich mache meine Arbeit sehr gerne, weiß aber auch, dass sie sehr anstrengend sein kann und dass ich mich manchmal zurückziehen muss, um mich wieder zu erden.
Das kann dann mal ein Abstecher auf die Toilette sein oder ich setze mich ein paar Minuten in den Pausenraum. Aber gute Laune ist oft auch eine Maske. Es gibt durchaus Menschen, die meistens ein positives Mindset haben und auch oft gut gelaunt sind, aber ich gehe nicht davon aus, dass dem immer so ist und auch dass diese Menschen mal schlechte Tage und negative Erfahrungen haben. Man kann einfach nicht alles weggrinsen und ich kenne es auch so, dass man in der Öffentlichkeit ein anderes Gesicht wahrt als im privaten Raum.
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