Erziehungsbücher - Sinnvoll oder albern?

vom 18.03.2008, 07:45 Uhr

Hallo,
ich lese keine Erziehungsbücher, denn ich handle in der Erziehung meiner Kinder eher nach meiner Intuition. Ich denke die Tipps, die dort aufgeführt werden, passen nicht auf jedes Kind. Manchen tut die Stille Treppe gut, manchen halt nicht. Man sollte die Erziehung auf jedes Kind individuell abstimmen. Und Grundlegende Sachen wie-ruhig am Tisch sitzen, aussprechen lassen, nicht hauen, beissen, etc. weiss man ja auch so. Aber wenn einem die Bücher als Anreiz helfen, dann nur zu. Ich finde es aber nicht gut, das die Schreiber der Bücher ja jeder Familie so gerne helfen wollen, dann aber für ein Buch 15 Euro verlangen.
Liebe Grüsse, Yvonne

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» Softeis » Beiträge: 2587 » Talkpoints: 5,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallo!

Also das einzige Buch was ich mir als "Erziehungsratgeber" geholt habe, war "Oje ich wachse". Das war aber nicht unbedingt zur Erziehung gedacht, sondern es soll einem halt die einzelnen Entwicklungsschritte des Kindes zeigen und als Eltern lernt man verschiedene Reaktionen seines Kindes besser zu deuten. Beim 1. Kind fand ich das ganz gut und es hat erstaunlich oft gestimmt. Bei den Zwillingen habe ich dieses Buch eigentlich nur 1 oder 2x zur Hand genommen, denn ich wusste ja, daß wenn sie eben knatschig sind, daß wieder ein Schub ansteht. Da habe ich das viel gelassener genommen.

Jetzt so richtige Erziehungsratgeber werde ich mir nicht holen. Ich bin der Meinung, daß meine Kinder recht gut erzogen sind. Dass wir etwas strenger als andere Eltern sind, das merke ich selbst, aber wir haben ein gutes Gefühl dabei und in vielen Dingen gibt uns unsere Erziehung doch recht. Wir machen ganz sicher nicht alles richtig - aber ich bezweifle, daß ich anhand eines Ratgebers alles richtig machen würde! Ich denke, Erziehungssache ist ganz klar auch Ansichtssache und ich mag mir nicht unbedingt von anderen vorschreiben lassen, was RICHTIG oder was FALSCH ist.

Klar, wenn man nun ein ernsthaftes Problem hat, das man nun nicht in den Griff bekommt, dann kann es sicherlich nicht schaden, sich Hilfe zu holen, nur denke ich, daß da ein persönlicher Ansprechpartner, der die komplette Situation beäugen kann, doch sinnvoller ist, als ein paar gutgemeinte Tipps aus einem Buch.

Ich bin der Meinung, daß wenn man in sich hineinhorcht, man recht schnell ein Gespür für das Richtig und das Falsch bekommt. Und wenn man etwas falsch gemacht hat, dann ist das auch kein Beinbruch, wenn man eben dann umlenkt und nicht so weiter macht. Fehler muss man auch den Kindern gegenüber zugeben können.

Also ich bin mit unserem Weg sehr zufrieden.

LG
Emmala

» Emmala » Beiträge: 652 » Talkpoints: -1,64 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe mir während der Schwangerschaft damals zwei Bücher gekauft. Da ging es aber auch gezielt um Zwillinge. Zwei andere Bücher habe ich von Bekannten geliehen bekommen. In einem ging es um die Schwangerschaft selbst und das andere war eher so für die Entwicklungen im ersten Lebensjahr.

Alle Bücher haben mir sicherlich ein Stück weit geholfen. Aber im grossen und ganzen verlasse ich mich auf mich selbst. Denn Bekannte und Verwandte können mir kaum Ratschläge geben, da die alle immer nur ein Kind haben oder Kinder in unterschiedlichen Alter.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Hallo czirnia.st,

sicher ist es so, dass Mütter, bzw. Eltern in der Erziehung intuitiv meistens richtig und kompetent handeln. Man muss wirklich nicht auf jeden gut gemeinten Ratschlag hören, und sollte ebenfalls nicht alle Erziehungstipps von Freunden, Verwandten oder der Medien, befolgen, das verwirrt oder verunsichert oftmals nur.

Erziehung ist nun mal keine Theorie und Erziehungsperfektionismus kann es meines Erachtens auch nicht wirklich geben, damit haben Kinder sowieso Probleme, sie möchten gar keine perfekten Eltern, sondern brauchen eine lebhafte, warmherzige Beziehung (ich denke hier speziell an meine eigene Kindheit, in der Eltern sich als „Götter“ darstellten, niemals einen Fehler zugaben und ihre eigene Unvollkommenheit verleugneten. Da die Eltern aus meiner kindlichen Sicht uneingeschränkt perfekt waren, konnte es also nur „ ich „ sein, mit der Etwas nicht stimmte).

Vergleiche wie z. B: ab wann muss ein Kind aufs Töpfchen, Laufen, Durchschlafen, Sprechen und andere Normvorstellungen waren mir schon immer zuwider, auf solche Themen hab ich mich gar nicht erst eingelassen. Und als Mutter möchte ich mir auch ganz gewiss nicht vorschreiben lassen was ich zu tun habe.

Dennoch halte ich es in schwierigen und konfliktreichen Situationen für erforderlich, sich Rat und Hilfe von außen zu holen, da man selbst so im Disput fest steckt und gewisse Dinge nur subjektiv wahrnimmt. Aus diesem Grund habe ich, neben anderen Hilfsangeboten, des Weiteren Bücher über Kindererziehung gelesen. Viele dieser Dinge, welche wir intuitiv richtig machen, bekommen wir in diversen Erziehungsratgebern noch einmal bestätigt. Aber ich habe mich nicht mit theoretischem Wissen über Erziehung vollgestopft, sondern einige Hinweise befolgt und umgesetzt, welche mir sinnvoll erschienen.

Die Bücher von Jirina Prekop (mit ihr stand ich nach dem Lesen des zweiten Buches in Briefkontakt )waren für uns ganz besonders hilfreich. Zwar ist ihre Festhaltetherapie nach wie vor umstritten, doch bei uns hat sie kleine bis mittelgroße Wunder bewirkt. Ihre Bücher kann ich allen Eltern wärmstens empfehlen.

Es gibt sehr viele hilfreiche und förderliche Bücher über Erziehung, ich persönlich war von diesen recht angetan:
- Babyjahre von R. Largo
- Die Kunst (k)eine perfekte Mutter zu sein von Libby Purves
- Kinder fordern uns heraus von Rudolf Dreikurs
- Die Kunst einen Kaktus zu umarmen von Claudia. Arp

Weitere Buchtipps findest du z. B.beiDeutsches Fachbuch
und hier
Hier ist vielleicht etwas zum Hineinschnuppern :Online Familien Handbuch


Lieber Gruß
Deli

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» Deli » Beiträge: 918 » Talkpoints: 6,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also ,ich denke wenn man ohne kla rkommt oder genug Leute hat die einem im Notfall Tips und Hilfe geben ..kein Problem ohne Bücher.

Aber ich zB . hab schon einige Probleme, bei denen mir irgendwie keiner so richtig helfen konnte und deshalb hab ich mir ein Buch (zufällig auch noch reduziert) von den Supermamas (RTL2) gekauft und fand es auch sehr hilfreich.

» Stumpy » Beiträge: 837 » Talkpoints: 6,38 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo,
Also ich finde Erziehungsratgeber doch oft recht sinnvoll. Ich habe während meiner Ausbildung zur Erzieherin sehr viel gelernt und vieles davon findet man eben in diesen Büchern wieder. Viele mögen sagen, ach Quatsch, das brauche ich doch nicht. Aber glaubt mir, den ein oder anderen guten Tipp findet man da schon :wink:

Ok, man kann nicht immer alles auf jedes Kind "anwenden" aber da ist doch dann auch die Intution der Mutter gefragt, die Vorschläge auf das eigene Kind anzupassen. :wink: Ich glaube die meisten positiven Rückmeldungen habe ich bisher in Bezug auf das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" gehört und viele Eltern waren begeistert .

Ich kann die Ratgeber auf jeden Fall nur empfehlen, da sie manche Situation , echt retten können :wink:

Liebe grüße
Christin

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» Stern2812 » Beiträge: 421 » Talkpoints: -0,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich lese die Zeitschrift Eltern, dort stehen meist ganz sinnvolle Erziehungstipps zu verschiedenen Themen. Ein ganzes Buch über Erziehung zu lesen, wäre mir zu aufwändig, allerdings weiß man nie, wie ich ein Kind entwickelt, vielleicht brauche ich ja wirklich einmal einen Erziehungsratgeber, aber noch geht es ohne. Ich finde diese Bücher übrigens eigentlich durchaus sinnvoll, dennoch sollte man nicht blind nach den Büchern handeln, sondern die Tipps auch gelegentlich hinterfragen. Man muss wirklich hinter den Tipps stehen, sonst geht es unter Umständen in die Hose.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Sicher ist es richtig auf die eigene Intuition zu hören, nur frage ich mich, wer tut das noch? Oft genug wird diese Intuition gar nicht mehr wahrgenommen oder aber in Frage gestellt. Nur langsam kommt es überhaupt wieder in Mode auf die eigene Intuition zu hören. Ein interessantes Buch gerade zu diesem Thema ist in meinen Augen Jean Liedloffs Auf der Suche nach dem verlorenen Glück. Dieses Buch hat mir einige Aha-Erlebnisse beschert, auch wenn man sicher über einige Thesen streiten kann.

Aber ich habe auch einige andere Bücher gelesen. Gerade, wenn man ein schwierigeres Kind hat und von der Umwelt ständig wiedersprüchliche (Rück-)Meldungen bekommt, dann ist das durchaus schon ganz gut, wenn man sich mal den Experten per Buch ins Haus kommen lassen kann.

Allerdings sollte man nicht wirklich den Bücher blindlings vertrauen. Sinnvoller ist es doch, wenn man die Informationen und deren Anwendbarkeit in der eigenen Situation kritisch hinterfragt.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich war in meiner ersten Schwangerschaft so unsicher, dass ich mehrere Ratgeber verschlang, Jedoch fanden sich in diesen oft absolut gegnsätzliche Meinungen, dass ich hinterher kein bisschen beruhigter war, sondern eher noch unsicherer.

Aber in den meisten Fällen tut man dann doch das richtige. Natürlich ist nicht immer alles richtig oder perfekt. Aber das wird auch durch Bücher nicht besser. Wenn man einen Fehler macht, lernt man auch dadurch. Und man muss auch auf ein Kind individuell eingehen können um zu wissen, welche Reaktion in bestimmten Situationen angepasst ist.

Allerdings gibt es immer wieder Situationen, in denen man doch ratlos ist wie man am besten reagiert. Ein gutes Beispiel dafür sind dann z.B die berühmten Trotzphasen. Allerdings habe ich mir auch kein Buch dazu geholt, sondern habe mich durch einige Artikel online gewühlt.

Das einzige Buch was ich mir aktuell noch geholt habe, war von Annette Kast-Zahn und Hartmut Morgenroth, das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen´". Mein Sohn war nachts immer wieder wachgeworden und hatte große Probleme mit dem wieder einschlafen. Zu dem Zeitpunkt war er schon knapp 1 1/2 und ich habe meinen Kinderarzt auf dieses Thema angesprochen, wobei er mir dieses Buch dann empfohlen hat.

» Nikky » Beiträge: 815 » Talkpoints: -0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also mir persönlich bringen Erziehungsratgeber leider nicht wirklich viel.

Ich habe mir, wo mein Sohn noch ein Baby war einige davon gekauft, da ich gehofft hatte, das sie mir Fragen beantworten konnten oder hilfreiche Tips vermitteln würden. Aber das einzige was sie gebracht haben war, dass ich danach nur noch mehr verunsichert war. Irgendwie standen da entweder nur Hinweise drin, welche eh schon logisch waren, oder aber es wurden Verhaltensweisen erklärt, welche meines Erachtens fernab der Realität waren.

Ich habe dann einfach angefangen, auf mein Bauchgefühl zu hören und hatte damit dann auch wirklich mehr oder weniger viel Erfolg. Zumindest ist mein Sohn nicht ganz missraten, was ja auch schonmal von Vorteil sein kann. :lol:

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» fleissigesbienchen » Beiträge: 339 » Talkpoints: 35,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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